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Star Trek - Voyager 12: Kleine Lügen erhalten die Feindschaft 1
Star Trek - Voyager 12: Kleine Lügen erhalten die Feindschaft 1
Star Trek - Voyager 12: Kleine Lügen erhalten die Feindschaft 1
eBook311 Seiten2 Stunden

Star Trek - Voyager 12: Kleine Lügen erhalten die Feindschaft 1

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Über dieses E-Book

Captain Regina Farka von der U.S.S. Vesta stellt einen vielversprechenden Erstkontakt mit dem Nihydron her - humanoiden Fremden, die Geschichtsforscher sind. Selten interagieren sie mit den Spezies, die sie studieren. Allerdings haben sie eine riesige Datenbank zahlreicher Rassen, bewohnter planeten und geo-politischer Informationen eines großen Teils des Quadranten zusammengestellt. Bei einem Treffen zum Datenaustausch sind die Vertreter der Nihydron sichtlich schockiert, von Admiral Janeway begrüßt zu werden.

Seit fast hundert Jahren kämpfen zwei Spezies, die Rilnar und die Zahl, um die Kontrolle über den nahen Planeten Sormana. Beide Seiten beanspruchen ihn als ihre Ursprungswelt. Doch seit einigen Jahren konnten die Rilnar dank der Taktiken ihres kommandierenden Offiziers beständig Boden gewinnen: einer Menschenfrau, die niemand anderes zu sein scheint als Kathryn Janeway.
SpracheDeutsch
HerausgeberCross Cult
Erscheinungsdatum7. Jan. 2019
ISBN9783959816915
Star Trek - Voyager 12: Kleine Lügen erhalten die Feindschaft 1
Autor

Kirsten Beyer

Kirsten Beyer was a cocreator of the acclaimed hit Paramount+ series Star Trek: Picard, where she served as writer and supervising producer for season one and a coexecutive producer for season two. She has also written and produced Star Trek: Discovery and is currently a coexecutive producer on Star Trek: Strange New Worlds. She is the New York Times bestselling author of the last ten Star Trek: Voyager novels, including 2020’s To Lose the Earth, for which she was the narrator of the audiobook edition. She contributed the short story “Isabo’s Shirt” to Star Trek: Voyager: Distant Shores Anthology. In 2006, Kirsten appeared at Hollywood’s Unknown Theater in their productions of Johnson Over Jordan, This Old Planet, and Harold Pinter’s The Hothouse, which the Los Angeles Times called “unmissable.” She lives in Los Angeles.

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    Buchvorschau

    Star Trek - Voyager 12 - Kirsten Beyer

    PROLOG

    U.S.S. VOYAGER

    »Und wie geht es dem neusten Zugang unserer Mannschaft heute Morgen?« Admiral Kathryn Janeway setzte sich auf die Kante von Commander B’Elanna Torres’ Bett. Liebevoll betrachtete sie das winzige Gesicht des Neugeborenen, der seelenruhig in den Armen seiner Mutter schlief.

    »Es geht ihm hervorragend«, antwortete Commander Tom Paris auf der anderen Seite des Betts. Er stand neben Captain Chakotay, der den Flottenadmiral ins Quartier der Familie Paris begleitet hatte.

    Torres sah ihren Mann an. In den ersten sechsunddreißig Stunden des Lebens seines Sohns hatte er ständig dasselbe verschlafene Grinsen präsentiert. Ihre Tochter Miral, die in ein paar Wochen vier werden würde, lag zusammengerollt neben ihrer Mutter, betrachtete das Gesicht ihres Bruders und sah sich schüchtern unter den Personen um, die in das Heim ihrer Familie eingedrungen waren.

    »So sieht er auf alle Fälle aus«, stimmte Janeway zu.

    »Wollen Sie ihn mal halten?«, fragte Torres.

    »Unbedingt.« Der Admiral lächelte. Vorsichtig übergab Torres ihr das Kind. Der Junge gähnte, während er es sich in den unvertrauten Armen gemütlich machte. »Hallo, Kleiner!«, begrüßte ihn Janeway leise.

    »Hat er schon einen Namen?«, fragte Chakotay.

    »Michael«, verkündete Miral, bevor Paris oder seine Frau die Gelegenheit dazu bekamen.

    »Michael Owen«, ergänzte Tom.

