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Ewiglich ... Dornröschen?: Kiss My Ass!
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Ewiglich ... Dornröschen?: Kiss My Ass!
eBook189 Seiten2 Stunden

Ewiglich ... Dornröschen?: Kiss My Ass!

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Über dieses E-Book

Wann hat dieser bescheuerte Prinz es nur geschafft, aus 'Was für ein aufgeblasener Vollidiot' ein 'Der hat was …' zu machen? Möge der Kelch an mir vorübergehen. Ich bin doch überhaupt kein Typ für diesen 'Der hat was …'-Unsinn!

Ly – chaotisch, fast 16 und ungeküsst – ist stolze Gründerin einer Heavy-Metal-Band und so ganz und gar nicht zur Prinzessin geeignet. Bis sie sich im Körper einer Königstochter wiederfindet. Mit den schönsten Mädchen der Märchenwelt soll sie nun um das Herz des hiesigen Prinzen kämpfen. Damit hat Ly allerdings wenig am Hut. Von ihrer rockigen und rosarot-untauglichen Art bekommt nicht nur der Zeremonienmeister einen Blutsturz, damit haut sie auch den glorreichen Prinzen glatt von seinem edlen Gaul weg.
Intrigen, Flüche (uralte und 'What the fuck') sowie zerronnene Wimperntusche stehen prompt an der Tagesordnung. Wird Ly den Weg zurück in ihren Körper finden, der allem Anschein nach in einen hundertjährigen Schlaf gefallen ist?
SpracheDeutsch
HerausgeberUBOOKS
Erscheinungsdatum1. Dez. 2014
ISBN9783944154312
Ewiglich ... Dornröschen?: Kiss My Ass!

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    Buchvorschau

    Ewiglich ... Dornröschen? - Olga A. Krouk

    Dornröschen auf ewig?

    hat the fuck!

    Gerade eben war ich doch noch … blöderweise kann ich mich nicht wirklich daran erinnern, wo ich gerade eben noch gewesen sein könnte. Jetzt stecke ich in einem engen Korsagenkleid. So rosa, glitzernd und bauschig, dass jede Barbie-Prinzessin neben mir wie eine blutige Anfängerin aussehen würde. Direkt vor mir plustert sich eine alte Frau Marke Sumpfhexe-in-Ausbildung auf. Was konkret bedeutet: ein schrumpeliges Gesicht, schmale Augen, vermutlich unausgeschlafen, Bad-Hair-Day und eine verkniffene Miene, mit der sie alle anderen dafür verantwortlich machen will. Bestimmt kennen wir uns aus der Nachbarschaft, und gleich folgt eine Predigt über die Jugend heutzutage.

    «Alsbald ist mein, was dir gehört», röchelt sie stattdessen, und ich muss zugeben, das habe ich jetzt nicht erwartet. Was will sie? «Alsbald ist alles, alles mein.»

    Ja, ist gut, Omi. Schön flauschig bleiben.

    Ihr Körper ist eine einzige aufgezogene Sprungfeder. Offensichtlich trainiert das hiesige Seniorenheim für die Football-Meisterschaft, und sie ist der Quarterback. Gleich wird sie einen Touchdown in meinem Gesicht landen.

    Sicherheitshalber taumele ich einen Schritt zurück. «Tach …» Mehr kriege ich nicht zustande, weil mir immer noch unklar ist, wie man in diesem verdammten Kleid atmet.

    Sie guckt mich an wie ein Hund, der gerade ein besonders großes Häufchen in der Fußgängerzone hinlegt. Offensichtlich passiert nichts. Zumindest nichts, was sie erwartet. Nicht einmal ein Häufchen.

    Langsam verzieht sich ihr Morchel-Gesicht zu einer Grimasse. «Tot müsstest du hinfallen!», krächzt sie und greift nach etwas in meiner Hand.

    Was auch immer es ist, ich reiße es erst einmal an mich. Blitzschnell packt sie mich am Handgelenk und dreht daran, bis der Schmerz meinen Arm hochjagt.

    «Scheiße!»

    Ein bisschen irre, die Alte!

    «Gib die Spindel zurück», schnauft sie und stößt mich gegen eine Wand. Die Natursteine bohren sich unangenehm hart in meinen Rücken, doch ich klammere mich nur noch fester an das verdammte Ding.

    «Gib sie mir!»

    Ihre Züge verändern sich, direkt vor meinen Augen. Die schrumpelige Haut glättet sich, durch das graue, verfilzte Haar schimmern dunkle Strähnen wie aus der besten Shampoo-Werbung. Jetzt sieht sie aus wie eine Mischung aus Grusel­kabinett und Botox-Unfall.

