Als lebender Besen im Kamin: Einer vergessenen Vergangenheit auf der Spur
Von Elisabeth Wenger
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Über dieses E-Book
Die 6-14 jährigen Kinder, aus armen Verhältnissen stammend, mussten noch bis 1950 in fremde Länder reisen, um dort als lebender Besen die Kamine zu reinigen. Ihre Eltern sahen in ihrer Armut keinen anderen Ausweg, als ihre Kinder zu verdingen. Die wenigen Franken, die sie dafür erhielten, linderten keine Not. Ein oder zwei Mäuler weniger am Tisch, waren entscheidend für das Überleben der Familie. Die „auserkorenen“ schmächtigen Buben, kannten in der Fremde nur Hunger und Kälte, Spott und Einsamkeit. Sie schliefen in Hinterhöfen und unter Brücken. Ihre Bettdecke war der Russsack. Unter dem Druck der meist brutalen Padroni fristeten die kleinen Burschen ein elendes trauriges Dasein. Viele Kinder überlebten diese Torturen nicht.
Elisabeth Wenger
Ich bin 1946 geboren, und als „Pflegekind“ im Luzerner Hinterland aufgewachsen. In meinem Buch „Als lebender Besen im Kamin. Einer vergessenen Vergangenheit auf der Spur“, möchte ich meine Leser mitnehmen auf eine Reise in eine, vielen Menschen unbekannte Vergangenheit. Ich führe Sie in das Tessin der letzten Jahrhunderte. Ich verliess meine „Heimat“ nördlich der Alpen, um im Tessin ein neues Leben, befreit von vielen Wunden an der Seele, zu beginnen. Zugefallen ist mir das Centovalli, oder das Kaminfegertal. Ich stellte schon bald einmal fest, dass ich hier bis noch vor wenigen Jahrzehnten die Fortsetzung meiner eigenen Kindheit abspielte. Ich begriff, dass es meine Bestimmung war, das Thema der Kinderarbeit und die damit verbundenen Misshandlungen zu erforschen. Mit diesem Wissen recherchierte ich die Geschichte von Kindern, die ein ähnliches Schicksal aufwiesen. Ich kam in den vielen Jahren der Recherchen schon ab und zu an die Grenzen meiner Belastbarkeit. Ich bin froh, dass es mir gelungen ist, den letzten lebenden Zeitzeugen und ihren Vorfahren eine Stimme zu geben.
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Buchvorschau
Als lebender Besen im Kamin - Elisabeth Wenger
Wenger Elisabeth
Als lebender Besen im Kamin.
Einer vergessenen Vergangenheit auf der Spur.
Neuauflage von „I ragazzi del camino"
Books on Demand
Bild eines Kaminfegerbuben um 1910 im Besitz der Familie Peter Sixt Ingoldstadt D
Inhalt
Geleitwort von Dick Marty, Ständerat des Kantons Tessin
Prolog Dr. phil. Thomas Huonker
Vorwort
Wie kam ich zu dieser Aufgabe?
Gute Nachbarschaft oder eine Idee wird geboren
Ein Zeitzeuge taucht auf
Fernsehen und Radio beginnen sich im Herbst 2004 zu interessieren
Zufälle
Nicht alle Türen öffnen sich
Schicksale von Mädchen und Frauen
Ein eindrücklicher Besuch in Novara
Vorträge
Die Grundvoraussetzungen oder: Eine andere Realität
Klimatische Bedingungen
Hunger
Kinder werden verdingt
Einsatzdauer
Verträge
Versteigerungen
Die Verabschiedung
Konkretes Vorgehen
Die Reise
Einige historische Bemerkungen, Hintergründe eines Phänomens
Ein paar Zahlen
Die Schule
Ein neues Gesetz
Die Kirche
Wahre Wohltätigkeit
Die Zeitzeugen sprechen
A. Indirekte Berichte
Kaminfeger aus dem Verzascatal
B. Direkte Berichte von lebenden Zeitzeugen
Polizeiakten führen zu einem Zeitzeugen
Dokument 1 Schreiben des Bezirkskommisars an den Staatsrat in Lugano
Dokument 2 (Antwortschreiben aus Turin)
Dokument 1 (deutsche Übersetzung)
Dokument 2 (deutsche Übersetzung)
Kommentar
Spazzacamini in fernen Ländern
Sprache der spazzacamini
Padroni Allgemeines
Heimkehr
Gesundheit
Palazzi und Kamine
Abschliessende Bemerkungen
Hintergründe eines Phänomens. Ist heute wirklich alles besser?
