Barrierefreiheit im Web 2.0: Ein Leitfaden zu Behinderung und Social Media
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Über dieses E-Book
In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie Ihre Inhalte auf Facebook und Co. barrierefrei anbieten können. Dabei stehen weniger die einzelnen sozialen Netzwerke im Vordergrund. Es geht vor allem um die Zugänglichkeit der unterschiedlichen Medientypen Text, Bild, Audio und Video.
Die Zielgruppe für diesen Leitfaden sind Personen, die Inhalte für Social Media erstellen. Dazu gehören Social-Media-Redakteure, aber auch Dienstleister wie Content-Agenturen.
Domingos de Oliveira
Ursprünglich Ist Domingos de Oliveira Diplom-Politikwissenschaftler und Online-Redakteur. Nach und nach kam er in den Bereich digitale Barrierefreiheit. Als er sich als Online-Redakteur selbständig machte, wurde er von vielen Kunden gebeten, Webseiten und PDF auf Barrierefreiheit zu prüfen. 2013 erschien sein erstes Buch "Barrierefreiheit im Internet". Es gehört nach wie vor zu den Standard-Werken. 2018 erschien das Buch "Barrierefreiheit umsetzen". Es ist bisher die einzige allgemeine Einführung in die Barrierefreiheit. Oliveira hat hunderte von Personen in der Erstellung barrierefreier Dokumente geschult und zahlreiche PDF auf Barrierefreiheit geprüft. Er gehört zu den wenigen Barrierefreiheits-Experten, die selbst eine Behinderung haben. Er ist von Geburt an blind und kennt daher nicht nur die Perspektive des Barrierefrei-Machers, sondern auch jene des Nutzenden.
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Buchvorschau
Barrierefreiheit im Web 2.0 - Domingos de Oliveira
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1. Einleitung
Für viele Menschen hat sich das Web 2.0 zum täglichen Begleiter entwickelt. Für behinderte Menschen spielt es aber eine ganz besondere Rolle. Warum das so ist und wie Sie Ihre Inhalte möglichst barrierefrei anbieten können, erfahren Sie in diesem Leitfaden.
Der Leitfaden richtet sich sowohl an Social-Media-Redakteure als auch an Aktivisten oder Privatpersonen, die ihre Kommunikation so gestalten möchten, dass sie für eine große Zahl von Menschen zugänglich ist.
Im ersten Teil werde ich die verschiedenen Barrieren behandeln, die das klassische Web und Web 2.0 mit sich bringen. Im zweiten Teil geht es um die unterschiedlichen Medien: Sie erfahren, worauf Sie bei Texten, Bildern und Videos achten sollten und wie Sie diese zugänglicher gestalten können. Im dritten Teil geht es um die besonderen Anforderungen der heute verbreiteten Netzwerke.
Ich werde in dieser Broschüre nur soziale Netzwerke behandeln. In sozialen Netzwerken geht es darum, mit einer großen Öffentlichkeit zu kommunizieren. Plattformen wie WhatsApp sind für die Kommunikation zwischen Individuen oder in geschlossenen Gruppen gedacht.
Wegen der Vielzahl der Plattformen habe ich mich im dritten Teil auf die aktuell relevantesten Systeme konzentriert: Facebook, Twitter und YouTube. Wenn man die Regeln kennt, lassen sie sich auch auf weitere Plattformen wie Google+ übertragen.
Die Plattformen entwickeln sich ständig weiter. Deswegen ist der dritte Teil eine Momentaufnahme. Verfolgen Sie die Aktivitäten des jeweiligen Netzwerks, um über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu sein. Die im ersten und zweiten Teil behandelten Informationen bleiben bis auf Weiteres aktuell. Ich verwende die Begriffe Web 2.0, Social Media und Social Web synonym.
2. Teil 1
Behinderte Menschen im Web 2.0
Leider gibt es keine aktuellen Statistiken darüber, wie stark Social Media von behinderten Menschen genutzt wird. Die letzte Studie ist aus dem Jahr 2007 und wurde von der Aktion Mensch durchgeführt. Die Studie heißt „Web 2.0 barrierefrei" und ist nach wie vor lesenswert. Im Wesentlichen gab es zwei in unserem Zusammenhang interessante Ergebnisse:
Behinderte Menschen sind stärker im Web aktiv als Nicht-Behinderte.
Behinderte Menschen entwickeln teils aufwendige Strategien, um sich Inhalte zugänglich zu machen.
Auch wenn die Studie schon fast zehn Jahre alt ist, dürften die Ergebnisse im Wesentlichen immer noch aktuell sein. Folgende Gründe lassen sich dafür anführen:
Ein wichtiger Faktor ist die rasante Verbreitung von Smartphones und mobilen Internetzugängen