    Janeway lächelte strahlend. »Nach seinem Großvater und seinem Urgroßvater. Das sind ziemlich große Fußstapfen, die du da zu füllen hast, junger Mann. Aber keine Sorge. Du hast jede Menge Zeit.«

    »Warum ist mein Großvater eine Uhr?«, fragte Miral.

    Paris setzte sich auf der Janeway gegenüberliegenden Seite aufs Bett und zog Miral auf seinen Schoß. »Dein Großvater hieß Owen. Du bist ihm begegnet, aber du warst noch zu klein, um dich daran zu erinnern. Owens Vater war Michael. Der Vater deines Großvaters ist dein Urgroßvater.«

    Als sie skeptisch die Augenbrauen zusammenzog, traten die flachen Knochenkämme auf Mirals Stirn, ein Beleg für das klingonische Erbe von B’Elannas Seite, deutlicher hervor. »Aber warum ist er eine Uhr?«

    Paris kicherte. »Auf alle Fälle war er urig. Wenn wir heute Nachmittag in den Park gehen, erzähle ich dir von ihm.«

    »Können wir jetzt gehen, Daddy?«

    »Noch nicht, Kleines. Wir haben Besuch.«

    »Habe ich auch so viel Besuch gehabt, als ich geboren wurde?«

    »Nein, du hattest mehr«, antwortete Torres.

    »Der Tag deiner Geburt war für uns alle ein sehr wichtiger Tag«, sagte Janeway. Darüber freute sich Miral und bedachte den Admiral mit einem Lächeln.

    »Der Tag, an dem wir wieder zu Hause waren«, stellte sie fest.

    »Ganz genau.«

    »Aber warum sind wir nach Hause gegangen, wenn wir jetzt wieder im Delta-Quadranten sind?«

    »Wir sind hier, um mehr über diesen Teil unserer Galaxis zu erfahren«, erklärte Chakotay.

    »Ihr hättet euch beim ersten Mal gründlicher umsehen sollen«, tadelte Miral die Anwesenden. Die vier Erwachsenen lachten zur Antwort.

    Janeway gestattete sich einen weiteren Blick auf Michael, bevor sie ihn wieder an Torres übergab. »Er ist wunderschön, B’Elanna. Herzlichen Glückwunsch, Ihnen allen!«

    »Danke, Admiral«, erwiderte Torres.

    »Meinen ebenfalls«, stimmte Chakotay zu. »Hiermit befehle ich Ihnen beiden offiziell, sich so viel Zeit wie nötig zu lassen, bevor Sie wieder Ihren Dienst antreten. Harry hat während Toms Abwesenheit viel Erfahrung gesammelt, und von Counselor Cambridge weiß ich, dass Lieutenant Conlon ab diesen Morgen wieder ihren Dienst antritt.«

    »Wie geht es Icheb?«, fragte Torres.

    »So gut, wie man erwarten kann«, sagte Chakotay.

    Torres fragte sich, was das zu bedeuten hatte, beschloss aber, nicht nachzufragen. Michael meldete sich und würde wohl bald wieder etwas zu essen brauchen.

    »Wir lassen Sie dann jetzt alleine.« Janeway stand auf.

    »Kommen Sie vorbei, wann immer Ihnen danach ist, Admiral«, bat Torres. »Sie scheinen ein Naturtalent zu sein. Wenn Tom ihn hält, schreit er wie am Spieß.«

    »So jung und schon so weise«, stichelte Chakotay.

    »Sieht wohl so aus«, stimmte Paris zu.

    »Wann bekommst du ein Baby?«, fragte Miral Janeway.

    Plötzlich herrschte betretenes Schweigen. Torres brach es: »Miral, es ist unhöflich, so persönliche Fragen zu stellen.«

    »Ist schon gut«, versicherte ihr Janeway. »Babys sind ein wunderbares Geschenk, Miral, aber nicht jeder entscheidet sich dafür, welche zu bekommen. Ich habe beschlossen, mich dieser Herausforderung indirekt zu stellen.«

    »Was bedeutet das?«, fragte Miral.

    »Ich überlasse es deinen Eltern, dir das zu erklären.« Janeway zwinkerte Paris zu.

    Torres sah zu Chakotay und bemerkte ein kurzes Aufflackern in seinem Blick … vielleicht Enttäuschung? Die letzten drei Tage hatte sie nie mehr als drei Stunden am Stück geschlafen. Gut möglich, dass sie es sich nur eingebildet hatte. Der Captain trat zu Janeway und ließ ihr beim Verlassen des Raums den Vortritt.