Kurze historische Bestandesaufnahme
Die wirtschaftlichen Hintergründe
Bibliographie Historische Quellen:
Sekundärliteratur:
Film zum Thema:
Literarische Auseinandersetzung mit dem Thema:
Museen mit Material zum Thema
Anhang
Dank
Weitere Bücher von Elisabeth Wenger
„Weinender Kaminfeger": Gemälde (Öl auf Leinwand) von Antonio Rinaldi, um 1865 Auch bildende Künstler setzten sich im 19. Jh. Mit diesem Thema auseinander. Mit freundlicher Genehmigung der Pinacoteca Züst, Rancata Ti)
Geleitwort
Welche rätselhafte Kraft hat Elisabeth Wenger bloss bei ihrer hartnäckigen Suche zwischen den dunkelsten Falten unserer Geschichte angetrieben? Zweifellos der ungebremste Wunsch, Zeugnis abzulegen und die Wahrheit heraus zu kristallisieren. Wahrheit als Akt der Gerechtigkeit, die jenen kleinen Opfern gebührt, vergessene oder noch schlimmer aus unserem Bewusstsein verdrängte Existenzen.
Die Autorin schlüpft nur bedingt in die Rolle der Historikerin, primär möchte sie sich erinnern und uns mit einer dunklen Seite unserer Geschichte konfrontieren, die gar nicht soweit zurück liegt. Ein Stück Geschichte, in dem Elend und Missbrauch im Vordergrund stehen.
Indem Elisabeth Wenger mit unvergleichlicher Entschlossenheit die letzten noch lebenden Zeitzeugen aufgespürt hat, ist es ihr gelungen, all den kleinen spazzacamini eine Stimme zu geben, jenen ausgebeuteten und vergessenen Wesen, die in der Geschichte keinen Platz haben. Es sind Einblicke, die uns zur Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit zwingen und uns daran erinnern, dass auch solche Aspekte Teil unserer Geschichte und Wesenart sind. Wengers Buch vermittelt nicht nur wertvolle Informationen, die man lange Zeit unter Verschluss hielt, sondern bringt auch Gefühle an die Oberfläche. Daneben stehen die Leidenschaft und die Unermüdlichkeit der Autorin im Vordergrund, den Spuren vieler kleiner Opfer nachzuspüren, um ihnen ihre Würde zurückzugeben: die Würde der Erinnerung.
Die vorliegende Arbeit spricht indes nicht nur von der Vergangenheit; sie erinnert uns eindringlich daran, dass Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Missbrauch von Minderjährigen auch heute noch tragische Realität sein können und dass es keine gerechte Zukunft ohne die uneingeschränkte Achtung der Rechte und der Menschenwürde geben kann. Ohne Liebe für die Kinder ist eine solche Zukunft nicht möglich.
Mit diesem Buch hat Elisabeth Wenger vermutlich jene Mission vollbracht, welche ihr die persönliche Geschichte und ihre schmerzliche Vergangenheit auferlegt haben. Gleichzeitig führt sie uns allen etwas Grundsätzliches vor Augen: Die Pflicht (und das Recht) des Aktes der Erinnerung jener Menschen, denen Ungerechtigkeit widerfahren ist und die darunter still zu leiden hatten. Danke Elisabeth.
