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Silberberg: Das Schwazer Knappenspiel
Silberberg: Das Schwazer Knappenspiel
Silberberg: Das Schwazer Knappenspiel
eBook125 Seiten1 Stunde

Silberberg: Das Schwazer Knappenspiel

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Über dieses E-Book

FELIX MITTERERS NEUES STÜCK ÜBER FLUCH UND SEGEN DES SILBERS IM GRÖSSTEN SILBERBERGWERK DES MITTELALTERS.

EINE MITTELALTERLICHE STADT IM SILBERRAUSCH: VON REICHTUM UND WOHLSTAND, AUFSTAND UND GERECHTIGKEIT
In der Blütezeit des MITTELALTERLICHEN SILBERABBAUS ist SCHWAZ die größte BERGBAUMETROPOLE EUROPAS. Tausende KNAPPEN schuften unter lebensgefährlichen Bedingungen in den Stollen und verhelfen reichen Familien wie den FUGGERN zu WOHLSTAND. Doch nicht alle profitieren vom SILBERSEGEN im gleichen Maße: Viele Knappen leiden unter gefürchteten Krankheiten, die Bevölkerung ist von NOT geplagt, ABLASSHÄNDLER ziehen verängstigten Gläubigen das letzte Geld aus der Tasche. Als mit MARTIN LUTHERS REFORMATION eine neue Lehre Einzug hält und die Worte des Tiroler Bauernführers MICHAEL GAISMAIR laut werden, bahnt sich ein AUFSTAND an …

DAS NEUE STÜCK VON FELIX MITTERER, ÖSTERREICHS BELIEBTESTEM DRAMATIKER
Der PREISGEKRÖNTE SCHRIFTSTELLER FELIX MITTERER erzählt in seinem Stück von der KONFLIKTREICHEN GESCHICHTE und dem NIEDERGANG DES SCHWAZER SILBERBERGBAUS. Im Zentrum steht das SCHICKSAL der KNAPPEN und EINFACHEN MENSCHEN vor dem Hintergrund der REFORMATIONS- UND BAUERNKRIEGE und dem Aufstieg des KAPITALISMUS: Wie viel GERECHTIGKEIT kann es in einer Welt geben, in der Reichtum und Macht ungleich verteilt sind? Was passiert, wenn Menschen sich gegen die Ungerechtigkeit auflehnen und FÜR ZUMUTBARE LEBENSBEDINGUNGEN KÄMPFEN?
SpracheDeutsch
HerausgeberHaymon Verlag
Erscheinungsdatum25. Juli 2019
ISBN9783709939024
Silberberg: Das Schwazer Knappenspiel

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    Buchvorschau

    Silberberg - Felix Mitterer

    Felix Mitterer

    Silberberg

    Das Schwazer Knappenspiel

    Mit einem Nachwort

    von Michael Forcher

    Inhalt

    1.     ERÖFFNUNG

    2.     SCHWAZ: WEM GEHÖRT DAS SILBER?

    3.     BEIM LANDESFÜRSTEN: SCHULDEN ÜBER SCHULDEN

    4.     PARACELSUS IN SCHWAZ

    5.     STEINHAUFEN (HALDE): BARBARA ZOTT WIRD BETROGEN

    6.     DAHEIM BEI ZOTT: EIN KARGES MAHL

    7.     DER KNAPPEN AUFRUHR GEGEN DEN LANDESHERRN

    8.     DER ABLASSHANDEL: KANN MAN DIE SELIGKEIT KAUFEN?

    9.     DIE KNAPPEN WERDEN EVANGELISCH

    10.   BARBARA ZOTT UND CHRISTINE FIEGER HELFEN DEN DIRNEN

    11.   HALDE: UND NOCH EINER WIRD ABSERVIERT

    12.   MICHAEL GAISMAIR – JETZT AUCH NOCH DIE BAUERN!

    13.   DEN BRÜDERN IN SALZBURG HELFEN?

    14.   INNSBRUCK: GUTE NACHRICHTEN

    15.   SCHWAZ: DAS EXEMPEL

    16.   THOMAS ZOTT MUSS BEZAHLEN

    17.   FERDINAND MACHT DEM VOLK EIN GESCHENK

    18.   JÖRG ZAUNRING PREDIGT HUTTERISCH

    19.   DAS ENDE DES SILBERBERGS: DER ABGESANG

    Zum Geleit

    Vor 500 Jahren war Schwaz das Montanzentrum Europas: Der Silberbergbau und die Kupfergewinnung beschäftigten mehr als 10.000 Knappen aus aller Herren Länder. Diese bunte Gesellschaft prägte nachhaltig unsere Stadt, und die großen Gebäude, die in den napoleonischen Kriegen im Jahre 1809 nicht ein Raub der Flammen wurden, zeugen noch heute vom Reichtum und Gesellschaftsbild um 1500 zwischen Mittelalter und Neuzeit.

