Der Christ im Spannungsfeld dieser Welt
Von E. A. Bremicker
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Buchvorschau
Der Christ im Spannungsfeld dieser Welt - E. A. Bremicker
Mit freundlicher Genehmigung von Christliche Schriftenverbreitung e.V.
ISBN Printversion: 978-3-89287-127-9
ISBN E-Book: 978-3-89287-550-5
© 2014 Christliche Schriftenverbreitung e.V. und www.bibelkommentare.de
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Kontakt: info@bibelkommentare.de
Inhaltsverzeichnis
Zum Thema
Wer wird angesprochen?
1. Mose 38
Lektion 1: Einleitung – „Alle Schrift ist von Gott eingegeben"
Eine gewollte Unterbrechung
Eine erste Erklärung
Eine zweite Erklärung
Regierung und Gnade
Das Prinzip „Regierung":
Das Prinzip „Gnade":
Lektion 2: Eine falsche Weichenstellung – Der Weg in die Welt
Eine folgenschwere Entscheidung
Weg von seinen Brüdern
Der Weg in die Welt
Drei Warnsignale
Warnsignal 1: Seid nicht gleichförmig dieser Welt!
Warnsignal 2: Liebt nicht die Welt!
Warnsignal 3: Sei kein Freund der Welt!
Ein Weg „hinab"
Herz und Gedanken bewahren
Lektion 3: Der Weg des Gesetzlosen – Ein Weg in die Dunkelheit
Zwei Wege
Der Angriff des Teufels
Versuchungen
Kampf oder Flucht?
Eine Illusion
Simson auf dem Schoß von Delila – ein folgenschwerer Irrtum
Der verlorene Sohn in der Welt – ein kurzes Vergnügen
Drei Schritte auf dem Weg ins Verderben
Lektion 4: Juda heiratet eine fremde Frau – Warnung vor einem ungleichen Joch in der Ehe
Ein Beispiel
Ein Einzelfall?
Ein ungläubiger Ehepartner – ein klares Verbot
Ein alter Grundsatz – immer noch aktuell
Eine biblische Begründung
Eine alte Ausrede
Ein persönliches Wort
Lektion 5: Die Ehe und Familie Judas – Das Drama setzt sich fort
Ehekiller Nr. 1 – Der Tausch der von Gott gegebenen Rollen
Ein uraltes Problem
Gefahr für den Mann
Gefahr für die Frau
„Wohnt bei ihnen nach Erkenntnis"
Gher – Ein schlechter Rat des Vaters
Die Augen des Herrn
Gher muss sterben
Lektion 6: Die Sünde Onans – Das Ich im Mittelpunkt
Ein Irrtum
Der biblische Sinn der Sexualität
Nachkommen
Freude
Eine schwerwiegende Sünde
Ein persönliches Wort
Lektion 7: Exkurs – Selbstbefriedigung im Licht der Bibel
Eine Standortbestimmung
Was die Bibel dazu sagt
Sexualität – keine Einbahnstraße
Ursachen
Folgen
Hilfestellung und Bewahrung
Ein persönliches Wort an Eltern
Lektion 8: Der Zweck und die Mittel – was die Bibel dazu sagt
Das Unrecht Judas
Die Sichtweise Tamars
Eine Maskerade
Zweck und Mittel
Ein Grundsatz im Neuen Testament
Das vollkommene Beispiel
Lektion 9: Juda in Timna (Teil 1) – Die Sünde der Hurerei
Eine Begriffsbestimmung
Eine zweite Bedeutung
Hurerei ist Sünde
Die Bibel warnt
Eine Erklärung
Ein Spannungsfeld
Ursachenforschung
Lektion 10: Juda in Timna (Teil 2) – Die Verantwortung von Juda
Drei Schritte ins Verderben
Die Lust der Augen
Was muten wir unseren Augen zu?
