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Volkskapitalismus: Edition 2015
Volkskapitalismus: Edition 2015
Volkskapitalismus: Edition 2015
eBook141 Seiten1 Stunde

Volkskapitalismus: Edition 2015

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Über dieses E-Book

Volkskapitalismus ist ein Buch mit Anregungen zu Wachstum und Wohlstand. Es will einen Weg aufzeigen die europäischen Wohlfahrtsstaaten zu gerechteren, sozialen Gesellschaften zu transformieren und zugleich wirtschaftliche Potenz zu bewahren. Als Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus bietet sich für die europäischen Gesellschaften daher eine neue soziale Idee an: der Volkskapitalismus.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum30. Sept. 2015
ISBN9783739296449
Volkskapitalismus: Edition 2015
Autor

Simon Schier

Simon Schier, geboren 1985 in Koblenz am Rhein und wohnhaft in Berlin, ist erfolgreicher Entrepreneur im Digitalbereich. Mit 18 Jahren gründete er sein erstes Unternehmen und begleitete bis heute mehrere Unternehmensverkäufe. Seit mehr als 12 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit den Themen soziale Gerechtigkeit und vergleichender Gesellschaftsanalyse: Ein Interesse welches unter anderem zu diesem Buch führte. Simon Schier ist Mitglied in der SPD.

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    Buchvorschau

    Volkskapitalismus - Simon Schier

    Simon Schier, geb. 1985 in Koblenz am Rhein und wohnhaft in Berlin, ist erfolgreicher Entrepreneur im Digitalbereich. Mit 18 Jahren gründete er sein erstes Unternehmen und begleitete bis heute mehrere Unternehmensverkäufe. Seit mehr als 12 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit den Themen soziale Gerechtigkeit und vergleichender Gesellschaftsanalyse: Ein Interesse, welches unter anderem zu diesem Buch führte. Simon Schier ist Mitglied in der SPD.

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Die soziale Frage

    Über das Wesen des Neoliberalismus

    Über Sozialismus

    Das sozialistische China

    Über den Kapitalismus

    Der Volkskapitalismus

    Das Grundeinkommen

    Steuerpolitik und Vergesellschaftung

    Aktiengesellschaften & Bankwesen

    Mitarbeiterbeteiligung

    Energie und Wasser

    Staatsfinanzen

    Verkehrswesen

    Religion (Christentum)

    Gesundheitswesen

    Demokratie im Volkskapitalismus

    Erziehung und Bildung

    Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

    Schlussworte

    Vorwort

    Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

    (Victor Hugo)¹

    Viel zu oft schon glaubten die Menschen, die Erde sei nun technisch beherrschbar, die Menschheit habe endgültig die ihr gemäße Art eines Gesellschaftssystems gefunden und das »Ende der Geschichte«² sei erreicht. So wähnten sich nach dem Untergang der Sowjetunion und dem Zerfall des Ostblocks sowie dem damit einhergehenden Scheitern des Kommunismus in vielen Teilen der Welt all jene am Ziel, die unsere Erde durch die Idee des freien globalen Marktes an den Rand des Abgrunds und die Natur über die Grenzen der Belastbarkeit hinaus treiben könnten.

    Doch es gibt kein Ende der Geschichte. Nach dem Zusammenbruch des Sowjetsystems erreichte ein neu entfesselter Kapitalismus durch immer neue Markterschließungen ein enormes, wenn auch oft nur noch künstliches Wachstum in immer höheren Bilanzposten des Weltfinanzsystems. Dieses stößt nun auf fundamentale, da der Theorie des allein marktliberalen Kapitalismus innewohnende, Grenzen und Schwierigkeiten.

    Diese Fehlentwicklungen zu korrigieren und neue Wege zu finden, das sind die enormen Herausforderungen, denen sich die Menschheit, wie schon viele Male zuvor, auch in meiner Generation stellen muss.

