Die neue Religion - Teil 2: Eine universelle Sonnenreligion
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Über dieses E-Book
'Die einzige wahrhaftig universelle Religion ist die Sonnenreligion, denn nur die Sprache der Sonne ist eine universelle Sprache, die alle Wesen verstehen, nämlich die des Lichts, der Wärme und des Lebens, die sie unerschöpflich auf alle Räume und Wesen verteilt.
Wenn das Licht der Sonnenreligion den Geist der Menschen durchdringt, wird die gesamte Organisation des Lebens universell. Es wird keine Trennungen, keine Grenzen und keine Kriege mehr geben. Nicht die Natur und auch nicht Gott haben die Grenzen gezogen, sondern die Begierde der Menschen. Sie schlagen sich um ein Stück Erde, aber nach einiger Zeit müssen sie alles wieder aufgeben und nur die Erde bleibt. Man muss also aufhören zu wünschen, dass eine Rasse oder eine Religion die Erde beherrscht und den anderen ihre begrenzten Ansichten aufzwingt. Alle müssen miteinander zur Religion und zur universellen Brüderlichkeit gehen, wie die Sonne es lehrt.'
Omraam Mikhael Aivanhov
Omraam Mikhaël Aïvanhov
Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer spiritueller Meister, ein lebendiges Vorbild, ein »Überbringer des Lichts« und ein warmherziger, humorvoller Lehrer, der durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten – so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt. Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um das Thema der Liebe und Sexualität oder um tiefgründige philosophische Themen – stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.
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Buchvorschau
Die neue Religion - Teil 2 - Omraam Mikhaël Aïvanhov
Über den Autor
Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer spiritueller Meister, ein lebendiges Vorbild, ein »Überbringer des Lichts« und ein warmherziger, humorvoller Lehrer, der durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte.
Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten – so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt.
Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück.
In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um das Thema der Liebe und Sexualität oder um tiefgründige philosophische Themen – stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.
Kurzbeschreibung
»Die neue Religion – Eine universelle Sonnenreligion«
Reihe Gesamtwerke – Band 24
Dieses Buch enthält wichtige Grundelemente der Lehre Omraam Mikhaël Aïvanhovs.
»Die einzige wahrhaftig universelle Religion ist die Sonnenreligion, denn nur die Sprache der Sonne ist eine universelle Sprache, die alle Wesen verstehen, nämlich die des Lichts, der Wärme und des Lebens, die sie unerschöpflich auf alle Räume und Wesen verteilt.
Wenn das Licht der Sonnenreligion den Geist der Menschen durchdringt, wird die gesamte Organisation des Lebens universell. Es wird keine Trennungen, keine Grenzen und keine Kriege mehr geben. Nicht die Natur und auch nicht Gott haben die Grenzen gezogen, sondern die Begierde der Menschen. Sie schlagen sich um ein Stück Erde, aber nach einiger Zeit müssen sie alles wieder aufgeben und nur die Erde bleibt. Man muss also aufhören zu wünschen, dass eine Rasse oder eine Religion die Erde beherrscht und den anderen ihre begrenzten Ansichten aufzwingt. Alle müssen miteinander zur Religion und zur universellen Brüderlichkeit gehen, wie die Sonne es lehrt.«
Omraam Mikhaël Aïvanhov
Da Omraam Mikhaël Aïvanhov seine Lehre ausschließlich mündlich überlieferte, wurden seine Bücher aus stenographischen Mitschriften, Tonband- und Videoaufnahmen seiner frei gehaltenen Vorträge erstellt.
Inhaltsverzeichnis
Über den Autor
Kurzbeschreibung
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 11: Die Lehre der Kraft
Kapitel 12: Der Sinn von Reichtum und Besitz in der Einweihungswissenschaft
Kapitel 13: Die Liebe ist Eins
Kapitel 14: Die wahre Ehe – Wie man die Auffassung von Ehe erweitert
Kapitel 15: Die Rolle der Frau in der neuen Kultur
Kapitel 16: Die wahren Grundlagen der Religion
Kapitel 17: Die geistige Schöpfung – Die Suche nach dem Stein der Weisen
Kapitel 18: An die Jugend und die Familien
Kapitel 19: Das Reich Gottes auf Erden
Vom selben Autor – Reihe Gesamtwerke
Vom selben Autor – Reihe Izvor
Vom selben Autor – Reihe Broschüren
Copyright
Kapitel 11: Die Lehre der Kraft
Alle bis heute angewandten Methoden, um das Böse zu besiegen, dienen dazu, seine Macht zu vermehren.