    Nachdem der Besuch gegangen war, setzte Paris Miral wieder auf das Bett und legte sich daneben. Zufrieden betrachtete er seine Familie.

    »Glaubst du …?«, setzte Torres an. Bevor sie die Frage beenden konnte, fielen Tom die Augen zu.

    Torres sah wieder ins Gesicht ihres Sohns, sagte dann leise: »Sie weiß nicht, was ihr entgeht, nicht wahr?«

    1

    U.S.S. GALEN

    »Was hat er genau gesagt?«, wollte Seven von Ensign Icheb wissen.

    Der junge, frischgebackene Offizier wurde bleich, was die unregelmäßigen roten Flecken auf seinen Wangen betonte. »Commander O’Donnell hat gesagt, ich darf Lieutenant Elkins’ Maschinenraum ohne direkten Befehl von Commander Torres oder Admiral Janeway nicht mehr betreten.«

    Um sich seine Belustigung nicht anmerken zu lassen, senkte der Doktor den Kopf.

    »Und haben Sie das Commander Torres gemeldet?«, fragte Seven weiter, während sie dem Doktor einen warnenden Blick zuwarf.

    »Noch nicht«, gab Icheb zu.

    »Das sollten Sie unverzüglich tun«, riet Seven.

    »Ich bin dazu eingeteilt, dem Commander zu assistieren. Ich bezweifle, dass sie diesen Beweis für meinen offensichtlichen Mangel an Eignung hilfreich finden wird«, entgegnete Icheb.

    »Commander Torres geht es gut, Icheb«, unterbrach der Doktor. »Ich habe sie vor ein paar Stunden gesehen. Sie ist verständlicherweise erschöpft, aber noch bricht sie nicht unter dem unausweichlichen Schlafmangel, der ihr die nächsten Tage bevorsteht, zusammen.«

    »Und sie hat Ihnen befohlen, die derzeitige Operationseffizienz der Ingenieurabteilung auf jedem Schiff der Flotte zu beurteilen«, ergänzte Seven. »Sie sollte wissen, wie diejenigen, die unter ihrem Befehl stehen, auf Ihre Vorschläge reagieren.«

    »Die sind nicht das Problem, Seven«, beharrte Icheb.

    Seven nahm das Padd, das neben Ichebs unberührtem Frühstück auf dem Tisch lag, und las ein paar Momente lang schweigend darin. Seven und Icheb waren für ein vorgezogenes Frühstück in den kleinen Speisesaal der Galen gegangen, und bis sich der Doktor zu ihnen gesellt hatte, hatten sie den Raum für sich alleine gehabt. Die Ankunft der Lieutenants Benoit und Velth signalisierte, dass die Alpha-Schicht bald beginnen würde.

    Icheb sah zum Chefingenieur der Galen, Benoit, der ihm grüßend zunickte.

    Seven seufzte und legte das Padd zurück auf den Tisch. »Auch wenn es Lieutenant Elkins lästig sein mag, das herrschende Protokoll der Sternenflotte strikt zu befolgen, sind Ihre Hinweise auf ineffektives Vorgehen alle zutreffend.« Während sie weitersprach, griff der Doktor nach dem Padd, um sich selbst ein Bild zu machen. »Vorschriften gelten für alle, auch für die, die glauben, es besser zu wissen. Lieutenant Elkins ist dazu verpflichtet, sie zu befolgen. Und Commander O’Donnell sollte mehr Wert darauf legen, dass seine Untergebenen ihre Pflichten angemessen erfüllen, anstatt ihr Ego zu beschwichtigen.«

    »Sechshundertneunzehn?«, keuchte der Doktor.

    Sofort sahen Icheb und Seven gleichzeitig zum holografischen leitenden medizinischen Offizier der Galen.

    »Sie haben Elkins sechshundertneunzehn Verstöße vorgelegt?«

    »Jeder Verstoß enthält eine Auflistung der zugehörigen Vorschrift«, merkte Icheb an.

