Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Das Rad der Wiedergeburt. Ein Bericht über frühere Inkarnationen
Das Rad der Wiedergeburt. Ein Bericht über frühere Inkarnationen
Das Rad der Wiedergeburt. Ein Bericht über frühere Inkarnationen
eBook340 Seiten5 Stunden

Das Rad der Wiedergeburt. Ein Bericht über frühere Inkarnationen

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Von ihrem Meister in ein höheres Bewusstsein erhoben, erlebt die Autorin eine fortlaufende Reihe ihrer früheren Erdenverkörperungen. Sie kann im Verlauf einer einzigartig spannenden und bewegenden inneren Transformation die Fäden des Schicksals und die Gesetze des Karma erkennen.
Besonders beeindruckend und außerordentlich erhellend sind dabei die Erklärungen ihres Lehrers, der ihr nach dem Erleben der einzelnen Verkörperungen verdeutlicht, welche tieferen Gesetze und welche höhere Weisheit die Fäden des Schicksals geflochten hat. Der Leser erhält so einen Einblick in das Wirken der "Herren des Karma", wie es so kein zweites Werk der esoterischen Weltliteratur zu leisten vermag.
Ein unsterblicher Klassiker über Reinkarnation und Karma. Ein aufwühlendes Buch, das man erst nach der letzten Seite aus der Hand zu legen vermag.
Wenn man nur ein Buch über Reinkarnation lesen möchte - dann muss es dieses sein!

SpracheDeutsch
HerausgeberAquamarin Verlag
Erscheinungsdatum9. Juni 2020
ISBN9783968611327
Das Rad der Wiedergeburt. Ein Bericht über frühere Inkarnationen

Ähnlich wie Das Rad der Wiedergeburt. Ein Bericht über frühere Inkarnationen

Ähnliche E-Books

Körper, Geist & Seele für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Das Rad der Wiedergeburt. Ein Bericht über frühere Inkarnationen

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Das Rad der Wiedergeburt. Ein Bericht über frühere Inkarnationen - H. K. Challoner

    Wiedergeburt

    H.K. CHALLONER

    DAS RAD DER

    WIEDERGEBURT

    EIN BERICHT ÜBER FRÜHERE

    INKARNATIONEN

    © Theosophical Publishing House London 1980

    Titel der Originalausgabe:

    The Wheel of Rebirth

    Deutsche Übersetzung von Beatrice Flemming

    © der deutschen Ausgabe 2005

    Aquamarin Verlag GmbH

    Voglherd 1 • D-85567 Grafing

    www.Aquamarin-Verlag.de

    Umschlaggestaltung: IVOI (Bad Kreuznach) und Annette Wagner

    ISBN 978-3-96861-132-7

    INHALT

    Vorwort zur ersten Auflage

    Vorwort zur zweiten Auflage

    Prolog

    1. Atlantis

    2. Ägypten

    3. Persien

    4. Griechenland

    5. Deutschland

    6. Italien

    7. England

    Epilog

    VORWORT ZUR ERSTEN AUFLAGE

    von Cyrill Scott

    Die Autorin von »Regenten der Sieben Sphären« benötigt meines Erachtens kaum eine Empfehlung. Dennoch wurde ich gebeten, hier einige Bemerkungen über den Hauptgegenstand dieses Buches anzufügen.

    In ihrem vorigen Werk wurden ihr durch hohe Devas gewisse Schilderungen von einer wunderbaren Zukunft eingeprägt. »Das Rad der Wiedergeburt« hingegen befasst sich ausschließlich mit der Vergangenheit. Es gründet sich auf jene fundamentale Wahrheit der esoterischen Lehre, die als Karma und Reinkarnation bekannt ist und allein die erschreckenden Ungleichheiten der menschlichen Charaktere und Schicksale erklärt. Obwohl spirituelle Forscher und viele andere Menschen diese Lehren als gültige Tatsachen anerkennen, ist ihnen oft die logische Wirkungsweise dieser Urgesetze rätselhaft. Sie fragen: Was sind denn eigentlich die besonderen Wirkungen, die durch besondere Umstände erzeugt wurden? Warum sollte sich diese oder jene Wirkung aus dieser oder jener Ursache ergeben?

    Die darüber in der theosophischen Literatur zu findenden Mitteilungen haben dieses faszinierende Gebiet noch nicht in seiner ganzen Fülle erfasst. In dem vorliegenden Buch sind sehr viele jener Probleme, die unaufhörlich im Zusammenhang mit dem Thema Wiedergeburt aufsteigen und die Geister aller denkenden Menschen verwirren, in äußerst erleuchtender Weise beantwortet.

