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Herr Horn hat Urlaub?: Abenteuer in der Wassergasse
Herr Horn hat Urlaub?: Abenteuer in der Wassergasse
Herr Horn hat Urlaub?: Abenteuer in der Wassergasse
eBook195 Seiten2 Stunden

Herr Horn hat Urlaub?: Abenteuer in der Wassergasse

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Über dieses E-Book

Diesmal will Jette ihre Ferien zu Hause mit ihren Eltern verbringen. Diese haben dafür auch schon Pläne geschmiedet, aber alles kommt anders. Oma Charlotte benötigt dringend Hilfe, und so verbringt Jette ihre Ferien wieder in der Wassergasse.
Ein harmloser Museumsbesuch endet für Oma Charlotte peinlich. Für Jette und ihre Freunde entwickelt er sich zum „Kriminalfall“, der aber schon bald scheinbar gelöst ist.
Die richtigen Probleme beginnen erst nach der Lösung dieses Falles.
Richtige Probleme bekommt auch Wachtmeister Horn, der eigentlich mit Ehefrau Roswitha im Urlaub sein müsste. Sogar das Privatleben von Apotheker Sievers wird schwer beeinträchtigt.
Wie das alles zusammenhängt und am Ende ausgeht, lest Ihr am besten in dieser Folge von „Abenteuer in der Wassergasse“.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum20. Nov. 2012
ISBN9783848274529
Herr Horn hat Urlaub?: Abenteuer in der Wassergasse
Autor

Sabine H.

Die Autorin wurde auf der Insel Rügen geboren und verbrachte dort auch ihre Kindheit und Jugend. Seit fast 25 Jahren lebt sie in Bayern und arbeitet in ihrem Beruf als Schriften- und Plakatmalerin. Mit dem Schreiben und Illustrieren von Geschichten und Büchern für Kinder befasst sie sich seit über 10 Jahren.

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    Buchvorschau

    Herr Horn hat Urlaub? - Sabine H.

    „Bahnhofseck")

    Freitag

    Unerwartete Reise

    An einem stillen Frühlingsabend im Mai sitzt Jette im Zug nach Waldberg. Vom Frühling allerdings keine Spur, es regnet ununterbrochen und ist für diese Jahreszeit viel zu kalt.

    Eigentlich waren ihre Pfingstferien ja bereits anderweitig verplant. In der ersten Woche wollte Mama Urlaub nehmen, um mit Jette die Gegend unsicher zu machen. Papa wollte die zweite Woche übernehmen. Er liebt Museen und Galerien.

    „Ein wenig Kultur kann in deinem Alter nicht schaden, Jette", hatte er schmunzelnd festgestellt. Er schien sich, genau wie Jette, darauf zu freuen. Nun, alles kam mal wieder anders.

    Am Vormittag rief Oma Charlotte an, um schöne Pfingstferien zu wünschen. Als Jette fragte, wie es ihr ginge, druckste Oma herum.

    „Oma, bist du krank?", fragte Jette ängstlich.

    „Nein, nein, es ist nichts weiter …"

    „Aber Oma, du hörst dich gar nicht gut an!"

    „Warum?! Ist was mit meiner Stimme?", fragte Oma schnippisch.

    „Du weißt genau, wie ich das meine!" Allmählich wurde Jette ungeduldig.

    „Na ja, es geht schon, ist ja nur der linke Arm", antwortete Oma Charlotte kleinlaut.

    „Was ist denn mit deinem linken Arm? Muss ich dir denn alles aus der Nase ziehen?"

    „Sagte ich das nicht?"

    Jette rollte mit den Augen. „Nein!", antwortete sie verärgert.

    „Er ist gebrochen und im Gips." Endlich war es heraus.

    „Oma! Warum sagst du das nicht?! Wenn ich nicht so gebohrt hätte, hätte ich das doch nie erfahren!"

    „Och … das hätte ich schon noch gesagt … glaube ich." Einen Moment lang schwiegen beide.

