Mercator
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Maccus Titus Plautus
Titus Maccius Plautus (* um 254 v. Chr. in Sarsina; † um 184 v. Chr.) war ein römischer Dichter. Er war einer der ersten und produktivsten Komödiendichter im alten Rom.(Wikipedia)
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Buchvorschau
Mercator - Maccus Titus Plautus
ersetzt.
Personen und ihre Masken
Charinus, junger Mann
Acanthio, Sklave
Demipho, alter Mann
Lysimachus, alter Mann
Sklave des Lysimachus
Eutychus, junger Mann
Pasicompsa, Hetäre
Dorippa, Matrone
Syra, alte Sklavin
Koch
Ort der Handlung: Athen
Die Szene zeigt die Vorderseite zweier Häuser, das Haus des Demipho und das des Lysimachus
Erste Szene
Charinus tritt auf
Charinus: Zwei Dinge soll ich nun zugleich verrichten:
Ich soll euch sagen, was in diesem Stück geschieht,
dazu will ich von meinen Liebesangelegenheiten reden.
Doch nichts dergleichen tu' ich, was in den Komödien
ich andere im Bann der Liebe tun sah:
Die erzählen ihre Leiden stets der Nacht, dem Tag,
dem Mond, der Sonne. Aber die, glaub' ich,
die machen sich aus unsern menschlichen Beschwerden,
was wir wollen, was uns gegen unsern Willen widerfährt,
nicht einmal so viel, nicht das geringste!
Besser, ich erzähl' nun meine Leiden euch.
Im Griechischen heißt die Komödie »Emporos«,
»Der Kaufmann« und sie wird Philemon zugeschrieben.
Lateinisch heißt sie nun »Mercator«,
und sie ist von Maccus Titus.
Mein Vater schickte mich nach Rhodos
auf den Handelsmarkt. Zwei Jahre sind vergangen,
seit ich aufbrach von zuhause.
Dort in Rhodos aber hab' ich mich verliebt
in ein ganz ungewöhnlich schönes Mädchen.
Und von ihr und wie ich mich verwickelte
in diese Sache, will ich euch berichten,
wenn ihr nun so freundlich seid,
mir dafür euer Ohr und euer Interesse zuzuwenden.
Ich bin nun wenig nach der Art Verliebter vorgegangen:
Am Anfang schon hab' ich hinausposaunt,
um was es geht.
Nun, alles Schlimme pflegt die Liebe zu begleiten:
Sorge, Gram, aufwendig übertriebener Geschmack;
der straft mit großem, schwerem Unheil nicht nur den,
der liebt, nein, jeden, der davon gepackt wird.
Wer auch immer solchen Luxus trieb:
Er tat es niemals, ohne schlimmes Übel zu erleiden,
wenn er mehr ausgab dafür, als sein Vermögen zuließ.
Vieles kommt hinzu zur Liebe, was ich nicht erwähnt:
Schlaflosigkeit und Mühsal, Irren, Wirren, Schrecken,
wilde Flucht. Wie albern, dumm und unbesonnen,
kopflos unbedacht, wie unbescheiden, frech, begehrlich,
neidisch macht uns doch die Liebe. Faules Schwelgen,
Trägheit, Gier, vergebliches Verlangen, Schmach
und Schaden bringt sie uns – und viel Geschwätzigkeit.
Soviel auch der Verliebte redet:
Er sagt zu wenig, denn zur falschen Zeit sagt er,
was gar nicht nötig ist, zur Sache nicht gehört.
Nichtssagend nenn' ich die Geschwätzigkeit,
weil der Verliebte nie die Sprache zu gebrauchen weiß,
etwas zu sagen, was ihm nützlich wäre.
Doch ihr sollt wegen meiner eigenen Geschwätzigkeit
mir nun nicht böse werden: Venus selbst war es,
die mir Geschwätzigkeit am gleichen Tage auferlegt,
an dem sie zum Verliebten mich gemacht.
Ich bin entschlossen, auf die Sache selbst zu kommen,
will die Geschichte nun erzählen, die ich angefangen.
Kaum daß ich das erste Jünglingsalter hinter mir
gelassen, den Sinn von Knabendingen abgewandt,
verliebt' ich mich schon heftig hier am Ort
in eine liebliche Hetäre, und sogleich ging auch
des Vaters Geld ganz heimlich hin zu ihr,
in die Verbannung sozusagen.
Der rücksichtslose, unverschämte Kuppler,
der des Mädchens Herr war, riß, was er nur konnte,
in sein Haus hinüber.
Mein Vater schalt mich deshalb Tag und Nacht;
er legte dar, wie falsch, wie hinterlistig
diese Kuppler seien. Bös verschleudert werde
sein Vermögen, das des Kupplers wachse.
So ertönte das mit heftigem Geschrei.
Bisweilen aber brummte er auch anderes:
Er wolle nichts mit mir zu schaffen haben,
als seinen Sohn mich nicht mehr anerkennen.
In der ganzen Stadt schrie er herum und warnte jeden,
mir weiter Geld zu leihen. Liebeswahnsinn habe
zur Verschwendung mich verlockt. Zur Zügellosigkeit,
zur Unbesonnenheit, zu allem Frevel führ' er mich.
Was ich nur könne, schlepp' ich aus dem Haus.
Durch meine Unvernünftigkeit verschleud're ich,
was er mit Sparsamkeit und harter Arbeit sich erworben.
Für meine Liebelei verderbe und verschwend' ich alles.
Eine Schande sei's, daß er schon viele Jahre mich
auf seine Kosten füttere. Schämt' ich mich nicht,
verdient' ich nicht zu leben,
Er, aus dem Knabenalter grad herausgewachsen,
er habe nicht wie ich der Liebe und dem Müßiggang
sich hingegeben, hab' die Möglichkeit gar nicht gehabt;
sehr streng hab' ihn sein Vater stets gehalten:
Bei Feldarbeit in Schmutz und Dreck hab' er sich
abgemüht. Die Stadt, die hab' er einmal nur gesehen,
zu Athenes großem Fest, um das Gewand der Göttin,
den zur Schau gestellten Peplos anzusehen.
Doch sein Vater hab' ihm nach gewohnter Weise
befohlen, gleich aufs Land zurückzukehren.
Dort hab'