Wir wohnen im Haus hinter den Apfelbäumen
Von Ursula Gschwind
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Über dieses E-Book
Ein altes verwinkeltes Haus, ein Garten und verschiedene Tiere sowie ein Campingurlaub am Meer bilden den Hintergrund. Die Geschwisterkonflikte werden besonders Kinder, die zwischen älteren und jüngeren Brüdern und Schwestern aufwachsen, wiedererkennen.
Die erzählten Episoden sollen einfach Spaß machen, werden ohne pädagogische Absicht oder erhobenen Zeigefinger erzählt.
Ursula Gschwind
Ursula Gschwind wurde 1946 in Rothenburg o.d. Tauber geboren. Sie studierte Gemanistik und Romanistik in Münster und Osnabrück und arbeitete als Lehrerin an verschiedenen Schulen. In Osnabrück lebte sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern, zwei Töchtern und einem Sohn, lange in einem alten, verwinkelten Haus hinter drei Apfelbäumen. Als Kind liebte sie besonders die Geschichten von Astrid Lindgren und sie begann schon früh, selbst Geschichten zu schreiben. Im Jahr 2014 veröffentlichte sie ein Buch für Erwachsene: "Isabell und die kleinen Wunder des Lebens".
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Buchvorschau
Wir wohnen im Haus hinter den Apfelbäumen - Ursula Gschwind
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Kapitel 1
Nele, Nick und ich
1 Nele, Nick und ich
Guten Tag. Ich heiße Lisa und bin acht Jahre alt. Ich will euch ein wenig von Nele, Nick und mir erzählen, wo wir wohnen, was wir spielen und was wir so erleben. Nele ist meine ältere Schwester, sie ist schon 14 Jahre alt. Nick ist jünger als ich, er ist erst fünf.
Wir wohnen in einem Haus, vor dem drei große Apfelbäume stehen. Im Sommer sieht man es deshalb fast gar nicht. Es ist auch nicht sehr groß. Mama sagt jedenfalls immer, es könnte ruhig doppelt so groß sein für die vielen Kinder und Tiere und all den Krimskrams, den wir haben.
Das Beste ist unser Garten, der rund ums Haus geht. Dort wachsen Johannisbeeren und Stachelbeeren und dort kann man herrlich spielen. In den hohen Fliederbüschen am Haus verstecken wir uns oft, und der eine Apfelbaum ist so gewachsen, dass wir ohne große Mühe darin herum klettern können, Wir nennen ihn unseren Kletterbaum. Hinterm Haus ist noch eine Spielecke mit einem Sandkasten und einer Schaukel und mit Ziegelsteinen und Brettern. Dort bauen wir uns Buden und Häuschen, wenn wir Lust dazu haben.
Meine beste Freundin heißt Lea. Sie geht in die gleiche Klasse wie ich. Lea hat zu Hause keinen Garten, deshalb spielen wir meistens bei uns. Manchmal gehen wir auch auf den Spielplatz, der bei uns in der Nähe ist. Dort spielen wir aber nur, wenn keine großen Jungs in der Nähe sind, die uns ärgern und die uns nicht auf die Wippe und die Schaukel lassen.
Nele geht natürlich nicht mehr auf den Spielplatz. Sie ist ja auch schon genauso groß wie Mama. Sie hat ein eigenes Zimmer im ersten Stock. Dort lässt sie uns fast nie hinein, weil sie meint, wir würden nur Unordnung machen und an ihre Sachen gehen
Wenn sie nicht da ist, gehe ich aber manchmal trotzdem hinein. Ich sehe mir dann ihre Bücher oder ihre anderen Sachen an. Das merkt sie gar nicht.
Sie hat es gut, sie hat ein eigenes Zimmer. Ich muss meins mit Nick teilen. Dabei gibt es manchmal Streit, zum Beispiel, wenn er seine Sachen im ganzen Zimmer verteilt. Für mich bleibt dann überhaupt kein Platz mehr. Mama sagt, dass ich später auch ein eigenes Zimmer bekomme.
Darauf freue ich mich schon sehr! Vorher brauche ich aber auch schon einen Platz für meine wertvollen Sachen. Papa hat mir deshalb oben neben meinem Etagenbett ein Regal an die Wand gemacht, das nur mir gehört. Dort liegen meine schönsten Muscheln, meine Steinsammlung, ein Kästchen mit Schmuck und von meinen gebastelten Sachen die, die ich besonders schön finde.
Ich möchte natürlich nicht so gerne, dass Nick nach oben klettert und an dieses Regal geht. Er hat sich aber bei Mama beschwert und ihr gesagt, dass er lieber oben schlafen will und nicht mehr unten. Daraufhin hat Mama versucht, ihm zu erklären, wie schön es doch unten ist, und dass es doch eigentlich wie in einem Haus mit einem Dach drüber wäre. Von all dem wollte aber Nick nichts hören.
Mama nähte ihm deshalb aus altem Stoff die Vorderseite von einem Haus. Sie schnitt ein Fenster hinein und eine Tür, durch die wir hineinkriechen konnten. Als wir damit das Etagenbett zugehängt hatten, sah es richtig aus wie ein Häuschen.
Jetzt fanden wir das untere Bett alle am