Bruckmann Reiseführer Teneriffa: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen
Von Sabine Virgin und Kay Maeritz
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Über dieses E-Book
Majestätisch wacht der Teide über Teneriffa. Ihren vielen Klimazonen, der exotischen Vegetation und dem Mix aus rauer Bergwelt, einsamen Stränden und lebhaften Städten verdankt Teneriffa den Beinamen Königin der Kanaren. 50 Highlights von der Wanderung bis zum weltgrößten Papageienpark zeigt der bildstarke Reiseführer.
So entdecken Sie neben den Highlights auch jede Menge Geheimtipps, die Ihren Urlaub unvergesslich machen. Und es bleibt dabei immer Zeit für authentische Restaurants oder Hotels und die besten Shopping-Hotspots.
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Buchvorschau
Bruckmann Reiseführer Teneriffa - Sabine Virgin
schwimmen.
DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN
Blick vom Anagagebirge aus auf das Tal rund um La Laguna, den Teide und den Esperanzawald auf der gegenüberliegenden Seite.
Seine Majestät – El Teide (S. 262)
Der Teide ist das Wahrzeichen der Insel Teneriffa. Ihn muss man auf jeden Fall einmal aus der Nähe gesehen haben – auch wenn man vielleicht nicht bis auf den Gipfel, sondern nur bis in den Nationalpark Las Cañadas fährt. Die Faszination des Großväterchens Teide, die Ruhe und Abgeschiedenheit sowie Einzigartigkeit der Vulkanlandschaft sind auch dort schon erlebbar. In dieser Idylle ist das Irdische fern und der Himmel sehr nah. Einfach die Stimmung auf sich wirken lassen.
Inselhauptstadt Santa Cruz (S. 24)
Santa Cruz ist die Hauptstadt Teneriffas und eine einmalige Mischung aus Historischem und Modernem, aus aktivem Leben und touristischer Gelassenheit. Ein Einkaufsbummel durch die Innenstadt ist genauso interessant wie ein Tässchen Kaffee an der Plaza España. Im Theater und im Auditorium werden ein interessantes Kulturprogramm geboten. Und natürlich darf ein Besuch des Traumstrandes Las Teresitas vor den Toren der Stadt nicht fehlen.
Wilde Romantik im Anagagebirge (S. 46)
Wild zerklüftete Felsformationen, Märchenwald, raue Natur, karges Leben und wilder Atlantik. Das Anagagebirge, das sich im Hinterland von Santa Cruz und La Laguna erhebt, ist bezaubernd, geheimnisvoll und faszinierend. Wolkenberge schieben sich wie Wellen über den Kamm und plötzlich auftretende Nebelfelder hüllen die Natur in eine mystische Stimmung. An der Küste rauscht das Meer mit seiner unbändigen Kraft. Anaga ist Natur und Urgewalt pur.
Historisches Juwel La Laguna (S. 52)
Die Universitätsstadt San Cristóbal de La Laguna ist die kühle Schöne unter Teneriffas Städten. Zumindest kann es dort empfindlich kalt werden. Nach ihrem Schachbrettmuster erbauten spanische Eroberer auch die Städte in Südamerika. Vor allem verbreitet die als Weltkulturerbe anerkannte Stadt ein historisches Flair. Während die alten Gassen und Gemäuer von der Vergangenheit erzählen, erfüllen die jungen Studenten sie mit frischer Zukunft.
Wild romantisch, zerklüftet und manchmal fast mysthisch – das ist das Anagagebirge.
Nordmetropole Puerto de la Cruz (S. 92)
Puerto de la Cruz im Norden der Insel ist ein charmantes Städtchen, bei dem sich der Urlaub mit dem Alltag der Menschen mischt. Wenig Glamour, dafür Beschaulichkeit und eine gelassene Stimmung. Das kulturelle Leben spielt eine wichtige Rolle. An den Fassaden der Altstadt haben sich internationale Graffitikünstler verewigt und sie so zu einem Open-Air-Museum gemacht. Kunst unter freiem Himmel findet auch in Form des MUECA Festivals im Mai oder von Konzerten statt.