    „Ich werde mich mit Mama und Papa besprechen und rufe dann zurück", entschied Jette.

    „Das musst du nicht, Jette, ist doch nur der linke Arm." Oma fühlte sich scheinbar unbehaglich.

    „Bis gleich, Oma!", sagte Jette und legte auf.

    Nun folgte eine lange Diskussion mit den Eltern, mit dem Ergebnis, dass Jette ihre Ferien mal wieder in Waldberg verbringen würde. Oder aber sie würde wenigstens so lange bleiben, bis klar war, dass Oma Charlotte sich wieder allein versorgen konnte.

    Sowohl Mama als auch Papa waren traurig. Sie hatten die Ferien schon minutiös geplant. Jette schwankte. Einerseits fand sie es toll, endlich mal mit Mama und Papa unterwegs zu sein, andererseits freute sie sich auch auf die Ferien in der Wassergasse. Aber in so einer Situation konnten sie Oma Charlotte nicht allein lassen, da gab es keine Diskussion.

    Jettes Eltern wollten sich ihren Urlaub nun für den Sommer aufsparen.

    Dann ging alles sehr schnell. Mama half beim Taschepacken, Papa besorgte den Fahrschein … und nun sitzt Jette im Zug.

    Als der Zug in Waldberg einläuft, ist es bereits dunkel. Oma hatte drauf bestanden, Jette vom Bahnhof abzuholen. Als Jette protestierte, hatte sie gesagt: „Kind, nicht meine Beine sind gebrochen, sondern nur ein Arm! Und noch dazu nur der linke!"

    Typisch Oma, denkt Jette. Auf dem Bahnsteig ist nicht so ein Treiben, wie Jette es gewohnt ist. Das liegt sicher daran, dass sie einen späteren Zug genommen hat.

    Ihre Augen suchen nun nach Oma Charlotte, aber diese ist nirgends zu sehen. Über die momentane Lieblingsfarbe ihrer Großmutter hatte sie sich nur kurz mit Mama unterhalten. Mama meinte mit einem Augenzwinkern: „Weiß! Damit ihre Garderobe perfekt zum Gipsarm passt!"

    Jette musste lachen. „Du könntest Recht haben. Weißt du, Mama … ich habe diesmal keine Peilung. Keine Ahnung, warum."

    Mit suchendem Blick geht Jette erst an einer Familie vorbei, die jemanden begeistert begrüßt, dann an einer Dame, die zu trauern scheint, denn sie ist ganz in Schwarz. Auch am Eingang zum Bahnhofsgebäude findet sie Oma nicht. Vielleicht im Gebäude?

    Mit einem bangen Gefühl denkt Jette an die letzten Osterferien. Damals hatte Oma Charlotte ja völlig vergessen, sie abzuholen. Plötzlich hört Jette eilige Schritte hinter sich, die sie aus ihren unangenehmen Gedanken reißen.

    „Halt, junges Fräulein! Wo gibt’s denn so was?! Geht einfach an ihrer Großmutter vorbei ohne zu grüßen!"

    Jette fährt herum und starrt ihre Oma an. Vor ihr steht die trauernde Dame, an der sie kurz zuvor vorbeigegangen war.

    „Wie siehst du denn aus, Oma?", entfährt es ihr.

    „Warum? Was gefällt dir denn nicht an mir?" Oma sieht Jette beleidigt an.

    „Schwarz habe ich nun wirklich nicht erwartet, Oma! Habe ich noch nie an dir gesehen … und es gefällt mir auch nicht", antwortet Jette ehrlichen Herzens.

    „Aber warum nicht? Schwarz macht schlank … zum Beispiel!"

    „Das hast du nicht nötig. Du bist ja schlank!", erwidert Jette und meint es auch so.

    „Dann komm in meine Arme, du schrecklich ehrliches Kind!" Oma breitet die Arme aus, was durch den Gips nicht so recht gelingen will.