    «Gib sie zurück!», zischt sie mir ins Gesicht. Ihr warmer, feuchter Atem streicht meine Wange. Instinktiv rümpfe ich die Nase, doch er haucht mich mit einer kaum wahrnehmbaren Note Rosenduft an, als hätte sie mit Parfüm gegurgelt. Folge dem Duft der Rose … Für einen Augenblick schließe ich die Lider. Ein König und eine Königin, rauscht es durch meinen Kopf, kriegten gar keine Kinder, und hätten so gern eins gehabt … so gern eins gehabt … eins gehabt …

    Ich spüre, wie die Spindel mir aus der Hand fällt. Nein! Das Ding kullert von uns weg. Sofort lässt die Alte mich los und schnellt hinterher. Ich will ihr zuvorkommen, stolpere jedoch über mein Kleid und lege mich voll auf die Maske. Wie Jennifer Lawrence, nur dass ich dafür keinen ‹Oscar› bekomme.

    Die Frau ergreift die Spindel und hält sie siegreich hoch. Tooooooor. Gleich legt sie einen Klose-Salto hin, jede Wette.

    Scheiß drauf. Ich weiß gar nicht, warum ich so verbissen bin. Was will ich nur mit dem Ding? Gehört offensichtlich ihr, denn bis vorhin wusste ich nicht einmal, wie eine Spindel aussieht.

    Durch die Petticoat-Schichten des Kleides kämpfe ich mich an die Oberfläche. Erst jetzt merke ich, dass mein Zeigefinger blutet, als hätte ich mal wieder versucht, meinem Paps bei der Sushi-Zubereitung zu helfen. Der beste Zeitpunkt also, um aufzuwachen.

    Nur wache ich nicht auf.

    Flink lässt die Frau die Spindel in der Hand kreiseln. Mit den Fingern der linken zwirbelt sie in der Luft und murmelt etwas vor sich hin. Hört sich nach Latein an. Wie ich es oft büffeln muss: amicus, amici, amico, amicum – hat die morgen einen Test oder so? Irgendwie wird das Ganze immer bescheuerter, je länger ich darüber nachdenke. Ich muss schleunigst aus dem Korsett raus. So eingeschnürt kann ich einfach nicht klar denken.

    Und was um alles in der Welt macht die Alte da?

    Wie aus dem Nichts wickelt sich das hauchdünne, goldene Garn, das ihre Finger erzwirbeln, um die Spindel. Mir fällt fast die Kinnlade runter, während ich da in meinem Petticoat-Kleid hocke. Das Schauspiel ist so schööööööön, dass mir glatt die ‹ö›s ausgehen. Immer schneller springt und dreht sich das Ding in den langen, manikürten Fingern, immer heftiger stammelt die Frau ihre Litanei, die mir langsam eine Gänsehaut beschert. Das nenn ich mal ein Zauberstück. Kann man die Alte auch für private Partys buchen?

    Die kühle Luft der Kammer wird nach und nach von Schaben und Kratzen, hölzernem Knacken und Blätterrascheln erfüllt. Die Geräusche scheinen die Steinwände zu durchdringen und von allen Seiten auf mich zuzukriechen. Der Atem der Frau rasselt. Ihr seidenes Haar wird struppig, die Finger, in denen die Spindel tanzt, sehen knochig und ausgedörrt aus wie die einer Mumie. Es ist kaum noch eine menschliche Hand. Wie unter einer Last beugt sich die Frau gen Boden, als würde ihr ein Buckel wachsen. Je schneller sich die Spindel dreht, desto mehr scheint es sie zu schwächen – was auch immer sie da treibt.

    Rascheln und Knacken wachsen zu einem Getöse, als würden um mich herum die Gezeiten wüten. Durch das kleine Fenster über meinem Kopf drängen sich Dornenranken herein und sperren das Sonnenlicht aus.

    Was wird das denn, wenn es fertig ist? Ein Angriff der Killer­pflanzen?

    Ich schlucke, aber mein Mund gibt keine Spucke her. Jetzt ganz ruhig bleiben. Kein Grund zum Ausflippen. Eigentlich kann es nur ein Albtraum sein. Merkwürdig, dass ich noch nicht aufgewacht bin.

    Die Ranken seilen sich an der Wand ab, sie kringeln sich auf dem Boden und schlagen nach mir wie Peitschenhiebe. Eine hat sich im Rock verhakt und schlitzt den Saum auf. Rasch ziehe ich die Beine ein, doch eine andere erwischt mich an der Wade.