Tier- und wasserreiche Parks (S. 100/102)
Sowohl der Loro Parque im Norden als auch der Siam Park im Süden sind absolute Highlights, die Menschen jeden Alters begeistern können. Beide sind im Besitz der Familie Kiessling, wenngleich sie ganz anderen Zielen folgen. Im Loro Parque stehen vor allem der Schutz gefährdeter Arten, die Umwelterziehung und viel tierisches Vergnügen im Mittelpunkt. Der Siam Park im Süden ist ein echtes Wasser-Königreich, das viel Spaß im kühlen Nass verspricht und noch viel mehr hält.
Ausflüge zu den Walen und Delfinen vor der Küste von Teneriffa sind beliebt.
Fischerdorf Garachico (S. 136)
Einst wurde die Stadt von einem Lavastrom in ihrer Entfaltung jäh eingebremst. Heute ist sie nicht auferstanden aus Ruinen, sondern eher auf eine andere Art gewachsen. Sie lebt vor allem von den Touristen, die kommen, um das historische Flair zu genießen. Statt eines großen Hafens mit internationalen Handelsbeziehungen gibt es einen neuen Sport- und Freizeithafen sowie idyllische Fischerboote.
Schöne Aussicht in Buenavista del Norte (S. 148)
Wörtlich übersetzt heißt Buenavista so viel wie schöne Aussicht. Und diese gibt es in dem Gemeindegebiet gleich mehrfach: eine wildromantische Küste und das naturgeschützte Tenogebirge mit seiner Ziegenidylle. Oder das malerische Bergdorf Masca mit der gleichnamigen Schlucht, die selbst verwöhnte Wanderer staunen lässt.
Frei lebende Delfine und Wale (S. 176)
Entlang der gigantischen Steilwand von Los Gigantes in einem kleinen Boot zu fahren und dabei auf eine Begegnung mit Walen und Delfinen zu hoffen – das ist schon ein ganz besonderes Erlebnis. Vor allem Delfine kommen manchmal ganz nah an die Boote heran. Das ist imposante Natur, hautnah erlebbar.
Strandspaziergang im Surferparadies El Médano (S. 238)
El Médano ist der Hotspot der Windsurfer. Gleichzeitig geht die Playa de El Médano hinter dem roten Felsen in die Playa de Las Tejitas über. Kilometerlang kann man dort am Strand laufen, so weit und vor allem so menschenarm wie nirgendwo sonst auf der Insel.
WILLKOMMEN auf Teneriffa
Der spanische Name Tenerife wird aus der Sprache der Ureinwohner abgeleitet. Sie nannten ihre Insel Chinerfe, was so viel bedeutet wie »schneebedeckter Berg«. Und genau einen solchen sieht man als Erstes, wenn man sich dem Eiland nähert: Der Gipfel des Teide trägt vor allem im Winter ein weithin sichtbares weißes Mützchen. Mit 3718 Metern Höhe ist der Vulkan das Wahrzeichen Teneriffas und gleichzeitig der höchste Berg Spaniens. Seine feurige Energie ist der Lebenssaft, aus dem diese Insel geboren wurde. Teneriffa trägt den Beinamen »Insel der Glückseligkeit« – diese wünscht man jedem Urlauber, der hierherkommt.
Die Entstehungsgeschichte
Die mit 2057 Quadratkilometern größte Insel der Kanaren entstand vor rund zehn Millionen Jahren. Vermutlich waren das heutige Tenogebirge, die Gegend um Anaga und die Berge von Adeje damals drei eigenständige Inseln. Durch die Eruption eines gigantischen Urvulkans mit sagenhaften 6000 Metern Höhe sind sie zu einer Einheit verschmolzen. Dabei ist der größte Einsturzkrater der Welt, die Caldera (span. »Kessel«), entstanden. Der Durchmesser von 16 Kilometern und 500 Meter hohe Kraterwände sind bezeichnend für seine imposante Erscheinung. Vor einer halben Million Jahren wuchsen der Pico Viejo und der Pico del Teide aus dem Krater hervor. Aus seinen Flanken entweicht ständig Schwefelwasserstoff. Es gibt mehrere aktive Nebenvulkane. Auf Teneriffa hat man sich mit dem Feuer unter der Erdoberfläche arrangiert. Es wird nicht als Bedrohung empfunden. Derzeit laufen sogar Studien, um diese Erdwärme nutzbar machen zu können.
