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Den letzten holen die Geier: G.F. Barner 165 – Western
Den letzten holen die Geier: G.F. Barner 165 – Western
Den letzten holen die Geier: G.F. Barner 165 – Western
eBook114 Seiten1 Stunde

Den letzten holen die Geier: G.F. Barner 165 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Buck Dexter riß den Mund zu einem Schrei auf, aber selbst wenn ihn der Mann gehört hätte, wäre der Schrei zu spät gekommen. Das Stalldach hob sich jäh unter der Wucht des herantobenden Wirbelwindes. Dann wurde es zu einer gewaltigen Sense, die alles, was sich in ihren Weg stellte, niedermähte. »Vorsicht, das Dach, Joe!« schrie Dexter. Der Schrei erreichte Carlin, und der große, sehnige Nevadamann riß das Pferd hinter den Baum. Dann sah Carlin, wie das Dach den Wagen abrasierte. Einen Moment glaubte Carlin den Todesschrei einer Frau zu hören, dann hallte das ohrenbetäubende Krachen des Donners über Cortez, der Stadt am Rand des Whirlwind Valleys, hinweg. Carlins Pferd bäumte sich, als der Hurricane einen Ast vom Baum fegte und der Ast neben dem Gaul zersplitternd landete, schrill wiehernd auf. Es wäre glatt davongerast und in den bereits nach zwanzig Schritt undurchsichtigen Sandwolken verschwunden, wenn Carlin die Zügel nicht blitzschnell um den Baum geschlungen hätte. Buck Dexter schrie verzweifelt. Er umklammerte mit dem linken Arm den Baumstamm, hielt sein Pferd mit der Rechten am Zaumzeug und hatte das Gefühl, daß er loslassen mußte oder entzwei gerissen werden würde. »Joe – Joe, hilf mir!« Dexters Schrei erreichte Joe Carlin, als er wieder herumfuhr. Carlin hatte die Reihe Wagen nur verschwommen gesehen, als er im vollen Galopp in die Stadt eingeritten war, um vor dem losbrechenden Unwetter Schutz zu suchen. Joe Carlin packte zu und riß Dexters Pferd am Zaumzeug an den Baum. »Das Pferd anbinden, Buck!« Buck Dexter wollte alles, nur nicht sein Pferd verlieren. Er zog die Zügel um den Baum. Dexter hielt sich nun wie Joe Carlin am Baumstamm fest und versuchte zum Saloon zu blicken.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum21. Jan. 2020
ISBN9783740960667
Den letzten holen die Geier: G.F. Barner 165 – Western

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    Buchvorschau

    Den letzten holen die Geier - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 165 –

    Den letzten holen die Geier

    G.F. Barner

    Buck Dexter riß den Mund zu einem Schrei auf, aber selbst wenn ihn der Mann gehört hätte, wäre der Schrei zu spät gekommen. Das Stalldach hob sich jäh unter der Wucht des herantobenden Wirbelwindes. Dann wurde es zu einer gewaltigen Sense, die alles, was sich in ihren Weg stellte, niedermähte.

    »Vorsicht, das Dach, Joe!« schrie Dexter.

    Der Schrei erreichte Carlin, und der große, sehnige Nevadamann riß das Pferd hinter den Baum.

    Dann sah Carlin, wie das Dach den Wagen abrasierte. Einen Moment glaubte Carlin den Todesschrei einer Frau zu hören, dann hallte das ohrenbetäubende Krachen des Donners über Cortez, der Stadt am Rand des Whirlwind Valleys, hinweg.

    Carlins Pferd bäumte sich, als der Hurricane einen Ast vom Baum fegte und der Ast neben dem Gaul zersplitternd landete, schrill wiehernd auf. Es wäre glatt davongerast und in den bereits nach zwanzig Schritt undurchsichtigen Sandwolken verschwunden, wenn Carlin die Zügel nicht blitzschnell um den Baum geschlungen hätte.

    Buck Dexter schrie verzweifelt. Er umklammerte mit dem linken Arm den Baumstamm, hielt sein Pferd mit der Rechten am Zaumzeug und hatte das Gefühl, daß er loslassen mußte oder entzwei gerissen werden würde.