    Die Autorin wurde in ihrem höheren Bewusstsein in die Vergangenheit zurückversetzt. Sie sah eine Reihe ihrer früheren Inkarnationen, die mit der Lebendigkeit tatsächlicher Erfahrungen berichtet werden; und die Beziehung zwischen Ursachen und Wirkungen aller Ereignisse ist überall deutlich nachgewiesen. Einige dieser Leben mögen – für sich allein gesehen – Entsetzen erregend erscheinen, besonders die, in denen einige Praktiken der »schwarzen Magie« beschrieben werden. Aber hier möchte ich den Leser daran erinnern, dass schon viele Esoteriker zu verstehen gaben, dass Mut und Willensstärke, die auf diese Weise erworben wurden, sich als eine ebenso machtvolle Kraft für das Gute erweisen können, wenn sie später unter Führung von Übermenschen in den selbstlosen Dienst für die Menschheit gestellt werden. Andere dagegen, denen während ihrer Leben stets die Initiative – sogar zur Sünde – gefehlt hat, werden sich ebenso mangelhaft in den entsprechenden positiven Eigenschaften zeigen, die sie zu unerschrockenen Mitarbeitern der höheren Wesenheiten machen würden.

    Dies ist, kurz gesagt, ein Buch, das grundsätzlich als eine Biographie von »Jedermann« genommen werden kann; und obgleich die Sünden und Misserfolge in der Vergangenheit dieses Menschen leidenschaftslos enthüllt werden, wird aber auch auf die wunderbaren Möglichkeiten hingewiesen, die sich von dem Augenblick an eröffneten, als er seine Füße auf den »Pfad der Rückkehr« stellte.

    Die Erläuterungen gibt JEMAND, der mit der Glaubwürdigkeit eigener, sehr langer Erfahrung spricht und der diesen Pfad bis zum Ende gewandert ist.

    VORWORT ZUR ZWEITEN AUFLAGE

    Es kann kaum einen Zweifel geben, dass der Mensch vom Augenblick an, wo er nachdenken kann, sich die Fragen stellt: »Warum ist mir dies geschehen? Warum haben Krankheiten, Unglücksfälle und Tragödien meine Familie und Freunde befallen? Was habe ich begangen, um diese grausamen Schicksalsschläge zu verdienen?«

    Je komplizierter sein Dasein wurde, je stärker sich seine Fähigkeit zu intelligentem Denken entwickelte, desto schwieriger wurde es für ihn, Antworten zu finden, die Herz und Verstand befriedigten.

    Das Brechen von Tabus oder der Zorn von »Göttern« mag primitiven Menschen genügen, während der Glaube an Zufall oder Fatum dem oberflächlichen Materialisten ausreicht. Aber all das befriedigt nicht den Suchenden, welcher danach strebt, die wirkliche Wahrheit zu entdecken. Auch die Antwort der Kirchen, dass alles der unerforschliche Ratschluss Gottes sei, ist nicht überzeugender. Der moderne Mensch weist immer mehr die Vorstellung von einer offenbar launischen und unlogischen Gottheit ab, welche – obwohl angeblich ein Gott der Liebe und ein für seine Kinder sorgender Vater – es zulässt, dass Unschuldige ohne eigene Sünden leiden, während es bösen, aggressiven Menschen wohl ergeht. Solche schreiende Ungerechtigkeit würden wir – so unvollkommen wir auch noch sein mögen – nicht für einen Moment gutheißen.

    Aber die meisten östlichen Religionen und auch einige westliche Philosophiesysteme bieten eine andere, überzeugendere Erklärung für die Ungleichheiten, für die schrecklichen und scheinbar zufälligen Tragödien in der Welt, wie auch für all die Schönheit und Güte, welche wir um uns her wahrnehmen können, einschließlich unserer persönlichen Glücksumstände. Sie bestehen darin, dass der Mensch im Grunde der Erschaffer seines eigenen Geschickes ist, ob gut oder böse. Somit ist der Mensch das Opfer seiner Unwissenheit über die geistigen Gesetze, die das Universum regieren. Er bricht sie und erleidet die Folgen. Stecke deine Hand ins Feuer, und du wirst dich verbrennen – nicht weil irgendein »Gott« dich bestraft, sondern weil das Feuer eben brennt. So einfach ist auch alles andere. Es wird uns gesagt, dass das größte Gesetz von allen die LIEBE ist. So werden alle unsere Fehler, unsere Vergehen gegen andere und gegen das LEBEN selbst, begangen, weil wir – indem uns die Liebe fehlt – nicht sehen können, dass wir uns selbst schädigen, wenn wir jemandem ein Leid antun; und dass wir als Folge davon früher oder später das von uns umgestürzte Gleichgewicht wieder in Ordnung bringen und den Preis für unsere Taten zahlen müssen. Auf jeder Ebene folgt die Wirkung ihrer Ursache, so wie die Nacht dem Tage folgt. Was uns jetzt begegnet, entweder persönlich, als einer Gruppe oder als einer Nation, muss immer das Ergebnis von Ursachen sein, die wir – oft schon vor Zeitaltern – durch gewisse Taten in Bewegung setzten, deren Saaten im Schoß der Zeit gelegen haben und die geeigneten Bedingungen für ihr Keimen erwarteten.