    Renaissance und Humanismus haben in Schwaz Spuren hinterlassen: Die Meistersinger sind auch bei uns unter dem Einfluss des Nürnbergers Hans Sachs gestanden und wir erinnern uns heute noch im Silbersommer, der seit mehr als 25 Jahren in unserer Stadt auch das Gasthaustheater pflegt, an diese große Zeit.

    Die sozialen Spannungen rund um das Jahr 1519/20 führten schließlich in Tirol und in vielen anderen Regionen Europas zu Bauernaufständen, wesentlich angestoßen durch die Idee der Freiheit, die Martin Luther mit der Reformation mitbewirkt hat. Dieser geschichtliche Hintergrund bietet den Stoff für das große Gesellschaftsdrama „Der Silberberg".

    Felix Mitterer, der aus dem Bezirk Schwaz stammt, hat sich mit dieser Zeit auseinandergesetzt und eine Brücke geschlagen bis ins Heute. Markus Plattner, ein Schwazer Regisseur, hat den Stoff bearbeitet und wir werden in diesem Sommer die Aufführung vor der Fassade unserer Pfarrkirche, die auch Dom der Knappen genannt wird, erleben.

    Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern sowie jenen, die die Aufführung in Schwaz besuchen können, sie mögen berührt werden von Inhalt und Form und von der Sprachkraft des Stücks „Der Silberberg" unseres Autors Felix Mitterer.

    Hans Lintner

    Bürgermeister der Stadt Schwaz

    Personen:

    Thomas Zott, Sprecher der Knappen

    Barbara, seine Frau

    die Kinder der beiden: Anderl (14), Seppl (13), Franzl (11), Hansl (10), Moidl (8), Reserl (7)

    Wolfgang Zierer, Salzburger Knappe in Schwaz

    Jörg Zaunring, Knappe

    Veit Egg, Knappe

    Hans Podner, Knappe

    Karl Rabanser, Salzburger Knappe, der die Schwazer um Hilfe bittet

    Franz Liechtenberger, Probierer (schätzt den Erzgehalt)

    Heinrich Bamberger, Bergrichter

    Hans Tausch und Josef Sachsenheimer, Fronboten (Polizei) des Gerichts

    Leo Praxer, Scharfrichter, zugleich „Frauenwirt" (Bordellbetreiber)

    Liesl Strübin, Margret Peigerin, Hedwig Tann, Dirnen

    Jakob Strauß (45), aus Basel, berühmter evangelischer Prediger

    Franziskaner Michael (älter), antilutherisch

    Franziskaner Andreas (jung), wird als Einziger aus dem Kloster lutherisch

    Veit-Jakob Tänzl (älter), reichster einheimischer Gewerke

    Sigmund Fieger, einheimischer Gewerke und „Silberbrenner"

