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Die Galaktische Allianz, Band 2: Seven
Die Galaktische Allianz, Band 2: Seven
Die Galaktische Allianz, Band 2: Seven
eBook461 Seiten5 Stunden

Die Galaktische Allianz, Band 2: Seven

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Über dieses E-Book

Wir schreiben den 3. März 2166, als der Frachter TE-SORN mit einer Ladung Solva-Metall in der Nähe des Nimir-Systems spurlos verschwindet - nicht, ohne zuvor ein automatisches Notsignal abzusetzen. Wer steht hinter diesem Überfall? Als sich herausstellt, dass größere Mengen Solva-Metall in den letzten Jahren auf den Handelsplaneten Seven geliefert wurden, deutet eine Spur in den Ceres-Sternenhaufen.

Als Konsequenz werden groß angelegte Aufklärungsmissionen im Ceres-Sternenhaufen beschlossen. Eine dieser Missionen hat den Handelsplaneten zum Ziel, auf dem die Agenten des Department C auch prompt in die Intrigen auf Seven verwickelt werden...

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum2. März 2015
ISBN9781310507663
Die Galaktische Allianz, Band 2: Seven
Autor

Arlo Tratlonovich

Arlo Tratlonovich is primarily a technology investment consultant. Moreover, he is one of the most notorious readers of "Perry Rhodan". Contact: arl.tratlo@yandex.com

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    Buchvorschau

    Die Galaktische Allianz, Band 2 - Arlo Tratlonovich

    Abschnitt 1

    Prolog

    Im Jahre 2166 ist die Lage in der Galaxis weitgehend entspannt. Die meisten Völker der bekannten Galaxis haben sich zu einer Galaktischen Allianz zusammengeschlossen. Auch im Untergrund verhalten sich die 'üblichen Verdächtigen' erstaunlich friedlich. Sargon, der Oberkommandierende der neu gegründeten 'Galactic Security Agency' (GSA), scheint sich vorrangig um den Aufbau der gemeinsamen Schutzorganisation der galaktischen Völker kümmern zu können, als sich die Lage überraschend ändert.

    Wir schreiben den 3. März 2166, als der solvanische Frachter TE-SORN in der Nähe des Nimir-Systems spurlos verschwindet - nicht, ohne zuvor ein automatisches Notsignal abzusetzen. Das Raumschiff befand sich auf dem Weg zur Erde, um dort eine Ladung des mysteriösen Solva-Metalls abzuliefern; ein Material, das in einer Vielzahl von modernen Industrien eine wichtige Rolle spielt. Wer steht hinter diesem Überfall? Das ist die Frage, mit der sich die Verantwortlichen der Galaktischen Allianz auseinandersetzen müssen.

    Erste Ermittlungsergebnisse veranlassen Sargon, den Fall zu einem 'GSA-Fall' zu deklarieren und an sich zu ziehen. Es liegt, so argumentiert er, ein Angriff auf die gesamte Galaktische Allianz vor. Er überträgt den Fall an das von Brigadegeneral Rodney Lancer geleitete Department C, das auf Terra angesiedelt ist und stellt Lancer mit Basnal-Keton, einer trotz ihrer Jugend hoch angesehenen Dagan-Wissenschaftlerin, eine GSA-Sonderagentin zur Seite, für die seiner Meinung nach der Fall nachgerade maßgeschneidert ist.

    Basnal, der staghschen Biologin Ilma Randall und dem Experten für strategische Computersimulationen, Marty Nolan, gelingt es denn auch, erstes Licht in das Dunkel zu bringen. In ihrer Analyse, die sie im Rahmen einer für diesen Fall eingesetzten Task Force durchführen, kommen sie zu dem Schluss, dass es sich um den Angriff einer unbekannten non-humanoiden Macht unbekannter Herkunft handelt, deren Mentalität von der der galaktischen Völker völlig verschieden sein muss.

    Das Attentat, das, wie sich herausstellt, von kristallgesteuerten Psi-Androiden durchgeführt wurde, zeigt, dass die Unbekannten über einen technologischen Vorsprung in einigen Spezialgebieten verfügen müssen, so etwa in der Bearbeitung des Hyperkristalls Y-Fluorit und der Androidentechnik. Die Zellsubstanz der Androiden weist vier unterschiedliche DNS-Spuren auf, von denen nur zwei bekannten galaktischen Völkern - den Terranern und den Sagardern - zugeordnet werden können. Der artifizielle Kern der Androiden besteht aus einem unbekannten Material, in dem offenbar Solva-Metall enthalten sein muss. Als Sargon herausfindet, dass größere Mengen Solva-Metall in den letzten Jahren auf den Handelsplaneten Seven geliefert wurden, deutet eine weitere Spur in den Ceres-Sternenhaufen.

    Als Konsequenz werden groß angelegte Aufklärungsmissionen im Ceres-Sternenhaufen beschlossen. Eine dieser Missionen hat den Handelsplaneten zum Ziel, auf dem die Agenten des Department C auch prompt in die Intrigen auf Seven verwickelt werden...

    1. Botruk

    12. März 2166, 21:00 Central Reno Time (CRT)

    SKY-Restaurant, Reno-City. Reno, Reno-System.