    Es ist offensichtlich, dass die Wirkungen von Fehlern und Missetaten nicht alle in einem kurzen Leben oder einer Zeitperiode gesühnt werden können. Aber durch die Wiederkehr zur Erde können wir unsere Schulden begleichen, unsere menschlichen Beziehungen liebevoller gestalten und vieles beenden, was wir begonnen hatten, als die Ursachenkette eingeleitet wurde.

    Diese »Hypothese« von der Reinkarnation – oder der Wiederverkörperung des Bewusstseins oder der großen Wanderung des Einzelnen in vielen verschiedenen Körpern und Lebensbedingungen während langer Zeiten – hat in unserer Zeit ein zunehmendes Interesse und große Aufmerksamkeit gefunden. Der Grund dafür scheint zu sein, dass der moderne Mensch jetzt intensiv zu fragen beginnt und abgenutzte Dogmen und Glaubenssätze ablehnt, die nicht mehr sein dringendes Verlangen befriedigen, die tieferen Ursachen für die rätselhaften Lebensumstände zu begreifen.

    Jedoch die Tatsache, dass die Lösung tatsächlich in irgendeiner Form in jeder großen Religion und in jedem vergeistigten Philosophiesystem zu finden ist, ist noch nicht allgemein bekannt. Sie muss zur Zeit Jesu als erwiesen gegolten haben, weil er seine Jünger fragte: »Was meinen die Leute, dass ich sei?« Und sie antworteten: »Elias oder einer der Propheten.« Auch wurde Jesus gefragt: »Wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde?« Die Folgerung liegt also auf der Hand, dass er vor seiner jetzigen Geburt gesündigt haben könnte. Jesus gebot auch seinen Jüngern: »Vollkommen zu werden, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.« Er war nicht jemand, der Unmögliches verlangte. So muss man also vernünftigerweise fragen, wie durchschnittliche Menschen in einem kurzen Leben vollkommen werden könnten. Die besten Menschen, sogar große Heilige, haben noch ihre Unvollkommenheiten. Dieser Ausspruch hat somit überhaupt keinen Sinn, wenn wir nicht weitere Wachstumsgelegenheiten voraussetzen. Aber Wachstum von einer dauernden Natur geschieht immer langsam; und das Erwachen aus dem Dunkel der Unwissenheit zu einem wahren Verständnis von Zweck und Bedeutung des Lebens – zusammen mit dem Besiegen aller unserer Irrungen und Schwächen – könnte gewiss nicht ohne das Mittel einer langen Reihe von Erdenleben stattfinden. Diese bringen allmählich eine Bewusstseinsausdehnung hervor und entfalten den Christusgeist in uns, welcher die göttlichen, erlösenden Eigenschaften von Liebe, Barmherzigkeit und echter Weisheit beinhaltet.

    Auch zu dem Zweck, die »Theorie« von Reinkarnation und Karma (dem östlichen Ausdruck für das Gesetz von Ursache und Wirkung) anschaulich zu erläutern, wurde dieses Buch – wie im Prolog mitgeteilt – der Autorin aus einer höheren Bewusstseinsebene »gegeben«.

    Es illustriert die lange »Reise« einer Gruppe von Menschen, und eines im Besonderen, durch die Zeiten und zeigt, wie das Gesetz des Karmas in einem Leben nach dem anderen wirkte und wie die Folgen von früheren Vergehen ausgearbeitet wurden. Es ist im Wesentlichen die Geschichte von einem Wechselspiel menschlicher Beziehungen, die an ihrem Anfang zerstörerisch und mit Hass gefüllt waren, aber endlich durch viel Leiden in Bande von Liebe und Verständnis umgewandelt wurden.

