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Flucht aus Kabul: Aufbruch zu einem besseren Leben
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Flucht aus Kabul: Aufbruch zu einem besseren Leben
eBook101 Seiten1 Stunde

Flucht aus Kabul: Aufbruch zu einem besseren Leben

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Über dieses E-Book

Adul Aziz ist Wittwer. Aus glücklichen Tagen ist ihm nur wenig geblieben: viele Kleinkinder, die es zu erziehen gilt, eine alte Mutter und keine Zukunftsperspektiven im eigenen Land. Wie weiter, er muss eine Entscheidung treffen.
Er teilt seiner alten Mutter mit, dass er Kabul verlassen wird, um in Europa Geld zu verdienen. Er möchte Geld nach Hause schicken, und seine Mutter wird die Kinder erziehen.
Gesagt, getan. Seine Mutter schaut ihm mit den Kindern hinterher. Wie soll denn das gehen, wovon soll sie leben, bis endlich Geld aus dem reichen Europa fliesst. Sie steht verlassen da und muss sich was ausdenken.
Unterdessen macht sich Abdul Aziz auf die lange Reise, die ihn per Auto, Bus und Zug nach Europa bringt. Die Geschichte erzählt, was er alles erlebt und wie es ihm ergangen ist. Genau so spannend wird über die alte Mutter mit den Kindern berichtet.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum2. Juli 2015
ISBN9783738616347
Flucht aus Kabul: Aufbruch zu einem besseren Leben
Autor

Elsa De Giorgi

Elsa De Giorgi ist in Süditalien geboren. Sie besuchte die Schulen in der Schweiz und in Frankreich. Heute lebt sie in Mitteleuropa zu Hause und reist oft nach Italien. Sie ist fasziniert von den verschiedenen Kulturen. Elsa De Girogi erlebte es selbst in den 70-iger Jahren wie es war als, ihre Eltern sie und die Geschwister nach Zürich nahmen. Sie musste von heute auf morgen eine neue Sprache erlernen und sich in eine neue Schule eingewöhnen. Plötzlich lebte sie nicht mehr bei der Grossmutter auf dem Lande sondern in einer kleinen Zürcher Wohnung. Sie weiss noch, wie frührer stets Beamte nach dem Rechten schauten bei Ausländern. Heute ist dies nicht mehr so. Und sie weiss nur zu gut, wie die Eltern die Kinder ermahnten, ja ruhig zu sein, denn man dürfe die Nachbarn ja nicht stören. Mittlerweile bezeichnet sie sich als Europäerin. Elsa De Giorgi liebt die klassische Literatur, die klassische Musik und die Architektur. Mit Spannung verfolgt sie das Weltgeschehen und fragte sich, wie Europa wohl in 100 Jahren aussehen wird.

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    Buchvorschau

    Flucht aus Kabul - Elsa De Giorgi

    Inhaltsverzeichnis

    Flucht aus Kabul

    Die Autorin

    Gul, die Mutter

    Unterwegs in Europa

    Esther, die Hotelfachfrau

    Das Leben geht weiter

    Esther und Abdul

    Schlusswort und Danksagung

    Impressum

    Flucht aus Kabul

    Einsamkeit in einem grossen Land

    Vorwort 

    Das Buch widme ich allen, die auf der Suche nach einem besseren Leben sind. Ich widme dieses Buch aber auch allen Menschen, die bereits ein  gutes und stabiles Leben führen. Sie sollen in die Seele eines Suchenden blicken. Sie sollen mitfühlen und das Herz sprechen lassen. Auch wenn man nicht viel tun kann. Etwas Kleines kann man immer tun.