    „Ein faszinierender Anblick!", murmelte Nicolas Treyvaud angesichts des erleuchteten Raumhafens von Reno-City, hinter dem die Skyline der Stadt empor wuchs. Das SKY-Restaurant, im 27. Stockwerk des in Raumhafennähe gelegenen STARGATE-Hotels gelegen, bot in der Tat einen Blick auf das Panorama sowohl des Raumhafens als auch der Stadt. Treyvaud erkannte dutzende Frachter unterschiedlicher Bauweise - Händler-Walzen, sagardische wie auch terranische Kugelraumer, solvanische Torpedos, selbst vereinzelte Weganer-Bleistifte. Alle hatten sie gemeinsam, dass rund um ihre Ladeschleusen hektische Aktivität herrschte. Reno-City war eine Stadt, die niemals schlief, überlegte Nicolas, dem ein alter Swing-Klassiker in den Sinn kam.

    Erst gestern hatte Brigadegeneral Rodney Lancer, aktueller Leiter der Department C, seinem Kollegen Pierre Severin und ihm ihren Auftrag erteilt. Severin und er würden in der Rolle von Reno-Kolonisten den Niederlassungsleiter der KABAMO auf Reno, Prokat - bei dem es sich um einen echten Kolonisten handelte - an Bord der BOTRU VII begleiten.

    Die BOTRU VII war eine 400m-Händlerwalze im Besitz der Botruk-Sippe. Ihr Kapitän, der besagte Botruk, war nebenbei ein alter Geschäftsfreund Rolf Katmans, einer wichtigen Person im galaktischen Wirtschaftsleben. Ihr Ziel war der Planet Seven im Sternenhaufen Ceres, wo es dem Vernehmen nach hochwertiges Y-Fluorit zu erstehen gab. Die Aufgabe Botruks würde sein, die Anbieter dieses Hyperkristalls zu kontaktieren und mit ihnen in Verhandlungen zu treten. Prokat wiederum galt - zu Recht - als Vertreter des eigentlichen Käufers, der sich - verständlicherweise - von der Qualität des angebotenen Rohstoffs überzeugen wollte. Seine Freunde nutzten die Gelegenheit, sich auf Seven nach interessanten Geschäften umzuschauen.

    Jedenfalls war dies die offizielle Version.

    Die inoffizielle Version bestand in der Verbindung zwischen dem hochwertigen Y-Fluorit, das durch ein bislang unbekanntes hyperphysikalisches Verfahren angereichert wurde, und den Fremden, die für den Anschlag auf den solvanischen Frachter TE-SORN am vierten März verantwortlich waren. Man hatte herausgefunden, dass die Technologie der Fremden zu einem nicht unwesentlichen Teil auf jenem angereicherten Y-Fluorit basierte, das die Händler auf Seven plötzlich im Angebot hatten. Man wusste ebenfalls, dass sich die Fremden im Ceres-Sternenhaufen zu schaffen machten - unter anderem auf Exeter. Es würde die Aufgabe von Severin und Treyvaud sein, auf Seven die Spur aufzunehmen.

    Reno, die knapp 13.000 Lichtjahre von der Erde entfernte Freihandelswelt, hatte sich als Ausgangspunkt der Mission angeboten. Die lebensfreundliche, erdähnliche Welt war der neue logistische Knotenpunkt der Galaktischen Allianz. Von den insgesamt acht Kontinenten diente nur der größte als Siedlungsfläche. Die restlichen sieben Landmassen waren weitgehend naturbelassen.

    Die Baudichte des erschlossenen Kontinents war, wie Treyvaud und Severin feststellen konnten, enorm. Etwa 400 Millionen Einwohner und nochmals bis zu 200 Millionen Besucher tummelten sich in dieser weitläufigen Stadt, die mit Ausnahme einiger Grünanlagen und verschiedener Raumhäfen den gesamten Kontinent einnahm. Die Administration von Reno-City spielte nur eine sekundäre Rolle. Einreise- und Zollbeschränkungen existierten nicht. Auch die Durchsetzung von Gesetzen war, aufgrund mangelnder Polizeipräsenz, allenfalls dürftig.

    Treyvaud musste grinsen, als er an Lancers Begründung für die Auswahl der beiden Agenten dachte. „Ihr seht einfach von Haus aus schon aus wie Reno-Kolonisten!, hatte er erklärt. Da müssen wir gar nichts mehr machen."

    Treyvaud war hochgewachsen, hatte dichtes dunkelblondes Haar, ein schmales Gesicht, und einen dunklen Bart. Er würde auf jedem Planeten problemlos als Reno-Kolonist durchgehen. Ebenso wie Severin, der mittelgroß und mit kurzem, aber dichtem dunklen Haar ausgestattet war. Severin hatte ein aggressiv wirkendes Gesicht und ebenfalls einen dunklen Bart. Zeitweise wurden die beiden für Brüder gehalten, obwohl sie außer ihrer Herkunft, der Normandie, wenig gemeinsam hatten. Außer dem Umstand, dass beide für das Department C arbeiteten und sich dort als ideales Team einen Namen gemacht hatten. 'Der Denker und der Draufgänger', dachte Nicolas, 'falsch wie jedes Klischee.'