    Persönlich glaube ich, dass dieser Bericht buchstäblich wahr ist, wenigstens soweit er mich betrifft. Aber wenn das dem Leser als zu unwahrscheinlich oder phantastisch scheint, um annehmbar zu sein, kann diese Lebensreihe als symbolisch für die Leben von »Jedermann« und seinem sehr langen Fortschreiten angesehen werden, wie er aus den trüben Dünsten seiner Unwissenheit aufwärts wandert. Sie zeigt, wie er durch Prüfung und Irrtum, durch Unglücksfälle, Niederlagen und Zeiten relativer Zufriedenheit schreitet, sich jedoch dabei immer – wenn auch matt und flüchtig – einer größeren Vervollkommenheit direkt über seiner Reichweite bewusst ist. In manchen Augenblicken erhascht er sogar einen schimmernden Blick von ihrem Glanz, durch die Barmherzigkeit und Liebe in den Augen eines anderen Wanderers. So wird er weiter »gelockt« – aus der Dunkelheit zum ersten erlösenden Schein von Licht und Verständnis seines wahren Zieles.

    Denn der Mensch ist nicht allein. Die Menschheit ist eins, die »Reise« ist eins, und so auch das Ziel: Befreiung von unserer Täuschung über die wirkliche Natur von Leben und Tod.

    Obwohl viele der Fragen und Einwände über diesen Begriff von der Wiedergeburt, die gewiss von manchen Lesern erhoben werden, im Text behandelt sind, empfinde ich doch die Notwendigkeit einiger Erläuterungen – zusammen mit einem allgemeinen Umriss von den hier zugrunde liegenden Tatsachen. Viele haben vielleicht nie zuvor dieses Weltbild betrachtet, und andere mögen aus Mangel an Verständnis der weiteren, tieferen Tragweiten geneigt gewesen sein, es gleich wieder fallen zu lassen. Leider haben sich – wie es mit jeder Religion und jedem philosophischen System geschieht – Entstellungen und Missverständnisse eingeschlichen; und dieser Begriff ist weiterhin durch alle Arten von phantastischen und romantischen Vorstellungen verfälscht worden sowie auch von oberflächlichen Auslegungen der dahinter stehenden Grundwahrheiten.

    Aber, um zu beginnen: Es gibt zwei Voraussetzungen, die zumindest vorläufig angenommen werden müssen, wenn der folgende Bericht überhaupt einen Sinn haben soll.

    Die erste ist die Vervollkommnungsfähigkeit jedes Menschen.

    Die zweite ist, dass ein Aspekt unseres Wesens existiert, über den wir normalerweise keine Kenntnis haben – der von C. G. Jung das »Überbewusste« genannt wird und von religiösen Lehrern das höhere Selbst oder die Seele. Leider geben die Lehren der christlichen Kirchen keine deutliche Vorstellung von der wirklichen Natur der Seele. Es wird uns gesagt, dass die Seele »gerettet werden« oder »verloren gehen« kann, je nachdem ob wir eine Reihe von Glaubensdogmen annehmen oder nicht, oder ob wir die Gesetze Gottes brechen. Jedoch sie bleibt hier nichts als eine Art von vagem und schattenhaftem Anhängsel der Persönlichkeit. Dies ist die Hauptursache von den Missdeutungen der Reinkarnation.

    Wir werden hoffnungslos verwirrt und unsicher, welcher Aspekt von dem, was wir unser »Ich« nennen, diese lange Wanderung durch die Zeiten, von einem Leben zum anderen, unternimmt.

    Normalerweise verbinden wir das Wort »Ich« mit unserer Persönlichkeit, mit dem, was unter unserem Namen läuft, was leidet und sich erfreut, was Bande von Liebe oder Hass schafft, was all die Gemütsbewegungen und Ereignisse durchlebt, die einen Teil unseres Lebens bilden.

    So ist es also dieses persönliche Selbst, von dem wir automatisch denken, dass es in anderen Körpern und Zeiten zur Erde zurückkehrt.

    Aber die Persönlichkeit kehrt nicht zurück! Sie kann das auch gar nicht, wie ein kurzes Nachdenken bald klären wird.

    Das Wort »Persönlichkeit« stammt von persona (eine Maske); und das, was wir hier von uns kennen, ist buchstäblich eine »Maske« für unser wirkliches Selbst, »unsere« Seele – unser Bewusstseinszentrum auf einer höheren Ebene, mit dem wir Kontakt aufnehmen können, wenn die nötige Anstrengung erfolgte.