    Ende der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts betraten die Vertreter der Idee des Neoliberalismus die Ebene des politischen Handelns. Wird in diesem Buch die Begrifflichkeit des Neoliberalismus angewendet, so bezieht sich diese ausdrücklich auf das Modell der Chicagoer Schule und Ausführungen von Milton Friedman.

    Sah der Ordoliberalismus, welcher in Deutschland Anfang des Jahrhunderts als Neoliberalismus nach zum Beispiel Walter Eucken verstanden wurde, noch eine staatliche Regulation der Märkte vor und Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Ökonomie durch den Staat geführt wurde, propagierte die neue Neoliberale Ideologie von nun an die ungehemmte Freiheit wirtschaftlichen Handelns. Zu den wohl bekanntesten Vertretern im aktiven politischen Handeln zählen Ronald Reagan (»Reaganomics«) und Margaret Thatcher (»Thatcherism«). In der Folgezeit, insbesondere auch nach dem Verschwinden der durch das gesellschaftliche und wirtschaftliche Konkurrenzsystem des Kommunismus gesetzten sozialen Maßstäbe, erhoben die Verfechter des Neoliberalismus die Forderung nach einer weltweiten Ökonomisierung der Gesellschaft und versprachen, einer Heilslehre gleich, hierdurch Prosperität für alle Menschen.

    Doch die Gegenwart sieht eher bedrohlich als rosig aus. Die Verarmung großer Teile der Weltbevölkerung schreitet voran, der ungebremste Raubbau an der Natur zeigt menschheitsbedrohende Ausmaße, weltweite monetäre Krisen scheinen kaum noch beherrschbar zu sein. Die vielfachen Bedrohungen steuern nach Meinung vieler auf ein tatsächliches Ende der Geschichte hin, was das Ende großer Teile der Menschheit bedeuten könnte.

    Im Laufe der Geschichte haben viele Völker aufgrund von Kriegen, Umweltkatastrophen oder Fehlentwicklungen in ihrer Gesellschaft, wie zum Beispiel durch faschistische Diktaturen oder der ungehemmten Machtbefugnis einer kleinen Elite, ihren Niedergang erlebt. Unser Volk wurde Zeuge des katastrophalen Scheiterns einer Idee auf deutschem Boden, die gleichfalls mit einem Heilsversprechen für die ganze Menschheit angetreten war. Diese Idee entwickelte sich zu einer totalitären Herrschaft, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen und die Teile der Welt in den wirtschaftlichen Ruin führte.

    Aber gerade in Anbetracht ihrer eigenen Erfahrungen, in Anbetracht der aktuellen bedrohlichen Entwicklungen unserer gesellschaftlichen Ordnung, die zu einer Verelendung breiter Schichten und Spaltung der Bevölkerung führen, erhebt sich die Forderung vieler Menschen, die Idee des Humanismus, die Idee einer Welt in Frieden und Freiheit mit Wohlstand für alle zu verwirklichen und so die neoliberalen Fehlentwicklungen des letzten Jahrhunderts zu korrigieren.

    Ich möchte hier, über die Kritik an den aktuellen Zuständen hinausgehend, konkrete Ideen anbieten, die zu einer Gesellschaft führen, in der der Mensch seiner Würde gemäß seinen Platz finden und behaupten kann: dem Volkskapitalismus.

    Aufgrund der Komplexität ist es mir nur möglich gewesen, viele Punkte oberflächlich anzureißen. Ebenfalls habe ich viele Themen aufgrund ihres Umfangs nur selektiv ansprechen können, so vor allem im Bereich des Verkehrswesens.


    ¹ Dieses Zitat ist eine sehr populäre, allerdings sehr freie Übersetzung von Hugos Zitat »On résiste à l’invasion des armées; on ne résiste pas à l’invasion des idées.« In Histoire d’un crime – déposition d’un témoin, 1878, S. 600.

    ² Francis Fukuyama: »The End of History?« In The National Interest, 1989, S. 3f.