    „Da drüben ist die BOTRU VII", erkannte Severin und deutete mit der Hand auf einen Landeplatz, der etwas abseits, aber immer noch gut zu erkennen war.

    Der Walzenraumer wurde, wie alle anderen auch, beladen. 'Botruk lässt sich keine Gelegenheit zu einem kleinen Nebengeschäft entgehen!', dachte Nicolas.

    Diese Angewohnheit teilte er allerdings mit nahezu jedem Händlerkapitän, so dass Nicolas ihm daraus keinen Vorwurf machen konnte. Er nahm sich vor, morgen bei der Einschiffung den Patriarchen auf das Thema anzusprechen.

    Am Nachmittag, kurz nach ihrer Ankunft, hatten sie sich mit Prokat, dem KABAMO-Mann getroffen. Der Reno-Kolonist mit seiner untersetzten Statur, seinen kurzen, lichter werdenden dunklen Haaren und seinem dunklen Bart hätte tatsächlich als Landsmann der Beiden durchgehen können - auf welchem Planeten auch immer. Natürlich wusste er von ihrer falschen Identität. Treyvaud und Severin hatten allerdings den Eindruck gewonnen, dass mit Prokat gut auszukommen war. Wenig verwunderlich, dachte Treyvaud, da sie alle am gleichen Strang zogen.

    „Bestellen wir noch etwas?", unterbrach Pierre Treyvauds Gedanken.

    Sie hatten nach dem Treffen mit Prokat die Gelegenheit genutzt, das SKY-Restaurant aufzusuchen. Immerhin würde es die letzte Gelegenheit sein, eine vertraute terranische Mahlzeit vor der Abreise einzunehmen. Nun war das Dessert vertilgt und der Käse gegessen.

    „Einen Café au Lait vielleicht?, fragte Nicolas. „Geht in Ordnung!, nickte Pierre, „und dazu vielleicht zwei Terry!"

    Der staghsche Birnenschnaps, der auf einer galaxisweit vertriebenen roten Birnensorte mit der Bezeichnung Stagh-Rot basierte, hatte seine Berühmtheit erst vor einigen Jahren erlangt aufgrund seiner Umbenennung erlangt.

    Zunächst hatten Recherchen staghscher Historiker ergeben, dass die bisher übliche Bezeichnung für das Getränk - 'Stinkender Priester' - ursprünglich ein uraltes Schimpfwort gegenüber den Dagans gewesen war, das im Rahmen der politischen Auseinandersetzungen auf Stagh, die letztlich zur Auswanderung der Dagans nach Pavona führten, aufgekommen war.

    Die Dagans hatten gegen diese Bezeichnung daraufhin vor dem Galaktischen Gerichtshof geklagt und Recht erhalten. Die Stagh nannten das Getränk fortan in 'Terry', um. Tatsächlich vermuteten jedoch einige terranische Kreise eine perfide Aktion der Stagh, die ausschließlich zum Ziel hatte, den terranischen Justizminister Terry Primrose zu verunglimpfen und die Assoziation zwischen ihm und einem 'stinkenden Priester' herzustellen.

    Anlass zu dieser Vermutung lieferte der Umstand, dass es sich bei demjenigen Richter, der Stagh unter anderem zu einer hohen Geldstrafe wegen Verstoßes gegen das Diskriminierungsverbot innerhalb der Allianz verurteilt hatte, um einen terranisch-stämmigen Juristen handelte, der Primrose seine Leitlinien verdankte.

    Wie auch immer, schlecht schmeckte das Zeug nicht.

    13. März 2166, 09:00 CRT

    An Bord der BOTRU VII, Reno-City. Reno, Reno-System.

    Nicolas und Pierre näherten sich in ihren Fahrzeugen der Sicherheitskontrolle des Raumhafens. Nicolas fuhr einen Citydream in olivfarben-metallic. Hinter ihm folgte Pierre in einem Roamin Buffalo, der zur Abwechslung in olivgrün-metallic gehalten war. Die Ausrüster hatten diese Farbkombinationen für die Bedingungen auf Seven empfohlen.

    Der Buffalo beherbergte neben Pierres Gepäck die Bestandteile eines transportablen Transmitters, den die Agenten an einem sicheren Ort auf Seven installieren würden. Hinzu kam ihre Standardausrüstung - inklusive der entsprechenden Bewaffnung. Die Sicherheitskontrolle störte sich wenig an solchen Kleinigkeiten, solange sichergestellt war, dass die Waffen auch tatsächlich an Bord eines der zum Start aufgerufenen Raumschiffe gelangten und nicht etwa zur Verwüstung des Raumhafens eingesetzt werden sollten.

    Entsprechend wurden beide Fahrzeuge nach wenigen Minuten problemlos durchgewunken. Ihre einheimischen Identitätschips hatten sich bewährt. Von nun an würde Nicolas auf den Namen Manket und Pierre auf den Namen Lysbot hören müssen.

    Beide Fahrzeuge folgten nun den automatischen Signalen, die sie in die Nähe der Ladezone der BOTRU VII lotsten.

    Ein hochgewachsener Händler in der typischen Kleidung eines Händlerpatriarchen erwartete sie.

    „He! He!, lachte er dröhnend. „Das müssen die Freunde unseres Prokat sein!

