Sternschnuppenklang: Wir sehen alle die gleichen Sterne
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Über dieses E-Book
Ein Buch, das HOFFNUNG gibt und den Glauben daran festigt, dass wir alle gemeinsam die Möglichkeit haben, die Welt zu einem lebenswerteren Ort für alle Geschöpfe zu machen …
Nach "Sternschnuppenlicht" und "Sterne sind Hoffnung" ist "Sternschnuppenklang" das dritte und letzte Buch einer Trilogie um die Gefühle von Tieren und Menschen in einer Welt, die nach Mitgefühl ruft.
Ein Buch aus dem "Projekt Sternschnuppenlicht"
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Buchvorschau
Sternschnuppenklang - Christine Goeb-Kümmel
Vorwort
Das Leben schafft Verbindungen, die so manches Mal nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind, und lenkt unser aller Dasein in Bahnen, die nicht durch Zufälle bestimmt werden.
Das traurige Leben der Hündin Amanda, das in dem Buch „Sterne sind Hoffnung" geschildert wurde, schien so sinnlos, schmerzvoll und vertan zu sein. Doch es hatte einen Sinn, es ebnete einem anderen Hund den Weg und ließ eine junge Frau ihren Lebenssinn finden.
Mit dem Buch „Sternschnuppenklang" schließt sich der Kreis, dessen Beginn das „Sternschnuppenlicht" geschaffen hat.
Ganz gleich, ob uns die Helligkeit den Weg weist oder die Stimme tief in unserem Inneren zu uns spricht, wichtig ist, dass wir dorthin gehen, wo Licht ist. Licht ist überall dort, wo alle Wesen in Frieden und Liebe leben dürfen, und wenn wir einen Platz finden, an dem es nicht so ist, an dem die Dunkelheit vorherrscht, dann ist es eine der schönsten und wichtigsten Aufgaben in diesem Leben, das Licht dorthin zu bringen.
Wir alle sind in der Lage dazu, dies zu tun, und auch wenn wir es uns nicht zutrauen, voranzugehen, können wir uns anderen anschließen und unterstützend wirken, mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Und mit jedem Schritt, den wir gehen, werden wir stärker und mutiger, so wie das Mädchen Marina, das in einem kleinen rumänischen Dorf seinen ganz eigenen Weg fand, um die Welt für diejenigen lebenswerter zu machen, die ausgeliefert sind, sich nicht wehren können: die Tiere – und hier und jetzt ganz besonders die Hunde …
Hunde sind seit jeher und in fast allen Ländern dieser Erde Begleiter, Beschützer und Helfer und den Menschen zugetan, und sie verdienen – so wie alle Lebewesen – ein Leben in Frieden und Achtung.
Sternschnuppenklang
Das große plüschige Ohr des schneeweißen Hundes zuckte, während der dicke, behäbige Käfer mühsam, aber zielstrebig über die flauschigen, weichen Haare kletterte. Das wiederholte Zucken gestaltete sein Vorhaben noch anstrengender, aber trotz aller Beschwerlichkeit bahnte er sich tapfer seinen Weg durch das dichte seidige Fell des Hundeohres. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihn von seinem Ziel, die Haare wurden hier lichter, der Weg schien nun frei zu sein und die warme dunkle Ohrmuschel verlockend nah.
In diesem Moment schüttelte der Hund hingebungsvoll und anhaltend seinen Kopf, um dem lästigen Kitzeln der Käferbeine zu entgehen. Mit kraftvollem Schwung wurde das schwarze Käfertier durch die Luft geschleudert, so überrumpelt von dem Geschehen, dass es nicht mehr dazu kam, seine Flügel auszubreiten und davonzufliegen. Der unerwartete Schub schleuderte das plumpe Insekt auf die weiche, vom letzten Regen noch durchnässte Erde und dort landete es auf dem Rücken. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete der Hund den Störenfried und beobachtete eine Weile konzentriert die Versuche des Käfers, wieder auf die Beine zu gelangen. Doch schnell verlor der junge Hund das Interesse an dem Krabbeltier, gähnte, rekelte sich im Liegen und schaute dann interessiert in den Garten. Schließlich stand er auf, überließ den Käfer seinem Schicksal und ging zwei, drei kurze Schritte, bis der Zaun seines kleinen Verschlags ihn stoppte. Er drückte seine schwarze Nase mit den wenigen rosaroten Tupfen durch das rostige Maschengitter und schien eine Weile darüber nachzudenken, was nun zu tun sei.
Marina stand am Fenster ihres Zimmers und beobachtete den jungen Hund aus der Ferne. Seit vier Wochen saß der kleine Kerl nun hier in diesem Verschlag, in demselben Verschlag, in dem zuvor viele Jahre lang ein anderer Hund gelebt hatte. Ihr Gesicht verdunkelte sich bei dem Gedanken daran. Seit sie sich erinnern konnte, war dieser andere Hund dort gewesen, eingesperrt, unbeachtet, vernachlässigt. Mit Schrecken dachte Marina – wie so viele Male zuvor – an den Tag zurück, als der Hund, sie wusste, es war eine Hündin gewesen, blutend und scheinbar leblos vom Grundstück getragen worden war. Wie jedes Mal, wenn sie an die alte Hündin und an diesen schrecklichsten Tag ihres Lebens dachte, liefen Tränen über ihr Gesicht, wie jedes Mal glaubte sie, die Schmerzen und die Einsamkeit des Tieres am eigenen Leib und in der eigenen Seele zu empfinden. Viele Jahre hatte sie still mit ihr gelitten. Sie war nicht in der Lage gewesen, etwas für sie zu tun …
Nicht einmal einen Namen hatte sie gehabt ...
Weder das Leid der Hündin noch das des kleinen Mädchens war von irgendjemandem registriert worden, weder von den Eltern noch den Geschwistern.
Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie versuchte, sich ein wenig um die Hündin zu kümmern, ihr nahe zu sein. Ganz deutlich empfand sie damals die Freude, die Hoffnung, die das Tier dadurch verspürte. Doch ihre Eltern verboten ihr schließlich, sich mit der Hündin zu beschäftigen. Sie durfte sich dem Verschlag nicht mehr nähern, und um auch den Sichtkontakt zu verhindern, brachte der Vater eine Plane am Gitter an, die ihr und ihren Geschwistern den Blick auf den Hund versperrte, jedoch gleichzeitig auch die Welt des Hundes noch weiter verkleinerte und das Tier komplett isolierte. Viel Leid und Traurigkeit hatte dies über ihre Kinderseele gebracht, doch die Eltern sahen es nicht, vielleicht konnten sie es nicht sehen …
Nachdem der