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Die Liebe des Ulanen. Lieferung 4: Ein Abenteuerroman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges
Die Liebe des Ulanen. Lieferung 4: Ein Abenteuerroman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges
Die Liebe des Ulanen. Lieferung 4: Ein Abenteuerroman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges
eBook70 Seiten1 Stunde

Die Liebe des Ulanen. Lieferung 4: Ein Abenteuerroman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges

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Über dieses E-Book

Die sogenannten "Münchmeyer"-Romane, fünf Fortsetzungsromane, die der Schriftsteller Karl May zwischen 1882 und 1888 für den Dresdner Verlag H. G. Münchmeyer verfasste, gelten allgemein als Tiefpunkt von Mays Schaffen. Dennoch handelt es sich um hochinteressante Zeitdokumente. -

"Die Liebe des Ulanen. Ein Original-Roman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges" wurde zwischen September 1883 bis Oktober 1885 in 107 Lieferungen und 1.724 Seiten in der Zeitschrift "Deutscher Wanderer" veröffentlicht. Bei der vorliegenden Bearbeitung handelt es sich um eine freie Nacherzählung. Sie überträgt den Text in aktuelles Deutsch und moderne Rechtschreibung, behält aber den ursprünglichen Aufbau in wöchentlichen Lieferungen und, wo immer möglich, die von May gewählte inhaltliche Struktur bei. -

Der Original-Text ist nachzulesen auf den Webseiten der Karl-May-Gesellschaft oder beim Projekt Gutenberg.
SpracheDeutsch
HerausgeberBoD E-Short
Erscheinungsdatum10. Juni 2015
ISBN9783738611229
Die Liebe des Ulanen. Lieferung 4: Ein Abenteuerroman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges
Autor

Karl May

Karl May wurde am 25. Februar 1842 als fünftes von vierzehn Kindern einer bitterarmen Weberfamilie in Hohenstein-Ernstthal in Sachsen geboren. Ein durch Not und Elend bedingter Vitaminmangel verursachte eine funktionelle Blindheit, die erst in seinem fünften Lebensjahr geheilt wurde. Nach der Schulzeit studierte May als Proseminarist an den Lehrerseminaren Waldenburg und Plauen. Seine Karriere als Lehrer endete bereits nach vierzehn Tagen, als die Anzeige durch einen Zimmergenossen wegen angeblichen Diebstahls einer Taschenuhr zu einer Verurteilung führte und May aus der Liste der Lehramtskandidaten gestrichen wurde. In der Folge geriet er auf die schiefe Bahn und verbüßte wegen Diebstahls, Betrug und Hochstapelei mehrere Haftstrafen. Von 1870 bis 1874 saß er im Zuchthaus Waldheim. Nach seiner Entlassung wurde er im Alter von 32 Jahren Redakteur einer Zeitschrift und begann Heimaterzählungen und Abenteuergeschichten zu schreiben. Sein stetes literarisches Schaffen war ungewöhnlich erfolgreich und machte ihn bald zum bedeutendsten Autor von Kolportageromanen und Trivialliteratur des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Seine Abenteuerromane, die an exotischen Schauplätzen im Wilden Westen und im Orient spielen, wurden in 33 Sprachen übersetzt. Durch seine archetypischen Wildwest-Helden Winnetou und Old Shatterhand erlangte Karl May literarische Unsterblichkeit und wurde zum meistgelesenen Autor deutscher Sprache. Mays letztes Lebensjahrzehnt war von einer beispiellosen Hetze wegen seiner früheren Straftaten und vermeintlicher Unsittlichkeiten in seinen Kolportageromanen überschattet. Zermürbende Verleumdungs- und Urheberrechtsprozesse, in die er sich verstrickte, vermochten seinen tief verwurzelten christlichen Glauben, von dem sein literarisches Werk von Anfang an durchdrungen ist, aber nicht zu erschüttern. Mit den letzten beiden Bänden des Romans Im Reiche des silbernen Löwen und seinem dem Surrealismus nahestehende Symbolroman Ardistan und Dschinnistan schuf er in seinen letzten Jahren ein heute literarisch hochgeachtetes mystisches Spätwerk. Jubelnde Anerkennung erlebte er am 22. März 1912, als er auf Einladung des Akademischen Verbands für Literatur und Musik in Wien einen Vortrag Empor ins Reich der Edelmenschen hielt. Eine Woche später, am 30. März 1912, starb Karl May in seiner Villa Shatterhand in Radebeul bei Dresden an Herzversagen.

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    Buchvorschau

    Die Liebe des Ulanen. Lieferung 4 - Karl May

    Inhaltsverzeichnis

    Die Liebe des Ulanen. Lieferung 4

    Impressum

    Die Liebe des Ulanen. Lieferung 4

    Der Direktor erbleichte, versuchte zunächst aber dennoch, weiter zu leugnen.

    »Aber Sie irren sich, Herr Capitaine! Es muss sich wirklich um ein großes, bedauernswertes Missverständnis handeln!«

    »Machen Sie sich nicht lächerlich! Ich stand hinter der Parkbank, auf der Sie Ihr schamloses Spiel trieben, und habe Ihre ganze Unterhaltung mitangehört. Übrigens sehen Sie jetzt, welche Möglichkeiten mir zu Gebote stehen, wenn es gilt, mir über Dinge Klarheit zu verschaffen. Glauben Sie wirklich, ich wüsste von Ihrer Neigung zu meiner Schwiegertochter erst seit heute?«

    Der Direktor sank auf den Stuhl zurück und schloss die Augen. Er war vor Schreck wie betäubt.