    Botruk, um den es sich offensichtlich handelte, legte offenbar keinen übermäßig gesteigerten Wert auf jene Äußerlichkeiten, wie sie bei den Händlern aktuell in Mode waren. Er verzichtete auf aufwändiges Bartstyling und jegliche Juwelen. Seine Montur bestand aus robustem Leder. Lediglich ihr Schnitt und die Symbole der Sippe wiesen ihn als Patriarchen aus. Auch sein Haar, dessen rötliche Farbe sich stellenweise grau zu färben begann, war für Händler-Verhältnisse relativ kurz geschnitten.

    „Wir haben jedenfalls die Ehre mit dem Patriarchen Botruk!", erwiderte Nicolas höflich.

    Botruk lachte erneut. „Hab schon von Prokat gelernt, dass ihr höfliche Leute seid. Kann ja zur Abwechslung auch mal nichts schaden. Egal, da hinten die Rampe führt direkt in den Laderaum für die Fahrzeuge." Er deutete auf eine etwa 15 Meter entfernte Laderampe.

    „Ach, was soll's, ich komm einfach mal rüber!" Er gab einem anderen Händler, vermutlich einem seiner Söhne, einen Wink. Beide verschwanden in den Tiefen des Händlerraumschiffs. Die BOTRU VII, fiel Nicolas auf, machte einen gepflegten und modernen Eindruck. Er hatte schon andere Exemplare dieses Typs gesehen, von denen man dies nicht behaupten konnte.

    Pierre war bereits die Rampe herauf gefahren. Nicolas folgte ihm in seinem Citydream. Beide griffen ihr Kabinengepäck und stiegen aus ihren Fahrzeugen, die aufgrund ihres Protection Systems für Fremde unzugänglich bleiben würden.

    „Das ist Petrok, stellte Botruk den zweiten Händler vor. „Petrok ist mein ältester Sohn. Er wird mich bei den Verhandlungen auf Seven unterstützen. Ihr seid die Assistenten Prokats bei der Qualitätsuntersuchung des Y-Fluorit, wie ich mir habe sagen lassen.

    „Manket, stellte Nicolas sich vor und nickte beiden Händlern zu. „Lysbot, folgte Pierre seinem Beispiel.

    Ja, setzte Nicolas fort, „wir werden Prokat bei der Untersuchung etwas unterstützen. Allerdings werden wir wohl zwischendrin die Gelegenheit nutzen, uns nach weiteren Geschäftsmöglichkeiten auf Seven umzusehen."

    Botruk lachte. „Wer würde das nicht? Er setzte eine verschwörerische Miene auf. „Im Vertrauen, ich mache das natürlich genauso. Warum sollen wir leer nach Seven fliegen, wenn wir genauso gut mit vollen Laderäumen nach Ceres aufbrechen können?

    Er deutete auf die Paletten, die sich im Hintergrund in den Verstauräumen der BOTRU VII stapelten. „Steirisches Kürbiskernöl! Kam gestern mit einem Frachter von Terra, die Jahresproduktion einer Ölmühle, hab ich komplett geordert. Es handelt sich um ein Öl mit intensiv nussigem Aroma. Alle pharmakologisch wertvollen Inhaltsstoffe der Kerne sind im Öl enthalten."

    Er lachte erneut. „Hat mir mein Freund Katman empfohlen. Als ich die Sache mit den Nebenwirkungen und Verwendungen in der Pharmakologie erfahren hab, kam mir ein Geistesblitz. Wir werden den ganzen Kram hier an Bord umetikettieren. Die Möglichkeiten haben wir dazu - und die Zeit auch."

    Er vollführte eine weit ausholende Handbewegung. „Ihr seht vor Euch das beste natürliche Aphrodisiakum der Galaxis - vom Planeten Styria! Das wird der Renner, versprochen. Aber haltet auf Seven ja die Klappe!"

    'Manket' und 'Lysbot' grinsten. „Wir sind ja nicht blöd!", erklärte Nicolas.

    „Ich sehe schon, wir werden uns prächtig verstehen!, grinste Botruk ebenfalls. „Außerdem haben wir noch eine Reihe anderer Produkte aus dem Südsteirischen Weinland eingekauft. Damit die Laderäume voll werden. Hauptsächlich Wein, versteht sich. Muss auch noch umetikettiert werden. Er rieb sich die Hände. So können sich meine Leute auf Seven erst genüsslich einen hinter die Binde kippen. Und danach kommt der 'Styrische Rammelbock' zum Einsatz!

    13. März 2166, 11:00 Central Seven Time (CST)

    An Bord der BOTRU VII, Seven, Sevenor-System.

    „Puh, endlich!", stöhnte Nicolas, nachdem die vierte und letzte Transition die BOTRU VII endlich ins Sevenor-System geführt hatte. Seine Hoffnung, Seven in kürzerer Zeit zu erreichen, hatte sich nicht erfüllt. Nach der Entdeckung, dass die BOTRU VII im Gegensatz zu den meisten Händlerwalzen mit dem neuartigen K&B-Transitionsantrieb ausgerüstet war, war er noch guter Dinge gewesen.