    Aber es ist gerade der Ausdruck »meine« Seele, welcher die Veranlassung von so viel Missverständnis ist. Wir sind in Wirklichkeit jeder eine Seele, die für ihren zeitweiligen Gebrauch eine in der materiellen Welt lebende Persönlichkeit besitzt. Diese ist – auch im besten Fall – nie mehr als eine teilweise Widerspiegelung unserer gesamten göttlichen Natur und wird für eine kurze Zeitspanne in eine materielle Hülle eingeschlossen, damit gewisse Wachstumsvorgänge stattfinden, gewisse Schulden bezahlt und gewisse Erkenntnisse erlangt werden können. Denn dieser Wesensteil (die Seele) ist ebenfalls im Wachsen begriffen, so wie alles andere im manifestierten Universum.

    Die Seele (in der Theosophie auch Ego genannt) kann als ein »Lagerhaus« von all jenen irdischen Erfahrungsessenzen gelten, die wertvoll und bedeutend genug sind, um einen permanenten Beitrag zum Seelenwachstum zu liefern. Sie ist ein natürliches »Kraftwerk«, in dem die während der zeitweiligen Erdenaufenthalte erworbenen Eigenschaften und Wissensschätze in dauernde Potenzen umgewandelt werden. Nichts von Wert geht uns hier jemals verloren. Alles wird für das Bemühen benutzt, schließlich ein Bewusstseinsvehikel zu erschaffen, durch das wir – Seele und Körper zuletzt vereint – als ein Stromweg zur Übermittlung von Energien aus hohen spirituellen Ebenen an die Menschheit wirken können.

    Nach griechischer Lehre ist die Seele eine Brücke zwischen dem Himmel – das heißt den höheren geistigen Bereichen – und der materiellen Welt, also ein Instrument zur Beschleunigung jenes Prozesses, den Teilhard de Chardin die »Vergöttlichung der Materie« nannte.

    Aber weil unser Bewusstsein so tief in dem materiellen Dasein versunken und so vollständig in unserer Persönlichkeit aufgegangen ist, erscheint es uns äußerst schwierig, unseren »Brennpunkt« zu ändern und uns mit einer höheren, noch unbekannten Region unseres Wesens zu identifizieren. Und noch schwieriger ist die Tatsache anzunehmen, dass das, was wir als unser menschliches Ich kennen, wahrscheinlich nicht lange den »Tod« überleben wird, und dass wir es aufgeben werden, so wie ein Schmetterling die »Puppe« verlässt, wenn sie ihren Zweck erfüllt hat.

    Hilfreich kann hier sein, manchmal gedanklich von unserer Persönlichkeit zurückzutreten und zu erwägen, was von dieser Person wir über den Tod hinaus für dauernd behalten möchten, und was davon zurückkehren sollte, um begonnene, wertvolle Arbeit fortzusetzen, die wir hier unfertig verließen, oder um jene Kräfte und Talente, die wir absichtlich oder unbewusst während des Lebensverlaufes entfaltet hatten, aufs Neue und besser auszuwirken. Diese Übung kann uns auch ein klareres Verständnis von jenem Aspekt unseres Wesens verschaffen, welcher den Keim der ununterbrochenen Fortdauer enthält und diese Auswanderung aus einem Zustand oder Körper in den anderen bewirkt, das heißt, von jenem nie sterbenden Wesensteil, der nach der Jenseitspause zu einem anderen Lebensexperiment schreiten wird – so wie ein Reisender das Meer überquert, um in ein anderes Land zu gelangen, jedoch dabei nicht seine Identität verliert. Dieser würde kaum das kindliche Ich sein – ein Geschöpf von Instinkten, das wie ein kleines Tier gerade seine Augen für die Welt öffnet. Vermutlich auch nicht die jugendliche Person, welche ungewiss experimentiert und endlose Fehler begeht – verwirrt, halb Kind, halb Erwachsener. Oder würde es das sein, was wir den Erwachsenen nennen – noch in einem Mittelstadium der Entwicklung und meist zu geschäftig, zu tief in die für ihn wichtigen Tätigkeiten der materiellen Welt verstrickt, um Neigung und Zeit für die Verarbeitung seiner Erfahrungen zu haben? Oder der greisenhafte Mensch, der mit den Schwierigkeiten und Enttäuschungen seiner versagenden Kräfte ringt und oft über deren Verlust grollt, wie auch über eine wachsende Unfähigkeit, mit dem Leben fertig zu werden?