    Die soziale Frage

    Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut In der wir untergegangen sind Gedenkt Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht Auch der finsteren Zeit Der ihr entronnen seid.

    (Bertold Brecht)³

    Um die Aktualität der »sozialen Frage« zu verstehen, ist ein kurzer Rückblick sinnvoll. Da es genügend Abhandlungen zur internationalen Arbeiterbewegung gibt, werde ich nur die mir wichtig erscheinenden politischen Strömungen skizzieren.

    Der Begrif soziale Frage (von franz. question sociale) entstand um 1830, nachdem der Durchbruch der Industrialisierung vor allem in Deutschland und England zu einem wachsenden Druck insbesondere auf die neu entstehende Arbeiterschaft aufgrund unwürdiger Arbeitsverhältnisse sowie mangelhafter Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wohnraum und Medizin geführt hatte.

    England war das erste Industrieland, in dem sich als Konsequenz darauf unter der betroffenen Bevölkerung, der neuen Gruppe der Fabrikarbeiter, Widerstand regte und sich eine Arbeiterbewegung entwickelte. Die gezahlten minimalen Löhne und fehlende gesellschaftlich verbriefte Rechte führten zu einer entwürdigenden Verelendung der Arbeiterschaft. So lebten neun oder mehr Personen in erbärmlichen Ein-Zimmer-Wohnungen; das Teilen des Schlafplatzes war ebenso üblich wie mangelnde hygienische Versorgung; Arbeitsschichten von bis zu achtzehn Stunden, auch an Sonntagen, sowie Kinderarbeit waren die Regel, schwere gesundheitliche Schäden für viele die Folge. Es gab keinerlei Kündigungsschutz oder Arbeitsschutz und somit waren die Arbeiter rechtlos der Willkür ihrer Vorgesetzten ausgesetzt und erhielten völlig unzureichende Löhne. Auf Grund dieser Verhältnisse entstand damals der Begriff Lohnsklaverei.

    Diese unregulierte Form des Kapitalismus trat zuerst in Manchester auf und wurde daher als Manchesterkapitalismus (auch Manchester-Liberalismus) bekannt. Diese schrankenlose Spielart des Kapitalismus ließ dem Spiel der Märkte – das von dem schottischen Moralphilosophen Adam Smith, dem Begründer der klassischen Nationalökonomie, mit der Metapher der »unsichtbaren Hand«⁴ bezeichnet wurde – freien Lauf. Laut Smiths Theorie dient die Verfolgung der eigennützigen Ziele des Unternehmers gleichzeitig dem Wohl der Gesellschaft. Dies kann für die im 19. Jahrhundert in Westeuropa nach dieser Devise praktizierte Form des unregulierten Liberalismus (»Laissez-Faire«) als widerlegt betrachtet werden.

    Karl Marx und Friedrich Engels sind die bedeutendsten Theoretiker der damals entstehenden sozialistisch-kommunistischen Strömungen, die den Menschen Besserung versprachen und sich damit auf die Seite der Arbeiter stellten. Auch der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck setzte ab 1883 Sozialreformen wie Kranken- und Rentenversicherung um. Eines der damit anvisierten Ziele, die Arbeiterschaft für die Monarchie zu gewinnen, wurde jedoch größtenteils verfehlt: große Teile der Bevölkerung forderten weiterhin mehr politische Freiheiten und keine »Palliativmittel«⁵.

    Die Ziele von Marx und Engels dagegen waren anders gelagert und forderten weit mehr als einige Sozialreformen:

    Als Marx 1835 in Berlin studierte, stieß er zum Kreis der politisch und zeitkritisch engagierten Jung- oder Linkshegelianer, eine der beiden Gruppierungen, in die sich der Hegelianismus, die Gesamtheit der philosophischen Richtungen im Anschluss an Hegel, gespalten hatte. Karl Marx und die Linkshegelianer verlangten, dass sich die Gesellschaft weiter entwickeln und sich mit den anstehenden Problemen wie Armut, staatlicher Zensur und der Diskriminierung

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