Der Weg unserer Füße
Die Sünde wird geboren
Ein warnendes Beispiel
Der Weg zur Bewahrung
Lektion 11: Juda in Timna (Teil 3) – Die Verantwortung von Tamar
Ein Wort vorab
Ein warnendes Beispiel
Der Weg zur Bewahrung
Lektion 12: Leistung und Gegenleistung – was die Welt fordert
„Gib mir" – eine Herausforderung
Das Ende der Freude ist Traurigkeit
Ein Beispiel
Ein Ziegenböckchen
Der Welt gestorben
Eine weitere Forderung
Das Beispiel Simsons
Lektion 13: Splitter und Balken – Eine verzerrte Wahrnehmung der Wirklichkeit
Heuchelei
Pharisäertum
Selbstgerechtigkeit und Schuldzuweisung
Gnade
Lektion 14: Die Erkenntnis von Juda – Die Wende wird eingeleitet
Eine eindeutige Beweislage
Erkenntnis von Schuld
Bekenntnis ohne Schuldzuweisung
Bekennen und lassen
Vergebung und Vergebungsbereitschaft
Lektion 15: Der Sieg der Gnade – Auf der Seite des Siegers
Zwei Söhne
Überreichliche Gnade
Nicht aufgeben
Serach und Perez
Tamar, Rahab und Ruth
Ein Schlussappell
Sprüche 4,10–5,2
Zum Thema
Für jeden wiedergeborenen Christen tut sich im täglichen Leben ein ungeheures Spannungsfeld auf. Auf der einen Seite ein Leben zur Ehre seines Herrn. Auf der anderen Seite ein Leben unter dem Einfluss dieser Welt. Als der Herr Jesus auf der Erde lebte, hat er von den Gläubigen gesagt, dass sie in der Welt leben, aber nicht von der Welt sind (vgl. Joh 17,11.14 und 16). Der Herr Jesus war in der Welt. Er ist jetzt nicht mehr hier. Wir sind aber noch in der Welt. Trotzdem gehören wir nicht mehr zu der Welt. Wir gehören nicht mehr zu dem „System" Welt, das von Sünde charakterisiert ist und von Satan, dem Fürst der Welt, beherrscht wird. Wir gehören zu einer neuen Welt. Wir suchen das, was droben ist (vgl. Kol 3,1). Das sagen wir, ohne zu vergessen, dass wir noch mit bei den Beinen auf der Erde stehen.
Der Teufel setzt alles daran, uns die Dinge dieser Welt so attraktiv wie möglich zu machen. In der Tat: Die Welt bietet vieles. Ob live, gedruckt oder virtuell. Das Fleisch (die alte, sündige Natur) fühlt sich von dieser Welt angezogen. Der Apostel Johannes schreibt sehr trefflich: „Alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt" (1. Joh 2,16). Diese drei Dinge kennen wir gut:
Die Lust des Fleisches meldet sich bei jeder möglichen Gelegenheit und versucht, uns in den Griff zu bekommen.
Unsere Augen sind ein besonderes Tor, durch das Satan permanent versucht, uns zu verführen. Wir sehen – und wir begehren.
Egoismus ist die Maxime vieler Menschen. Die Gefahr ist für den Christen nicht zu unterschätzen.
Deshalb fordert uns Jakobus dazu auf, uns von der Welt unbefleckt zu erhalten (Jak 1,27). Die Welt verunreinigt uns. Genau das soll verhindert werden.
Die Bibel warnt uns durch viele Beispiele vor den Gefahren der Welt. Eines dieser Beispiele finden wir in 1. Mose 38. Zugegeben, es ist ein Kapitel, von dessen Existenz wir zwar wissen, um das wir aber vielleicht bisher einen Bogen gemacht haben. Es ist ein Kapitel mit Brisanz und Zündstoff. Ein Kapitel, das unter die Haut geht. Es ist eine traurige, gleichwohl hochaktuelle und lehrreiche Begebenheit. Es wäre fahrlässig, die Botschaft dieses Kapitels einfach zu überlesen oder zu ignorieren. Es ist eine aufrüttelnde Botschaft für uns. Für dich. Für mich. Das Neue Testament sagt uns, dass jede Schrift – 1. Mose 38 eingeschlossen – zu unserer Belehrung gegeben ist. Ziel ist, dass „der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt" (2. Tim 3,17).
Dieses Kapitel skizziert uns die Geschichte Judas. Juda war ein Sohn des Patriarchen Jakob. Es ist eine Geschichte der Warnung. Eine Geschichte der Sünde. Trotzdem eine Geschichte, an deren Ende wir Licht sehen. Sie endet nicht im Chaos, sondern mit Gnade. Wo wir Menschen alles verderben und kaputt machen, findet Gott trotzdem einen Ausweg. Das macht uns Mut.
Wir wollen uns in insgesamt 15 Lektionen mit dieser bemerkenswerten Geschichte beschäftigen. Niemand erwarte eine konsequente Vers-für-Vers-Auslegung. Das ist nicht das Ziel dieses Buches. Es geht darum, was wir in der praktischen Anwendung dieses Kapitels für unser Leben lernen können. Deshalb wird es auch einige Exkurse geben.
Wer wird angesprochen?
In erster Linie junge Leute, die den Herrn Jesus als ihren Heiland angenommen haben. Die Erfahrung zeigt, dass ihr ganz besonders im Visier des Teufels seid. Ihr lebt in einer Zeit, in der es schwierig ist, als Christ gegen den Strom der allgemeinen Meinung und der gängigen Verhaltensweisen in dieser Welt zu schwimmen.
Zweitens möchte ich mich an Christen im mittleren Alter wenden und auch an solche, die älter und alt geworden sind. Denn kein Christ ist immun gegen das, was Satan uns auf silbernem Tablett zu servieren versucht. Gegen das, was auf den ersten Blick so schillernd und begehrenswert aussieht. Das Spannungsfeld „Welt" betrifft uns alle.