    Jede dieser Phasen hat unser »Ich« des Augenblicks dargestellt. Jedes ist in gewissem Maß wir selbst und durch Erinnerung an unser jetziges Ich gebunden. Jedoch sind wir nicht ein viel größeres »Ich« als diese alle zusammen? Ist nicht dieses überlebende »Ich« eine Quintessenz sämtlicher Erfahrungen unserer vielen Lebenskreisläufe, aus welchen die ganze Zeit über immer neue Aspekte seiner Individualität erschaffen wurden?

    Eine andere Schwierigkeit liegt darin, die ununterbrochene karmische Fortdauer zu begreifen, wobei stets Ursachen zu Wirkungen und diese wiederum zu neuen Ursachen führen – was sich über ungeheure Zeitperioden fortsetzt. Denn wir sehen ja unvermeidlich unsere Leben durch den Tod in getrennte Abschnitte geteilt. In Wirklichkeit gibt es jedoch keinen Bruch! Diese lange »Reise« gleicht einem Fluss, einem einzelnen Bewusstseinsstrom, der aus dem Dunkel seines Ursprungsquells immer vorwärts fließt, bis er endlich in den Ozean des Lichtes einmündet und sich als das erkennt, was er in Wahrheit immer war – als einen Bewusstseinsaspekt des UNENDLICHEN. So ist die Existenz der Seele hier auf Erden oder im Jenseitsleben nur eine ununterbrochene Bewegung. Sie verändert stetig ihre Umgebung und ihre Lebensumstände, bleibt jedoch in der Essenz immer sie selbst! Jede Handlung oder Wahl trägt zum Umfang und zur hohen Qualität des »Stromes« bei. Ein solches umfassendes Bild gibt der Verkündigung »Was ihr sät, werdet ihr auch ernten« eine neue Realität; denn kein Lebenskreis ist von dem anderen getrennt. Der gesamte »Fluss« ist eins. Was also die Persönlichkeit jemals für einen Zufall oder einen plötzlichen Karma-Schlag halten mag, ist stets nur ein Teil dieses Vorwärtsstürmens der »lebendigen Seele« auf die Entfaltung ihrer göttlichen Möglichkeiten hin.

    Hinter dieser Lehre stehen noch tiefere Folgerungen, denn im Wesentlichen sind alle scheinbar getrennten »Ströme« in der großen Einheit des LEBENS vereint. Jeder trägt zum Segen jedes anderen bei – und alle zu dem des ALLS. Aber hier betreten wir den Bereich der Metaphysik.

    Natürlich können wir, deren Einsicht und Verständnis durch die menschlichen Vorstellungen von Zeit und Raum begrenzt sind, nicht entdecken, wie oder wann ein Mensch den ersten Schimmer seiner Individualität entfaltete. Das Leben manifestiert sich zyklisch. Deshalb kann das, was wir für Anfänge halten, nicht mehr als das Ende eines Zyklus sein, welches zum Auftauchen eines anderen hinführt, mit wiederum keinem wirklichen Bruch dazwischen – vielleicht mit keinem Anfang und zu keinem Ende führend.

    Obwohl jede Religion und Tradition ihre Schöpfungsgeschichte hat, kann doch keine von ihnen mehr als ein symbolisches Bild von der WIRKLICHKEIT darstellen, für die es keine Worte in menschlichen Sprachen geben kann. Viele jedoch lehren, dass in einem »Moment« in der zyklischen Ebbe und Flut des EINEN LEBENS ein göttlicher Bewusstseinsfunke wie ein Same in den Tiermenschen auf dieser Erde eingepflanzt wurde; und dadurch wurde eine »lebendige Seele« geboren, die mit der kostbaren Möglichkeit begabt war, ein Gott ähnliches Wesen zu werden und auf Erden göttliche Eigenschaften wie Jesus und Buddha zu offenbaren.

    Ich erwähnte vorhin die Entstellungen, welche sich in diese ganze Vorstellung der Reinkarnation eingeschlichen haben und die viele Menschen veranlassten, sie abzuweisen.

    Diese sind großenteils aus der gebräuchlichen Tendenz entstanden, metaphysische und religiöse Begriffe buchstäblich zu nehmen und sie als direkte Wirklichkeiten zu behandeln – statt der Erkenntnis, dass solche Wirklichkeiten zumeist nur in symbolischer Form durch Allegorie oder Sinnbild ausgedrückt werden können. Dies bezieht sich ebenso auf viele christliche Lehren wie auch auf andere.