Teneriffa – das versunkene Atlantis?
Der Sage nach gab es einst eine Insel namens Atlantis, die vom Meeresgott Poseidon regiert wurde. Ihre Bewohner, die Atlanter, werden als reiches und großzügiges Volk beschrieben. Vor allem sollen sie sehr weise, gerecht und friedliebend gewesen sein. Man spricht von einer hoch entwickelten Zivilisation und einer sehr fürsorglichen Gesellschaftsform. Irgendwann wendete sich aber das Blatt und aus dem tugendhaften Volk wurden geizige, kriegerische und unversöhnliche Individualisten. Darüber soll sich der Götterkönig Zeus so erbost haben, dass er Vulkanausbrüche und Meeresbeben über die Insel hinwegfegen ließ. In einer einzigen Nacht soll Atlantis zerstört worden und untergegangen sein. Lange hielt sich die Legende von Atlantis und lange Zeit glaubte man, Teneriffa könnte eine Spitze dieses versunkenen Reichs sein. Heute noch kursiert diese Version bevorzugt in Esoteriker-Kreisen. Der Mythos von Atlantis lebt auf Teneriffa jedenfalls weiter, auch wenn es nicht ein reeller Teil des sagenumwobenen Reichs ist.
Das milde Klima Teneriffas
Teneriffa wird nicht umsonst »Insel des ewigen Frühlings« genannt. Durch den Einfluss des Nordwestpassats ist das Wetter das ganze Jahr über mild. Diese tropischen Fallwinde sind für das bekannte Azorenhoch verantwortlich. Die Durchschnittstemperaturen am Tag liegen zwischen 20 und 24 Grad. Im August, dem heißesten Monat, klettert das Thermometer etwas höher. Durch die sanfte Meeresbrise kühlt es, spätestens abends, wieder angenehm ab. Im Norden ist es etwas kühler und feuchter. Das warme Klima ohne nennenswerte Schwankungen mit der salzhaltigen Luft sorgt für ein ausgesprochen gesundes Klima. Eine Wetterkapriole aus Afrika ist der Calima, der auch »trockener Nebel« genannt wird. Bei Ostwind strömt von Afrika warme Luft auf die Insel. Sie bringt feinsten Sand aus der Sahara mit und trübt die Sicht. Die sandschwangere und heiße Wetterlage hält sich nur wenige Tage.
Ein malerisches Idyll ist das Bergdorf Masca. Bis in die 1970er-Jahre war dieser Teil der Insel nur zu Fuß oder per Maultier zu erreichen.
Die Skyline von Santa Cruz mit dem berühmten Auditorium, dem modernen Wahrzeichen der Stadt
Wirtschaftliche Entwicklung
Nach der Eroberung Teneriffas durch die Spanier Ende des 15. Jahrhunderts führten diese auf Teneriffa ihre Infrastruktur ein. Es entstanden Orte, Straßen, Felder. Sie erschlossen Handelswege, und ein reger Schiffsverkehr mit Südamerika und Europa stellte sich ein. Ab Ende des 19. Jahrhunderts begannen erste Urlauber, vor allem aus der europäischen Oberschicht, sich auf der Insel zu erholen. In den 1960er- und 1970er-Jahren des 20. Jahrhunderts begann der Massentourismus, der noch heute die treibende Kraft darstellt. Ein weiterer Wirtschaftsmotor ist die Landwirtschaft. Vor allem Bananen, Tomaten, Schnittblumen und Wein werden exportiert. Weitere Nischen werden kontinuierlich ausgebaut. Dazu zählt die Einrichtung einer steuerbegünstigten ZEC-Zone für Unternehmen, die zukunftsträchtige Forschung auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und die Entwicklung eines transatlantischen Knotenpunkts zur wirtschaftlichen Erschließung Afrikas.
