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Eingezogen. Ein Wehrpflichtiger der NVA erinnert sich.
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eBook233 Seiten2 Stunden

Eingezogen. Ein Wehrpflichtiger der NVA erinnert sich.

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Über dieses E-Book

Hans-J. Grünitz erinnert sich an seine Zeit als Wehrpflichtiger und Reservist der Nationalen Volksarmee. Detailgetreu schildert er das Leben eines gewöhnlichen Soldaten, lässt unmittelbar teilhaben an Drill, Kommissgeschichten, gelegentlichen Vergnügungen und schwerwiegender Gewissensentscheidung. 1977 eingezogen, gelingt ihm ein authentischer, anekdotenreicher Blick in den Militäralltag der DDR in den 1970er Jahren. Später erlebt er anlässlich einer Reserveübung die ersten Auflösungserscheinungen der sozialistischen Ordnung.
SpracheDeutsch
HerausgeberVerlag Ludwig
Erscheinungsdatum21. Dez. 2011
ISBN9783869351544
Eingezogen. Ein Wehrpflichtiger der NVA erinnert sich.

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    Buchvorschau

    Eingezogen. Ein Wehrpflichtiger der NVA erinnert sich. - Hans-Joachim Grünitz

    Hans-Joachim Grünitz

    Eingezogen

    Ein Wehrpflichtiger der NVA erinnert sich

    Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

    Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

    3. unveränderte Auflage

    © 2012 by Verlag Ludwig

    Holtenauer Straße 141

    24118 Kiel

    Tel.: +49-(0)431-85464

    Fax: +49-(0)431-8058305

    info@verlag-ludwig.de

    www.verlag-ludwig.de

    ISBN 978-3-86935-154-4

    Für meine Eltern

    Prolog

    Im Oktober vor zwölf Jahren hatte ich per Befehl das letzte Mal offiziell eine Militäruniform zu tragen. Wir haben jetzt wieder Oktober. Es sind die letzten Tage dieses Monats im Jahr 2000 und es ist wohl dem trüben Herbstwetter geschuldet, daß ich mal wieder an meinem Schreibtisch sitze um nun endlich die letzten Zeilen an diesem Buch zu schreiben. Die Armee, deren Uniform ich damals und in Abständen auch Jahre davor trug, gibt es nicht mehr. Auch nicht den Staat, zu dem diese Armee gehörte. Der dem Staat einst geschworene Eid hat keinen Wert mehr. Dennoch meine ich, daß der Alltag im militärischen Leben eines Soldaten bei der Nationalen Volksarmee sowie den Grenztruppen der DDR eine Geschichte wert ist. Eben weil es Geschichte ist und weil Geschichte oft und gern vergessen oder nicht überliefert wird. Natürlich kann dieses Buch nur einen winzigen Ausschnitt, ein ganz kleines Stück dieser Geschichte wiedergeben. Sicher gibt es Menschen, die durch abweichende Erfahrungen eine andere Sicht auf das Vergangene haben. Dieser Bericht verfolgt nicht das Ziel einer wissenschaftlichen Abhandlung, sondern erzählt meine eigene Geschichte, ich hoffe auf unterhaltsame Art, mal satirisch, mal ernst, mal nachdenklich.

    Einleitung

    Das Jahr 1977 war dazu bestimmt, mir in ewiger Erinnerung zu bleiben. Diese vorwiegend negativ geprägten Erinnerungen verblaßten mit den Jahren. In den Vordergrund drängen sich heute fast nur noch die übrig gebliebenen positiven Eindrücke. So ist das eben, der Mensch verdrängt das Schlechte und ist geneigt, aus seinen Erinnerungen nur noch das Gute zu berichten. Und letzteres geschieht besonders gern in Männerrunden »Gedienter«. Hier werden die tollsten Geschichten zum Besten gegeben und manche Erzählung läßt die Tendenz zur Übertreibung vermuten, so daß der willig Zuhörende wohl hin und wieder am Wahrheitsgehalt zweifeln dürfte. Nicht zweifeln hingegen muß der Leser am Inhalt und Wahrheitsgehalt des nun folgenden Berichtes. Bewußt wird hier von Höhen und Tiefen, guten wie schlechten Seiten einer Zeit erzählt, die immer wieder Erinnerungsstoff bietet: der Militärzeit.

    Gemustert

    »Musterung«, ein für mein Befinden unwürdiges Wort. Pferde werden ja bekanntlich auch gemustert. Aber gut, heute schreiben wir das der Militärtradition zugute und regen uns nicht mehr sonderlich auf. Die Musterung bedeutete nichts anderes als die Feststellung der militärischen Tauglichkeit, nein, nicht der von Kavalleriepferden, sondern der von jungen Männern. Es war die erste medizinische Untersuchung zu diesem Zweck und fand in der Regel jährlich für die jeweils 18jährigen statt und die wußten schon, was kommen würde. So auch bei mir, im Jahre 1973.