Dick Marty, Ständerat des Kantons Tessin
Blick ins Centovalli ( im Vordergrund Verdasio) Foto E. Wenger
Dr. Thomas Huonker
Einleitung zur zweiten Auflage von Elisabeth Wenger: Als lebender Besen im Kamin. (I ragazzi del camino.) Einer vergessenen Vergangenheit auf der Spur
Es gibt immer und überall Aspekte der Geschichte, die der offizielle Wissenschaftsbetrieb nicht, nur minimal oder mit grosser Verspätung bearbeitet. In der Schweiz sind dies die Geschichte der Täuferverfolgung, der Arbeiterbewegung, der Frauen, der Flüchtlinge, der Jenischen, Sinti und Roma, der Armutspolitik und ihrer Zwangsmassnahmen, der Psychiatriepatienten, der Heim- und Verdingkinder. Die Auflistung dieser düsteren und lange tabuisierten Themen ist nicht vollständig. Sie erfolgt hier in der Reihenfolge ihrer offiziellen Aufarbeitung durch universitäre oder sonstige staatlich geförderte Forschung – die bei einigen Themen eben erst begonnen hat. Die wenigen Wissenschaftler, welche solche Themen als Pioniere angehen, sind Randexistenzen in der Forschungslandschaft und bringen es im Wissenschaftsbetrieb kaum je zu gut dotierten Posten mit hohem Status. In unserer gesellschaftlichen Organisation der Wahrnehmung und Ausblendung von Themen gibt es aber glücklicherweise auch Menschen, die keine Wissenschaftler sind, jedoch begnadete Forschende. Ein klassisches Beispiel dafür ist Carl Albert Loosli (1877 – 1959). Er hat die schweizerischen Anstalten und die Armutspolitik, von der seine eigene Jugend geprägt war, zeitlebens gründlich erforscht und zumeist kritisch dargestellt. Die erschütternden Resultate seiner Arbeit musste er überwiegend im Eigenverlag publizieren; erst lange nach seinem Tod werden seine Werke endlich neu aufgelegt.¹ Lange vor der Bergier-Kommission hat Alfred A. Häsler die Geschichte der Flüchtlingspolitik thematisiert, aufgrund der Vorarbeit von Carl Ludwig, der auch kein Historiker war.² Als erster hat sich in der Schweiz Sergius Golowin (1930 – 2006) im Jahr 1966, zu einer Zeit, als als deren Verfolgung durch das „Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse" noch im vollen Gange war, der Geschichte der Fahrenden angenommen;³ er war Bibliothekar, freier Schriftsteller und ein Vorläufer und Visionär der Hippie-Bewegung. Im Umfeld des Aufbruchs von 1968 gab es kollektive studentische Initiativen und kritische Einzelforschung durch aufmüpfige AkademikerINNEN zu einigen der genannten Themen. Sie waren selten Sprungbretter für eine lukrative Karriere. Aber so entstanden die schweizerischen Standardwerke zur Geschichte der Arbeiterbewegung und der Frauen.⁴
Die Geschichte der spazzacamini ist ebenfalls ein solches Thema am unteren Rand der gesellschaftlichen Rangordnung. Hier war Linus Bühler derjenige, welcher sich vor und abseits des wissenschaftlichen mainstream in der Schweiz dieser Thematik annahm.⁵ Die spazzacamini stehen als Kinderarbeiter aus den italienischsprachigen Alpentälern neben den Schwabengängern aus Graubünden, Vorarlberg und Tirol, den Kinderarbeitern in den frühen Fabriken und den Verdingkindern. Letztere gab es in der ganzen Schweiz. Die auf Druck der Arbeiterbewegung hin entstandenen Fabrikgesetze verboten die Kinderarbeit in den hiesigen Fabriken schon in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Das Elend der Verdingkinder dauerte demgegenüber weit länger an, bis in die 1960er Jahre. In der Schweiz ist das Kapitel der Kinderarbeit damit, hoffentlich, abgeschlossen. Weltweit bestehen ausbeuterische Formen der Kinderarbeit als fortdauernder Missbrauch weiter. Die Kinderarbeit nimmt im Zug der globalisierten Profitwirtschaft sogar zu. Nicht zu vergessen sind dabei die Kindersoldaten in vielen Konfliktgebieten und der Kinderhandel mit sexuellem Hintergrund oder im Bereich des Organhandels als besonders grauenhafte Elemente der aktuellen Zustände.
