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Sonette: In der Übersetzung von Sophie Brands - Zwei Geschichten in Versen
Sonette: In der Übersetzung von Sophie Brands - Zwei Geschichten in Versen
Sonette: In der Übersetzung von Sophie Brands - Zwei Geschichten in Versen
eBook131 Seiten1 Stunde

Sonette: In der Übersetzung von Sophie Brands - Zwei Geschichten in Versen

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Über dieses E-Book

"Zwei Lieben habe ich, die wie zwei Geister
Mich trösten oder zur Verzweiflung bringen:
Der bess're Geist ist ein vollkomm'ner Mann,
Der schlecht’re eine zwielichtige Frau." (Sonett 144)


Diesen beiden Lieben widmet Shakespeare sein Werk "Sonnets". Dafür schlüpft er in die Rollen zweier Liebhaber, von denen der eine einen jungen Mann, der andere eine erfahrene Frau liebt. Beide Verhältnisse entwickeln sich glücklos. Der platonische Liebhaber des jungen Mannes verliert diesen an homosexuelle Rivalen und ein fragwürdiges Milieu. Der Liebhaber der Frau verliert seine Selbstachtung in sexueller Abhängigkeit von der Frau.

Sophie Brands' Übersetzung und Interpretation ist eine allgemeinverständliche Darstellung der Sonette Shakespeares. Darüber hinaus wirft sie ein völlig neues Licht auf dieses Werk, denn in ihrer Version erscheint "Sonette" nicht mehr als eine Sammlung schwieriger Einzelgedichte, sondern als ein sorgfältig aufgebautes und ausgefeiltes, in sich schlüssiges Kunstwerk.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum24. Jan. 2019
ISBN9783741216633
Sonette: In der Übersetzung von Sophie Brands - Zwei Geschichten in Versen
Autor

William Shakespeare

William Shakespeare was born in Stratford-upon-Avon, Warwickshire, in 1564. The date of his birth is not known but is traditionally 23 April, St George's Day. Aged 18, he married a Stratford farmer's daughter, Anne Hathaway. They had three children. Around 1585 William joined an acting troupe on tour in Stratford from London, and thereafter spent much of his life in the capital. A member of the leading theatre group in London, the Chamberlain's Men, which built the Globe Theatre and frequently performed in front of Queen Elizabeth I, Shakespeare wrote 36 plays and much poetry besides. He died in 1616.

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    Buchvorschau

    Sonette - William Shakespeare

    Inhalt

    Vorwort

    SONETTE

    Die Sonette 1 bis 126

    Die Sonette 127 bis 154

    Quellen

    Vorwort

    Mit Shakespeares Werk »Sonnets« haben sich bereits Generationen von Fachwissenschaftlern und Übersetzern befasst. Allgemein bekannt wurde es trotzdem nicht, weil es lange Zeit nicht gelungen war, die 154 teilweise widersprüchlichen Sonette als einheitliches – und damit einprägsames – Werk aufzufassen und wie ein Shakespear’sches Drama zu verbreiten. Dabei haben sie vieles mit einem solchen gemein. Zum Beispiel werden identische Sachverhalte aufgrund wechselnder Perspektiven unterschiedlich beurteilt; rivalisierende Interessen treffen aufeinander; Gemüter erhitzen sich usw. Wie im Drama offenbart sich dies alles in wörtlicher Rede. Dagegen fehlen – abweichend von den schriftlichen Überlieferungen sonstiger Dramen – bei »Sonnets« die üblichen Angaben zu den handelnden Personen. Fest steht nur, dass die Sonette 1 bis 126 an einen jungen Mann gerichtet sind, die Sonette 127 bis 154 an eine Frau. Inhaltliche und stilistische Unvereinbarkeiten lassen aber vermuten, dass man es in »Sonnets« nicht nur mit zwei ungleichen Empfängern, sondern auch mit unterschiedlichen Verfassern von Sonetten zu tun hat.