    Oder wie wäre es, wenn wir plötzlich keinen Job mehr hätten und uns nicht all die schönen Dinge leisten könnten, von denen wir immer träumen? Wir glauben, wir seien bessere Menschen, nur weil wir mehr Bildung haben oder vielleicht sonntags in die Kirche gehen. Was tun wir für Benachteiligte, die nichts dafür können. Ja, das ist die Frage! Vielleicht denken Sie, was interessiert mich das? Ich habe später genug Zeitt dafür. Wir Menschen sind jedoch so gemacht, dass es uns etwas interessiert. Zeit? Wer weiss schon, wie viel Zeit einem bleibt! Unsere Zeit liegt nun mal nicht in unserer Hand. Ich habe erlebt, wie Bekannte und Freunde von heute auf morgen krank wurden und es ihnen gereut hat, dass sie die Zeit nicht für sinnvollere Dinge eingesetzt haben.

    Beginnen Sie lieber heute, hier und jetzt, sich mit sich selber und dem Nächsten zu beschäftigen und fragen Sie sich auch, weshalb Sie überhaupt geboren wurden. Lernen Sie, die Zeit als kostbares Gut zu betrachten. Diese Betrachtung wird dann Gutes spriessen lassen. Sie sind zufrieden und andere sind zufrieden. So einfach ist das.

    So, nun denke ich, genug geschrieben. Denken Sie über meine Worte nach, vielleicht in einer ruhigen Minute. Jetzt aber nehme ich Sie mit auf einer spannenden Reise ans andere Ende der Welt. Nach Kabul, der Hauptstadt Afghanistans, wo die Geschichte beginnt und fiebern Sie mit! Und vor allem seien Sie offen!

    Elsa De Giorgi

    Elsa De Giorgi ist auch die Autorin des Buches „Die italienische Hochzeit",

    als Print-Ausgabe unter  ISBN 978-3-7347-3692-6 oder

    als Ebook  unter ISBN 978-3-7357-0639-3 erhältlich.

    Gul, die Mutter

    Es war an einem Oktobermorgen des Jahres 1984. Nichts kündigte den bevorstehenden Herbst an. Es schien die Sonne und ein angenehmer Wind ging. In einem kleinen winzigen Haus in der Hauptstadt Afghanistans warteten sieben kleine Kinder, eine Frau und unzählige andere Menschen, die zusammen eine Familie bildeten. Alle glichen einander. Die Kinder waren zwischen einem und zwölf Jahre alt, fünf Brüder und zwei Schwestern.

    Alle waren tief traurig. Denn ein Mann stand da und hatte bei sich eine sehr grosse und schwere Tasche, einen Koffer und einen langen einfachen Mantel. Sonst war er normal gekleidet. Er war für die Abreise fertig. Die Frau hatte nasse Augen, denn sie war schon alt. Ihr Sohn verliess sie und vertraute ihr seine Kinder an. Vor neun Monaten war er nämlich Witwer geworden. Nun musste er alleine alle durchbringen. Er entschloss sich, sein Glück in Europa zu suchen.

    In Europa konnte man viel Geld verdienen. Das wusste er. Nicht selten sah er den Touristen zu. Immer konnten sie sich kaufen, was sie wollten. War er einmal da und hatte er Arbeit, dann würde er für seine Mutter und seine Kinder sorgen. Sie sollten es einmal besser haben.

    Doch nun standen alle da und waren traurig. Die Kinder weinten. Gul verbarg sich hinter dem Schleier. Sie wollte ihre Gefühle nicht zeigen. Jemand musste ja die Fassung bewahren. Abdul Aziz aus Kabul machte die Runde und umarmte alle. Zuerst seine Mutter, die immer für ihn betete. Sie war für ihn etwas Besonderes, denn schon ihr Name war ja besonders. Gul bedeutet nämlich die Blume. Er drückte sie fest an sich. Sie war die Frau, die ihm am meisten bedeutete, denn sie hatte ihn geboren, sie hatte ihn aufgezogen. Als der Vater in jungen Jahren starb, da kümmerte sie sich um ihn. Er wuchs zwar bei seinem Onkel auf und musste viel Prügel einstecken, aber die Mutter war die Mutter. Die gab es für ihn nur einmal. Sie schaute ihren Sohn an, nahm seinen Kopf in ihre Hände. Wie schön ihr Junge doch war. Wieso wollte er gehen? Wäre er doch besser geblieben. Wieso suchte er sich nicht eine Frau hier in Kabul? Doch nun war es zu spät. Die Pläne waren geschmiedet, bald würde die Zeit der Abfahrt nahen. Auch Abdul weinte. Dass der Abschied so schwer sein würde, hätte er nun auch nicht gedacht. Seine Buben und seine Mädchen liebte er über alles, sein Fleisch und Blut. Er würde von jeder Station schreiben und sich melden. Dann ging er. Ja, wohin ging er denn?