    Er hatte übersehen, dass die Mitglieder der Botruk-Sippe während des Fluges überwiegend mit anderen Dingen beschäftigt sein würden - Imagebroschüren für den 'Styrischen Rammelbock' designen, Flaschen umetikettieren, die gefakte Geschichte des styrischen Weinanbaus zu detaillieren und ähnliche illustre Tätigkeiten standen im Vordergrund. Botruks Argument, man müsse die Sprungfeldgeneratoren neu aufladen, war vorgeschoben. Nicolas kannte die Kapazitäten der K&B-Generatoren.

    So hatte sie der Flug 12 anstrengende Stunden gekostet. Wenigstens bestand ein Vorteil in der Zeitverschiebung zum Seven-System. Die BOTRU VII würde um 11:15 Central Seven Time landen. Der Tag war nicht verloren.

    Nicolas und Pierre, die sich in einem der Aufenthaltsräume aufhielten, warfen einen Blick auf den Bildschirm, der erste Eindrücke von Seven vermittelte.

    Der Planet hatte ein Klima, das man auf Terra als mediterran bezeichnet hätte. Die Hauptstadt Perona lag am Nordufer eines Binnenmeeres und konzentrierte die überwiegende Zahl der Einwohner auf einem weitläufigen Gebiet. Eine genaue Angabe über die Bevölkerungszahl ließ sich nicht finden. Die Sevener interessierten sich nicht nur nicht für solche Erhebungen, sondern hätten sie als Eingriff in ihre Privatsphäre empfunden. So blieb die beste Schätzung in der Größenordnung von einigen Millionen. Neben Händlerabkömmlingen lebten auf dem Planeten Sagarderabkömmlinge aller Art sowie kleine Gruppen nicht-sagardischer Völker aus dem Bereich des sagardischen Imperiums. Eine weitere Bevölkerungsgruppe stellten die Muryz dar, Humanoide aus dem Ceres-Sektor, die sich allerdings von der Stadt fern hielten.

    In Richtung Nordwesten der Stadt stieg das Gelände zunächst sanft an, um sich nach einigen hundert Kilometer zum Parantho-Gebirge zu erheben.

    Der Raumhafen befand sich etwa 50 km westlich der Stadt. Aus Mangel an geeignetem Gelände hatten die Sevener einen Teil des Binnenmeeres künstlich aufgeschüttet und ihn mit einem kleinen hinreichend flachen Landstreifen verbunden.

    Die Stadt Perona galt auch unter Händlern als außergewöhnlich, wie Botruk angedeutet hatte, ohne jedoch ins Detail gehen zu wollen.

    Die BOTRU VII ging in den Landeanflug über.

    Nicolas und Pierre hatten sich von Botruk während des Fluges mit der einheimischen Währung, den Credits, versorgen lassen. Dabei wurde eine Milliarde Credits jeweils durch eine fabrikneue 400m-Händlerwalze gedeckt. 1 Credit hatte entsprechend einen vergleichsweise hohen Wert, der in etwa dem Wert eines terranischen Dollar entsprach. 100 Chips wiederum entsprachen einem Credit. Nicolas und Pierre hatten sich jeweils für den Anfang mit 5.000 Credits ausstatten lassen. Der Betrag wurde von KABAMO - und indirekt damit von K&B – gedeckt.

    Mit Erleichterung hatten die Agenten festgestellt, dass es auf Seven möglich sein würde, ihre MOHYs einzusetzen. Dies war im Bereich des Ceres-Sternenhaufens keineswegs selbstverständlich. Die Einsatzgruppe auf Exeter würde mit diesem Problem zu kämpfen haben, dachte Nicolas. Für die Händler dagegen war im Rahmen ihrer Handelsaktivitäten der Zugriff auf das GALNET überlebenswichtig. Er wurde durch zwei Relais-Stationen, die jeweils von einer der führenden Händlersippen betrieben wurden, möglich gemacht.

    Die Navigation in Perona würde das allerdings nicht erleichtern. Innerstädtische Kartensysteme galten selbstverständlich ebenfalls als Eingriff in die Privatsphäre; ein Umstand, der Nicolas zu dem Ausruf: „Die spinnen, die Sevener!" veranlasst hatte.

    In der Zwischenzeit war die BOTRU VII sanft auf dem Raumhafen Peronas gelandet. Nicolas und Pierre hatten den Aufenthaltsraum verlassen und ein Stück in Richtung Zentrale gelaufen, als sie Botruk begegneten.

    „Na, Männer, fragte er, „schon Pläne?

    „Hmm, ja!, erwiderte Nicolas. „Nachdem wir hier an Bord erst einmal wenig zu tun haben, dachten wir an einen kleinen Ausflug in Richtung Perona.

    Botruk lachte. „Verständlich. Ihr seid ja das erste Mal hier. Na dann, viel Spaß!"

    Alle drei Männer wandten sich in Richtung der Laderäume. Während Botruk das Ausladen einiger vorab seitens sevenischer Geschäftspartner georderter Waren überwachte, bestiegen Nicolas und Pierre den gelben Citydream, verließen die Rampe und machten sich auf den mühsamen Weg.

    13. März 2166, 11:30 CST

    An Bord der BOTRU VII, Seven, Sevenor-System.

    „Im Prinzip, dröhnte Botruk, „könnten wir das ganze Geschäft auch von Bord aus anleiern!

