Ich bin viele: Mein Leben mit multipler Persönlichkeitsstörung
Von Lars Röper und Thea Hagedorn
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Über dieses E-Book
Gleichwohl möchte ich dieses Buch für uns alle schreiben. Wir gehören zusammen. Haben bis heute überlebt, auch wenn ich und einige von euch dem Tod mehrmals sehr nahe waren. Setzt eine oder einer von uns sich ein Ende, sterben wir alle. Mein Körper verlässt diese Welt und wir gehen mit ihm.
Lasst so etwas nicht geschehen, uns mehr voneinander erfahren und die Bösen unter uns verwandeln, um eine Zukunft und etwas Glück für uns alle zu finden. Dieses Buch, unsere Geschichte, wird uns dabei helfen.
Lars Röper
Aufgeschrieben von Lars Röper: Schriftsteller und Geschäftsführer von Biografie meines Lebens - Ihr Leben als Literatur. Diplom Kultur- und Sozialwissenschaftler, Journalist, Autor, Biograf, Verfasser von u.a. Künstler-Biografien bei Prestel, journalistische Tätigkeiten z.B. für die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und u.a. in New York City, USA. Zahlreiche Veröffentlichungen.
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Buchvorschau
Ich bin viele - Lars Röper
„Ich muss jetzt erst einmal einen Stopp machen.
Es sind jede Menge Anteile hier im Raum.
Kleine, Jugendliche, Große.
Alle haben Angst.
Ich bringe alle in Sicherheit."
(Beobachterin)
Inhaltsverzeichnis
Erster Teil
Die kleine Thea
Zweiter Teil
Die heile Welt
Dritter Teil
Ich bin viele
Vierter Teil
Heute – aus dem Schattenhaus ins Licht
Erster Teil – Die „kleine Thea"
Lisa und Maria waren die ersten. Nach meinem vierten Geburtstag wurden die Zwillinge von meiner Psyche geboren. Abgespalten von meinem Ich, lebten sie fortan, um mich zu beschützen. Traten hinter mein Gesicht, stellten sich der Realität, nahmen meine Gefühlswelt ein und schauten aus meinen Augen, wenn es wieder so weit war – mein Vater, der Namenlose, und meine jugendlichen Brüder, Josef und Hans, sich betrunken hatten, aufeinander losgingen und bald darauf zu mir kamen. Der kleinen Thea. Um sich an mir zu vergehen. Auf das Grausamste. Zehn Jahre lang. Beinahe täglich.
Hörte ich, wie der Alkohol sie aggressiv und böse werden ließ, krabbelte ich unter mein Bett, zog mich zusammen und stellte mich schlafend. Sie fanden mich immer.
Auch Lisa und Maria ertrugen nicht, was geschah. Konnten dem Grauen, das mein Vater und meine älteren Brüder über uns brachten, unmöglich etwas entgegensetzen. Als zerstörte Kinderseelen lebten die Zwillinge fortan in mir. Verkrochen sich, genau wie ich es tat, zerrissen von Angst und Schmerzen in der Dunkelheit meiner Psyche.
Ich konnte Lisa und Maria nicht helfen, wusste als Kind nicht einmal von ihrer Existenz. Hatte keine Ahnung von ihrem selbstzerstörerischen Auftrag, zu ertragen, was der Namenlose, Hans und Josef über uns brachten. An meiner Stelle kämpften die Zwillinge mit der schrecklichsten Realität. Noch heute leben sie als die vierjährigen Mädchen in mir, die mir damals in meinem Kinderzimmer das Leben retteten. Dankbar kann ich dafür nicht genug sein.
Mein Vater und meine älteren Brüder zerstörten Lisa und Maria innerhalb eines Jahres so sehr, dass meine Psyche sich erneut spaltete. Um zu überleben, würden wir mehr werden müssen. Rita wurde geboren. Sie ist fünf Jahre alt. Lisa, Maria und ich ließen nun sie an die Front der Realität.
Ritas Kinderseele wurde zerschossen und zerstört. Eben so, wie es mir und den Zwillingen zuvor ergangen war. Schutzschilde waren Lisa, Maria und Rita. Ohne sie wäre ich gestorben. Daran besteht kein Zweifel. Meine Psyche erschuf diese lebenden Schutzschilde, um mich und uns alle zu retten. Allesamt zerbarsten wir im fortwährenden Missbrauch. Es war an der Zeit, dass es wieder geschah. Um nicht zu sterben, mussten wir mehr werden. Und wir wurden viele.
Wie viele Kinder heute in mir leben, ist mir nicht bekannt. Einige von euch kenne ich, weiß eure Namen und Geschichten, zu welcher Zeit ihr geboren wurdet. Für immer werdet ihr als Kinder in mir leben.
Andere von euch kenne ich nicht. Weiß, dass ihr da seid. Fühlende Schutzschilde, die zu zerstörten Kinderseelen in mir wurden. Ich höre euch nicht. Ihr kommt nicht nach vorne, wie andere von uns es tun, schreibt nicht oder hinterlasst Spuren in meiner Wohnung, die mir ein Zeichen geben. Nicht einmal bedanken kann ich mich, eure Wünsche oder Nöte sind für mich nicht zu vernehmen. So weit ins Finstere habt ihr euch verkrochen. Doch weiß ich, dass auch ihr bei uns seid und Hilfe benötigt. Uns alle, so hoffe ich von ganzem Herzen, werden wir im Laufe meiner Therapien aus der Dunkelheit in das heilende und beschützende gelbe Licht führen können.
Wie alles begann: die Geburt von Lisa, Maria und Rita im Alter von vier und fünf Jahren.
Neue Innenpersonen wurden abgespalten, traten als Schilde in die Realität, zogen sich fast gänzlich vernichtet zurück. Weitere kamen, stellten sich dem Grauen dort draußen. Hörten mit meinen Ohren, wie der Namenlose, Hans und Josef im Nebenzimmer immer besoffener und aggressiver wurden. Hörten ihr Gegröle und die Schritte auf dem Flur. Verkrochen sich mit meinem Körper unter dem Bett. Sahen mit meinen Augen die Schuhe, die Hände, die nach uns griffen.
Wie Kanonenfutter traten die neuen Kinder in mir an die Front, wurden zerschossen und – wie wir alle – plötzlich auch rücklings aus dem Hinterhalt meiner Psyche angegriffen. Die Hölle da draußen war nun auch in mir geboren worden. Es