    »Joe – Joe, hilf mir!«

    Dexters Schrei erreichte Joe Carlin, als er wieder herumfuhr. Carlin hatte die Reihe Wagen nur verschwommen gesehen, als er im vollen Galopp in die Stadt eingeritten war, um vor dem losbrechenden Unwetter Schutz zu suchen.

    Joe Carlin packte zu und riß Dexters Pferd am Zaumzeug an den Baum.

    »Das Pferd anbinden, Buck!«

    Buck Dexter wollte alles, nur nicht sein Pferd verlieren. Er zog die Zügel um den Baum.

    Dexter hielt sich nun wie Joe Carlin am Baumstamm fest und versuchte zum Saloon zu blicken. »Joe, schaffen wir es bis zum Saloon?«

    »Warten!« schrie Carlin zurück. »Der Sturm muß mal Luft holen, den Moment abpassen und…«

    Carlin sah nur einen Schatten, zuckte zur Seite und brachte Schulter und Kopf hinter den Baumstamm. Dann war der Schatten auch schon heran. Es war ein Blecheimer, dessen unterer Bördelrand gegen die Baumrinde knallte und nicht nur sie, sondern auch ein ganzes Stück Holz herausfetzte. Wäre Carlin auch nur den Bruchteil einer Sekunde länger an der Flanke des Baumes geblieben, hätte ihm der Eimer den Schädel eingeschlagen.

    »Gott der Gerechte!« brüllte Dexter entsetzt. »Es reißt noch den Baum um, was?«

    »Das ist eine Zeder«, antwortete Carlin. »Genug Wurzeln, den wirft nichts um, außer die Krone rasiert ab. He, was kommt denn da schon wieder?«

    Durch die Sandwolken, die mit unvorstellbarer Geschwindigkeit heranrasten, trieb etwas über den Boden auf den Baumstamm zu. In der nächsten Sekunde schlug das flatternde Etwas gegen den Stamm, und dann hörte Carlin die schrillen Schreie, sah die Hände neben seinen Stiefeln um den Baum greifen und hatte den Körper dann auch schon an seinem rechten Stiefel liegen.

    Es war eine junge Frau, blond, soviel Carlin sehen konnte. Der Sand und irgendeine feuchte Masse hatten ihr Gesicht verschmiert. Anscheinend sah sie nichts. Dort, wo ihre Augen sein mußten, klebte Sand in einer dichten Schicht. Die Frau hatte einen Halt gefunden, klammerte sich fest, schrie vor Angst und wurde vom heulenden Sturm immer weiter herumgedrückt.

    Carlin hatte keine Wahl. Für drei Menschen war hinter dem Baum kein Platz, wenn sie nebeneinander blieben. Er ging in die Hocke, kniete sich, das eine Bein über die Frau nehmend, nieder und nahm sie zwischen seine Schenkel.

    »Liegen Sie still und halten Sie sich fest!« schrie er, so laut er konnte. »Festhalten, ich lasse Sie nicht los, aber halten Sie sich am Baum!«

    »Hilfe – Hilfe, die Welt geht unter, helft mir!«

    In der Stimme war nichts als panische Furcht. Carlin bückte sich noch tiefer, brachte seinen Mund an ihr Ohr und schrie ihr zu:

    »Das ist nur ein Wüstenhurricane, der hier schon nicht mehr die volle Gewalt hat. Bleiben Sie liegen, Sie sind in Sicherheit, hören Sie, Sie sind in Sicherheit!«

    Das Kleid der Frau flatterte so heftig, daß der Stoff zu zerreißen drohte und wie eine Fahne im Sturmwind knatterte. Sand und Staub hatten sich derart in den Stoff gesetzt, daß er ein einheitliches Graugelb angenommen hatte. Blinzelnd im Wüten des Wüstensturmes, der jetzt Tonnen von Sand über Cortez ausschüttete und die Stadt zu ersticken drohte, konnte Carlin nicht einmal sehen, was sich jenseits der Straße abspielte, wo etwa zwanzig Wagen gestanden hatten. Durch das Brüllen drangen gellende Schreie, während die Frau nun schwieg, sich am Baum anklammerte und zusätzlich von Carlins Schenkeln festgeklemmt wurde.

