Lakmalie’s originale Reis & Curry Rezepte: Ein Ausflug in die Küche und Kultur Sri Lankas
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Über dieses E-Book
Christina Weinreich
Christina Weinreich (* 1972), Volljuristin, entdeckte bereits während ihres LL.M.-Studiums in Schottland ihre Leidenschaft für Reisen und fremde Kulturen. Seit dem nutzt sie jede Gelegenheit, neue Länder zu entdecken. Eine besondere Affinität hegt sie für die asiatische Kultur. Christina Weinreich lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
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Rezensionen für Lakmalie’s originale Reis & Curry Rezepte
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Buchvorschau
Lakmalie’s originale Reis & Curry Rezepte - Christina Weinreich
DANKSAGUNG
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
VORWORT
Ende 2008 habe ich mich im Alter von 36 Jahren entschieden, mich beruflich neu zu orientieren. Meine eigentliche Berufstätigkeit als Juristin bereitete mir keine Freude mehr und der Wunsch, völlig neue Dinge auszuprobieren, wurde immer stärker. Ich entschied mich zu einer einjährigen Auszeit, die ich mit meiner großen Leidenschaft: dem Reisen (insbesondere in Asien) verbinden wollte. Ich beschloss, für mehrere Monate als Freiwillige mit Kindern in einem Waisenhaus in Sri Lanka zu arbeiten und entschied mich für ein Kinderheim in Galle, einer größeren Stadt im Südwesten der Insel.
Im Anschluss verbrachte ich einige Monate in Colombo, wo ich in einer kleinen Anwaltskanzlei arbeitete. Während meiner Freiwilligentätigkeit in Galle habe ich in einer sri lankanischen Gastfamilie gewohnt. Meine Gastmutter hieß Lakmalie, war 36 Jahre alt und arbeitete in einer internationalen Schule in Galle als Vorschullehrerin. Sie war mit Priyantha, einem 37-jährigen Bankangestellten, verheiratet. Beide sprachen sehr gut Englisch, so dass die Verständigung kein Problem war. Lakmalie und Priyantha hatten eine kleine Tochter, Venuji, die damals vier Jahre alt war. Da Venuji ebenfalls in die internationale Vorschule ging, in der Lakmalie unterrichtete, sprach sie bereits recht gut Englisch. Ferner lebte Dilaka mit uns zusammen, die Hausangestellte.
Exkurs – Galle
Galle (ca. 130.000 Einwohner) liegt ca. 116km südlich von Colombo. Insbesondere das Fort und die lebhaften Marktstraßen sind einen Besuch wert. Aufgrund der geographischen Lage am Südwestzipfel der Insel, war Galle schon immer ein bedeutender Handelsposten, der stark durch die portugiesische, holländische und britische Besatzungszeit geprägt ist. 1505 landeten die Portugiesen und hinterließen viele typische Namen und Bezeichnungen. So gibt es z.B. noch immer viele Sri Lankaner mit dem Nachnamen Perera, DeSilva oder Rodriguez. Die Holländer nahmen Galle 1640 nach viertägiger Belagerung ein und machten die Stadt zum ceylonesischen Verwaltungssitz. Auf den alten portugiesischen Befestigungsanlagen errichteten sie ein neues Fort. Sie bauten eine bürgerliche Siedlung und entwarfen ein einfaches, jedoch sehr effizientes Kanalisationssystem. Die Abflusskanäle wurden so angelegt, dass sie bei Flut automatisch vom Meerwasser ausgespült wurden. 1796 ging Galle, wie der gesamte holländische Einflussbereich der Insel, per Vertrag auf die Briten über. Während der britischen Zeit war Galle eine der wichtigsten Städte des Landes. Mit dem Ausbau des Hafens von Colombo und durch dessen Nähe zu Zimt- und anderen Plantagen verlor Galle an Bedeutung. Die Stadt lebte und lebt nun u.a. vom Fischfang und der Warenproduktion. So findet man noch immer zahllose Geschäfte, in denen Edelsteine geschliffen und zu Schmuck verarbeitet werden; ein Handwerk, das traditionell von Moslems ausgeübt wird.
Vor einigen Jahren haben zahlreiche Engländer, Amerikaner und Australier Galle (insbesondere das Fort) und die kleinen Orte in der Umgebung zum Zweitwohnsitz erkoren. Infolgedessen sind die Immobilienpreise nicht unerheblich gestiegen.
Durch den zerstörerischen Tsunami am 26.12.2004 hat Galle traurige Berühmtheit erlangt. Viele der schönen alten Kolonialgebäude wurden zerstört. Glücklicherweise blieb das Fort aufgrund seiner dicken Ummauerung unversehrt. Damals flüchteten viele Menschen in das Fort und konnten so ihr Leben retten.
Holländische Kirche (Groote Kerk), Galle:
Priyantha’s Mutter, Lakmalie, Priyantha, Venuji
Meine Gastfamilie hatte ein großes modernes Haus in einem kleinen Vorort von Galle. Ich verlebte im Kreise der Familie eine wundervolle Zeit. Lakmalie, Priyantha, Venuji und Dilaka haben mir das Gefühl vermittelt, ein Teil der Familie zu sein. Durch sie habe ich Land und Leute besser verstehen gelernt.