    »Das sehe ich«, räumte der Doktor ein. »Aber Icheb, während Ihrer Jahre auf der Sternenflottenakademie haben sie doch sicher die Kluft zwischen Menschen und Perfektion kennengelernt. Ist Ihnen nicht in den Sinn gekommen, Ihre Ergebnisse zu priorisieren und Chief Elkins eine Reihe durchführbarerer Empfehlungen vorzulegen?«

    »Auch wenn sie lästig ist, ist die Anforderung der Sternenflotte an ihre Ingenieure, jedes der Systeme, für die sie zuständig sind, konstant zu überwachen, sowohl notwendig als auch durchführbar«, widersprach Icheb. »Ihr Chief Benoit ist ein Beleg dafür. In seiner Abteilung habe ich lediglich sechsundzwanzig Verstöße festgestellt, und er hat meine Empfehlungen akzeptiert, ohne sie zu hinterfragen.«

    »Die Galen ist auch kleiner als die Demeter«, ermahnte der Doktor ihn, »und sie hat in den letzten Monaten bei Weitem nicht so viel mitgemacht wie Commander O’Donnells Schiff. Ganz zu schweigen davon, dass Chief Benoit auf Dutzende hochgradig spezialisierte holografische Ingenieure zurückgreifen kann, die darauf programmiert sind, ihre Aufgaben den Vorschriften entsprechend zu erfüllen. Zudem brauchen sie keine Pausen und neigen nicht dazu, sich zu beschweren, wenn eine Arbeit todlangweilig ist.«

    »Wie dem auch sei«, meldete sich Seven wieder zu Wort, »Icheb erfüllt eine äußerst wichtige Aufgabe, und man sollte ihn nicht dafür tadeln, wenn jemand anderes seine Pflicht nicht erfüllt.«

    »Seven, wollen Sie, dass Icheb bei seinem ersten Auftrag innerhalb dieser Flotte Erfolg hat?«

    Einen Augenblick lang wirkte Seven bestürzt. »Selbstverständlich möchte ich das.«

    »Und haben sie bislang gehört, dass er direkt oder indirekt auf sein vermeintliches Versagen Bezug genommen hat? Er hat uns heute Morgen nicht hergebeten, damit wir ihn anlügen oder, schlimmer noch, anderen die Schuld für die Schwierigkeiten zuschieben, denen er sich gegenübersieht. Er weiß, dass er weder seinen noch B’Elannas Erwartungen gerecht wird. Unsere Aufgabe ist es, ihm dabei zu helfen, das zu erreichen.«

    Seven lehnte sich zurück. »Was schlagen Sie vor?«

    »Damit Icheb seine Aufgaben effektiv ausführen kann, muss er das Vertrauen derer gewinnen, mit denen er tagtäglich zu tun hat. Ansonsten wäre er nur sehr bedingt als Commander Torres’ Assistent geeignet.« Dann sah der Doktor Icheb mit aufrichtigem Mitgefühl an. »Ich weiß, das ist schwierig. Wir könnten uns tagelang unterhalten und würden kaum an der Oberfläche der Herausforderungen kratzen, denen ich mich im Verlauf der Jahre gegenübergesehen habe, während ich versucht habe, realistische Erwartungen an unsere Offizierskollegen zu stellen und produktive Beziehungen zu entwickeln, die auf gegenseitigem Respekt basieren. Aber dafür fehlt Ihnen die Zeit. Commander Torres hat gerade eine Geburt bewältigt. Sie braucht Sie in den nächsten Wochen als ihre Augen und Ohren, während sie sich erholt und sich um die Bedürfnisse ihrer Familie kümmert. Ihre Aufgabe, Ensign, ist es, dem Commander das Leben einfacher und sorgenfrei zu machen, nicht, ihre Untergebenen durch Kleinlichkeiten zum Widerstand anzustacheln.«

    »Aber …«, setzte Seven an.

    »Und Sie«, fuhr der Doktor fort, »tun Ihrem Freund keinen Gefallen, wenn Sie ignorieren, dass er zumindest zum Teil für diesen Unfrieden mitverantwortlich ist. Recht zu haben, ist wichtig. Aber mittlerweile wird mehr von ihm erwartet. Er muss auch ein Gespür für die Gefühle seiner Kameraden haben und für die Tatsache, dass keiner von ihnen bereit ist, sich einem übereifrigen, noch grünen Ensign unterzuordnen. Nur weil man seinen Abschluss hat, hört man nicht auf zu lernen. Die Kurse ändern sich, aber der Prozess an sich läuft weiter.«

    »Schlagen Sie vor, dass ich meine Erwartungen senken soll?«, fragte Icheb. »Ich erwarte nicht mehr, als ich von mir selbst verlange.«

    »Ich schlage vor, dass Sie nicht Ihre oder Sevens Fähigkeiten als Maßstab für Leistung benutzen. Sie wurden beide von den Borg großgezogen, einer Spezies, die Perfektion für erreichbar gehalten hat. Für diejenigen, die Sie stellvertretend für Commander Torres beaufsichtigen sollen, gilt das nicht.« Der Doktor ließ die Worte wirken, bevor er fragte: »Wie viele der Verstöße, die Sie Lieutenant Elkins vorgelegt haben, betrachten Sie für den Betrieb des Schiffs als unerlässlich?«

    Bevor er antwortete, sah Icheb Seven an: »Dreiundzwanzig.«

    »Die Neujustierung des magnetischen Konstriktors …«, wandte Seven ein.