Es ist euch vielleicht gelungen, über eure Feinde durch Kraft, durch Gewalt oder durch die Macht des Geldes den Sieg davonzutragen, aber das besagt noch lange nicht, dass es euch auch gelungen ist, sie endgültig zu besiegen. Auf diese Art und Weise werden sie niemals besiegt. Sie hegen immer noch einen gewissen Groll gegen euch, denn sie können euch euren Sieg nicht verzeihen und ihr bekommt von neuem Probleme mit ihnen. Wenn nicht in dieser Inkarnation, dann in der nächsten, denn der Kampf findet nie ein Ende. Stellt euch vor, ihr hättet euren Feind beseitigt. Dann habt ihr eben nur seinen physischen Körper verschwinden lassen. Tatsächlich kann man ein Wesen niemals wirklich vernichten, denn es besitzt eine unsterbliche Seele; und aus jener anderen Welt trifft euch sein Hass. Der Krieg geht also weiter. Das nimmt kein Ende. Diese Sichtweise, die den Menschen von Generation zu Generation weitergegeben wurde, ist eine prähistorische Sichtweise, welche die Probleme nicht lösen kann. Man täuscht sich, alle täuschen sich, ganze Länder täuschen sich in der Auffassung, sie könnten dieses oder jenes andere Land mit Waffen oder durch Spionage besiegen. Es kann einem Land durchaus gelingen, ein anderes für eine gewisse Zeit zu besiegen, aber danach wird es selbst zum Unterlegenen.
Alle diejenigen, die glauben, sie könnten sich schlechte Menschen vom Hals schaffen, indem sie sie umbringen, vermehren im Gegenteil das Böse und vervielfachen es. Man darf Verbrecher nicht töten, denn ihr Einfluss reicht nach ihrem Tode noch viel weiter. Wenn man einen Bandenchef oder den Führer einer politischen Gruppierung tötet, stellt man immer wieder fest, dass sich sein Einfluss nach einiger Zeit auf irgendeine andere Weise äußert... Deshalb bewirkt die Todesstrafe nichts Gutes. Sie kommt dem Zerschlagen einer Flasche gleich, in der sich ein giftiges Gas befindet. Wenn die Flasche einmal zerbrochen ist, verteilt sich dieses Gift in der Welt und verursacht dort noch größere Schäden. Man hat einen gefährlichen Mörder hingerichtet, aber im Unsichtbaren ist er jetzt frei. Er sucht eine Menge Menschen auf, dringt in die Köpfe von vielen ein und suggeriert ihrem Gehirn verbrecherische Ideen, die er selbst noch nicht hatte ausführen können. So verursacht er mehr Böses als zu der Zeit, als er noch in seinem Körper aus Fleisch und Blut steckte.
Man hat das Böse noch nie vollständig von der Erdoberfläche ausrotten können, indem man die Verbrecher geköpft hat. Diese Köpfe sind wie die Köpfe der Hydra, die immer wieder nachwachsen. Nur das Feuer kann die Köpfe der Hydra vernichten, das Feuer der Liebe und das Feuer der Weisheit. Sehr wenige Menschen haben es verstanden, dieses Feuer nutzbringend anzuwenden. Alle versuchen es mit äußeren Mitteln, mit Gewaltanwendung, mit dem Messer, mit der Guillotine und mit Kanonen. Wenn solche Mittel wirksam wären, wie kommt es dann, dass das Böse noch immer existiert, obwohl man sie doch schon so lange Zeit eingesetzt hat? Man hört nicht auf, dem Bösen den Kopf abzuschlagen, aber die Mörder und Diebe sind nicht verschwunden, ganz im Gegenteil. Die Ursache liegt in der üblichen Vorgehensweise, Verbrecher zu töten, all jene zu vernichten, die lästig erscheinen; sei es durch Kriege, sei es auf irgendeine andere Art und Weise. Man glaubt, man würde siegen, wenn man so handelt, aber in Wirklichkeit wächst das Böse immer wieder nach und vermehrt sich.
Die wahren Waffen: Liebe und Licht
In den Evangelien heißt es: »Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, biete auch deine andere dar« (Mt 5,39). Mögen mir die Christen verzeihen, aber was ich jetzt sagen werde, übertrifft alles, was sie sich vorstellen können und die Zukunft wird beweisen, dass meine Auslegung richtig ist. Denn manche Vorschriften, die in der Vergangenheit gut waren, können weder in der Gegenwart noch in der Zukunft länger gut und wirksam sein.