    Man hatte einen ganzen Gebäudeflügel in der Betriebspoliklinik frei gemacht. Jeder mußte zwei Ärzte nebst Schwestern über sich ergehen lassen. In diesem Zusammenhang fällt mir immer wieder das wohl auch traditionelle »Hosen runter und bücken« ein. Hätte bis zu diesem Zeitpunkt nie gedacht, daß es das in dieser Form tatsächlich gibt. Man denkt dabei sofort an Hämorrhoiden! Aber in diesem Alter? In meinem G-Buch, dem mich nun immer begleitenden »Gesundheitsbuch« der NVA, ist im Kapitel »Musterung« jedenfalls kein diesbezügliches Wort zu finden. Erst das Kapitel »Entlassungsuntersuchung« nennt einen solchen Eintrag. Könnte das etwa zu der Annahme führen, daß der Armeedienst diesbezüglich förderlich wäre? Um es vorweg zu nehmen, bei mir ist »nein« unterstrichen!

    Nun, man wollte wohl nur die Wirbelsäule prüfen und das machte sich in gebückter Haltung mit heruntergelassenen Hosen und in Anwesenheit der Schwester wohl besonders gut. Zum Glück war letztere bereits in gereiftem Alter und hätte meine Mutter sein können. Peinlicher waren dagegen die Fragen des Arztes nach meinem Intimleben. Des weiteren sollte ich ihm die Bezeichnungen diverser Teile meiner Genitalien nennen! Das muß wohl auch der in der Mimik starren Schwester seltsam vorgekommen sein. Ihre Gesichtsfarbe veränderte sich zumindest in Richtung »mehr Blut«.

    Was nach dem »medizinischen Teil« kam, war die verbale Attacke, geführt von der Einberufungs­kommission, die auf Biegen und Brechen einen Längerdienenden, sprich Unteroffizier auf Zeit oder gar Berufssoldaten aus mir machen wollte. Es hat nicht geklappt. Weder die anfänglich väterliche Tour der Offiziere, noch die dann folgende strenge Aufforderung, gerade zu sitzen, verbunden mit der Drohung, man werde mich dann eben erst »sehr spät« und »ganz weit weg von zu Hause« einberufen, konnten mich von einem Dienst, länger als die obligatorischen eineinhalb Jahre, überzeugen.

    Auch nicht der unfaire Verweis auf den Beruf meines Vaters. Mein herzensguter Vater, der zu diesem Zeitpunkt noch als Geschichtslehrer arbeitete, hat für mich stets nur das Beste gewollt und mir selbstverständlich die Entscheidungsfreiheit gelassen. Er sollte nun auf Grund seines Lehrerdaseins als ideologische Waffe herhalten. In der Luft schwang, wenn auch nicht direkt ausgesprochen, unmißverständlich die Drohung, daß mein Vater durch meine Unwilligkeit Ärger bekommen könnte. Ganz so weit ging die Macht der Herren nun aber doch nicht. Ich äußerte mich darauf wohl überaus ungehalten, worauf die Einberufungskommission des Wehrkreiskommandos mich in ebenfalls ungehaltener Stimmung entließ.

    Einberufen nach Johanngeorgenstadt

    Da war er nun, der berüchtigte Einberufungsbefehl zur Ableistung des Grundwehrdienstes. Mit Sicherheit nicht ersehnt und Schrecken verbreitend. Die Zeit bis zum Tag X wurde immer kürzer und dann ging es im Mai 1977 unweigerlich auf die Reise. Ich war zweiundzwanzig und »weit weg« ging es tatsächlich. Mit dem Sonderzug nach Johanngeorgenstadt, zu den »Grenztruppen der DDR«, den Einberufungsbefehl in der Tasche. Ein Sammeltransport ab Cottbus brachte uns Rekruten in professioneller Begleitung etappenweise an die vorbestimmten Ziele. Da gab es einige, die hatten es im Vorfeld schon übers Herz gebracht, den Friseur aufzusuchen. Ich gehörte nicht dazu, meine Haare waren lang, wie es in den Siebzigern halt Mode war. Angetrunken wegen des nun bevorstehenden, waren wir aber einheitlich alle. Dieses sollte eigentlich die Begleitung verhindern. Ein ungleicher Kampf. Die Ernüchterung kam dann aber mit dem Anblick des Kasernentores und dem Schrecken, als dieses hinter uns zukrachte.

    Von nun an war für 18 Monate eigenes Denken offiziell gestattet aber praktisch unerwünscht. Es herrschte die Macht des Militärs - der Befehl. Was auch immer ab jetzt getan wurde, für alles gab es das Werk der Werke für den Soldaten: die Dienstvorschrift. Sie regelte einfach alles und so war das mit dem Denken sowieso überflüssig. Und das war auch gar nicht so schlecht, denn wer abschalten konnte, merkte nur gedämpft, was jetzt auf ihn zukam.