    Eine solche Verdrehung vom Begriff der Wiedergeburt wird durch eine bekannte Schule dessen, was heute unbestimmt »Okkultismus« genannt wird, gelehrt. Der Ausdruck »okkult« ist unglücklich gewählt und tendiert dazu, Missverständnisse zu schaffen, weil er in unserer Zeit eine falsche, negative Bedeutung erhalten hat. Er wird fast immer mit zweifelhaften Orden, Schwindelanzeigen und der Ausübung von primitiven Formen der Magie in Verbindung gebracht. Das Wort »okkult« bedeutet »das, was verborgen oder unbekannt ist«. Darum sollte das Wort »Okkultist« jemanden bezeichnen, der nach bisher unbekannten Wahrheiten oder Fakten sucht und dabei entweder mit wissenschaftlichen Methoden physische Gesetze des Universums erforscht oder Techniken studiert und praktiziert, die in den esoterischen Lehren aller großen Religionen zu finden sind und die spirituelle Bedeutung jener physischen Gesetze enthüllen sowie den Gebrauch ihrer verborgenen Kräfte im Dienst GOTTES und der Menschheit. Wenn das Wort »okkult« in diesem Buch erscheint, bezieht es sich immer auf diese Linie der Forschung.

    Die von der esoterischen Philosophie vertretene Idee ist, kurz umrissen, die folgende: Wenn wir in einem Leben versagen, einen wirklichen Kontakt mit der Seele zu knüpfen, wenn wir unsere Verpflichtungen nicht erfüllen oder unsere Schulden nicht bezahlen, werden wir dieses Leben immer wieder neu durchleben müssen, und zwar exakt in jeder Einzelheit, auch in Begegnungen mit den gleichen Personen, auch mit denselben Problemen und unter den gleichen Umständen – bis es uns gelingt, den wichtigen Schritt zu tun, der uns zum Weitergehen befreit.

    Kein Wunder, dass der Durchschnittsmensch das abweist, weil es entweder zu schrecklich oder zu öde erscheint, um ernsthaft betrachtet zu werden. Aber wie könnte ein solches Schicksal denn möglich sein? Wie könnten wir buchstäblich in der Zeit zurückgehen, in einen vergangenen historischen Lebensrahmen, der gar nicht mehr existiert, und in völlig veränderte Verhältnisse? Außerdem – wie könnten wir die gleichen Personen wieder treffen, welche sich fast immer in der Zwischenzeit verändert haben und ganz verschieden reagieren würden?

    Weil aber kein Ausweichen vor den Schulden, die in Verbindung mit anderen aufgeladen wurden oder vor den Resultaten des Brechens moralischer Gesetze möglich ist, werden wir uns fast unvermeidlich in ähnlichen, nicht identischen Umständen befinden und derselben Art von Problemen gegenüberstehen – bis es uns gelingt, sie von einer höheren Ebene her zu lösen.

    Ein uraltes spirituelles Gesetz lautet: »Wie es im Inneren ist, so ist es im Äußeren.« Mit etwas Aufmerksamkeit können wir bald die Wahrheit entdecken, dass wir unsere »Welt« durch das, was wir innerlich sind, erschaffen. Der Psychiater hat zweifellos Folgendes bewiesen: »Das menschliche Gemüt ist seine eigene Wirkungsstätte, und es macht einen Himmel aus der Hölle, eine Hölle aus dem Himmel.«

    Die gesamte Vorstellung vom Karma, die Idee, dass Ursachen aus früheren Leben Wirkungen in anderen – zeitlich weit entfernten – Verkörperungen erzeugen, wird auch weiterhin nachdenklichen Menschen Probleme aufgeben. Denn es ist offenbar so tiefgründig, so fein, so unendlich kompliziert, dass wir nur hoffen können, die augenfälligeren, leichter begreiflichen karmischen Wirkungen zu erkennen. Wir sollten immer eingedenk sein, dass wir spirituelle Gesetze zu verstehen versuchen und die hier wahrnehmbaren Dinge nur schwache Reflexionen von inneren Wirklichkeiten sind.