    Tatsächlich lassen sich für die Sonette 1 bis 126 dreierlei Verfasser ausmachen, von denen einer mit 84 Sonetten dominiert. Die beiden anderen, die sich konträr zu ihm verhalten, teilen sich die verbleibenden 42 Sonette im Verhältnis 29 zu 13. Diese Sonette tauchen nicht nur sporadisch, sondern gehäuft und sogar gebündelt zwischen denen des Protagonisten auf. Dadurch treten individuelle Eigenarten der Verfasser deutlicher hervor, was ihre Unterscheidung und die Zuordnung der Sonette begünstigt. Die Sonette 127 bis 154 haben nur einen Verfasser. »Sonnets« besteht somit aus zwei unterschiedlich langen und unterschiedlich besetzten Kapiteln.

    Im umfangreicheren ersten Kapitel richten, wie bereits erwähnt, drei Autoren Sonette an ein- und denselben jungen Mann, über den sie in gewisser Weise auch zueinander in Beziehung treten. Doch ist die Geschichte dieses Beziehungsgefüges nicht das einzige Thema der Sonette 1 bis 126; es ist mit Überlegungen zum Nachleben einer Person verquickt, wobei insbesondere der Wert einer Hommage zur Sprache kommt. Den Anlass hierzu gibt der Adressat, der von seinen Verehrern, den drei Autoren, huldigende Sonette erwartet. Der Umgang der Autoren mit dieser Aufgabe gibt Aufschluss nicht nur über sie selbst, sondern auch über den Adressaten. Danach handelt es sich bei ihm um einen ursprünglich vielversprechenden jungen Mann, der sich binnen weniger Jahre zum haltlosen Opportunisten wandelt, sodass sich der Protagonist, zu Beginn noch sein Mentor und Laudator, am Ende enttäuscht von ihm abwendet. Der Erzählstoff ist wie ein Drama gegliedert, weshalb man die Sonette 1 bis 126 zusammenfassend als lyrisches Drama charakterisieren kann.

    Das zweite Kapitel ist nicht so komplex und damit schneller erzählt: Der Autor wird sexuell von der Adressatin abhängig.

    In meiner Darstellung von »Sonnets« ist die Abfolge der 154 übersetzten Sonette immer wieder durch Zwischentexte unterbrochen, die auf Besonderheiten aufmerksam machen und scheinbar nicht zusammengehörige Sonette miteinander verbinden. Der Handlungsablauf wird dadurch schrittweise erläutert und insgesamt nachvollziehbar, sodass »Sonette« zu einer leicht fasslichen Lektüre gerät, die trotzdem noch genug zu denken gibt.

    November 2018

    Sophie Brands

    SONETTE

    DEM ALLEINIGEN VERURSACHER

    DIESER HINTERGRÜNDIGEN SONETTE

    HERRN W.H.

    WÜNSCHT

    ALLES GLÜCK

    UND JENES EWIGE LEBEN

    WELCHES

    UNSER UNSTERBLICHER DICHTER

    ZUGESAGT HAT.

    DER FROHEN MUTS

    DIE HERAUSGABE WAGENDE

    T.T.

    Die Sonette 1 bis 126

    Ein lyrisches Drama

    PERSONEN DER HANDLUNG:

    Drei Verfasser von Sonetten, die für diese Darstellung folgende Bezeichnungen erhielten: »Dichter« oder »D.«, »Literat« oder »L.« und »Schwadroneur« oder »S.«. Der Schwadroneur löst im Lauf der Handlung den Literaten als Gegenspieler des Dichters ab. Die Sonette von L. und S. sind kursiv gedruckt;

    Der Empfänger der Sonette, ein junger Mann, hier »Adressat« oder »A.« genannt.

