Die Forschungsreise das Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland
Von Hans Paasche
()
Über dieses E-Book
Mehr von Hans Paasche lesen
Fremdenlegionär Kirsch (Mit Abbildungen): Kriegserlebnisse: Erster Weltkrieg - Eine abenteuerliche Fahrt von Kamerun in die deutschen Schützengräben in den Kriegsjahren 1914/15 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFremdenlegionär Kirsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland: Nach dem Vorbild der Lettres Persanes von Montesquieu: Paasches fiktive, kulturkritische Reisebericht in Briefform ist eine Kritik an Gesellschaft, Umweltverschmutzung und Kolonialismus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFremdenlegionär Kirsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFremdenlegionär Kirsch: Mit zahlreichen Fotos und Abbildungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Die Forschungsreise das Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland
Ähnliche E-Books
Die Irrungen, oder die Doppelten Zwillinge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZijas Perlen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Zwerg Nase Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMenschenjäger: Reiseerzählung Im Lande des Mahdi I, Band 16 der Gesammelten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMicha Clarke (Historischer Roman): Abenteuerroman aus der Feder des Sherlock Holmes-Erfinder Arthur Conan Doyle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas kalte Herz und andere Geistergeschichten. Illustrierte Ausgabe. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas kalte Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAchtzehn Töchter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas kalte Herz: (illustriert) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Irrungen: Die Doppelten Zwillinge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKönig Heinrich VIII.: Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas kalte Herz: Ein Kunstmärchen aus dem Schwarzwald Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKönig Heinrich VIII. / Henry VIII - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch): Bilingual edition (German-English) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMärchen-Almanach auf das Jahr 1827 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNathan der Squatter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie große Fälschung: Band 4: Entführung in die Sahara Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOdhin's Trost: Historischer Roman: Eine nordische Geschichte aus dem elften Jahrhundert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeinrich Laubes Reisenovellen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeinrich VIII. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlorene Liebesmüh Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Zauberkaftan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwiegespräche über den Weltkrieg gehalten mit Fischen auf dem Meeresgrund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Innerste Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVersuchung und Vermächtnis, Teil 1: Schatten der Vergangenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOdhin's Trost Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAllan Quatermains Abenteuer: Das unerforschte Land Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurt von Koppigen: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Majorat Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefe eines Schiffbrüchigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOdhin's Trost - Ein nordischer Roman aus dem elften Jahrhundert: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Andersens Märchen: Gesamtausgabe - 156 Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerman Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Herkules: Neu überarbeitet sowie mit einem neuen Prolog und einem Glossar versehen von Friedrich Stephan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Der Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Italienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Doctor Who: 13 Doktoren, 13 Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Die Forschungsreise das Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Forschungsreise das Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland - Hans Paasche
Einleitung
Ein Neger, den ich am Hofe des Königs Ruoma traf, ist meiner Anregung gefolgt und hat sich von dem Herrscher des Landes Kitara den Auftrag geben lassen, Deutschland zu bereisen. Lukanga Mukara ist, wie sein Name sagt, ein Mann, der von der Insel Ukara im Viktoriasee stammt. Er ist frühzeitig von der übervölkerten Insel nach der Nachbarinsel Ukerewe ausgewandert und hat dort bei den »weißen Vätern« lesen und schreiben gelernt. Dann ist er auf einer Reise dem Pater, den er begleitete, entlaufen und bei Ruoma, dem König von Kitara, geblieben, wo er als Dolmetscher, Erzähler und Gerichtsberater seine reichen Kenntnisse verwertete. Dort lernte ich ihn kennen.
Die Briefe des Lukanga haben einen besonderen Wert. Der fremde Mann legt an die Zustände in Deutschland seinen Maßstab. Was uns gewohnt erscheint, fällt ihm auf. Seine Beobachtungsgabe und die Nacktheit seines Urteils bringen es mit sich, daß er bedeutend über Dinge sprechen kann, denen wir selbst gar nicht einmal unbefangen gegenüberstehen können.
Hans Paasche
Erster Brief
Omukama! Großer und einziger König!
Ich schreibe Dir als Dein gehorsamer Diener, den du aussandtest, zu sehen, ob es einen König gebe, der Dir gleiche und ob ein Land sei, das, von Menschen bewohnt, den Menschen mehr zu bieten habe als Dein Land, Kitara, das Land der langhörnigen Rinder.