    »Zweiundzwanzig«, räumte Icheb ein.

    »Gehen Sie so bald wie möglich mit einer überarbeiteten Beurteilung zu Commander O’Donnell, in der Sie lediglich die entscheidenden Verbesserungsvorschläge hervorheben. Entschuldigen Sie sich dafür, dass Sie Lieutenant Elkins’ wertvolle Zeit verschwendet haben, und bitten Sie den Commander, Ihre Empfehlungen weiterzugeben.«

    »Und wenn sich Commander O’Donnell weigert?«, fragte Seven.

    »Das wird er nicht«, versicherte ihr der Doktor. »Er stellt nicht Ihre Stellung und Ihre Befugnis infrage, und genauso wenig verteidigt er blind seinen Offizier. Er stellt Sie auf die Probe. So bestehen Sie diesen Test.«

    »Haben Sie die Absicht, Icheb dieselben Übungen für gesellschaftliches Verhalten zu geben wie mir, nachdem ich auf die Voyager gekommen bin?«, fragte Seven.

    Das Programm des Doktors fror kurz ein, als es versuchte, auf Erinnerungsdateien zuzugreifen, die es nicht mehr gab. Das Bedauern auf Sevens Gesicht zeigte, dass sie ihren Fehler bemerkte.

    »Verzeihen Sie«, sagte sie hastig. »Ich spreche von einer Reihe von Übungen, mit denen wir bei Sternzeit 51652,3 begonnen haben. Sie haben versucht, mir dabei zu helfen …«

    »Schon gut, Seven«, unterbrach der Doktor sie. Sosehr er Sevens Versuche, ihn mit Daten über ihre frühen Jahre zu versorgen, schätzen lernte, jetzt war nicht die Zeit dafür. Die Daten waren aus seiner Matrix gelöscht worden, um gemeinsam mit ihnen auch ein Seriareen-Bewusstsein zu beseitigen, das versucht hatte, sich seine Holomatrix anzueignen. »Icheb muss an die Arbeit, und Sie müssen zu einer Besprechung an Bord der Vesta, oder?«

    »In der Tat.«

    »Ich glaube, die Vorschläge des Doktors sind berechtigt.« Icheb stand auf, sammelte seinen vollen Teller und das Besteck ein. »Danke, Ihnen beiden.«

    »Sie sind mir stets willkommen«, sagte Seven. »Erstatten Sie mir Bericht, sobald Sie mit Commander O’Donnell gesprochen haben.«

    »Das werde ich«, versprach Icheb.

    Seven sah ihm hinterher, wie er zügig zum Replikator ging, um sein Frühstück zu recyceln.

    »Alles wird gut werden, Seven. Er wird etwas Zeit brauchen, um sich anzupassen. Aber er wird es schaffen. Sie haben das auch getan.«

    »Trotzdem ist es schwer, dabei zuzusehen, wie jemand, der einem viel bedeutet, Schwierigkeiten hat.«

    »Versuchen Sie nicht, ihm das abzunehmen«, riet der Doktor.

    Seven sah ihn wieder an. »Das werde ich nicht.«

    Während sie aufstanden, um ihren jeweiligen Dienst anzutreten, fragte der Doktor: »Haben Ihnen die von Ihnen angesprochenen gesellschaftlichen Übungen wirklich geholfen, besser mit Ihrem Leben an Bord der Voyager zurechtzukommen?«

    »Sie waren unvorstellbar lästig«, erwiderte Seven ehrlich. »Und ja, das haben sie.«

    Der Doktor lächelte. Er war davon überzeugt, egal, wie viele Daten er durch Xolanis Angriff auf sein Programm auch verloren hatte, ihm war dabei nichts Unwiederbringliches genommen worden.