Diese Worte Jesu bedeuten weder, dass man immer passiv bleiben soll angesichts von Beleidigungen und schlechter Behandlung, noch dass man immer alles akzeptieren, sich unterwerfen, alles ertragen und zum Schluss verschwinden soll. Vielleicht hat man seine Worte auf diese Weise verstanden, aber ich werde euch beweisen, dass er etwas anderes damit sagen wollte. Passiv sein, sich in sein Schicksal ergeben, sich niedermetzeln lassen – natürlich, wenn ihr kein Licht habt, dann bleibt euch nichts anderes übrig. Aber diese Moral schwacher und unwissender Leute darf nicht ewig andauern. Es steht nirgends geschrieben, dass die Spiritualisten, die Weisen, die Eingeweihten, die Söhne Gottes ewig unterwürfig, versklavt, geschlagen, niedergemetzelt bleiben sollen, um immer den Schwachsinnigen und Bösewichten den Sieg zu überlassen. Im Augenblick ist das noch so, weil die Menschen die Göttlichkeit verloren haben, sie haben die Sonnenkraft, das Feuer, die Wärme, das Licht, das Leben verloren; und da es nun einmal so ist, werden sie gezwungenermaßen geschlagen und misshandelt. Es wurde gesagt: »Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz seinen Geschmack verliert, ist es zu nichts mehr nütze und wird mit den Füßen zertreten« (Mt 5,13). O ja, wenn ihr euren Geschmack verloren habt, werdet ihr von den Menschen so lange mit Füßen getreten, bis ihr ihn wiedererlangt habt. Es wurde niemals angeordnet, dass man immer mit Füßen getreten werden soll. Aber da man hinabgestiegen ist, da man sich von Gott entfernt hat, hat man seine eigene Macht eingebüßt und ist allen gewalttätigen und unehrlichen Menschen ausgeliefert.
Zu der Zeit als Jesus sprach, mussten die Menschen Tugenden und Qualitäten entwickeln, die sie noch nicht besaßen: Vergebung und Erbarmen. Zu dieser Zeit herrschte nur das Gesetz der Gerechtigkeit: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Die neue Moral, die Christus brachte, sollte also die Menschen lehren, bestimmte Tugenden zu entwickeln. Anstatt immer nur mit groben Mitteln zu reagieren, mit Steinen oder Messern, sollten sie auf eine andere Art und Weise reagieren, mit edleren Mitteln, mit Mitteln auf höherem Niveau: mit Demut, Liebe, Geduld und mit Seelengröße. Das ist der Sinn der Worte Christi. Aber das, was er für jene Epoche sagte, gilt nicht für alle Ewigkeit. Er kommt wieder, um zu sagen: »Versteht mich richtig: Heute gibt es noch eine bessere Verhaltensweise. Wenn ihr eine Ungerechtigkeit erleidet, müsst ihr den Angriff erwidern, aber mit solcher Intelligenz, mit solcher Charakterstärke, solchem Wissen, solchem Licht, solcher Wärme, dass euer Feind erschüttert, geblendet, überwältigt sein wird durch die Kraft eures Lichtes. Überwältigt, das heißt umgewandelt! Nicht vernichtet, nicht getötet, nein – erneuert! Anstatt ihn zu töten, belebt ihr ihn, das heißt ihr führt ihn zu Gott. Wenn ihr dazu fähig seid, seid ihr ein wahrer Held, ein wahrer Sohn Gottes.«
Wozu sich auf so dumme Weise vernichten und seine Feinde siegen lassen? Man darf die Leute nicht töten, man darf ihnen nichts Böses antun, aber man sollte auch nicht die Rolle des ewig Besiegten annehmen. Man sollte sich vorbereiten, sich weiterentwickeln und wie die Sonne werden, mit einem so starken Licht, dass die Menschen, wenn sie euch mit ihren dummen grausamen Waffen angreifen wollen, nicht mehr wissen, wie sie ihre Kanonen auf euch richten noch wie sie euch umbringen sollen. Ja, ihr blendet sie und dann öffnet ihr ihnen die Augen, so wie Christus es mit Saulus auf dem Weg nach Damaskus getan hat. Christus hat Saulus geblendet, weil er die Christen umbringen wollte. Ein Lichtstrahl – und er war augenblicklich geblendet! Und Saulus wurde zu Paulus. Und nehmen wir an, es gelänge euch in gleicher Weise, die Leute für einige Minuten zu lähmen, und sie dann zu Kräften kommen zu lassen. Glaubt ihr, sie würden euch dann immer noch umbringen? Also, die neue Philosophie heißt nicht mehr schwach zu bleiben, den gewalttätigen und grausamen Menschen ausgeliefert, sondern wie die Sonne zu werden, damit sie euch weder beschmutzen noch treffen können, und wenn sie sich nähern, dann lasst ihr sie wie Wachs schmelzen.