    Der Händler hatte die Ausladung der bestellten Waren kontrolliert, bis der Vorgang zu seiner Zufriedenheit abgeschlossen war - inklusive des Transfers der vereinbarten Summe von 200.000 Credits auf das Konto der Sippe bei der Bank auf Forni, wie sich verstand. Nun saßen Prokat, Petrok und er im Aufenthaltsraum und ließen sich eine Flasche südsteirischen Sauvignon Blanc sowie Spezialitäten wie Selchwürstl und Käsehappen mit Brot schmecken, während sie das weitere Vorgehen planten. Mit Kennerblick hatte Botruk einige der Waren für sich und seine Söhne reservieren lassen.

    „Sinnvoll wär das aber nicht!, führte er weiter aus, während er sich seinen Käsehappen widmete. „Es ist bei solchen Geschäften immer gut, etwas Luft zu schnuppern. Stimmungen aufzufangen, schauen, mit wem man es zu tun hat. Wir reden ja hier nicht über drei Kisten Käse. Daher sollten wir, wenn wir hier fertig sind, den Kollegen folgen und Perona aufsuchen. Die Rohstoffbörse, genauer gesagt. Es interessiert mich nämlich schon, ob das Thema Y-Fluorit dort ein Thema ist oder nicht. Und wenn es ein Thema ist, will ich natürlich wissen, was darüber so erzählt wird. Außerdem interessieren mich die Abläufe dort - ist eben doch im Detail immer wieder unterschiedlich!

    Prokat nickte. „Gegebenenfalls gewinnen wir auch einen ersten Eindruck von den wichtigen Spielern auf dem Markt hier. Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass sich irgendeine unwichtige Mini-Sippe mit dem Thema beschäftigt. Hier sind die Großen im Spiel."

    „Dann sind wir uns ja einig!", entgegnete Botruk zufrieden. Petrok wurde, wie üblich, nicht nach seiner Meinung gefragt.

    „Beenden wir das Mahl, dann suchen wir uns einen gemütlichen Hovercar und machen einen Besuch bei der Rohstoffbörse!"

    13. März 2166, 11:40 CST

    Perona, Seven, Sevenor-System.

    „Oh la la!", stieß Pierre angesichts der sich in ihren Details abzeichnenden Architektur Peronas aus.

    Sie hatten das Labyrinth der Kennzeichnungen auf dem Raumhafen glücklich überwunden und waren auf die leitbandgeschützte Autobahn in Richtung Perona geführt worden. Der Ausblick auf das Binnenmeer hätte die Fahrt allein schon gerechtfertigt, wenn es denn einer Rechtfertigung bedurft hätte.

    Jetzt aber half das Leitband nicht weiter. Vor Ihnen verzweigten sich die Bahnen auf mindestens drei, häufig vier und manchmal auch fünf Ebenen. Ein Wechsel von einer auf eine andere Ebene war nicht ohne weiteres möglich, wenn man nicht in der Stimmung war, sein Leben zu riskieren. Signalunterstützung war minimal, Ausschilderungen unverständlich. „Wir sollten versuchen, irgendwie auf die unterste Ebene zu gelangen!", schlug Nicolas vor.

    Das war einfacher gesagt als getan. Inmitten des Wirrwarrs erhoben sich Gebäude und andere architektonische Besonderheiten in beliebiger Form. Die Stadt machte den Eindruck, als ob in ihr jeder, der Lust darauf verspürte und die Gelegenheit erhielt, ein Gebäude seiner Wahl auf einen freien Platz setzen konnte. Den Erzählungen Botruks zufolge, kam diese Einschätzung der Realität bedenklich nahe.

    Pierre entschloss sich letztlich dazu, die nächste Möglichkeit zu nutzen, auf eine untere Bahn zu wechseln. „Das ist jetzt Ebene drei!, erklärte er. „Noch zweimal die gleiche Aktion und wir sind auf der untersten Ebene!

    Nicolas nickte kommentarlos.

    Das Hafengelände wurde sichtbar. Touristische Ausflugsboote, Passagierfähren zu den Regionen der Muryz und Frachtschiffe, die in andere Regionen Sevens verkehrten, tummelten sich in beliebiger Reihenfolge.

    Pierre ging erneut eine Ebene tiefer. Alle Ebenen barsten vor Verkehr.

    „Ah, endlich!", rief er aus. Kurze Zeit später waren sie auf der untersten Ebene.

    Überraschenderweise gelang es ihnen, den Citydream wenige hundert Meter später zu parken. „Der Spaß kostet einen Credit pro Stunde. Scheint ein Ausflugsviertel zu sein!", erklärte Pierre, der dennoch froh war, aus dem Chaos des Verkehrs entkommen zu können. Er warf eine Münze in einen bereitstehenden Automaten.

    „Wohin?, fragte er Nicolas. „Lass uns ein Stück zurückgehen. Ich habe das Passagierterminal da hinten entdeckt. Sollte ein guter Platz für Informationen und Nahrung sein!, gab dieser zurück.

    Der Weg zum Passagierterminal war umsäumt von kleinen Ständen, an denen Händler die letzte Möglichkeit nutzten, heimfahrenden Auswärtigen die letzten und ankommenden Touristen die ersten Credits aus der Tasche zu ziehen. Daran hatten allerdings weder Pierre noch Nicolas gesteigertes Interesse.

