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Madoffs Traum: Eine Novelle
Madoffs Traum: Eine Novelle
Madoffs Traum: Eine Novelle
eBook37 Seiten25 Minuten

Madoffs Traum: Eine Novelle

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Über dieses E-Book

Wer hat Angst vor Bernie Madoff? Dies ist die Erzählung des US-amerikanischen Wirtschaftsverbrechers Bernard Madoff, der bei einer Fehlspekulation etliche Prominente um Millionen brachte und dafür zu 150 Jahren Haft verurteilt wurde. Bernie Madoff betrachtet sich als Pionier der New Economy. Vom Gefängnis aus blickt er zurück, erzählt unbefangen von seinen Überzeugungen und seinem Werdegang. Wir begegnen hier einem der berüchtigten »Wall Street-Wölfe«, erhalten Einblick in seine Denkweise, seine Abenteuerlust, seine Erfolge – und die durch Reagans wirtschaftliche Freibriefe in den 1980er Jahren kräftig geschürte Goldgräberstimmung in der amerikanischen Bankerszene. Madoff, von der US-Presse zum Monster erklärt und 2009 vor Gericht schuldig gesprochen, sieht sich keineswegs als Übeltäter. Er ist vielmehr überzeugt, Opfer einer Hexenverbrennung geworden zu sein: Das System sucht sich einen Sündenbock, damit dann alles so weitergehen kann wie bisher … Dominique Manotti zaubert aus Madoffs fiktiven Memoiren ein erhellendes Lehrstück über Börsenmakler, Finanzprodukte, Spekulationsbetrug, Pyramidengeschäfte und Hedgefonds. Denn Manottis Madoff schwadroniert und doziert, reuelos und selbstgefällig, aber keineswegs ohne Geschichtsbewusstsein. Manotti selbst sagt über diese Novelle, die sie für ihren besten Text hält: »Am Anfang stand eine Riesenwut gegen das Einheitsdenken. In ausnahmslos allen Zeitungen bedauerte man Madoffs unglückliche Opfer – lauter geldgierige Superreiche, von denen sich die meisten längst die Taschen gefüllt hatten. Ich ging ins Internet und stieß auf eine Fülle an aufschlussreichen Dokumenten, die sich kein Journalist besorgt hatte. Als ich mit Recherchieren fertig war, floss der Text wie von selbst. Wenn ich je einem Werk nahe gekommen bin, in dem kein Wort zu viel ist, dann bei diesem. Kurz, schlicht, leicht: Es ist purer Plot, ein reiner Pfeil, eine Skizze.«
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum2. Sept. 2014
ISBN9783867549684
Madoffs Traum: Eine Novelle

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    Buchvorschau

    Madoffs Traum - Dominique Manotti

    Dominique Manotti

    Madoffs Traum

    Novelle

    Deutsch von Iris Konopik

    Literaturbibliothek

    Argument · Ariadne

    Inhaltsverzeichnis

    Cover

    Titel

    I

    II

    III

    IV

    Helden

    Weitere Bücher

    Impressum

    I

    Ich sitze auf einer Steinbank in der prallen Sonne. Ein schöner Sommertag. Der Stein ist warm. Der Garten vor mir ist gut gepflegt. Der Rasen gemäht, gewässert, schnurgerade Buschreihen, alle identisch. In der Mitte ein Baum, zu einer Kugel beschnitten. Was für einer? Keine Ahnung. Ich bin ein Mann der Städte, des Betons und Asphalts. Von Bäumen verstehe ich nichts. Und der hier soll mich bis zu meinem Tod begleiten. Unerträglicher Gedanke.

    Ich schließe die Augen und stehle mich davon. Ich träume. Wie ich es mein Leben lang getan habe. Wie es alle Amerikaner tun, sagt man. Zweifellos ein bisschen intensiver als die meisten meiner Mitbürger, zweifellos in größerem Stil.

    Meine Kindheit in einer griesgrauen Familie hat mir wenig Erinnerungen hinterlassen. Die Schule ödete mich an und schien mir reine Zeitverschwendung. Ich ging so selten wie möglich hin. Hatte es eilig, diese Phase geheuchelter Ausbildung hinter mich zu bringen. Ich wollte aufsteigen, mich durchsetzen, gesehen, bewundert, geschätzt werden. Die einzige greifbare Möglichkeit war, viel Geld zu verdienen. Weil Geld die erste, die unmittelbarste Form des amerikanischen Traums ist, der einzige Wert, der einhellig von allen anerkannt und respektiert wird, der Nerv Amerikas. Weil ich an dem, was ich verdiene, mit Gewissheit erkenne, was ich wert bin. Ich kann mich mit meinem Nachbarn messen, und niemand kann meinen Wert bezweifeln. Ein Dollar wird immer ein Dollar sein.

    Aber wie es angehen, wo beginnen, wenn man ein mittelloser junger Mann ist? Die ersten Sprossen der Leiter, die ersten Millionen sind am schwersten einzunehmen. Später, wenn man weit oben angelangt ist, macht man einen ganzen Roman daraus, man erzählt: Ich habe mit nichts angefangen, ich habe mein Geld Groschen für Groschen verdient, im Schweiße meines Angesichts. Ich allerdings war pragmatisch, realistisch, ich glaubte nicht an diese Märchen, außerdem hatte ich es eilig. Auf meine Familie konnte ich nicht zählen, ich war kein Erbe, und ich wollte keine Zeit

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