    »Fair« heißt: »licht, rein, gefällig, ehrlich«, um nur einige der durchweg positiven Bedeutungen dieses Begriffs zu nennen. Im veralteten Sprachgebrauch heißt »fair« auch »schön«. Shakespeares Sonette beginnen mit dem allgemein formulierten Wunsch, dass sich die besten, die schönsten Geschöpfe vermehren mögen (»From fairest creatures we desire increase«), damit die Schönheit nie ausstirbt, sondern in jeder Generation von Neuem erblüht. Es wird kein anonymes Publikum angesprochen, sondern eine bestimmte Person, ein hübscher junger Mann, der dem Fortpflanzungsgebot offenbar nicht folgen will. Der Dichter wirft ihm deshalb im 1. Sonett selbstzerstörerische Selbstverliebtheit vor und weist ihn in den Sonetten 2 bis 7 mit folgenden Argumenten auf die beklemmenden Konsequenzen seines Verhaltens hin: Weil der Adressat sich damit begnügt, seine Schönheit bewundern zu lassen, statt sie in einer fruchtbaren Liebe zu nutzen, wird er, mit der Zeit alt und hässlich geworden, seinen Lebensabend vereinsamt hinbringen müssen. Von seinem Ableben wird keiner Notiz nehmen, und nach seinem Tod wird nichts mehr daran erinnern, dass er je gelebt hat. Dieser trostlosen Aussicht stellt D. in denselben Sonetten die Vision eines erfüllten Lebens gegenüber: Kein Mädchen würde zögern, die Frau des Adressaten und die Mutter seiner Kinder zu werden. Mit jedem Kind nähme sein Glück zu. Im Alter könnte er sich bei der Betrachtung seiner Kinder noch einmal in die eigene Jugend zurückversetzen. Er würde bis zum Tod liebevoll begleitet und könnte beruhigt in dem Bewusstsein sterben, in seinen Nachkommen präsent zu bleiben. Im 8. Sonett vergleicht der Dichter diese Ordnung mit dem Wohllaut der Musik, zu dem jede Saite, richtig eingesetzt, ihren Teil beiträgt.

    1.

    Die Wohlgeratnen sollten sich vermehren,

    Damit die Schönheit nie ein Ende nimmt;

    Wenn dann der Ält’re aus dem Leben scheidet,

    Trägt seine Merkmale sein zartes Kind.

    Doch du, vom eignen Antlitz eingenommen,

    Vergeudest dich für äußerlichen Schein,

    Schaffst einen Mangel mitten in der Fülle,

    Dem eignen Ich ein kaltherziger Feind.

    Du, der du jetzt der frische Schmuck der Welt bist

    Und wie kein zweiter auf den Lenz hinweist,

    Begräbst dein Lebensglück schon in der Knospe,

    Und ungenutzt verfällt, womit du geizt.

    Erbarme dich der Welt. Was ihr gebührte

    Wird sonst durch deine Habsucht ausgelöscht.

    2.

    Sind vierzig Winter erst in deine Stirn,

    In deiner Schönheit Fluren eingegraben,

    Dann wird dein vielbestauntes Jugendkleid

    Nur noch ein abgeschabtes Fähnchen sein.

    Fragt man dich dann, wo deine Schönheit blieb,

    Der Reichtum deiner unbeschwerten Tage,

    Und du nennst deine eingesunk’nen Augen,

    Dann ist’s geprahlt und bringt dir Schande ein.

    Doch gut genutzt hättest du deine Schönheit,

    Wenn du erwidern könntest: »Dies mein Kind

    Ist Ausgleich für mein Alter und entschuldigt’s«,

    Weil seine Schönheit auf die deine folgt.

    Wie neu geschaffen wärest du im Alter,

    Sähst du dein Blut warm, wenn du’s kälter fühlst.

    3.

    Sag dem Gesicht, das du im Spiegel siehst,

    Die Zeit für die Erneuerung sei da.

    Versäumst du sie, wirst du die Welt betrügen

    Und einer Frau das Mutterglück verwehr’n.

    Denn wo ist jene, deren Mädchenschoß

    Sich weigerte, von dir bestellt zu werden?

    Und welcher Mann ist so in sich vernarrt,

    Dass er sein Nachleben in sich begräbt?

    Du bist für deine Mutter wie ein Spiegel,

    In dem sie ihren Frühling wiedersieht.

    So kannst auch du dereinst mit greisen Augen

    Trotz deiner Falten deine Jugend seh’n.

    Doch lebst du so, dass nichts an dich erinnert,

    Dann stirb als Einzelner mit deinem Bild.

    4.

    Du hübscher Sonderling, warum verbrauchst du

    Die angebor’ne Schönheit nur für dich?

    Was die Natur verleiht, ist nicht

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