    «Aua!»

    Wie das brennt.

    Ich glaube, ich habe Angst. Das Ganze ist so irre, dass ich mir dessen nicht einmal sicher bin. Aber ja, ich denke, ich sollte langsam Angst haben, denn die Pflanzen verschlingen die Wände, versperren den Weg zur Tür und lassen immer mehr Triebe nach mir ausschlagen. Neben mir entdecke ich ein Spinnrad. Ich springe auf die Beine und stoße es den Pflanzen entgegen. Mühelos brechen die Ranken es auf, Splitter und Stäbe schnellen in alle Richtungen, und mir wird schmerzlich bewusst, was gleich mit mir passieren sollte. Ich hebe ein Teil des Spinnrads auf und schlage damit nach den Trieben. Ein paar kann ich abwehren. Aber es sind zu viele, und sie kommen von überall her auf mich zu.

    Ein heiseres Lachen hebt sich aus dem Rascheln und Schaben. «Jämmerlich umkommen sollst du in der Hecke. Dich totstechen an den Dornen!»

    Die hat ja einen Knall, echt.

    Die Ranken greifen nach mir, zerfetzen meinen Rock. Sie kratzen meine Haut auf und versuchen, mich zu umschlingen und zu Fall zu bringen. ‹Au, das brennt› ist noch mein geringstes Problem, denn die Dornen haben offenbar vor, mir die Pulsadern aufzuschlitzen. Noch einmal schlage ich nach den Zweigen, aber ich kann sie nicht aufhalten. Eine der ­Ranken schlingt sich um meine Knöchel. Aus purer Verzweiflung werfe ich meine Waffe nach der Frau und erwische ihre Hand. Die Spindel springt weg. Der goldene Faden reißt, und die Ranken fallen in sich zusammen.

    Cool, blitzt der Gedanke durch meinen Kopf. Hättest du dabei bloß was gesagt. Ein herzhaftes ‹Fahr zur Hölle!› wäre echt lustig gewesen.

    Nur ist mir grad so gar nicht nach lachen. Ich stürze auf die Spindel zu und schaffe es tatsächlich, sie zu packen. Immerhin haben die Dornen mir kleidtechnisch etwas Beinfreiheit verschafft. Schon spüre ich die knochigen Finger der Hexe, die sich in meinen Oberarm krallen. «Meins!», kreischt sie. Ich fahre herum, greife nach den Lumpen, in die sie gehüllt ist, und ramme ihr das spitze Ende der Spindel in die Schulter.

    Sie japst, reißt sich los und dreht sich von mir weg. Die Spindel bleibt in meiner Hand. Der Stoff ratscht auseinander und entblößt ihren Rücken. Ist das etwa ein Arschgeweih? Heiliger Strohsack!

    Eine Hand auf die Wunde gepresst, bahnt sie sich den Weg nach draußen, duckt sich durch die kleine Tür, die aus dem Stübchen führt, und verschwindet.

    Meine Hände zittern. Eigentlich mein ganzer Körper. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten und lasse mich erschöpft zu Boden gleiten.

    Autsch.

    Keine gute Idee, sich mitten im Dornengestrüpp hinzusetzen. Aber egal. Im Moment ist mir alles egal, auch die Dornen im Arsch. Ich brauche eine Pause.

    Time out.

    ch weiß genau, dass ich nicht verrückt bin. Ich. Bin. Nicht. Verrückt.

    Ich habe bloß keine Ahnung, was gerade vor sich geht. Und versuche manisch, die Spindel in meiner Hand kreiseln zu lassen. Bei der Hexe hing das Ding in der Luft, als wäre es lebendig: flink, frech und doch so gefügig unter ihren Fingern. Meinen fällt es andauernd herunter. Da hilft auch kein ‹Amicus, amici, amico, amicum›-Mantra oder was auch immer die Alte gemurmelt hat. Kein goldenes Garn weit und breit. Also bin ich vielleicht doch ziemlich verrückt, wenn ich in allem Ernst darauf warte. Frustriert pfeffere ich das Ding in die Ecke.

    Um mich herum verdorrt die Hecke. Braune Flecken überziehen die Blätter, die sich zusammenrollen und abfallen, die Triebe werden holzig und brüchig. Es raschelt und knistert, bis die vertrockneten Ranken gänzlich zu Staub zerfallen sind. Jetzt sieht es aus wie bei mir unter dem Bett, wohin noch kein Staubsauger je vorgedrungen ist. In meiner Nase kribbelt es. Eins ist klar: Es bringt nichts, hier weiter zu hocken und herumzu…niesen. Langsam muss ich damit beginnen, herauszufinden, in was für einen Mist ich geraten bin.