Tourismushochburg
Teneriffa zählt mit fast fünf Millionen Urlaubern pro Jahr zu den beliebtesten Urlaubsregionen Spaniens. Die neueren Zentren mit einer ausgeprägten touristischen Infrastruktur findet man im Süden, während der Norden mit seiner Metropole Puerto de la Cruz auf die längste Tourismustradition zurückblickt. Einst waren Sonne und Strand die Hauptanziehungspunkte, doch inzwischen ist die Insel auch für Aktivurlauber interessant. Parallel dazu hat sich eine Nische für Luxusurlauber etabliert, die den Urlaub in Fünf-Sterne-Hotels, Wellnesszentren und exzellenten Golfanlagen genießen. Die Nordmetropole Puerto de la Cruz arbeitet derzeit an einem neuen Image, um sich als Kulturstadt zu etablieren. Teneriffa bietet für Urlauber jeden Alters und Interesses das Richtige: egal ob Singles oder Paare und Familien, ob Senioren oder jüngere Menschen.
Wer soll wo Urlaub machen?
Ob man sich für den Norden oder den Süden Teneriffas entscheidet, hängt von den eigenen Vorlieben ab. Wer Sonne und Strand in den Mittelpunkt stellt, ist im Süden richtig. Wer aber Natur und Ursprünglichkeit sucht und auch mal einen kühleren Tag verkraften kann, ist im Norden besser aufgehoben. Der Urlauber im Süden lebt in eigens für ihn entstandenen Zentren mit all ihren Vor- und Nachteilen. Im Norden hingegen mischt sich der Urlaubsgast mit der einheimischen Bevölkerung. Man begegnet sich auf der Straße, in den Restaurants und Cafés: Während die einen sich vom Strand oder Tagesausflug erholen, verbringt der andere dort seine entspannende Kaffee- oder Mittagspause.
All-inclusive auf Teneriffa
Selbstverständlich wird auch auf Teneriffa All-inclusive-Urlaub angeboten. Schon vor Reiseantritt ist alles bezahlt. Für Familien mit Kindern mit einem begrenzten Budget ist dies eine Überlegung wert. Ansonsten bringt man sich mit dieser Entscheidung um wunderschöne Reiseerinnerungen außerhalb der Hotelwände. Teneriffa ist in jeder Hinsicht sicher und es gibt viel zu entdecken. Wer Land und Leute kennenlernen möchte oder Wanderungen und Ausflüge plant, braucht keine Rundumversorgung. Viel spannender ist es, in einer urigen Kneipe oder einem besonders hübschen Restaurant einzukehren. Auf diese Weise lernt man die Insel sehr viel intensiver kennen und lieben.
Junge Touristinnen genießen ihre Ferientage in vollen Zügen.
Land und Leute
Die Canarios, die Bewohner der Kanarischen Inseln, sind ein sehr gastfreundliches Volk, das den Umgang mit Fremden gewohnt ist (die Einheimischen Teneriffas werden Tinerfeños genannt). Sie sind äußerst aufgeschlossen und hilfsbereit. Auch ohne Spanisch versteht der Einheimische die Zeichen mit Hand und Fuß. Besonders stolz sind die Inselbewohner auf ihre Kultur und ihre Traditionen. Feste werden ausgelassen gefeiert. Wer als Urlauber mitmachen möchte, ist herzlich willkommen. Einfach eintauchen und vielleicht ein wenig typisch südländische Gelassenheit und Leichtigkeit mit nach Hause nehmen. Gastfreundschaft wird bei den Canarios ganz groß geschrieben.
Knigge für den Teneriffa-Urlauber
Richtiges Benehmen will gelernt sein – das gilt auf Teneriffa wie überall sonst. Doch manchmal muss man sich leider fragen, ob der Urlauber sein korrektes Verhalten zu Hause vergessen hat. Niemand hat bei sommerlichen Temperaturen etwas gegen eine leichte Sommerbekleidung. Es geht auch nicht darum, ob das knallbunte Hawaiihemd unbedingt zu den karierten Bermudashorts passt. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Aber ein bisschen Niveau sollte man zumindest beim Besuch eines Restaurants oder einer Bar an den Tag legen. Man setzt sich zu Hause ja auch nicht mit freiem Oberkörper an den Tisch.