    Interessanter war der Blick auf die unterschiedlichen Boote, die links von ihnen im Hafenbecken angedockt waren. Ein mittleres Passagierboot deutete an, dass sie sich dem Terminal näherten. Nach einem einfachen Restaurant, das allerdings den Vorteil von Außentischen hatte, führte ein Weg zu einem Seiteneingang des Terminals.

    Nach Betreten des Gebäudes stellte Nicolas fest, dass sie sich in der Nähe des Check-Ins befanden. In der großen Halle reihten sich unzählige Passagiere in bestenfalls angedeutete Schlangen. Nicolas gab Pierre einen Wink. Sie wandten sich von dem Gedränge ab und schlugen einen Kurs ein, der sie auf eine Ladenstraße brachte, die sich kreisförmig durch das Terminal zog. „Achte mal auf so etwas wie einen Informationsstand!", wandte sich Nicolas an Pierre.

    Der Informationsstand hatte seinen Standort am Ende des ersten Halbkreises, am Haupteingang des Terminals. Auch hier drängelten sich Dutzende Humanoide, so dass eine Beratung nicht unbedingt die sinnvolle Option sein würde. Nicolas bedeutete Pierre zu warten und verschwand in der Traube. Nach drei Minuten kam er mit einigen Broschüren in der Hand zurück.

    „Und nun?, fragte Pierre. „Nun schauen wir uns den zweiten Halbkreis an. Danach kehren wir in dem Restaurant ein und studieren die Broschüren. Mir reicht es nämlich erst mal!

    2. Die Rohstoffbörse

    13. März 2166, 12:05 CST

    Perona, Seven, Sevenor-System.

    Petrok kannte sich, wie Prokat erleichtert feststellte, offensichtlich in Perona aus. Die verwirrende Architektur der Mehrebenen-Autobahnen störte ihn ebenso wenig wie das Fehlen jeglicher sinnvoller Hinweissysteme. Zielsicher steuerte er den Hovercar in das Zentrum Peronas.

    Die Rohstoffbörse befand sich, als Teil der allgemeinen Börse Sevens, auf dem ältesten Platz der Stadt: dem Marktplatz. Das kuppelförmige uralte Gebäude schien noch aus der Zeit zu stammen, als auf diesem Platz die Abgesandten der verschiedenen Händler-Sippen ihre Geschäfte abgewickelt hatten. Mittlerweile war der Platz ein Magnet für Touristen aus anderen Teilen Sevens. Fahrzeuge waren hier verboten, so dass Petrok gezwungen war, ihren Hovercar ein Stück entfernt in einem Parkhaus unterzustellen. Prokat versucht, so viel wie möglich von der Atmosphäre der Innenstadt aufzunehmen, während er dem zielstrebig auf die Börse zu marschierenden Botruk zu folgen versuchte.

    Herz des Marktplatzes war ein liebevoll gestaltetes Wasserspiel, um das sich die Touristen drängelten. Ansonsten beeindruckte der Platz durch seine Großzügigkeit - und die altertümliche Architektur der Gebäude, die ihn prägten. Offenbar galt auf diesem Platz die übliche Maxime Peronas, nach der jeder abreißen und neu bauen konnte, was, wann und wie es ihm gefiel, ausnahmsweise nicht.

    Botruk hatte in der Zwischenzeit den Eingang der Börse, erreicht; ein wuchtig gestaltetes Tor, das er mit Mühe aufzog. Petrok und Prokat beeilten sich, durch das offene Tor zu gelangen.

    Sie mussten die in der ersten Etage gelegene Rohstoffbörse mittels einer großen altertümlichen Treppe erreichen - auf Antigravlifts oder ähnliche moderne Dinge hatte man hier bewusst verzichtet.

    Die Rohstoffbörse entpuppte sich als ein riesiger hoher Saal, der allerdings letztendlich doch der modernen Zeit Tribut zahlen musste. Während sich früher die Handelsspezialisten der Sippen schreiend und fluchend in diesem Saal versucht hatten, zu übervorteilen, so war nun weitgehend Stille eingekehrt. Auf der rechten Seite dominierten zahlreiche große Holos die Szenerie, die die Kursbewegungen der wesentlichen Rohstoffe abbildeten. In der Mitte des Saales standen Terminals für diejenigen Händler bereit, die ihre Geschäfte vor Ort erledigen wollten. Auf der linken Seite schließlich boten zahlreiche Stände, Sitzgelegenheiten und Tresen anwesenden Händlern die Gelegenheit, bei anregenden Getränken und kleinen Mahlzeiten zu fachsimpeln, Insidertips auszutauschen oder einfach nur ein Schwätzchen zu halten. In diese Richtung lenkte Botruk seine Schritte.

    Botruks Vorgehen war nicht ohne Hintergedanken. Er hoffte, hier den einen oder anderen alten Bekannten wiederzutreffen. Sein Wunsch wurde ihm rasch erfüllt. „Botruk!, erklang es aus Richtung des dritten Standes, an dem auch alkoholische Getränke ausgeschenkt wurden. „Was machst Du denn hier, alter Bursche?