    Dies wird durch eine andere Missdeutung von Reinkarnation und Karma veranschaulicht. Manche Leute denken, die Idee von »Auge um Auge, Zahn um Zahn« sei buchstäblich zu nehmen. Hier wiederum beurteilen wir das göttliche Gesetz nach menschlichen Maßstäben und halten das Karma entweder für eine Bestrafung für falsches Handeln oder eine Belohnung für Tugenden. Beides ist nicht der Fall. Es gibt so etwas wie göttliche Strafe nicht. Dies ist eines der schrecklichsten und verderblichsten Dogmen in jeder Religion. Ebenso gibt es keine Belohnungen; und wir werden stets nur einem Richter begegnen – unserem eigenen höheren Selbst. Es wird gesagt, dass nach dem Tod immer ein Zustand kommt, wo wir jede vergessene Einzelheit unserer Leben sehen – jede Handlung, jeden Gedanken, jedes Motiv – abgelöst von den Täuschungen, mit denen wir uns hier vor der Selbsterkenntnis schützen wollen. Dies ist die Stunde des Gerichtes, der wirkliche »Augenblick der Wahrheit«.

    Wir bestrafen uns hier oft selber aus einem übertriebenen Schuldgefühl oder bestrafen andere aus weniger bewundernswerten Gründen. Aber die Tugend ist buchstäblich ihre eigene Belohnung, denn sie baut Eigenschaften und Einsichten in unsere Natur, die für alle Zeit unser Erbteil bleiben.

    Das Leben ist unsere Schule. Wir reinkarnieren uns, um zu lernen, dass Liebe plus Weisheit – so weit es uns betrifft, gelten die beiden leider nicht immer als sinnverwandt – die einzigen Schlüssel sind, um die Tore zu einer Zukunft von echtem Glück und innerem Frieden zu öffnen.

    All die großen Lehrer haben das immer und immer wieder betont, aber nur wenige haben ernsthaft gelauscht.

    Es gibt ein schlimmes Missverständnis, was die Menschen – mit Recht – empört. Dies ist der Glaube, dass wir in einer Tierform wiedergeboren werden könnten. Dies ist purer Unsinn! Sobald der Funke des Göttlichen einmal in der Dunkelheit des nicht eigenbewussten Tieres aufleuchtete, ist dieses Wesen ein Mensch geworden, der Gut und Böse unterscheiden kann, der sagt »Ich bin«, und der – dem Tier ungleich – weiß, dass er weiß! Wie könnte es also ein so katastrophales Zurückwenden geben? Wie lange Zeit der Mensch auch brauchen wird – von nun an ist er dazu bestimmt, das zu werden, was er im tiefsten Sinn ist – ein Kind Gottes, ein Lichtträger, eine lebendige Seele. Er mag oft scheinbar stillstehen, manchmal sogar einen Schritt zurück tun, aber er wird die ganze Zeit sein höheres Bewusstsein ausdehnen, ob er sich dessen bewusst wird oder nicht. Aber – wie viele Missverständnisse – kann auch dieses eine symbolische Wahrheit ausdrücken. Der Mensch bleibt ein »Tier«, soweit es seinen Körper und dessen Funktionen betrifft, und in einem frühen Stadium besitzt er auch noch einige tierische Attribute. Diese müssen allmählich in ihre höheren Gegenstücke transmutiert werden, z. B. Instinkt in Intuition oder das sexuelle Drängen in echte Liebe, die Mitgefühl und Opfer einschließt. Solche niederen Kräfte beherrschen die Persönlichkeiten der Menschen viele Zeitalter. Aber der, welcher sie leichtsinnig zulässt oder sogar ermutigt, wird zunehmend der Sklave seiner tierischen Natur in einem Leben nach dem anderen. Wir wissen, dass es Männer und Frauen gibt, welche die schlimmsten Formen solcher animalischer Charakterzüge zeigen, und die, wenn mit einem fähigen Intellekt ausgestattet, zu einer schweren Gefahr für die Menschheit werden. Nur in diesem Sinn kann ein menschliches Wesen bis zu fast untermenschlichen Ebenen herabsinken. Aber der göttliche Funke bleibt – obwohl tief verdunkelt – dennoch in ihm, er ist die Quelle seiner Menschlichkeit. Eines Tages kann etwas eintreten. Vielleicht ist es ein Erwachen von Liebe für einen Vogel oder ein anderes Tier, was den harten »Panzer« aufweicht, womit Selbstsucht und Blindheit jene ewige innere Flamme eingekerkert und fast erstickt haben. Ein Wendepunkt wäre erreicht, und diese Macht könnte zu wirken beginnen. Der winzige Funke wird dann langsam ein leitender Richtstrahl, der von Leben zu Leben stärker wird und den Menschen aus Finsternis und Schlamm, von den »Schweinen« weg, – siehe »Der verlorene Sohn« – der

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1