Die besten Wein-Tröpfchen der Insel reifen in alten Holzfässern. Endemische Traubensorten sorgen für einen exklusiven »Teneriffa-Geschmack«.
Auf Serpentinen schlängelt man sich von der Küste in die Berge Teneriffas.
Gleiches gilt übrigens auf der Straße oder im Supermarkt. Welche Dame läuft denn in der Heimat mit einem BH in der Öffentlichkeit herum? Wohlgemerkt, gemeint ist nicht das Bikinioberteil, das schon schlimm genug wäre, sondern tatsächlich Unterwäsche. Die Herren der Tourismusgemeinde führen gerne ihre Unterhemden oder Brustbehaarung an der frischen Luft spazieren. Ein bisschen Etikette, aus Rücksicht und Respekt gegenüber den Mitmenschen, ist auch im Urlaub angebracht.
Verkehr auf Teneriffa
Auf Teneriffa fährt man wie in den meisten europäischen Ländern auf der rechten Straßenseite. In der Regel ist die Beschilderung gut und wird ständig verbessert. Damit auf den Straßen alles rund läuft, wurden Kreuzungen mittels Kreisverkehr entschärft. Der kanarische Autoverkehr ist längst nicht so chaotisch wie sein Ruf. Abgesehen von ein paar Rowdys fahren die Canarios sogar eher defensiv. Mit einem linken Blinker wird der Hintermann gewarnt, wenn es vorne aus irgendeinem Grund stoppt, und sei es nur wegen eines Schwätzchens. Wer eine Panne hat, muss beim Aussteigen eine knallgelbe oder orangefarbene Weste tragen. Am besten setzt man sich sofort mit dem Autovermieter in Verbindung. In der Regel ist der Abschleppdienst in der Versicherungspolice inbegriffen.
Woher bekomme ich Informationen?
Auf Teneriffa finden Besucher ein weitverzweigtes Netz von Tourismusbüros. In jedem größeren Ort stehen die Mitarbeiter den Besuchern gerne mit Rat und Tat zur Seite, sei es, um generelle Auskünfte zu erteilen oder um gezielt bei der Planung und Reservierung von Aktivitäten zu helfen. Darüber hinaus unterhält die Inselregierung unter www.todotenerife.es eine Informationswebseite, auf der Allgemeines und Aktuelles in verschiedenen Sprachen nachgelesen werden kann. Wer sich vor Ort informieren oder erfahren möchte, was gerade los ist, kann auf deutschsprachige Insel-Zeitungen zurückgreifen. Sie wissen, wo wann welches Fest stattfindet oder was sich sonst Interessantes auf Teneriffa ereignet. Man hat die Wahl zwischen dem konservativen, seit Jahrzehnten etablierten »Wochenblatt« und dem moderneren »Kanaren Express«, der auch eine täglich aktualisierte Webseite unter gleichem Namen anbietet (www.kanarenexpress.com) und das aktuelle TV-Programm beinhaltet. Weitere Tipps, Infos und eine große Auswahl an Fincas oder Ferienwohnungen, die an manch verstecktem Örtchen liegen, können auf der Webseite www.teneriffa.com nachgelesen werden oder finden sich auf den bekannten Portalen AirBnB, Home away oder Ähnlichen.