Als Autor dieser Gedanken möchte ich mich in keinem Augenblick über meine Leser stellen. Der Verfasser ist natürlich ein Mensch, der genauso versucht wird wie der Leser. Es kann und muss unser gemeinsames Gebet sein, dass der Herr Jesus uns alle nah bei sich hält. Er allein kann uns davor bewahren, ein Opfer der Listen des Teufels zu werden.
Ein Hinweis noch zu den Beispielen, die in diesem Buch genannt werden: Sie sind nicht frei erfunden, sondern dem täglichen Leben entnommen. Mit Rücksicht auf die Betroffenen sind Namen und Begebenheiten jedoch so geändert worden, dass keine unmittelbaren Rückschlüsse auf Ereignisse und/oder Personen möglich sind.
Es ist mein Gebet, dass dieses Buch dem einen oder anderen Leser zur Hilfe und zum Segen ist. Damit das so sein kann, ist es zunächst erforderlich, das ganze Kapitel (1. Mose 38) aufmerksam durchzulesen. Nur so können wir wirklichen Nutzen davon haben.
Besonders bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei meiner lieben Frau und meinen Eltern, die mir bei der Korrektur geholfen und wertvolle Hinweise gegeben haben.
1. Mose 38
„Und es geschah zu jener Zeit, dass Juda von seinen Brüdern hinabzog und zu einem Mann von Adullam einkehrte, mit Namen Hira. Und Juda sah dort die Tochter eines kanaanitischen Mannes, mit Namen Schua; und er nahm sie und ging zu ihr ein. Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Gher. Und sie wurde wiederum schwanger und gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Onan. Und wieder gebar sie einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Schela; Juda war aber in Kesib, als sie ihn gebar. Und Juda nahm eine Frau für Gher, seinen Erstgeborenen, und ihr Name war Tamar. Und Gher, der Erstgeborene Judas, war böse in den Augen des Herrn, und der Herr tötete ihn. Da sprach Juda zu Onan: Geh ein zu der Frau deines Bruders, und leiste ihr die Schwagerpflicht und erwecke deinem Bruder Nachkommen. Da aber Onan wusste, dass der Nachkomme nicht für ihn sein sollte, so geschah es, wenn er zu der Frau seines Bruders einging, dass er den Samen zur Erde verderben ließ, um seinem Bruder keinen Nachkommen zu geben. Und es war böse in den Augen des Herrn, was er tat; und er tötete auch ihn. Da sprach Juda zu Tamar, seiner Schwiegertochter: Bleibe Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela groß sein wird; denn er sagte: Dass nicht auch er sterbe wie seine Brüder! Und Tamar ging hin und blieb im Haus ihres Vaters. Als viele Tage vergangen waren, da starb die Tochter Schuas, die Frau Judas. Und als Juda getröstet war, ging
er zu seinen Schafscherern hinauf nach Timna, er und Hira, sein Freund, der Adullamiter. Und es wurde Tamar berichtet und gesagt: Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timna hinauf, um seine Schafe zu scheren. Da legte sie die Kleider ihrer Witwenschaft von sich ab und bedeckte sich mit einem Schleier und verhüllte sich; und sie setzte sich an den Eingang von Enaim, das am Weg nach Timna liegt; denn sie sah, dass Schela groß geworden war und sie ihm nicht zur Frau gegeben wurde. Und Juda sah sie und hielt sie für eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht bedeckt. Und er bog zu ihr ab in den Weg und sprach: Wohlan, lass mich zu dir eingehen!, denn er wusste nicht, dass sie seine Schwiegertochter war. Und sie sprach: Was willst du mir dafür geben, dass du zu mir eingehst? Da sprach er: Ich will dir ein Ziegenböckchen von der Herde senden. Und sie sprach: Wenn du ein Pfand gibst, bis du es sendest. Und er sprach: Was für ein Pfand soll ich dir geben? Und sie sprach: Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, der in deiner Hand ist. Da gab er es ihr und ging zu ihr ein, und sie wurde schwanger von ihm. Und sie stand auf und ging hin, und sie legte ihren Schleier von sich ab und zog die Kleider ihrer Witwenschaft an. Und Juda sandte das Ziegenböckchen durch die Hand seines Freundes, des Adullamiters, um das Pfand aus der Hand der Frau zu nehmen; aber er fand sie nicht. Und er fragte die Leute ihres Ortes und sprach: Wo ist jene Geweihte [d.h. Prostituierte, deren Dienst kanaanitischen Gottheiten geweiht war], die bei Enaim am Weg war? Und sie sprachen: Hier ist keine Geweihte gewesen. Und er kehrte zu Juda zurück und sprach: Ich habe sie nicht gefunden, und auch sagten die Leute des Ortes: Hier ist keine Geweihte gewesen. Da sprach