    „Hemgans!, erwiderte Botruk, ebenso lautstark. „War mir klar, dass so ein alter Säufer wie Du sich nur am Alkoholstand herumtreiben kann!

    Beide schlossen sich gerührt in die Arme.

    „Lange nicht mehr gesehen!, lachte Hemgans. „Wann war es noch gleich das letzte Mal?

    „Muss damals gewesen sein, als ich dieses Zink angeliefert habe!, entgegnete Botruk. „Viel eingebracht hat das Geschäft damals aber nicht gerade!

    „War aber nicht meine Schuld!, protestierte Hemgans. „Und was treibt Dich heute hierher?

    „Na ja, verschiedene Dinge!, wurde Botruk ernster. „Zum einen habe ich einen Abnehmer für hochwertiges Y-Fluorit. Also suche ich danach.

    „Du hast wie immer gute Informanten!, grinste Hemgans. „Stimmt, Y-Fluorit wird hier seit kurzem in zwei verschiedenen Güteklassen gehandelt. Güteklasse B ist das übliche Y-Fluorit, wie man es überall bekommen kann. Güteklasse A dagegen ist hochwertigeres Y-Fluorit.

    „Und die Preise?", erkundigte sich Botruk.

    „Erkennst Du auf dem linken Holo!, antwortete Hemgans. „Die Tonne Y-Fluorit A kostet Dich im Moment 7.304 Credits. Ist heute im Intraday-Kurs um 6,27% gestiegen, da die Bank offenbar ihr eigenes Portfolio um Y-Fluorit erweitern will.

    Botruk verfluchte im Stillen die Umetikettierungsaktion, die die BOTRU VII viel Zeit und ihn offenbar viel Geld gekostet hatte.

    „Das Pfund Y-Fluorit-B erhältst Du für 331 Chips!, setzte Hemgans seine Erklärungen fort. „Ist Intraday sogar um 6,43% gestiegen. Auch hier hat die Bank zugeschlagen. Generell ist nämlich wenig Bewegung im Markt. Der Kurs ist in den letzten 12 Monaten sogar deutlich gefallen, Jahreshoch war immerhin 8.218 Credits für Y-Fluorit-A. Mehr als 11 Prozent! Bei Y-Fluorit-B sieht es ähnlich aus!

    Botruk war erleichtert.

    „Aber wieso wird Y-Fluorit-B in Pfund notiert?", erkundigte er sich.

    „Die Nachfrage nach minderwertigem Y-Fluorit ist eben gering!, erklärte Hemgans. „Warum auch nicht, wenn hochwertiges Y-Fluorit gerade mal 10% teurer ist? Außerdem scheinen sehr viel größere Mengen von Y-Fluorit-A verfügbar zu sein, als von Y-Fluorit-B. Warum das so ist, darfst Du mich nicht fragen. Ich bin nämlich kein Y-Fluorit-Experte!

    Er grinste. „Wenn Du allerdings in großem Stil Y-Fluorit-A einkaufen willst, wird der Preis in den nächsten Tagen explodieren. Wie viel soll es denn sein?"

    „Alles, was verfügbar ist!, erklärte Botruk leise. „Mein Kunde hat an dieser Stelle keine Limits gesetzt!

    Hemgans stieß einen Pfiff aus. „Das kann ein Riesengeschäft werden - wenn man es richtig macht! Du wirst meine Hilfe brauchen, sonst wird es nur ein Geschäft für die Verkäufer. Wir sollten das allerdings im Büro besprechen - ist nur eine Etage höher."

    „Ich sehe schon, das wird länger dauern!", stöhnte Botruk und gab Petrok einen Wink, der daraufhin umgehend den Saal verließ.

    „Was war das jetzt?", erkundigte sich Hemgans neugierig.

    „Das war das zweite Geschäft, weswegen ich hier bin. Ich habe Petrok zur Netzmarketing-Agentur geschickt, liegt ja gerade gegenüber. Die Promo schalten, das kriegt er alleine hin."

    Hemgans war noch nicht befriedigt. „Promo - wofür?", hakte er nach.

    „Für das schärfste Aphrodisiakum der Galaxis!, flüsterte Botruk. „Den 'Styrischen Rammelbock'!

    13. März 2166, 12:10 CST

    Perona, Seven, Sevenor-System.

    „Als erstes sollten wir ein Hotel finden!, schlug Nicolas vor. „Der Raumhafen ist kein idealer Ausgangspunkt für Recherchen.

    Sie hatten sich an einem der Außentische des kleinen Restaurants niedergelassen, genossen die Mittagssonne, vor deren unangenehmen Begleiterscheinungen sie allerdings durch einen Sonnenschirm geschützt waren, und warteten auf die bestellten Erfrischungsgetränke und den dazugehörenden kleinen Imbiss.

    „Angesichts dessen, dass wir die Stadt nicht kennen, werden wir wohl auf einen der großen Kästen zurückgreifen müssen, überlegte Pierre. „Inklusive sicheren Abstellplätzen für den Citydream und den Buffalo.

    „Wie wahr!, stimmte ihm Nicolas zu. „Ich habe auch schon eines im Auge! Er deutete auf eine der Broschüren, die er am Informationsstand ergattert hatte. „Das 'Perona-West' hat alles, was wir brauchen;

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