Kanarische Flora und Fauna
Die Vegetation auf Teneriffa ist sehr vielfältig und weist durch das subtropische Klima einige Exoten auf. Palmen gibt es in den verschiedensten Varianten, die Strelitzie ist zum Wappenzeichen des Tourismus geworden und ein beliebtes Reisesouvenir. Zu den endemischen Pflanzen zählen die kanarische Kiefer, die Tajinaste oder der legendäre Drachenbaum. Darüber hinaus trifft man alte Bekannte an, die aber aufgrund ihrer Größe kaum wiederzuerkennen sind: Dazu zählen wilde, meterhohe Geranien, Oleander, Bougainvillea und Hibiskus in voller Blüten- und Farbenpracht oder der Weihnachtsstern, der nach den ersten Regenschauern im November zu neuem Leben erwacht. Hauptprotagonisten der artenarmen Tierwelt sind die verschiedenen, teils endemischen Echsenarten. Besonders häufig kommt die recht zutrauliche Westkanareneidechse vor. Geckos, die auf der Suche nach Insekten an Hauswänden kleben, gelten als Glücksbringer und Geldboten. Unterrepräsentiert sind, mit ein paar Kaninchen, Igeln und einer selten gesehenen Wildkatze am Teide, die Säugetiere. Mufflons, die vor einigen Jahren für Jäger ausgesetzt wurden, sind zu einer Bedrohung geschützter Pflanzen mutiert. Besonderheiten in der Vogelwelt sind der Kanaren-Weißling, das Kanaren-Waldbrettspiel, der Kanarische Admiral, der Teidefink oder der Kanaren-Girlitz. Er ist übrigens die Wildform des beliebten Kanarienvogels. Eher majestätisch bewegen sich Bussarde, Falken und noch einige streng geschützte Adler in der Luft und in der Nacht rufen Eulen und Käuzchen. Übrigens: Giftige Tiere oder Pflanzen sowie Raubtiere gibt es auf Teneriffa nicht.
Die Tajinaste blüht im Mai in den Cañadas. Sie verwandelt die vulkanische Mondlandschaft in ein purpurrotes Blütenmeer.
Frei lebende Wale und Delfine sind eine der größten Urlaubsattraktionen der Insel.
Teneriffa – Reich der Fledermäuse
Auf Teneriffa kommen sieben verschiedene Fledermausarten vor. Darunter befinden sich auch endemische wie die kanarische Plecotus teneriffae, die Pipistrellus maderensis, die nur auf dem Makaronesischen Archipel vorkommt, und eine Unterart der Waldfledermaus mit dem klangvollen Namen Barbastella barbastellus guanchae (Mopsfledermaus). Besonders im Norden dienen ihnen verlassene Häuser, Vulkanröhren, Baumhöhlen oder Nischen in zerklüfteten Felsformationen als sicheres Zuhause. Von der Küste bis hinauf auf rund 2500 Meter Höhe zieht sich ihr Lebensraum. Entgegen alter Gruselgeschichten sind Fledermäuse keine grausigen Vampire. Von den rund 1000 Arten, die weltweit verbreitet sind, sind lediglich drei sogenannte Blutsauger. Die übrigen ernähren sich von Insekten. Dabei legen sie einen gesunden Appetit an den Tag (beziehungsweise an die Nacht). Bis zur Hälfte ihres eigenen Körpergewichts fressen sie pro Nacht. Sie sind also richtig nützlich. Im kanarischen Volksmund heißt es übrigens, dass es Glück bringt, wenn eine Fledermaus über den Kopf eines Menschen fliegt.
Heimat der Delfine und Wale
Nirgendwo auf der Welt sind so viele verschiedene Wal- und Delfinarten zu Hause wie vor der kanarischen Küste. Insgesamt sind es 27 verschiedene Arten. Manche leben ständig in der Region, andere sind nur auf der Durchreise. Besonders das Gebiet zwischen der Westküste Teneriffas und La Gomera ist für seine Meeressäuger bekannt. Am weitesten verbreitet sind der Große Tümmler, der gemeine Delfin oder der Pilotwal (Grindwal). In Küstennähe tummeln sie sich in kleineren Familienverbänden, während auf hoher See ganze Schulen mit bis zu hundert Tieren auftauchen. Dort ist auch der Lebensbereich der imposanten Pottwale. Mit bis zu 18 Meter Länge und 50 Tonnen Gewicht können sie bis zu zwei Kilometer tief tauchen und maximal zwei Stunden unter Wasser bleiben. Gelegentlich ziehen auch Orcas auf ihrer Reise über die Weltmeere am kanarischen Archipel vorbei.