    Jette schlingt die Arme um Omas Hals, achtet aber darauf, dass sie nicht an den Gips kommt.

    „Warum habe ich bei der Dame in Trauer eigentlich den Gipsarm nicht leuchten sehen, Oma?", fragt Jette und mustert ihre Oma von der Seite.

    „Weil ich ihn unter dem Tuch verborgen habe, ich mag ihn nicht unbedingt so zeigen."

    „Du kannst den Gips doch schwarz streichen", schlägt Jette vor und kichert.

    „Da gibt es nichts zu kichern, antwortet Oma schnippisch. „Du wirst es nicht glauben, das wollte ich sogar, habe es dann aber wieder verworfen. Wie hätte ich das dem Arzt erklären sollen.

    Jette und Oma Charlotte sehen sich an, dann prusten sie los. Immer wieder beginnt einer der beiden zu lachen und steckt den anderen an, bis sie plötzlich vor Omas Haus stehen.

    „Weißt du was, Jette? Als erstes werden wir heute meinen Kleiderschrank plündern. Ich fürchte, du hast Recht, Schwarz ist nicht meine Farbe. Jetzt weiß ich, warum mich so viele Leute nicht mehr grüßen. Sie erkennen mich einfach nicht!"

    „Das ist meine Oma!", jubelt Jette.

    Jette verbringt mit ihrer Oma einen wundervollen Abend. Der Kleiderschrank reicht nicht aus zum Plündern, und so werden noch diverse Kartons vom Boden dazu geholt. Da Oma ja einen gebrochenen Arm hat, muss Jette das übernehmen, was sie übrigens sehr gern tut!

    Es dauert Stunden, bis Oma Charlotte sich für eine Farbe entscheidet. In die engere Wahl kommen Gelb und Maigrün. Am Ende wird Maigrün der Sieger. „Weil ich zu Maigrün einen passenden Schirm habe", begründet Oma ihre Entscheidung. Beim Blick aus dem Fenster eine verständliche Begründung.

    Das Telefonat mit den Eltern dauert nicht lange. Als das Wort „Schwarz" fällt, lacht es am anderen Ende aber so laut, dass sogar Oma, die weiter hinten auf der Couch sitzt, es hören kann.

    „Musst ja nicht gleich alles erzählen", beschwert sie sich hinterher mit zusammengekniffenen Lippen.

    „Aber Oma, du fandest es doch auch lustig", erinnert Jette sie.

    „Na ja, das stimmt wohl", gibt Oma Charlotte zu und schmunzelt daraufhin.

    An diesem Abend kommt Jette etwas später als gewöhnlich zu Bett. Der aufregende Tag hat sie aber so erschöpft, dass sie sofort einschläft.

    Großreinemachen im Baumhaus

    Im Haus duftet es noch immer nach Schnitzel und grünen Bohnen. Frau Fransen kocht fast jeden Abend, und sehr oft lädt sie auch Kalle Schröder ein, so wie heute. Wer Kalle Schröder kennt, kann ihm das sogar ansehen, denn er hat etwas zugelegt.

    Nun sitzt er am Tisch und reibt sich den vollen Bauch. „Das war wieder ein Genuss, Frau Fransen. Ich weiß gar nicht, wie ich ihnen danken soll", schwärmt Kalle, satt und zufrieden.

    „Hören sie doch auf, Kalle. Ob ich jetzt für mich allein koche oder für zwei, spielt doch keine Rolle. Aber Kalles Worte freuen sie natürlich. „Hoffentlich können sie mit dem vollen Bauch auch einschlafen.

    „Oh, das geht vorläufig eh nicht, hab noch was vor, antwortet Kalle. „Muss heute noch das Baumhaus sauber machen. Morgen treffe ich mich dort mit den Kröten, aber ich kann mir denken, dass es schrecklich aussieht da oben.

    „Das finde ich total nett, dass sie sich so um die Krö…, äh, Kinder kümmern, Kalle. Ist Jette denn auch wieder da?"