    Mühsam rappele ich mich auf die Beine, hole die Spindel und schiebe mich und die Überreste meines Kleides durch die schmale Tür. Vor einer engen, dunklen Wendeltreppe bleibe ich stehen. Na, das kann ja heiter werden. Es ist genau die Art von Treppe, auf der ich es auch in Ballerinas schaffe, herunterzupoltern und mir sämtliche Knochen zu brechen. Ganz zu schweigen von einem Versuch auf diesen Absätzen, bei denen ich glatt Höhenangst kriegen könnte. Liebend gern würde ich die Schuhe aus dem nächsten Fenster werfen, aber bei dem Riemchen-Flechtwerk, das ich um meine Knöchel entdecke, muss man mich daraus vermutlich herausschneiden. Es ist wie der chronische Kabelsalat in meinen Schubladen: Egal, an welchem Ende man zieht, es wird nur noch verworrener.

    Stufe um Stufe taste ich mich hinunter. Im Schneckentempo erreiche ich das Ende, und das sogar ohne Komplikationen – Murphys Gesetze scheinen langsam nachzugeben, aber ich bin ja bekannt dafür, sie regelmäßig aus der Puste zu bringen. Nach einem alles entscheidenden Kampf mit einer weiteren schmalen Tür poltere ich schließlich in einen weiträumigen Gang mit Bogenfenstern aus Buntglas zu meiner Linken und einer beeindruckenden Kolonnade zu meiner Rechten. Eine Notiz an mich selbst: Wofür auch immer hochhackige Schuhe erschaffen worden sind, als Fortbewegungsmittel sind sie absolut ungeeignet. In meinen könnte ich nicht einmal sitzen. Höchstens in einem Sarg liegen, dann wäre es mir egal, wie sehr die Riemchen drücken und an der Haut scheuern.

    Zwischen den Säulen erkenne ich einen schneeweißen Gartenbrunnen mit einem fröhlich pinkelnden Amor, der aus zwei Metern Höhe zielsicher seine Schüssel trifft. Ich hoffe, er hat nichts dagegen, wenn ich in seinem Planschbecken meine Kratzer auswasche. Gefragt habe ich ihn nicht, als ich zu ihm in den Brunnen steige. Das Wasser kühlt angenehm meine Füße. Am liebsten würde ich gar nicht fortgehen. Ich bin von blühenden Sträuchern und fröhlich herumschwirrenden Bienchen umsäumt, die aussehen, als würden sie für ihr ausgelassenes Summen gut bezahlt. Die Rosenbüsche beäuge ich zwar durchaus skeptisch, aber sie machen nicht gerade den Eindruck, es auf einen erneuten Wrestlingkampf mit mir anzulegen. Dafür scheint der schwüle Blumenduft mich zu erdrücken, aber wem würde von so viel Bilderbuch-Idylle nicht schlecht werden? Ich muss mich an Amor anlehnen. Ein paar Wasserspritzer ins Gesicht würden es gleich richten, denke ich und mag mich gar nicht bewegen. Folge dem Duft der Rose … Ich habe das Gefühl, dieses Flüstern … bereits im Atem der Hexe gehört zu haben. Ein König und eine Königin kriegten gar keine Kinder, und hätten so gern eins gehabt …, hüllen mich die Stimmen des Wassers, der Bienchen und der in der Brise raschelnden Blätter ein. Ist es eigentlich normal, dass die so redselig sind? Einmal saß die Königin im Bade da kroch ein Krebs aus dem Wasser ans Land und sprach: Dein Wunsch wird bald erfüllt werden …

    Dein Wunsch wird bald erfüllt werden.

    DEIN WUNSCH WIRD BALD ERFÜLLT WERDEN!

    Mein Gott, ja! Hab’s schon kapiert! Nur habe ich gar keinen Wunsch.

    Okay, einen.

    Wacken 2015.

    Aber der pinkelnde Amor wird davon keine Ahnung haben. Boah, ist mir schlecht. Vielleicht sollte ich mich kurz ausruhen … das würde mir bestimmt guttun …

    «Eure Hoheit!», ruft es mit einem Mal irgendwo in der Nähe und haut mich glatt von meinen Absätzen. Mit anderen Worten: Ich rutsche aus, platsche direkt ins Wasser und stoße mir auch noch den Kopf an der Brüstung. Zu allem Überfluss pinkelt Amor mir direkt auf den Scheitel, und der Rest – der setzt

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