    Johanngeorgenstadt - welch klingender Name, aber nur für die Touristen und Urlauber in diesem beliebten Ferienziel der DDR. Und wir mitten drin für ein halbes Jahr Grundausbildung! Diese Zeit war in den Reihen der Grenztruppen vorgeschrieben. Fit machen wollte man uns für den dann planmäßig folgenden einjährigen Dienst an der »Grünen Grenze«. So nannten wir alle Grenzabschnitte, außer dem nach Westberlin. Offiziell hieß unser Abschnitt »Grenzkommando Süd«. Planmäßig allerdings sollte bei mir nichts so recht verlaufen.

    Eingekleidet und Ausgerüstet

    Beim Militär geht es erst mal los mit dem Loswerden der eigenen Kleidung. Und dies geschah gründlich. Außer einem Schlafanzug behielten wir nichts individuell Anziehbares. Alles genormt, alles gleich in Farbe und Form, wie sich das für eine anständige Truppe gehört und was ja auch die zuständigen Befehle für die Anzugsordnung erheblich vereinfachte. Man hatte auf dem Kasernenhof eine Reihe Zelte aufgestellt, die wir nun passierten. In jedem Zelt gab es andere Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände, von der Unterwäsche bis zur Feldflasche. Die Zivilkleidung mußte eingepackt und nach Hause geschickt werden. Nach erfolgter Einkleidung mit den unweigerlich begleitenden Worten »paßt, paßt«, standen wir im Armee-Trainingsanzug und einem riesigen Bündel voll Klamotten über der Schulter auf dem Hof.

    Es folgten Fragen der Unteroffiziere an die Rekruten »Wer kann was?«. Wer jetzt viel konnte, hatte später die Chance, hin und wieder abducken zu können, sprich, sich vor der einen oder anderen Maßnahme zu drücken. Wie durch Eingebung dachte ich mir das schon und konnte Schreibmaschine schreiben, gut zeichnen, Gitarre spielen. Die ersten beiden genannten Fähigkeiten brachten mir die Stellung eines Wandzeitungsredakteurs, ja sogar die des Chefredakteurs ein und den Schlüssel für ei­­nen Kellerraum - unserer Redaktion. Der Schlüssel war Gold wert, wie sich später herausstellte. Wenn wir, es wurden mir noch zwei weitere Genossen zur Seite gestellt, nicht mit dem Anfertigen von Wandzeitungen, der Herstellung von Agitations- und Propagandamaterial oder wunderschön gezeichneten Lehrtafeln über Kleidung und Ausrüstung unseres Klassenfeindes beschäftigt waren, schlossen wir von innen ab und legten uns auf den Tischen schlafen. Hin und wieder machte uns aber auch ein Schluck aus der geschmuggelten Schnapsflasche besonders munter.

    Die Unteroffiziere, meist jünger als so mancher von uns, hatten in der Folgezeit alle Hände voll zu tun. Mußten sie doch erst einmal »Menschen aus uns machen«. Mein angeborener Ordnungssinn half mir jetzt in so mancher Angelegenheit. Im Spind bekam alles seinen Platz nach DV (Dienstvorschrift). Die Unterwäsche, bei der NVA und den Grenztruppen, egal ob Sommer oder Winter, ausschließlich aus langem Unterhemd und langer Unterhose in weißer Baumwollqualität bestehend, wurde aus Gründen exakter Geometrie und glatter Kannten mittels eingelegter Zeitungen zusammengelegt. Hierzu war bestens geeignet die »Volksarmee«, ein Blatt, dessen Bezug Pflicht war, wie auch das FDJ-Organ »Junge Welt«. Auf dem 10-Mann-Zimmer hätten wir die Zeitungen gleich zehnmal lesen können. Sinnigerweise mußte jeder seinen Sold für eigene Zeitungen schmälern. Sonst hätte das mit der Wäschegeometrie ja auch nicht geklappt. Geometrische Linien- und Flächenführung ohne chaotische Falten waren auch den Betten zugedacht. Hierzu gab es das Procedere des Bettenbaus. Wie gut, wenn jemand von uns eine noch intakte, nicht durchgelegene Matratze erwischt hatte. Sonst war es schwierig, ein Bett zu bauen, das wie eingeschalt aussehen sollte. Sehr zu beachten war auch die Falttechnik der an das Fußende aufgelegten Decke. Das in großen Lettern aufgedruckte »NVA« hatte immer sichtbar nach oben zu zeigen. Wir sollten schließlich nie vergessen, wo wir uns jetzt befanden.