    Er begab sich zur Busstation. Denn er flog nicht nach Europa. Europa würde er mit Bus und Zug erreichen. Das war billiger. Er reiste mit genau tausendfünfhundert Dollar. Das Geld musste reichen, bis er eine Stelle gefunden hatte. In seinen Augen war das auch ein Vermögen.

    Dort traf er zufälligerweise auf drei Männer, die sich ebenfalls auf die grosse Reise begaben. Sie fragten ihn, ob er auch in den Iran reiste. Er bejahte und die drei Männer boten ihm an, mit ihnen zu gehen. Abdul war froh darüber, die Gesellschaft der drei Männer würde für ihn unterhaltsam sein. Er würde sich auch nicht so verlassen vorkommen und er würde schliesslich sicherer reisen. Allah musste schon jetzt die Gebete seiner Mutter erhört haben. Wie gut, dass er sie noch hatte und dass sie jetzt für seine Kinder schauen konnte. Er würde sie sehr vermissen, doch jedes Mal, wenn er einen Halt hatte und die Möglichkeit sich bot, würde er intensiv an sie denken.

    Kaum waren also alle Formalitäten erledigt, bestieg man den Bus. Nun wurde es ernst, der Zeitpunkt der Abreise war gekommen. Als er den Bus bestieg, sah er seine Kinder, die verlassen wirkten und neben ihnen seine geliebte Gul, die Blume, seine Mutter. Sie sah besorgt aus. Würde er tatsächlich bald eine Stelle finden und Geld nach Hause schicken? Ja, das würde er. Sie war stolz auf ihn. Er glich immer mehr ihrem Mann und das weckte Erinnerungen. Sie war eine starke Frau. Aufrecht stand sie neben den Kindern und winkte ihm zu. Alle winkten ihm zu. Der Bus setzte sich in Bewegung. Nun wurde geschrien, doch das nützte nicht viel, denn der Bus fuhr davon und mit ihm Abdul. Es wurde jedoch solange gewinkt, bis man nur einen kleinen Punkt vom anderen sah, der sich aber auch bald in nichts auflöste.

    Nach langen Stunden kam man endlich in den Iran an. Im Bus lernte man sich inzwischen besser kennen, doch Abdul misstraute den Leuten. Er erzählte nichts Persönliches und schon gar nicht, wieviel er bei sich hatte, geschweige denn, wo er das Geld versteckt hatte. Das Reisen war damals nicht teuer. Man kam für wenig Geld in einer Pension unter und man konnte gut und viel essen. Diese Männer brauchten ein gutes Essen, denn sie waren kräftig gebaut. Sie hatten beschlossen drei Tage im Iran zu bleiben und dann weiter zu reisen. Das war Abdul gerade recht, denn am nächsten Morgen begab er sich zum Basar und nahm seine grosse Tasche mit. In Kabul hatte er Mäntel und Tee gekauft und das wollte er nun verkaufen, um sich damit etwas Geld zu verdienen, damit er seine Dollars so lange wie möglich behalten konnte. Er hatte Erfolg. Der Iran befand sich unter der Herrschaft der Mullahs, und auf den Märkten

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