    »Buck, hörst du mich?«

    Das Brüllen hatte noch zugenommen. Carlin, der schon manchen Sturm im freien Gelände überstanden hatte, wartete kaltblütig auf jenes Atemholen des Unwetters, das nach seiner Erfahrung bald kommen mußte. Jeder dieser verheerenden Stürme erschöpfte sich in einzelnen Wellen, steigerte sich aber von Welle zu Welle, bis seine Gewalt, manchmal erst nach Stunden, nachließ.

    »Ich höre«, antwortete Buck Dexter. »Was ist, wann schnappt er nach Luft?«

    »Bald!« schrie Carlin zurück. Buck Dexter hatte sich gebückt, um Carlin möglichst nahe zu sein, weil das Brüllen sich so gesteigert hatte, daß sie sich auf anderthalb Schritt auch schreiend nicht mehr verständigen konnten. »Sei bereit, wir müssen dann rennen. Vielleicht zehn Sekunden, mehr haben wir dann nicht. Liegen Sie still, Madam!«

    Durch das Brüllen, das knallende Wabern einzelner Sturmböen, die den ganzen Baum erzittern ließen, kam ein dumpfes Krachen, dem einige spitze Schreie folgten. Carlin ahnte, daß der ganze Stall drüben in sich zusammengebrochen sein mußte. Bretter wirbelten vorbei, sie schlugen an den Baumstamm, und die Frau schrie wieder in panischer Furcht.

    Es gab jetzt keine Sicht mehr, eine Sandwand schien die Männer, die Frau und die beiden Pferde begraben zu wollen. Und dann brach das Tosen jäh ab.

    »Los!«

    Carlins Schrei brachte Dexter vom Baum fort. Sie mußten die Pferde zurücklassen, die hier am Baum sicherer waren als im festen Stall der Poststation oder dem des Saloons.

    Carlin packte die Frau um die Hüften, es ging jetzt um das nackte Leben, denn irgendwann mußten sie hier draußen von herumwirbelnden Brettern oder Dachschindeln getroffen werden, wenn sie der Sand nicht erstickte.

    Der sehnige Nevadamann riß die Frau hoch. Sie wehrte sich, begriff nicht, was er wollte und glaubte, daß sie am Baum in sicherer Deckung lag, deren Verlassen nur neues Unheil bringen würde.

    Es war, als bräche die Nacht herein. Von der Sonne oder dem Himmel war nichts mehr zu erkennen. Die Sandwolken hatten sich jetzt – Carlin kannte das – zu einer Glocke über dem Tal geformt, die der nächste Sturmstoß in sich zusammenstürzen lassen würde. Die nächste Welle des Wüstenunwetters kam binnen Sekunden.

    »Loslassen und mitkommen!« schrie Carlin die Frau an. »Verdammt, lassen Sie endlich den Baum los!«

    Die Frau gehorchte, war aber nicht fähig, auf eigenen Beinen zu stehen, und so blieb Carlin keine Wahl, als sie auf die Arme zu reißen. Die Last behinderte ihn augenblicklich. Der Sturm heulte immer noch mit mindestens sechzig bis siebzig Meilen heran. Die Frau auf den Armen, mußte Carlin aus der Deckung des Baumes, wurde von den Böen gepackt und konnte sich kaum auf den Beinen halten. In der schwefelgelben Finsternis sah er gerade noch Buck Dexters Schatten und hörte seine Schreie.

    Dexter wies Carlin den Weg zum Schuppen, und als er um die Ecke taumelte, schleuderte ihn ein Windstoß zu Boden. Die Frau schrie gellend auf, als er über sie stürzte, krallte sich an ihm fest und behinderte ihn schon wieder. Er hatte keine andere Wahl, als ihr mit brutaler Gewalt den Arm zu verbiegen, um sie erneut hochzureißen. Sie schlug und trat wie eine Wahnsinnige, so daß er sie am Arm mit sich riß und sie über den Boden schleifen mußte.

    »Komm, komm!« schrie Dexter verzweifelt. »Links halten, bleib links!«

    In diesem Augenblick begriff Carlin, daß er beinahe am Stationsgebäude vorbeigerannt wäre. Er prallte gegen den plötzlich aufragenden Schatten der Hofmauer, dann rannte er, die kaum hundert Pfund schwere Frau im Schlepp, an ihr entlang und sah Dexter wieder. Die Mauer stieg steil an, sie wurde höher, und plötzlich sah er

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