    »Noch heute früh«, fuhr der Alte fort, »hörte ich Ihre Unterredung mit der Baronin in deren Boudoir mit an, in der sie Sie für den Abend in den Park bestellte. Ebenso verstand ich jedes Wort, das Sie über mich sagten. Was glauben Sie: werde ich Ihnen dafür nun Belohnung oder Strafe aussetzen?«

    »Gnädiger Herr«, rief der Mann entsetzt, »ich habe Ihnen treu gedient; ich bin es gewesen, der Ihr Eisenwerk zu dem gemacht hat, was es ist!« Der Direktor kannte den Alten genau und wusste, dass von dieser Seite mit keiner Nachsicht und mit keinerlei Skrupeln zu rechnen war. Nackte Angst schlich sich in seinen Ton.

    »Treu gedient?«, spottete der Capitaine. »Ja, wenn das nur so wäre! Ich sage Ihnen offen, dass mich Ihr Poussieren mit meiner Schwiegertochter dann nicht im entferntesten tangiert hätte. Dieses Weib ist völlig wert- und treulos, eine Kokotte sondergleichen, die Sie sich, falls Sie das noch nicht wussten, mit einer ordentlichen Anzahl von Nebenbuhlern teilen. Ich hätte sie Ihnen mit Vergnügen überlassen. Aber hier kommt der zweite, der eigentliche Grund, für den ich Sie bestrafen muss!«

    »Was meinen Sie?«

    »Ich habe mir heute«, er machte eine beiläufige Geste, mit der er Schreibtisch, Schränke und das gesamte Zimmer umschrieb, »die Zeit genommen, mich bei Ihnen ein wenig umzusehen.«

    »Das wagen Sie! Sie hatten kein Recht dazu!« Der Direktor gewann allmählich seinen Mut wieder. Dass dies auf offene Konfrontation hinausliefe, musste ihm nun klar sein. In einer solchen jedoch standen er und der Capitaine sich Mann gegen Mann gegenüber. Die unheimliche Aura des Greises mochte ihn eine Weile eingeschüchtert haben, aber zweifellos war auch der Fabrikdirektor kein Schwächling. Er schien entschlossen, seine Rechte auch vor seinem Dienstherrn zu wahren.

    »Ich hätte kein Recht? Sie stehen in meinem Dienst. Sie sind mir zur Treue verpflichtet. Da soll ich kein Recht haben, Ihre Treue zu prüfen? Diese Wohnung, dieses Zimmer, dieses Mobiliar, alles gehört mir, so wie das gesamte Schloss. Ich habe zu allen Türen, selbst zu den Geheimfächern und Tresoren, Doppelschlüssel. Während Sie also heute im Park Ihre Kurtisane erwarteten, durchsuchte ich die geheime Lade Ihres Schreibtischs. Nun, ahnen Sie, was ich gefunden habe?«

    Müller konnte sehen, wie das Kinn des Direktors sich trotzig nach vorn schob. Zweifellos wusste er, was der Alte meinte, wollte es aber nicht laut aussprechen. Der Capitaine zog ein gefaltetes Blatt Papier aus der Tasche, öffnete es und erklärte:

    »Ich hätte in diesen Räumen manches entdeckt, was eine strenge Bestrafung rechtfertigen würde. Aber ich will Ihnen nur dieses Eine vorlesen:

    Herrn Fabrikdirektor Metroy in Ortry.

    Auf hohen Befehl ist Ihnen mitzuteilen, dass man nicht gesonnen sein kann, von Ihrer Offerte Gebrauch zu machen. Wenn es in Frankreich wirklich geheime Waffenplätze gibt, welche angelegt werden, um sogenannte Franc-tireurs und andere Rotten auszurüsten, so kann dies eine Regierung nicht wankend machen, welche mit Ihrem Kaiser im besten Einvernehmen steht.

    Wir sehen übrigens auch davon ab, Ihren Behörden von Ihrem Anerbieten irgendwelche Mitteilung zu machen, werden jedoch Ihr Schreiben für spätere Fälle bei uns in sorgsame Verwahrung nehmen.«

    Der Capitaine stand mit dem Rücken zu Müller, so dass dieser seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte, als der Alte jetzt den Brief einsteckte und sich dem Direktor zuwendete. Aber die Art, wie er sich zu voller Höhe streckte, und der Ton, den er von nun an anschlug, verrieten ihm genug. Müller hatte zudem den Briefkopf und das Siegel auf dem Schreiben selbst von weitem erkannt.

    Also der Direktor war jener Verräter, dessen Namen der General nicht hatte preisgeben wollen, jener Mann, der versucht hatte, sein Wissen um geheime Kriegsvorbereitungen gegen Geld der preußischen Regierung zu verschachern. Er war letztlich somit auch der Grund für Müllers Anwesenheit in Ortry, selbst wenn man sich nach außen hin geweigert hatte, die Informationen, die der Mann anbot, zur Kenntnis zu nehmen.

    »Sie sind nicht nur treulos gegen mich gewesen, Herr Direktor«, sagte der Alte. Seine Stimme hatte den Klang eines Fallbeils, scharf und kalt. »Sie sind ein Verräter an Ihrem Land und an unserer Sache geworden! Für schnöden Mammon wollten Sie alles, was ich aufgebaut habe, dem Feind in die Arme werfen!«

    »Und aus welchem Grund?«, rief der Direktor. »Warum wohl sonst als deshalb, weil Sie knausern, weil Sie mich hinhalten, weil Sie sich weigern, gute Arbeit auch gut zu bezahlen! Wissen Sie, was ich mit meinen Kenntnissen anderswo verdienen

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