Wir haben jedoch diese Größe, diese lichtvolle Fähigkeit noch nicht, weil wir noch niemals daran gedacht haben. Man hat die Schwachheit akzeptiert, man hat sich in unsinnige Philosophien geflüchtet, indem man die andere Wange, die andere Seite hingehalten hat. Nun, ihr könnt von mir aus alle Seiten hinhalten, es wird nichts nützen, ihr werdet eure Feinde nicht ändern, Sie werden euch weiter ohrfeigen und zum Schluss noch umbringen. Es ist jetzt an der Zeit, dass man diesen Satz anders versteht. Die andere Wange, die andere Seite, das ist die andere Seite von euch selbst, die Seite des Geistes, der Kraft, des Lichtes. Jesus zeigte seinen Feinden die andere Seite. Er sagte zu ihnen: »Ihr seid fähig, den physischen Körper einzusperren, ihn zu kreuzigen, ich aber zeige euch die andere, erhabene, unzerstörbare Seite: Ich zeige euch, wie ich den Tempel in drei Tagen wieder aufbauen kann. Also, ihr dürft zuschlagen!« Er zeigte die andere Seite und wandelte die ganze Erde um. Er hat die göttliche Seite gezeigt, nicht die irdische Seite, und er ist auferstanden!
Um den wahren Sieg über Schwierigkeiten und Feinde zu erringen, sind neue Sichtweisen und neue Methoden notwendig.
Die neuen Sichtweisen
1. Wir selbst haben unsere Feinde geschaffen.
Wenn ein Gärtner nicht keimen sieht, was er nicht gesät hat, regt er sich nicht auf. Er sagt sich einfach: »Was willst du, mein Lieber, da du nun einmal keine Zeit gehabt hast, Karotten zu säen, hast du auch keine Karotten, aber du kannst Salat, Petersilie und Zwiebeln ernten, die hast du gesät.«
Wenn es sich um Früchte und Gemüse handelt, wissen die Menschen sehr gut Bescheid, aber sobald es sich um den Bereich der Seele und des Denkens handelt, glauben sie, Glück, Freude und Frieden ernten zu können, obgleich sie Gewalt, Grausamkeit und Boshaftigkeit gesät haben. O nein, sie ernten gleichfalls Grausamkeit, Gewalt und Boshaftigkeit. Anschließend regen sie sich auf und kritisieren. Sie sind keine guten Landwirte. Wenn die Menschen aufgeklärt, vernünftig und umsichtig wären, wenn sie sich überwachen würden, um keine finsteren und zerstörerischen Einflüsse zu säen und zu pflanzen, mit ihren Worten, ihren Gedanken durch ihre Schriften oder sonst irgendein Mittel, dann würde ihr Schicksal anders aussehen.
2. Es ist zwecklos, den Schwierigkeiten entfliehen zu wollen, sie verfolgen uns.
Jemand, der versucht, Anstrengungen und Schwierigkeiten zu entgehen, wird immer wieder neuen, noch größeren Schwierigkeiten begegnen. Statt dass man versucht, den Problemen zu entfliehen, muss man versuchen, sie zu lösen, sonst wird die zweite Situation noch schlimmer sein als die erste. Nur wenn man es schafft, ein Problem zu lösen, wird die folgende Veränderung Segen bringen. Wenn ihr eurer derzeitigen Situation, eurer Pflicht entkommen wollt, damit ihr eine angenehmere Situation vorfindet, bedeutet dies, dass ihr die strengen Gesetze, die das Schicksal regieren, nicht kennt.
Bevor ihr nicht das Problem gelöst habt, mit dessen Hilfe euch die unsichtbare Welt unterweisen möchte, könnt ihr nirgendwohin fliehen. Überall wo ihr hingeht, wird man euch eine andere noch schwierigere Lektion aufbürden. Die unsichtbare Welt wird sagen: »Du hast dort nichts gelöst, dann tu es hier.« Man sollte also nicht vor den Schwierigkeiten fliehen, sondern prüfen, ob man deren Sinn richtig verstanden hat, und dann das Notwendige tun. Wenn man spürt, dass man alles erfüllt hat, kann man überall hingehen, sogar in die Hölle, mit der allergrößten Ruhe, denn die Engel bereiten den Weg für diejenigen, die alles erfüllt haben.