Schon vor Linus Bühler haben die Flüchtlinge Kurt Held und Lisa Tetzner, die sich aus dem Hitlerreich ins Tessin retten konnten, die Geschichte der spazzacamini zwar nicht wissenschaftlich, aber literarisch dargestellt. Ihr Klassiker der Jugendliteratur „Die schwarzen Brüder erschien 1942 und hat die kleinen Schornsteinfegerjungen und ihre hartes Los zum Teil des Allgemeinwissens von nun schon mehreren lesenden Generationen in der Schweiz gemacht. Berühmter als „Die schwarzen Brüder
wurde nur noch „Die rote Zora von Kurt Held, erschienen 1941. Keinen vergleichbaren Erfolg hatte jedoch dessen letztes Werk, das Jugendbuch über den Verdingknaben „Mathias und seine Freunde
. Es erschien 1950, zu einer Zeit, als es noch in praktisch jedem Schweizer Dorf solche Verdingkinder gab, während die Kaminfegerjungen bereits Geschichte waren. Und Zora und ihre Bande lebten im Ausland.
Elisabeth Wenger hat nun mit ihrem gründlichen, schönen und bewegenden Buch über die spazzacamini die Reihe jener Forschenden fortgesetzt, die ohne universitäre Bildung, aber sehr genau und wohl dokumentiert eines dieser Themen aufarbeiten. Häufig ist es eine besondere Gabe und vielfach auch ihr Vorzug gegenüber allein auf Schriftliches fixierten Hochschulgelehrten, wie diese nichtakademischen Forscher den persönlichen Kontakt zu jenen Menschen suchen und pflegen, deren Lebenswege und soziale Lage sie untersuchen. Das ist auch bei Elisabeth Wenger so. Dazu braucht es nicht nur Neugierde und Erkenntnisdrang, sondern Respekt, soziale Kompetenz und die Fähigkeit des Zuhörens. Ich habe Elisabeth Wenger an der Tagung ehemaliger Verdingkinder, Heimkinder und Pflegekinder vom 28. November 2004 in Glattbrugg kennen gelernt,⁶ an der sie zusammen mit rund dreihundert weiteren Betroffenen teilnahm. Ich kaufte damals ihre soeben erschienene Autobiografie „Lisa, ein ‚Pflege’kind auf Heimatsuche. Viele andere damals dort Anwesende haben seitdem ihre Erinnerungen selber veröffentlicht, sie in den Medien thematisiert oder dem zeitgleich teilweise bewilligten Nationalfonds-Projekt „Verdingkinder, Schwabengänger, Spazzacamini und andere Formen von Fremdplatzierung und Kinderarbeit in der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert
in über 200 transkribierten Interviews erzählt.
In ihrer Wahlheimat, dem Tessin, genauer: in Palagnedra im Centovalli, ist Elisabeth Wenger schon vorher, seit 2004 aber ermutigt und intensiver, dem Thema der spazzacamini nachgegangen, unterstützt von einer (bereits wieder etwas abgeflauten) Welle medialen Interesses an der Thematik. Sie hat dabei nunmehr über 80jährige Betroffene kennen gelernt, deren Kindheit dem guten Rauchabzug in den damaligen Heizsystemen herrschaftlicher Häuser und industrieller Anlagen geopfert wurde, und die sich noch genau an die letzten Jahre dieser Arbeitsform erinnern. Der letzte (erwachsene) Kaminfeger aus dem Tessin zog 1954 nach Mailand; die Kinderarbeit in den Kaminen hatte schon, wie der Export der Schwabengänger als Hütekinder und kindliche Dienstmägde ins Allgäu, in den 1920er und 1930er Jahren geendet. Elisabeth Wenger sprach auch mit Nachkommen von in Holland verbliebenen Nachfahren der dorthin verkauften Tessiner Kaminfegerjungen. Die spazzacamini aus den Tessiner und aus oberitalienischen Alpentälern wurden ja keineswegs nur in der Lombardei und in der Poebene eingesetzt, sondern vielfach auch in Frankreich oder Belgien. Elisabeth Wenger begleitete auch den Entstehungsprozess des Musicals „Die schwarzen Brüder mit Musik von Georgij Modestov, das 2007 in Schaffhausen aufgeführt wurde. Die brutalsten Aspekte des Arbeitslebens der kleinen Kaminfeger waren folgende Risiken und Leiden, ohne jede Absicherung durch Sozialversicherungen oder gar „goldene Fallschirme