    Bei Nichteinhaltung dieser wichtigen Dienstvorschriften kam die »Mutter der Kompanie«, sprich der Spieß oder offiziell Hauptfeldwebel genannt und machte aus dem angeblich unordentlichen Bett nachdrücklich einen Saustall. Gleiches konnte durch Auskippen des Spindes geschehen, wenn dieser in den Augen des Hauptfelds nicht der DV entsprach. Das war allerdings Auslegungssache und von Genosse zu Genosse oder von Tag zu Tag, je nach Laune des Spießes, verschieden. Also Ordnung, Ordnung, nochmals Ordnung und Acht geben, wenn der Spieß kommt! Der hatte auch immer im höchsten Maße ein Auge auf die Sauberkeit. Die gesamte Kaserne und deren Umfeld hatte zu blitzen. Reinigungsgeräte gab es dazu von verantwortlichen Soldaten der Besenkammern. Die Armee muß Großabnehmer von Bohnerwachs gewesen sein. Das gab es in Pappeimern und wurde in Unmengen auf Zeitungspapier, sozusagen haufenweise, ausgeteilt.

    Der Bohnerbesen wurde kräftig geschwungen, es galt, lange Flure und Stubenfußböden blitzblank zu machen. Der Spieß kannte jedes noch so versteckte Eckchen, wo Staub liegen könnte. Die Konzentration auf Sauberkeit und Ordnung ließ uns manchmal den Blick auf unseren Feind vergessen; also auf das Wesentliche, den oft und gern herbeigeredeten»Aggressor«.

    Der Spieß stand jeden Morgen zum Appell vor der Truppe, schickte die Unrasierten wieder weg und gab den Dienstplan bekannt. Der Dienstplan, Dokument von Furcht und Hoffnung, hatte für jeden etwas dabei. Frühsport, Märsche, Sturmbahn, Politunterricht, Übungsschulgelände, Imi­ta­tionssgrenzdienst und und und. Nur Freizeit war rar. Wochentags eine Stunde, Samstag einen halben und Sonntags den ganzen Tag. Freizeit hieß allerdings nicht frei sein. Auch hier warteten viele Überraschungen auf uns. Wie z.B. der bei mir so besonders beliebte Sport. Da ich von Geburt an nichts vom Sport hielt, was sich bis zum heutigen Tage nicht geändert hat, gab man mir Gelegenheit, in meiner Freizeit meine nicht vorhandenen sportlichen Fähigkeiten wenigstens in Ansätzen zu trainieren.

    Die ersten 14 Wochen

    Die ersten Wochen sind die Schlimmsten, erzählte man sich. Das trifft für den normalen Rekruten in der sogenannten Grundausbildung für etwa 4 bis 6 Wochen zu. Nicht aber in unserer Truppe. Die Zeit bis zum ersten Ausgang sollte 14 Wochen dauern. Uns kam sie unendlich vor. Das Leben hatte sich gravierend geändert. Man war irgendwie nicht mehr Subjekt, sondern nur noch Objekt. In allen Lebenslagen geführt, gelenkt und geleitet von Befehlen. Übermittelt meist durch Unteroffiziere, von denen es damals leider auch einige gab, deren Intellekt wohl keinen anderen Beruf zuließ. Allgemein bekannt war, daß viele der sogenannten 10-Ender, also zehn Jahre dienende Berufsunteroffiziere von der Armee geworben wurden, egal zu welchen Leistungen sie in der Schule fähig waren. Ähnliches traf auf einige Offiziere zu, die an der damaligen EOS (Erweiterte Oberschule, entspricht dem heutigem Gymnasium) nur zum Abitur kamen, weil sie sich für die Offizierslaufbahn verpflichteten. Wie gesagt, das traf für einige Armeeangehörige zu, nicht für alle. Ich habe auch Vorgesetzte, sowohl Unteroffiziere als auch Offiziere, mit menschlicher Stärke und großen Fähigkeiten kennengelernt. Nicht vergessen sind auch all jene, die sozusagen zwangsweise 3 Jahre dienten, nur um später einen Studienplatz zu bekommen, und das waren nicht wenige. Zwischen den Unteroffiziersdienstgraden und den Offizieren gab es noch den Fähnrich. Nicht jeder BU (Berufsunteroffizier) wollte oder konnte nach 10 Jahren Armee so einfach in das Zivilleben wechseln. Die Fähnrichschule war sozusagen der Ausweg für einen weiteren Werdegang in der Truppe.

    Frühsport

    Besonderes Vergnügen muß es manchem Unteroffizier gemacht haben, den militärischen Tag zu beginnen. Und zwar um 6.00 Uhr früh mittels Trillerpfeife auf hallenden Fluren, Türen aufreißend und laut brüllend »Kompanie, Nachtruhe beenden!«. Dann hieß es raus aus den Betten in Sekundenschnelle, der Kreislauf wird´s danken.

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