Grußworte aus Schöntal
Von Michael Fuhrmann
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Über dieses E-Book
Die Texte berichten von Wahrnehmungen und Ereignissen, die uns im Leben immer wieder begegnen. Sie erzählen Geschichten von Sehnsucht und Liebe, von Freuden und Traurigkeiten. Dabei berühren sie das Zeitgeschehen in Kirche und Gesellschaft mit der Frage, ob das Wirken Gottes in dieser Welt tatsächlich zu erfahren ist.
Michael Fuhrmann
Jahrgang 1934, nach der Schule Ausbildung im graphischen Gewerbe, Schriftsetzermeister, Referent in der Erwachsenenbildung.
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Buchvorschau
Grußworte aus Schöntal - Michael Fuhrmann
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Ihr Interesse an diesem Buch freut mich sehr. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie es in die Hand genommen haben. Damit Sie nun auch Lust bekommen, darin zu lesen, möchte ich Ihnen etwas über die Geschichte und Entwicklung dieses Buches erzählen.
Vor Jahren bekam ich den Auftrag, in der Publikation „Schöntal-Aktuell" die Menschen unserer Umgebung zu bestimmten Anlässen im Jahr mit einem Grußwort anzusprechen. Der Auftraggeber hatte kirchlichen Hintergrund, war also daran interessiert, dass ich aus dieser Perspektive Welt und Menschen betrachte und nach positiven Lebensgründen suche.
Ich habe damals den Auftrag angenommen, und so sind diese Geschichten entstanden. Sie erzählen von Ereignissen aus meinem eigenen Leben und Beobachtungen, wie andere ihre Freuden leben und ihre Schwierigkeiten bewältigen. Ergänzt wurden die Geschichten mit Texten, die ich für die „Hohenloher Zeitung" schreiben durfte. Diese sind in den Überschriften mit einem Stern gekennzeichnet. Das Datum der Veröffentlichung ist am Ende der Texte vermerkt.
„Grußworte aus Schöntal", da spielt auch die örtliche Umgebung mit hinein ins Geschehen. Das Hohenloher Land mit seinen Traditionen und dem religiösen Kleinod Kloster Schöntal setzt unübersehbare Akzente.
All das hat Eingang gefunden in dieses Buch, dessen Seiten sich nun vor Ihnen auftun. Ich wünsche Ihnen erholsame Lesestunden und neue Kraft für Leib und Seele.
Michael Fuhrmann
INHALTSVERZEICHNIS
TEXTE AUS DEM JAHR 2014
Ölympische Winterspiele 2014 und der Hl. Paulus
Es geht um den Menschen
Die Zahl der Heiligen ist größer als man denkt
Gottvater im Himmel und die Väter auf Erden
Feuer auf den Bergen und Flammen in den Herzen
Wir dürfen uns dem Leben anvertrauen
Gott nimmt uns die Verantwortung nicht ab
Der Wein erfreut des Menschen Herz
Zur Freiheit fähig werden
Mein eigener Weinstock
Das Leben ist endlich
Barbarazweige und Nikolausbesuch
TEXTE AUS DEM JAHR 2015
Wenn das neue Jahr beginnt
Der Anfang ist gemacht
Die Zeit hat viele Gesichter
Die Maskerade
Bedenke oh Mensch…
Sieben Wochen ohne „Runtermachen"
Momente des Lichts
Wahrhaft ein Grund, Ostern zu feiern
Schlüssel-Qualifikationen
Fronleichnam
Klug oder clever?
Die Erde ist unser gemeinsames Haus
Eine kleine Taubengeschichte
Das Geheimnis vom Berg Tabor
Eine Ferien-Romanze
Eine Mutter weint um ihren Sohn
Jeder Mensch braucht eine zweite Chance
Das Auge Gottes
Der Fromme von morgen wird ein Mystiker sein
Denn die einen stehn im Dunkel…
Die zweite Halbzeit entscheidet
Der angekündigte Friede wartet auf Antwort
TEXTE AUS DEM JAHR 2016
Fantasie-Reise ins neue Jahr
Zeit – ein wertvolles Geschenk
Das Leben annehmen
Das Rollenspiel im Faschingskleid
Freude an kontrastreichem Leben
Verteufelte Einflüsterungen
Wir sind dabei gewesen
Frühlingsgefühle – auch für’s alte Herz
Tumult am Abendmahlstisch
Jeder Mensch braucht Heimat
Tag der Arbeit
Maria Maienkönigin
Mit vier Rädern auf Distanz
Als das große Wasser kam
Weißt du wieviel Sternlein stehen?