Badevergnügen am Lago Martiánez in Puerto de la Cruz.
Kreuzfahrten ab Teneriffa
Kreuzfahrten boomen wie kaum ein anderer Tourismuszweig, längst ist diese Urlaubsvariante nicht mehr nur der High Society vorbehalten. Dieser Trend ist im Hafen von Teneriffa spürbar, wo immer mehr dieser schwimmenden Luxushotels vor Anker gehen und einen Tag Besichtigungstour einlegen. Für sie wurde eigens ein hypermodernes Terminal gebaut. Es ist avantgardistisch, modern und energieeffizient. Bis zu fünf Kreuzfahrtschiffe können dort gleichzeitig abgefertigt werden. Auch diejenigen, die lieber festen Boden unter den Füßen haben, fühlen sich von den prächtigen Schiffen angezogen. Bei einem Spaziergang am Hafen lassen sich die Urlaubsschiffe aus der Nähe betrachten.
Teneriffa für Gays
Eine der angenehmsten Charaktereigenschaften der Canarios ist ihre Aufgeschlossenheit und Toleranz. Vermutlich ist dies darauf zurückzuführen, dass es seit dem 16. Jahrhundert Handel und Austausch mit anderen Kulturen und Völkern gab. Deshalb hat Teneriffa einen guten Ruf innerhalb der Homosexuellenszene, die sogar gezielt beworben wird. Ehen gleichgeschlechtlicher Paare sind möglich. Sie werden als Nachbarn genauso respektiert wie jeder andere. Manchmal wird sogar der Urlaub als genau der richtige Zeitpunkt für eine kleine Zeremonie ausgewählt.
Geselliges Teneriffa
Kaum ein Volk versteht es so wunderbar zu feiern wie die Canarios. Ein Gläschen Wein, Traditionen, Geselligkeit und Musik sind wichtige Bausteine der Kultur. Gefeiert wird, wann immer sich ein Grund dafür bietet. Besonders beliebter Treffpunkt sind die Grillplätze, die man oftmals am Ortsrand oder in den Wäldern antrifft. Dort versammelt man sich gerne im Freundes- und Familienkreis, um gemütlich beisammen zu sein. Jeder bringt etwas mit und dann brutzeln Fleisch, Würstchen oder Fisch über dem Feuer. Hier kristallisiert sich übrigens eine Gemeinsamkeit mit den Mitteleuropäern heraus: Am Grill ist der Mann der Chefkoch – im Gegensatz zum heimischen Herd. Auch auf diesen Plätzen sind Urlauber, die es sich mit ihrem Picknickkorb gemütlich machen, immer willkommen. Wer Glück hat, bekommt vor allem am Wochenende eine Kostprobe tinerfeñischer Hausmusik. Dann werden Gitarren und Trommeln ausgepackt und es wird lauthals gesungen. Es ist erstaunlich, wie viel Musikalität dabei zum Vorschein kommt.
Gewaltige Bullen ziehen die Wagen bei den Erntedankumzügen. Sie werden bunt geschmückt und folgen ihren Besitzern mit stoischer Ruhe durch den Festtumult.
SANTA CRUZ
1Santa Cruz
2Santa Cruz – Auditorium
3Santa Cruz – Hafen und Strand
4Santa Cruz – Museen
5Santa Cruz – Karneval
6Anagagebirge
7La Laguna
8La Laguna – Kloster S. Catalina
9Fiestas in La Laguna
10La Laguna – das bergige Umland
11La Laguna – die Küste
Die Avenida Marítima at night – pulsierende Lebensader im Herzen der Stadt
1 Santa Cruz
Hauptstadt mit Herz
Die Hauptstadt Santa Cruz ist nicht nur die wichtigste Stadt Teneriffas, sondern gleichzeitig Provinzhauptstadt der dazugehörigen Nachbarinseln La Palma, La Gomera und El Hierro. Die charmante Metropole besitzt südländisches Flair, eine angenehme Prise mondäner Lebensart und vor allem eine perfekte Kombination aus Tradition und Moderne.
