Lieber Jan ... Milý Jane ...: Ein Brief an Jan Palach - Dopis Janu Palachovi
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Über dieses E-Book
Zur Erinnerung gegeben, in Zürich am 22. Januar 2005. Neu editiert und mit Vorwort und Anmerkungen versehen. Aus dem Tschechischen übertragen.
Dopis Janu Palachovi (11.081948-19.01.1969)
Na památku, dáno v Curychu, 22. ledna 2005. Nová edice s prologem a poznámkami. CZ-verze.
Dagmar Dornbierer
Dagmar Dornbierer schreibt über historische Themen verschiedener Epochen. Besonders interessiert ist sie an der Geschichte hinter der Geschichte, denn niemals spielten sich historische Ereignisse so ab, wie sie in unseren Schulbüchern beschrieben stehen. Die Autorin lebt und arbeitet in der Schweiz - deshalb die Schreibweise mit dem doppelten S.
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Buchvorschau
Lieber Jan ... Milý Jane ... - Dagmar Dornbierer
Inhaltsverzeichnis — Obsah
Vorwort
Funke – Flamme – Feuer
„Lieber Jan…" Ein Brief an Jan Palach
Im Zeichen des Feuers
Abschied / Rozloučení
Předmluva
Jiskra – plamen – oheň
„Milý Jane..." Dopis Janu Palachovi
Ve znamení ohně
Einige Eck-Daten 1948-1969
Anmerkungen
Několik letopočtů 1948-1969
Poznámky
Lieber Jan...
Ein Brief an Jan Palach
Vorwort
Es war vor ungefähr dreizehn Jahren, als der frühere Klub von Jan Palach und Jan Zajíc in Zürich bei mir um die Gestaltung einer Gedenkfeier anfragte, anlässlich des alljährlich stattfindenden Treffens im Januar. Künstlerisch hatte ich freie Hand, und so machte ich mich erst einmal mit viel Schwung an die Recherchen. Ich suchte nach Inspiration. An welchem Ende sollte ich beginnen? Es war mir klar, dass es keinen Sinn hatte Tatsachen wiederholen zu wollen, die waren den Mitgliedern des Klubs und ihren Gästen ausreichend bekannt. Doch anstatt inspiriert zu sein, wurde ich schockiert. Damals, als Jan Palach auf solch tragische Art und Weise freiwillig aus dem Leben schied, war ich gerade zehn Jahre alt geworden. Ich lebte damals schon über ein Jahr in der Schweiz, und ich hatte nur sehr nebelhafte Vorstellungen davon, was sich in meiner früheren Heimat abspielte. Natürlich hatte damals niemand in meiner Gegenwart dieses Thema angeschnitten, niemand sprach vor einem Kind von der Selbstverbrennung eines Menschen. Doch zu jener Zeit suchte ich sowieso Zuflucht in meiner eigenen Welt, denn die Anfänge des Lebens in der Schweiz machten mir viel zu Schaffen. Nein, das Leben zu jener Zeit hatte nicht viel Erfreuliches zu bieten. Die Jahre vergingen, ich wuchs äusserlich und innerlich, und ich versuchte mich so gut wie möglich mit den gegebenen Situationen abzufinden. Vielleicht war es gerade wegen der unerfreulichen Anfangserfahrungen, dass es mir später gelang mit jenen Gründen ins Reine zu kommen, die Jan Palach zu seiner schicksalhaften Entscheidung geführt hatten – mit den den Gründen, wohlgemerkt, nicht mit der letztendlichen Ausführung seines Protestes.
Doch ich greife vor. Als ich mich vor dreizehn Jahren, Ende 2003, auf die Bitte der Leiterin des Klubs, Frau Marie Nenadálová, an die Arbeit machte und Jan Palachs Persönlichkeit zu erforschen begann, war ich entsetzt. Seine Tat warf ihre ganze plötzliche Wucht auf mich. Die Leute nannten es damals schüchtern „die Tat", um schreckliche Worte wie Selbstverbrennung, öffentlicher Selbstmord, oder gar Tod aus Protest, nicht aussprechen zu müssen. Ich war erschüttert. Ich war insbesondere erschüttert von der Tragik, die Jans Mutter, seinen Bruder und alle Menschen, die ihn ehrlich liebten, getroffen haben musste. Ich gebe offen zu, dass mich Jan Palachs grausame Konsequenz heftig abstiess. Trotzdem forschte ich weiter, und ich begann eine psychologisch scharf begründete Abhandlung zu schreiben. Aus einer ablehnenden, negativen Haltung heraus sezierte ich jeden einzelnen Charakterzug dieses so unbegreiflichen jungen Mannes.
Mitunter geschieht es jedoch – und das nicht allzu selten – dass die Vorsehung eingreift. Eines Tages in jenem Jahr meldete sich beim Zürcher Palach Klub der tschechische Botschafter aus Bern an. Der Botschafter bat die Klubleiterin um die Möglichkeit, in Zürich einen Vortrag zum traurigen Jahrestag 2004 halten zu dürfen. Gut so. Die Klubleiterin vereinbarte in der Folge mit mir, dass ich den Anlass ein Jahr später, 2005, gestalten sollte.
Ich