: Absturz im Kamin, Verbrennungen, Ersticken im Rauch, Hunger und Bettel, die Tatsache ihres Verkaufs durch die meist mausarmen Eltern. Ein Brief aus der Zeit um 1900, im Buch von Elisabeth Wenger wiedergegeben, empfiehlt: „Sei immer zu Diensten und gehorche deinem Padrone. So wird die Zeit schnell vergehen." Die Auslieferung und Gebundenheit der spazzacamini an ihre padron war total, gerade auch, wenn diese mehr oder weniger entfernte Verwandte waren. Es gibt auch so etwas wie eine Folklore oder Romantik der ragazzi del camino: Ihre spezielle Sprache, ihre Weltläufigkeit, ihre pittoresk-zerlumpte Tracht, ihr Status als Glücksbringer. Diese Seite ihres Daseins nimmt aber den Härten dieser Arbeitswelt nichts von ihren Schrecken. Dass der technische Fortschritt die Arbeit der Kaminfeger erleichtert hat, dass moderne Reinigungs-Geräte die schmalen Kinderkörper in den russigen Kaminen ersetzten, wie auch die Mechanisierung der Landwirtschaft dem weitverbreiteten Einsatz der Verdingkinder ein Ende machte, ist einerseits tröstlich. Doch dass heute, in einem durchtechnisierten Zeitalter, immer noch Kinderarbeit ausgebeutet wird, deutet darauf hin, dass die Schwachen ungeachtet sonstiger Fortschritte und Errungenschaften weiterhin Solidarität und Rechtsschutz brauchen und dass das freie Spiel von Markt und Macht jenseits humaner rechtlicher und sozialer Standards mit brutaler Konsequenz zur totalen Vormachtstellung der Starken und zur gnadenlosen Vermarktung der Schwachen führt.
Es ist die Solidarität mit den Schwächsten, den Kindern, geprägt durch das eigene Schicksal als „Pflegekind", die Elisabeth Wenger bei ihrer Arbeit zur Vergegenwärtigung der Geschichte der spazzacamini geleitet hat, kombiniert mit der Neugier und dem offenen Blick der neu Zugezogenen, der Fremden aus der Deutschschweiz, gegenüber einem dunklen Punkt der Tessiner Geschichte.
Blick auf Palagnedra im Centovalli (Ti) Foto E. Wenger
Gemälde (Öl auf Leinwand): Spazzacamino von Spartaco Vela (1883) Besitz der Eidgenossenschaft, Depot Museo Vela, Ligornetto (Ti) Inv. Ve 3233 (Foto von Mauro Zeni, Lugano)
1 Carl Albert Loosli: Werkausgabe in 7 Bänden. Herausgeber: Fredi Lerch und Erwin Marti. Zürich 2006 ff.
2 Alfred A. Häsler: Das Boot ist voll. Die Schweiz und die Flüchtlinge. Zürich 1967; Carl Ludwig: Die Flüchtlingspolitik der Schweiz seit 1933 bis 1955. Bern 1957
3 Sergius Golowin: Zigeuner-Geschichten. Bern 1966
4 Schweizerische Arbeiterbewegung. Dokumente zu Lage, Organisation und Kämpfen der Arbeiter von der Frühindustrialisierung bis zur Gegenwart. Herausgegeben von der Arbeitsgruppe für Geschichte der Arbeiterbewegung Zürich. Zürich 1975; Frauengeschichte(n). Dokumente aus zwei Jahrhunderten zur Situation der Frauen in der Schweiz. Herausgegeben von Elisabeth Joris und Heidi Witzig. Zürich 1985
5 Bühler, Linus: Die Bündner Schwabengänger und die Tessiner Kaminfegerkinder. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Bd. 80, 1984, S. 165 - 182
6 Bericht zur Tagung ehemaliger Verdingkinder, Heimkinder und Pflegekinder am 28. November 2004 in Glattbrugg bei Zürich. Herausgegeben von der Vereinigung Verdingkinder suchen ihre Spur. Zürich 2005
Vorwort
Dieses Buch habe ich geschrieben, um den Tausenden von Kindern und Jugendlichen aus den Tessiner Bergtälern (vor allem aus dem Centovalli und dem Val Verzasca), die über Jahre hinweg Winter für Winter einem padrone folgen mussten, eine