    Christine Fieger, Frau von Sigmund

    Hans Stöckl, einheimischer Gewerke

    Virgil Hofer, mittelständischer Gewerke, aus Salzburg stammend

    Theophrast Paracelsus (30), Arzt

    Hannes Fatzer, Dominikaner, Ablassprediger

    Ausrufer von Fatzer, Dominikaner

    Dominikaner, Musiker, dämonische Figuren beim Ablassverkauf

    Jakob Fugger (66), Augsburger Handelsherr, reichster Mann seiner Zeit

    Ferdinand I. von Habsburg (23), Spanier, Landesfürst von Tirol

    Gabriel Salamanca (40), Spanier, sein Berater und Schatzmeister

    Sebastian Sprenz (50), Fürstbischof von Brixen und Kanzler Ferdinands

    Knappen, Bürger, Volk

    1. ERÖFFNUNG

    Ein riesiger Stier (dargestellt von Menschen, die einen Stierkopf mit ausladenden Hörnern führen) brüllt auf, scharrt im Boden, reißt ihn mit seinen Hörnern auf, wirft Erdklumpen und Gestein empor. Eine Kuhmagd (die die Herde hütet) beobachtet ihn angstvoll, Gestein prasselt vor ihr nieder, es blitzt silbern auf, sie hebt einen Stein auf, schaut ihn an, stellt fest, dass es Silber ist, birgt den Stein in ihrer Schürze, kniet sich hin, gibt weitere Steine in ihre Schürze, läuft damit davon. Aus dem Stier lösen sich Bergleute, die mit Schlägel (Hammer) und Eisen (an einer Seite zugespitzter Hammer) den Vortrieb im Stollen machen, mit Brecheisen das erzhaltige Gestein zerbrechen, in Truhen laden, die Truhenläufer schieben das Gestein weg. (Licht von Kienspänen.) Focherbuben an einem riesigen Blasbalg pumpen Luft in den Stollen. Rauch der Schmelzhütte. Aus dem Rauch lösen sich Arbeiter, ziehen einen Karren, der mit Silberbarren beladen ist.

    2. SCHWAZ: WEM GEHÖRT DAS SILBER?

    Jakob Fugger taucht auf, nimmt einen Barren in die Hand, wägt ihn prüfend, ist zufrieden.

    Die einheimischen Gewerken Veit-Jakob Tänzl, Sigmund Fieger mit Ehefrau Christine, Hans Stöckl und Virgil Hofer treten auf.

    Die Bergleute mit Thomas Zott, Wolfgang Zierer, Jörg Zaunring, Veit Egg und Hans Podner nähern sich. Auch Zotts Frau Barbara mit den Kindern, die Dirnen Liesl Strübin, Margret Peigerin, Hedwig Tann und die anderen Frauen.

    TÄNZL: Herr Fugger, so geht das nicht weiter!

    SIEGMUND FIEGER: Wir Tiroler Gewerken arbeiten an diesem Berg seit siebzig Jahren!

    HOFER: Wir haben viel Geld und Arbeit in die Gruben gesteckt! Und da kommt Ihr und nehmt uns alles weg!

    TÄNZL: Schwaz ist groß geworden durch uns!

    SIEGMUND FIEGER: Die zweitgrößte Stadt nach Wien!

    TÄNZL: Mein Vater, Gott hab ihn selig, hat diese Pfarrkirche erbaut und liegt in ihr begraben! Ich selbst habe vor dreizehn Jahren den Grundstein zum Franziskanerkloster gelegt!

    HOFER: Ob wir das wirklich brauchen?

    TÄNZL: Pass auf, was du sagst, Hofer.

    SIEGMUND FIEGER: Und was tut Ihr für Schwaz, Herr Fugger? Ihr zieht das Geld ab! Wohin denn? Nach Ostindien, nach Afrika, in die Neue Welt?

    STÖCKL: Wie Ihr wisst, Herr Fugger, schätzen wir Euer Kaufmannstalent, ich besonders, aber –

    TÄNZL: Deinen Beistand brauchen wir nicht, Hans Stöckl; du hast dich mit den Fuggerischen zusammengetan!

    STÖCKL: Ich hab’s nicht derschnauft, allein, wie der Martin Baumgartner in Konkurs gegangen ist. Hab ich seine Gruben mit dem Herrn Fugger übernommen! Ihr wolltet ja nicht!

    Der Bergknappe Thomas Zott tritt heran.

    THOMAS ZOTT: Weil Ös, ehrenwerte Herren, glabt habts, dass die Gruaben vom Baumgartner nix mehr hergeben. I hab’s Euch gsagt, dass da no an Haufen Silber zu holen is.

    SIEGMUND FIEGER: Wir wissen’s doch, Herr Fugger! Den Stöckl habt Ihr Euch als Teilhaber genommen, weil Ihr keine Ahnung vom Bergbau habt!

    THOMAS ZOTT: Euch geht’s lei ums Geld, Herr Fugger, wo immer auf der Welt Ös Gschäfte machts.

    HOFER: Da hat er recht, der Zott! Habt Ihr schon einmal dem Bruderhaus

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