Schnell entdeckte ich, dass Lakmalie hervorragend kochen konnte. Sie verwöhnte mich täglich mit neuen köstlichen sri lankanischen Gerichten. Die Rezepte hatte sie aus dem Kopf parat, da ihre Familie in Tissamahara (ca. 150km entfernt von Galle im Süden der Insel) in unmittelbarer Nähe zum Yala National Park ein kleines Hotel-Restaurant besaß, in dem Lakmalie während ihrer Ausbildung zur Lehrerin gearbeitet hatte.
Da ich in meiner Freizeit schon immer sehr gerne gekocht habe, interessierte es mich natürlich sehr, mehr über die sri lankanische Küche zu erfahren, die in Deutschland – leider – so gut wie unbekannt ist. Also begann ich mich nach den Rezepten und Namen der für mich zum Teil unbekannten Zutaten zu erkundigen. Lakmalie machte es sichtlich Spaß, mir ihr Wissen zu vermitteln. Sie beantwortete geduldig alle meine Fragen und bot eines Tages an, mir Kochunterricht zu geben. So standen wir von nun an – insbesondere an den Wochenenden - gemeinsam in der Küche. Anfangs schaute ich nur zu und machte viele Notizen. Später „durfte ich die Gerichte Schritt für Schritt selbst zubereiten. „Nebenher
lernte ich einige Namen der Gerichte und Zutaten auch auf Singhalesisch.
Zu Beginn sammelte ich die Rezepte lediglich auf Notizzetteln. Schon bald reichten diese nicht mehr aus. Ich besorgte mir eine Kladde und begann die Gerichte zu fotografieren, um sie hinterher noch auseinander zu halten und nachzukochen. Plötzlich kam mir die Idee, warum nicht meiner weiteren Leidenschaft, dem Schreiben, nachgehen und ein Kochbuch über die sri lan-kanische Küche und Kultur zusammen mit meinen persönlichen Erlebnissen in Sri Lanka veröffentlichen?
Das Ergebnis liegt nun vor Ihnen, und ich hoffe, dass Ihnen - liebe Leserinnen und Leser - das Nachkochen der Gerichte viel Freude bereitet und vor allen Dingen, dass es Ihnen mindestens ebenso gut schmeckt, wie mir!
DIE SRI LANKANISCHE KÜCHE
Die sri lankanische Küche ist hierzulande so gut wie unbekannt. Außerhalb der Insel finden sich nur wenige Restaurants, die authentische sri lankanische Gerichte anbieten. Fälschlicherweise setzt man die sri lankanische - oft mit der indischen Küche gleich. Zutreffend ist, dass viele Gewürze sowohl in der indischen als auch in der sri lankanischen Küche verwendet werden. Allerdings basiert die indische Küche auf Garam Masala, welches in Sri Lanka so nicht verwendet wird. Zudem sind indische Gerichte i.d.R. öliger, als in Sri Lanka, wo wesentlich mehr mit Kokosnussmilch gekocht wird. Ferner gibt es in Sri Lanka mehr (gesunde) Rohkost. Da Sri Lanka – im Gegensatz zu Indien -ein überwiegend buddhistisches Land ist, existieren unzählige vegetarische Gemüse Currys. Die sri lankanische Küche ist ferner von der ayurvedischen Küche zu unterscheiden. Zwar ähneln sich Rezepte und Zutaten, jedoch basiert die ayurvedische Küche auf gesundheitlichen Regeln einschließlich Empfehlungen für eine ganzheitliche Lebensweise. Nach meiner Erfahrung nimmt die ayurvedische Küche in Sri Lanka keine allzu große Bedeutung ein. Dieses spezielle Angebot richtet sich hauptsächlich an Touristen.
Die sri lankanische Küche basiert auf Reis und Currygerichten. Die Bezeichnung „Curry ist nicht zu verwechseln mit dem bei uns bekannten Currypulver. Unter Curry versteht man vielmehr ein Gericht aus Gemüse, Fisch oder Fleisch, das mit verschiedenen Gewürzen zubereitet wird. Das Wort Curry ist die englische Form von „Hindi kari
(eine Art Gewürzsoße) oder Tamil: „kari" (Soße).
Zum Würzen verwendet man insbesondere Chili und frische Curryblätter. Selbstverständlich gehört auch der bekannte Ceylon Zimt zu einem der Hauptgewürze. Ihre oft gelbe Farbe erhalten die Currys durch das Hinzufügen von Gelbwurz. Zum Kochen wird in der Regel Kokosnussmilch verwendet.
Aufgrund der geographischen Lage der Insel und ihrer Geschichte enthält die Küche Sri Lankas u.a. malaiische, holländische und portugiesische Einflüsse. Auf die Malaien gehen z.B. die bekannten Sambols und Pickles zurück. Zum Erbe der Holländer gehört „Lamprais", ein Reisgericht, das in einem Bananenblatt gedämpft und serviert wird. Die Portugiesen hinterließen viele leckere Süßspeisen.
Zu jeder Mahlzeit steht eine große Portion Reis auf dem Tisch. Hauptsächlich wird weißer (polierter) Reis oder die gesündere Variante, roter Reis, verwendet. Hierzu werden mindestens drei bis vier verschiedene Currys sowie Pickles, Chutneys, Sambols und Papadam (ein „Cracker" aus Linsen- oder Kichererbsenmehl) gereicht. Die Currys und Beilagen werden auf Tellern oder Schälchen um den