3. Prüfungen beinhalten eine vertiefte Selbsterkenntnis.
Abraham liebte Isaak, und doch war er bereit, ihn zu opfern. Gott wollte prüfen, ob Abraham Ihn mehr liebte als seinen Sohn. Die Frage, ob man weiß, wen man mehr liebt, Gott oder das eigene Kind, stellt sich immer wieder, aber die Väter und Mütter ahnen nicht, dass es auch hierbei vielleicht etwas zu hinterfragen gibt. Gott wollte also Abraham prüfen und verlangte von ihm, dass er seinen Sohn opfere. Ihr werdet sagen: »Was? Der Herr war nicht hellsichtig genug, die Liebe Abrahams zu erkennen, Er musste es erst nachprüfen?« Nein, der Herr wusste schon im Voraus, was Abraham tun würde. Er sah sein Herz, seine Gedanken. Aber Abraham wusste nicht, was in ihm stärker war, und er musste es wissen. Dazu schickte Gott ihm diese Prüfung. Sie war nicht dazu da, Gott darüber zu unterrichten, sondern Abraham selbst. Genauso dienen alle Prüfungen, die Gott uns schickt, dazu, uns zu erkennen. Denn wir selbst wissen nicht, in welchem Maße wir widerstandsfähig, intelligent, stark, gut, großzügig oder schwach und dumm sein können. Man macht sich Illusionen und sagt: »Ich bin ein Genie, ich bin dies, ich bin jenes...«, aber angesichts einer kleinen Prüfung kapituliert man und versteht danach nicht, wie das überhaupt geschehen konnte. Und da Abraham den Herrn über alles liebte, wusste er: Da Gott ihm diesen Sohn gegeben hatte, konnte Er ihm diesen Sohn auch wieder wegnehmen.
4. Der Teufel ist ein treuer Diener Gottes
Ihr seid vielleicht einmal auf dem Land spazieren gegangen und habt manchmal ein kleines Hirtenmädchen mit ihren Kühen auf der Weide gesehen. Neben ihr einen schlafenden Hund, der das Mädchen sehr liebt und ihr gehorcht. Wenn sich nun einmal eine Kuh entfernt und auf die Nachbarweide will, sagt das kleine Mädchen zu dem Hund: »Lauf hin! Beiß sie!« und der treue Hund stürzt los und beginnt die Kuh ein bisschen in die Waden zu zwicken. So wird sie gezwungen, auf die Weide ihres Herrn zurückzukehren. Und auch der Hund kehrt zurück zu dem Mädchen, sehr zufrieden und bereit, ihren weiteren Befehlen zu gehorchen.
Das ist die Erklärung für die Rolle des Teufels. Solange der Mensch aufmerksam ist und die Gesetze nicht übertritt, solange er in dem vom Schöpfer bestimmten Bereich bleibt, wird er weder gequält noch verfolgt. Sobald er aber darüber hinausspaziert, sagt der Schöpfer zum Teufel: »Beiß ihn!« und der Teufel kommt und beißt ihn in die Waden, bringt ihm Ärger, Sorgen, rheumatische Leiden. – Der Teufel ist dem Anschein nach für den Menschen ein feindlicher Hund, sobald der Mensch jedoch zu beten beginnt und sagt: »Mein Gott, ich verstehe, dass ich einen Fehler gemacht habe, ich möchte ein Schüler und ein Weiser werden«, befiehlt Gott dem Teufel augenblicklich, ihn in Ruhe zu lassen und zurückzukehren.
Sogar die Geister des Bösen sind Diener. Sie gehen dorthin, wohin man sie schickt, sie gehorchen einem Befehl. Sie machen nicht, was sie wollen, sie haben nicht das Recht dazu. Übrigens, wenn ihr das Buch Hiob gelesen habt, könnt ihr das, was ich euch sage, bestätigen. Das Buch Hiob ist ein Einweihungsbuch, geschrieben von jemandem, der wissend war. Es heißt darin, dass Satan bei der Versammlung der Söhne Gottes anwesend war. Warum wurde er akzeptiert? Warum hat man ihn nicht weggejagt, wenn er doch Böses tut? Nein, er nahm teil und unterhielt sich mit dem Herrn, weil er Ihn um Erlaubnis bat, Hiob quälen zu dürfen, um ihn zu prüfen. Aber das Außergewöhnlichste dabei ist, dass Gott ihm