    U.S.S. VOYAGER

    Lieutenant Nancy Conlon konnte das Ende dieses Treffens gar nicht erwarten. Counselor Hugh Cambridge war der letzte Offizier, der ihr bescheinigen musste, dass sie sich von dem Vorfall vor ein paar Wochen erholt hatte. Sie war kurz tot gewesen, und danach hatte sie vorübergehend im Koma gelegen. Cambridge und der Doktor hatten vorbildliche Arbeit geleistet. Sie war mehr als bereit, wieder in den Maschinenraum zurückzukehren und den Rest ihres Lebens in Angriff zu nehmen.

    Cambridge saß ihr in seinem weichen schwarzen Sessel gegenüber. Ein Bein auf Kniehöhe über das andere geschlagen, wippte er ruhig mit dem Fuß, während er ihre aktuellsten medizinischen Aufzeichnungen durchging. Als er sprach, sah er nicht einmal vom Padd auf: »Wie ich sehe, haben Sie Ihr normales körperliches Training bereits wieder aufgenommen.«

    »Der Doktor hat sich Sorgen wegen anfänglicher Bewegungsschwäche gemacht, aber das ist in den letzten Tagen besser geworden«, erklärte Conlon.

    »Und die Kopfschmerzen?«

    »Verschwunden. Und sie fehlen mir auch nicht.«

    Cambridge nickte und las weiter.

    »Was hat es mit den Bananen auf sich?«

    »Bananenpfannkuchen. Ich habe sie vor ein paar Monaten bei B’Elanna probiert, und seit ich aufgewacht bin, hatte ich einen Heißhunger darauf. Lange bevor der Doktor meinen Ernährungsplan gelockert hat, habe ich darum gebettelt. Nicht einmal eine Erhöhung meiner Kaliumergänzungen hat daran etwas geändert. Lieutenant Neol hatte dann irgendwann Mitleid mit mir und hat mir ein paar besorgt. Der Doktor war alles andere als erfreut.«

    Cambridge kicherte. »Kann ich mir vorstellen.« Schließlich legte er das Padd beiseite und sah seine Patientin an. »Damit bleibt nur noch die wichtigste Frage von allen.«

    »Nichts«, erwiderte Conlon schlicht.

    »Noch immer nicht?«

    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll. Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass ich auf dem Holodeck war und mir die aktuellsten Zugriffslogbücher angesehen habe. Und dann streiten sich Harry und B’Elanna an meinem Bett.«

    Cambridge schüttelte den Kopf. »Natürlich haben wir keinerlei Vergleichsfälle. Sie sind die einzige dokumentierte Person, die die Übernahme durch ein Seriareen-Bewusstsein und die Entfernung eines solchen Wesens überlebt hat.«

    »Und dafür musste ich nur sterben.«

    »Stört Sie das nicht?«

    »In Anbetracht der Alternative, nein. Abgesehen davon bin ich jetzt in einem kleinen exklusiven Klub: Lieutenant Kim, Admiral Janeway. Auf diesem Schiff bleiben die Toten nicht tot, oder?«

    »Ein paar schon«, korrigierte Cambridge. Conlon bemerkte so etwas wie aufrichtiges Bedauern in seiner Stimme. »Ihr Tod fand natürlich unter medizinischer Überwachung statt. Als der Doktor bestätigt hat, dass Xolani Ihren Körper verlassen hatte, wurden Sie wiederbelebt.«

    »Aber ist es nicht etwas Gutes, dass ich mich nicht erinnere? Ja, der Gedanke an sich ist traumatisch, aber es scheint fast so, als wäre das jemand anderem passiert.«

    »Das ist nun einmal nicht der Fall. Wir haben ausgiebig über Ihre Weigerung gesprochen, zurückliegende Erlebnisse zu verarbeiten, und wie Sie das im Angesicht einer überwältigenden Tragödie beinahe handlungsunfähig gemacht hat.«

    »Und ich habe Ihnen zugestimmt und beschlossen, deswegen etwas zu unternehmen.«

    »Ich hätte erwartet, dass dieser Vorfall Sie etwas zurückwirft, dass er möglicherweise für eine gewisse Angst vor Ihrer eigenen Verletzlichkeit gesorgt hat.«

    »Ich weiß, wie viel Glück ich gehabt habe, Counselor. Mittlerweile genieße ich mein Leben hier auf der Voyager, und ich liebe die Personen, mit denen ich zusammen diene. Ich versuche, mich auf die positiven Dinge zu konzentrieren, die ich tatsächlich beeinflussen kann.«

    »Eine gute Strategie«, stimmte Cambridge zu. »Aber,

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