Die getarnte Sommerfelddienstbekleidung der DDR 1956 bis 1990: Band 2 Felddienstbekleidung von 1965 bis 1990
Von Michael Krauß
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Über dieses E-Book
Michael Krauß
Der Autor Michael Krauß, Jahrgang 1966, sammelt seit den frühen 1980er Jahren Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände rund um die Felddienstbekleidung der bewaffneten Organe der ehemaligen DDR. Im Austausch mit anderen Militariasammlern konnte so bis heute eine beachtliche Anzahl, auch seltener Stücke, zusammengetragen werden, die nun in einem vierbändigen Werk dargestellt werden.
Ähnlich wie Die getarnte Sommerfelddienstbekleidung der DDR 1956 bis 1990
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Rezensionen für Die getarnte Sommerfelddienstbekleidung der DDR 1956 bis 1990
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Buchvorschau
Die getarnte Sommerfelddienstbekleidung der DDR 1956 bis 1990 - Michael Krauß
Inhalt
Die DDR-Strichtarnmuster
„Kampfanzug 64" Strichtarndruck 1965 mit Stahlhelmtarnbezug
„Kampfanzug 64 für Fallschirmjäger und Aufklärer" Strichtarndruck 1965
„Kampfanzug 64" Strichtarndruck 1966 mit Stahlhelmtarnbezug
Jacke des Kampfanzuges Strichtarndruck 1966 „Zwischenlösung"
Kampfanzug Flächentarndruck 1967
Kampfanzug Strichtarndruck 1967 mit Stahlhelmtarnbezug
Abart einer Kampfanzug-Jacke Strichtarndruck 1967
Jacke der Drillichuniform steingrau 1967
Kampfanzug Flächentarndruck 1968
Jacke des Kampfanzuges Flächentarndruck 1969
Kampfanzug Strichtarndruck 1969
Kampfanzug Flächentarndruck 1970 mit Stahlhelmtarnbezug
Jacke des Kampfanzuges Strichtarndruck 1970 mit Stahlhelmtarnbezug
Jacke des Kampfanzuges Flächentarndruck 1971
Kampfanzug Strichtarndruck 1971 mit Stahlhelmtarnbezug und –netz
Kampfanzug für Fallschirmjäger und Aufklärer Strichtarndruck 1973
Kampfanzug Strichtarndruck 1975
Kampfanzug Strichtarndruck 1978
Kampfanzug Strichtarndruck 1983
Kampfanzug Strichtarndruck 1986/ 87 mit Stahlhelmtarnbezug
Kampfanzug Strichtarndruck 1988
Kampfanzug für Fallschirmjäger und Aufklärer Strichtarndruck 1980er Jahre mit Springerstiefeln, Sprunghelm und Regenschutzjacke
Fallschirmjägerweste Strichtarndruck 1986
Kopftarnnetz für Fallschirmjäger und Aufklärer
Jacke der Felddienstuniform für Frauen in der NVA Strichtarndruck 1985
Felddienstuniform für Generale der NVA Strichtarndruck 1982 mit Lederkoppel für Generale 1977 und Feldmützen für Generale der NVA 1986
Die Felddienstbekleidung und –ausrüstung des Uniformtrageversuches 85-90 Strichtarndruck
Die DDR-Strichtarnmuster
Das von der Reichswehr (1919 – 1935) entwickelte Heeressplittermuster 31 (eigentlich Buntfarbenaufdruck 31) gilt als Vorbild für die Strichtarnmuster der Bekleidung und Ausrüstung einiger ehemaliger Staaten des Warschauer Vertrages. Tarnbekleidung im Heeressplittermuster 31 wurde von der Deutschen Wehrmacht bis 1945 verwendet, gerade die „Zeltbahn 31 wurde in großen Stückzahlen gefertigt. Die Dreieckszeltbahn konnte als einfaches Tarnmittel vom Träger als Poncho mittels der Öffnung über den Kopf gezogen werden. Sie war die häufigste und bekannteste deutsche Tarnbekleidung des 2. Weltkrieges. Der Begriff „Splittermuster
wurde erst nach Ende des 2. Weltkrieges im US-amerikanischen Sprachraum geprägt (splinter-pattern).
Von links nach rechts: Heeressplittermuster 31 (bis 1945) einer Zeltbahn der Deutschen Wehrmacht, Sumpftarnmuster BGS (bis 1976) einer Uniformjacke, DDR-Strichtarn Typ 1 (1964 bis 1967) einer Zeltbestecktasche, DDR-Strichtarn Typ 2 (1968 bis 1990) eines Kleidersackes.
Weiterentwicklungen dieses Tarnmusters erfolgten noch während des 2. Weltkrieges, die Sumpftarnmustervarianten mit nun verschwommenen Konturen der einstigen Splitter und immer noch darüber verlaufenden braun-grünen „Regentropfen". Die Splitter- und Sumpftarnmuster wurden nach dem 2. Weltkrieg leicht verändert und von vielen Streitkräften und paramilitärischen Verbänden, nicht nur in NATO- und Warschauer-Vertrags-Staaten, getragen. Als die wohl bekanntesten sind hier das Splittertarnmuster der frühen Bundeswehr und das bis 1976 beim Bundesgrenzschutz (BGS) verwendete Sumpftarnmuster zu nennen.