    „Macht doch Spaß, so was. Und außerdem … Sie wissen doch, ich habe den Kröten viel zu verdanken. Nee, Jette ist nicht da, sind ja keine Ferien um diese Zeit. Eigentlich schade, sie gehört schließlich auch dazu", findet Kalle.

    „Da wollen sie sich bei diesem Mistwetter auf in den Wald machen? Vielleicht ist ja morgen besseres Wetter", überlegt Frau Fransen laut.

    „Dann komme ich morgen in Stress, und das kann ich nicht ausstehen. Besser ich erledige das heute noch. Kalle steht auf und geht zur Tür. „Ich danke für das Festmahl, Frau Fransen. Das hat richtig gut getan. Aber ich muss jetzt, sonst wird es zu spät.

    „Ach, gerne, das wissen sie doch. Viel Spaß also!", verabschiedet sich die gutmütige Frau.

    „Spaß? … Na ja …"

    Kalle verlässt die Wohnung der Frau Fransen und geht in sein Zimmer. Dabei huscht Susi, Frau Fransens Katze, zwischen seinen Beinen hindurch und springt auf seinen alten Sessel aus dem Sperrmüll.

    „Nee, Fräulein, mach’s dir gar nicht erst gemütlich. Ich muss noch mal weg", teilt er Susi mit.

    „Miauuuuu", antwortet diese klagend.

    „Tut mir leid, Susi. Morgen Abend hätte ich Zeit für dich. Was meinst du?"

    Susi scheint zu verstehen, dass es sich bei Kalles Worten um eine Frage handelt und antwortet mit einem „Miau", dann dreht sie Kalle den Rücken zu und macht es sich so richtig bequem.

    Kalle lacht. Susi schafft es immer wieder, ihn zum Lachen zu bringen. Aber es gibt einen Trick, Susi fortzulocken.

    Man muss nur zu Frau Fransen gehen und sie bitten, mit Susis Fressnapf zu klappern. Egal ob Susi hungrig ist oder nicht, dieses Geräusch lockt sie immer an. Und wirklich, als das Klappern ertönt, dreht Susi erst nur die Ohren, dann steht sie auf, springt elegant vom Sessel und läuft eilig zu ihrem Fressnapf.

    Kalle schließt die Tür und packt Werkzeug ein für eventuell anfallende Reparaturen. Ein Besen ist inzwischen dort deponiert, denn das Baumhaus ist stets voller Blätter. Nach einem letzten Blick in seine Tasche nickt Kalle zufrieden und verlässt das Haus.

    Kurze Zeit später steht er unterm Baumhaus, denn er ist ja zwei Meter groß und hat entsprechend lange Beine. Er klettert den Stamm hoch und schwingt sich durch die Luke hinein. Oben angekommen, stemmt er die Hände auf die Hüften und sieht sich um. Dass hier einiges zu tun ist, sieht er auf den ersten Blick.

    „Da habe ich mich ja auf was eingelassen", poltert er, krempelt die Ärmel hoch und beginnt sein Werk.

    Als die gröbsten Arbeiteten erledigt sind, setzt Kalle sich auf die Bank, um auszuruhen. Ziemlich erschöpft nickt er nach kurzer Zeit ein. Es ist bereits dunkel, als er wieder aufwacht.

    „Mist!, schimpft er. „Jetzt, im Dunkeln, habe ich wirklich keine Lust, nach Hause zu gehen. Ich werde hier schlafen. Wo ist eigentlich der alte Schlafsack? Er findet ihn unter der Sitzfläche in der Bank, die auch noch andere „Notwendigkeiten" beherbergt. Neben der Hängematte rollt er den Schlafsack aus und kriecht hinein. Die Hängematte kommt für die Nachtruhe nicht in Frage. Mehr als einmal hat sie ihn auf den Boden geworfen, daraufhin hat Kalle es aufgegeben und seinen alten Schlafsack hier

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