Fußball – wie das Leben so spielt
Nur der volle Einsatz führt zum Sieg
Freude an der Musik
Barmherzigkeit
Dankeschön
Urlaubsbilder von Kreta
November
Gottes vergessene Sprache
TEXTE AUS DEM JAHR 2017
Das neue Jahr ist noch jung
Das Bild vom Menschen
Der Mann, der nicht leiden darf
Ein Blick in den Narrenspiegel
Freiheit die ich meine
Carpe diem
Himmel
Kommet alle
Ein Dokument mit Folgen
Lasst uns über Liebe reden
Noch ist alles gut
Weltkindertag
Ich liebe dich
Der deutsche Schicksalstag
Unser kleinstes Wort
TEXTE AUS DEM JAHR 2018
Alles Leben will gelebt sein
Narrenfreiheit
Der gute Vorsatz
Bitte etwas mehr Respekt
Unter jedem Dach gibt’s ein Ach
Umweltkrise
Was wir uns einst erträumten
Etwas wert sein
Zeit haben
So ein Genießer
Menschliche Eigenschaften
Das Kind im Manne
Wie man die Menschen lieben soll
Abschiede gehören zum Leben
Advent
Dank
Bildnachweis
TEXTE
AUS DEM JAHR 2014
Olympische Winterspiele 2014
und der Heilige Paulus
In der Bibel gibt es einen Brief des Apostels Paulus, in dem er die Christen der Gemeinde Korinth fragt: „Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Eine hintergründige Frage, und sicher auch eine Herausforderung, denn es heißt weiter: „Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!
Es ist zu vermuten, dass Paulus an einen ewigkeitstauglichen Siegespreis denkt.
Ich überlege, ob diese Bibelstelle einen Vergleich aushält mit unserer aktuellen Situation der Olympischen Winterspiele 2014. Auf den ersten Blick scheint ein Vergleich möglich zu sein, denn hier wie dort geht es ums Gewinnen. Bei einem Fernseh-Interview sagte ein Abfahrtsläufer: „Wenn ich es nicht für möglich halte, eine Medaille zu gewinnen, dann brauche ich erst gar nicht anzutreten. So hört sich einer an, der trotz weltweiter Konkurrenz unbedingt gewinnen will. Und das ist dann auch die Faszination, die von Olympischen Spielen ausgeht. Das macht die Sache spannend. Ich sitze vor dem Bildschirm und staune, was trainierte Sportler alles leisten können. Ich schaue in ihre Augen und stelle mir vor, wieviel Tränen, Anstrengung und Entbehrung jahrelang investiert werden musste, um auch nur eine Chance zu bekommen, „auf’s Treppchen" steigen zu dürfen. Ohne den letzten Einsatz geht da gar nichts.
Frage: Hat Paulus das auch so gemeint? Alle Kraft einsetzen, um den Siegespreis zu erhalten? In meinen frühen Jahren gab es den Hinweis: „Um in den Himmel zu kommen, musst du dich anstrengen! Dafür musst du etwas tun!" Andererseits sprach man davon, das alles sei Gottes Gnade. Der Himmel sei ein Geschenk. Wie denn nun?
Vielleicht so: Anstrengung Ja! Aber damit ist der Preis noch nicht gesichert, weder bei Olympia, noch bei jenseitigen Zielen. Wir müssen es wohl zugeben: Nicht alles ist Menschen möglich. Selbst bei bestem Willen nicht. (20.02.2014)
Es geht um den Menschen
Seit ein paar Monaten regiert man in Berlin in „Großer Koalition. Weil große Reformen anstehen, erscheint es sinnvoll zu sein, auch viele Meinungen daran zu beteiligen. Außerdem ist zu hören, dass auch die Bürgerinnen und Bürger „mitgenommen
werden sollen, also die Entscheidungen mitbedenken und schließlich mittragen. So wünscht man sich eine funktionierende Gesellschaft.
Für die Gemeinschaft der Christen, so meine ich, sollte Ähnliches gelten. Auch in der Katholischen Kirche gibt es seit einem Jahr eine neue Leitung: Papst Franziskus. Weltweit richten sich große Hoffnungen auf diesen Mann, denn auch in der Katholischen Kirche stehen viele Reformen an.
Was da im Einzelnen gemeint ist, muss ich hier nicht aufführen. Der in den letzten Jahren auch in unserer Diözese viel diskutierte Dialogprozess hat alles formuliert und deutlich gemacht. Die Kirchenleitung kann also wissen, was das Kirchenvolk erwartet und worum es geht. Wichtig wird es sein, dass auch in der Kirche die Menschen „mitgenommen" werden, wenn die Reformen greifen sollen.
Menschen wollen ernst genommen werden, wenn es um sie selber geht. Von ihrem eigenen Leben verstehen sie nämlich selbst am meisten. Das Bild von der „Herde und den „Schafen
mag im biblischen Gleichnis seinen Platz haben; dem Selbstbewusstsein heutiger Christen entspricht es nicht.
Wenn also demnächst aus dem langen Nachdenken praktisches Tun wird, könnte es hilfreich sein, sich auf die eigene Katholische Soziallehre zu besinnen, speziell auf das Subsidiaritätsprinzip. Ein schwieriges Wort, aber gemeint ist doch etwas recht einfaches: Es geht um den Menschen. In allen gesellschaftlichen Strukturen sollte vom Menschen her gedacht werden: Von unten nach oben! Gewusst hat man das schon lange. Jetzt ist es an der Zeit, so zu handeln. (27.03.2014)
Die Zahl der Heiligen
ist größer als man denkt
Ein wohl einmaliges Ereignis konnte man am Sonntag nach Ostern in Rom wahrnehmen.