Wie alles begann …
An dem Ort, an dem die spanischen Eroberer unter dem Feldherrn Alonso Fernandéz de Lugo am 1. Mai 1492 erstmals den Boden Teneriffas betraten, rammten sie ein Holzkreuz in den Boden. Damals ahnte noch niemand, dass an dieser Stelle einmal die Hauptstadt der Provinz Teneriffa entstehen würde. Lugo und seinen rund tausend Soldaten, die mit 15 Schonern an der Küste vor Anker gingen, erschien dies als der ideale Ausgangspunkt, um das Landesinnere zu erobern.
Die Avenida, am Tag ist sie viel befahrene Hauptstraße.
Fleisch, Wurstwaren, Obst und Gemüse erhält man im Mercado de Nuestra Señora de África.
Auch in späteren Jahren war Santa Cruz ein strategisch wichtiger Punkt. Immer wieder wurde es von Piraten oder holländischen, französischen und britischen Schiffen angegriffen. Den letzten nennenswerten Versuch unternahm am 22. Juli 1797 Admiral Lord Nelson im Namen der englischen Krone. In dem erbitterten Kampf gegen die Spanier verlor der Admiral durch eine Kanonenkugel den rechten Arm. Die Kanone, aus der der entscheidende Schuss abgefeuert wurde, wird El Tigre genannt und kann noch heute im Hafen von Santa Cruz bestaunt werden. Am 25. Juli erinnern die Bewohner der Stadt an diesen Sieg mit theatralischen Inszenierungen.
Die Plaza Europa mit dem künstlichen See im Vordergrund und dem Regierungsgebäude im Hintergrund
Santa Cruz heute
In der Großstadt mit rund 220 000 Einwohnern leben viele unterschiedliche Nationalitäten friedlich zusammen. Santa Cruz, wirtschaftlicher Motor und Herz des kulturellen Lebens Teneriffas, vermittelt seinen Besuchern den Charme südländischer Lebensart. Hektischer Berufsalltag pulsiert in den Straßen, während gemütliche Cafés und Restaurants einen Ruhepol bilden. Moderne Boutiquen laden zum gemütlichen Einkaufsbummel ein, und die zahlreichen Plazas oder Parkanlagen bieten ein schattiges Plätzchen inmitten bunter Blütenpracht.
Im Stadtzentrum
Die Plaza España bildet den östlichen Abschluss zum Atlantik hin und öffnet zugleich den Weg in die Innenstadt mit ihren historischen Gebäuden. Genau an diesem bevorzugten Standort befindet sich im Palacio Insular der Sitz der Inselregierung. Die Plaza erblickt die vielen Kreuzfahrturlauber zuerst, wenn sie an Land gehen. Darüber hinaus bildet sie den Mittelpunkt vieler Festivitäten. 2008 wurde sie nach Plänen der Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron remodelliert, ihr Herzstück bildet ein 13 000 Quadratmeter großer See mit Wasserfontänen.
Einfach gut!
MÄRKTE IN SANTA CRUZ
Wie es sich für eine Stadt mit südländischem Charme gehört, kann man wochentags in den Hallen des Mercado Nuestra Señora de Africa frisches Obst und Gemüse, aromatische Kräuter, Käse, Fleisch, Fisch, kurzum alles, was die Insel kulinarisch zu bieten hat, erstehen (C/ San Sebastián – Mercado, Mo–So 9 bis 14 Uhr). Wer lieber auf Schnäppchenjagd geht, sollte sich sonntags in das muntere Marktgetümmel des Flohmarktes stürzen. Händler von der ganzen Insel kommen dann zusammen, um in der Innenstadt ihre Secondhand-Artikel oder auch Selbstgefertigtes oder Gebrauchtes anzubieten. Er zieht sich entlang der Avenida José Manuel Guímera und deren Nebenstraßen. Bei einem netten Spaziergang mit Lokalkolorit lässt sich so manches originelle Souvenir finden (So 8–14 Uhr).
Plazas und kleine Grünflächen sind beliebte Treffpunkte.
Zahlreiche Straßencafés und Restaurants laden ein.
Graffitis auf