Die Volksrepublik Polen hat für ihre Streitkräfte das deutsche Splittertarnmuster kopiert, allerdings in einem brauneren Grundton und -im Gegensatz zum deutschen Vorbild- mit über dem gesamten Tarnmuster verlaufenden Regentropfen. Dieses Muster wurde dann bald in einer abgeschwächten, kostengünstigeren Form ohne Splitterstruktur mit dunkelbraunen Strichen auf grünlich- braunem Grundstoff gefertigt. Daneben gab es eigene Fertigungen für die Volksarmee der ČSSR, dessen 1963 eingeführtes Strichtarnmuster unter den Tarnstrichen außerdem noch eine schwache Flecktarnstruktur aufwies, die unter Infrarotanleuchtung ein völlig anderes Tarnmuster zeigt. Ab 1965 wurde das „Ein-Strich-Kein-Strich"-Tarnmuster (Typ 1) nach nun polnischem Vorbild schrittweise für die Felddienstbekleidung und –ausrüstung der bewaffneten Organe der DDR eingeführt.
Das Strichtarnmuster des Typs 2 wurde 1967 erstmals verwendet und hielt sich bis auf geringe Abweichungen in der Farbgebung bis 1990. Das etwa von 1964 bis 1967 hergestellte Strichtarnmuster des Typs 1 wies dünnere, nadelähnliche Striche auf.
Zum Vergleich: Schnittstelle der Ein-Strich-kein-Strich-Evolution: Detailaufnahme einer Sturmgepäcktasche im Strichtarnmuster des Typs 1, dessen Seitenteile jedoch schon im dickeren Strichtarnmuster des Typs 2 verarbeitet wurden. Im englischsprachigen Raum erhielten die Strichtarnvarianten den Namen raindrop-pattern
. Interessant ist, dass u. a. auch die südafrikanische Armee das Strichtarnmuster verwendete, nachdem dieser wohl einige einst von der DDR an die SWAPO gelieferte Felddienstbekleidung in die Hände fiel.
1)
Nach bisherigen Erkenntnissen war der VEB Burger Bekleidungswerke in Burg bei Magdeburg (Bekannteste Codes 1802 und 303) der Hersteller der herkömmlichen „ESKS"-Männer-Felddienstbekleidung für die Dienstgradgruppen Soldat/ Matrose/ Anwärter der VP bis Oberst/ Kapitän zur See/ Oberst der VP. Hersteller der Strichtarn-Felddienstbekleidung für Fallschirmjäger/ Aufklärer, Generale/ Admirale sowie die der weiblichen Angehörigen der NVA war der VEB Spezialbekleidung Leipzig (Code 1958). Hersteller der Strichtarn-Winterfelddienstbekleidung war der VEB Bekleidungswerke (BEWES) Seifhennersdorf (Code 1817). Foto: M. Liebsch, Lübben.
„Kampfanzug 64" Strichtarndruck 1965 mit Stahlhelmtarnbezug
Während die Produktion von Flächentarnbekleidung in der DDR mindestens bis 1971 fortgeführt wurde, begann man 1965 bei der NVA mit der Einführung des so genannten Kampfanzuges 64
im damals neuen Strichtarnmuster, dessen Erprobung bereits 1963 bei den Grenztruppen anlief. Dieser Kampfanzug wurde in den Jahren 1965 und 1966 in identischem Schnitt gleichlaufend sowohl im Flächendruck als auch im Strichtarnmuster hergestellt. Der Kampfanzug weist das frühe Strichtarnmuster des Typs 1 auf, das nur etwa von 1964 bis 1967 produziert wurde. Der Kampfanzug 64
stellt das erste Modell der damals neuartigen Felddienstbekleidung im Strichtarnmuster dar. Der neue Kampfanzug leichter Art
wurde gem. Anordnung des Stellv. des MfNV und Chefs der Rückwärtigen Dienste Nr. 2/ 65 vom 14.05.1965 zuerst im Militärbezirk Neubrandenburg eingeführt. Die flächendeckende Einführung war bis Ende 1969 vorgesehen. Von nun an war es dieser Typ Felddienstanzug, der kontinuierlich bis hin zur letzten Felddienstbekleidung der DDR, die des Uniformtrageversuches 85-90
, weiter entwickelt wurde. Gleichzeitig mit dem KA 64 wurde bei der NVA ein steingrauer Winter-FDA eingeführt.
Der anknöpfbare kapuzenähnliche Tarnbezug für den Stahlhelm M 56 ist nur bei den Jacken des Kampfanzuges 64 von 1964/65 bis 1966 sowie bei den 1964er und 1965er Jacken des Vorgängermodells im Flächentarnmuster ohne Brusttaschen zu finden. Anknöpfbare Stahlhelmtarnbezüge im Flächentarn- als auch im Strichtarnmuster-1 sind heute seltener zu finden als die dazu gehörenden Jacken selbst. Die hier gezeigte Trageweise der Jacke mit der angeknöpften Kapuze dürfte wohl nicht oder nur selten praktiziert worden sein (s. auch die folgenden Schwarz-weiß-Abbildungen). Rücken- und Ärmeltarnschlaufen sind die des Typs 4.