Laß mich die Antwort auf diese Fragen gleich vorwegnehmen: es gibt kein solches Land, es gibt keinen solchen König.
Was ich auf meiner weiten Reise sah, ist aber wert, daß Du es wissest, und wenn ich gesund heimkehre, kann ich es Dir auch selbst erzählen, und du erfährst es dann genauer, als wenn Dir Ibrahimu, der Mann von der Küste, meinen Brief alleine, und, wenn es Dein Wille ist, noch öfter im Kreise Deiner Wakungu (=zum Hofdienst befohlene Adlige) vorliest.
Als du mir zu reisen befahlst und mir aus Deinem weiten Reiche zwölfhundert marschfähige Rinder und zweitausend Ziegen mitgabst, damit ich bezahlen könne, was meine Reise im fremden Lande koste, da wußte Niemand, daß ich schon jetzt, nach zwei Monden, kein einziges Deiner blanken Rinder mehr bei mir haben würde, und daß ich trotzdem, dank Deinem Reichtum und Deiner Macht nicht Not leiden würde.
Ich habe schon am großen See der Wasukama alle Deine Rinder und Ziegen gegen Metallstücke eingetauscht und diese Metallstücke wieder gegen ein beschriebenes Papier. Damit bin ich dann alleine weitergereist, und wo ich das Papier zeige, da bekomme ich die Münze, die ich gebrauche, um Nahrung zu kaufen. So mächtig wirkt Dein Name.
Wisse: das Land, in dem ich jetzt reise, heißt Deutschland. Die Eingeborenen des Landes bezahlen nicht mit Rindern und Ziegen, auch nicht mit Glasperlen oder Kaurimuscheln oder Baumwollstoff; kleine Metallstücke und buntes Papier ist ihre Münze, und das Papier ist wertvoller als das Metall. Es gibt ein braunes Papier, das ist mehr wert als eine ganze Zahl Deiner Rinder. Es ist etwa so, als wenn man am Sabinjoberge vier tragende Kühe für einen geflochtenen Grasring kaufen könnte. (Dabei weiß doch jeder Hutu [= Ackerbauer], daß man für zwanzig Grasringe noch nicht so viel Brennholz bekommt, wie eine Familie gebraucht, um sich in der Regenzeit eine warme Nacht zu gönnen!) Ich glaube, Dein Gesicht zu sehen, wie Du lachst über den Unsinn, den ich Dir aus Inner-Deutschland erzähle. Aber, großer König, eins muß ich Dir jetzt immer wieder sagen: Die Eingeborenen des Landes empfinden diesen und noch viel größeren Unsinn als etwas Selbstverständliches, und sie sind so sehr daran gewöhnt, daß sie erschrecken würden, wenn es anders wäre. Ja, wenn ich ihnen sage (ich spreche die Eingeborenensprache schon ganz gut), daß wir in Kitara mit anderer Münze zahlen, dann sagen sie, was sie hätten, sei besser, und fragen, ob sie kommen sollten und Dir das Bessere bringen. Sie nennen alles, was sie bringen wollen, mit einem Worte: »Kultur«. Da aber Niemand etwas Besseres bringen kann, als er hat, und da mir das, was diese »Menschen« (so nennen sie sich in vollem Ernst!) haben, nicht gefällt, so antworte ich jedesmal, du ließest »bestens danken«. Das ist nämlich der Ausdruck, den sie anwenden, wenn sie sagen wollen, was in unserer Sprache heißt: »Nein, ich will nicht!«
Herr der Berge, du zürnst mir vielleicht, weil ich die hundert schnellfüßigen Boten und ihre hundert Briefbegleiter im Walde von Bukome, an der Grenze Deines Reiches zurückließ. Das mußte ich tun, wenn ich überhaupt weite Länder und Meere durcheilen und in dies Land kommen wollte. Ich mußte von dem Plan abstehen, für jeden Brief, den ich Dir schreibe, einen Boten und einen Briefbegleiter mitzunehmen. Denn man hält es hier ganz anders mit Briefen als in Deinem Lande. Bei Dir gilt es als Gesetz, das jeder kennt: es darf nur ein Brief an einem Tage in Deiner Stadt eintreffen. Diesen bringt ein Bote, und ein anderer begleitet ihn, denn einer alleine kann nicht Briefbote sein. Wenn die beiden den Ruhiga überschritten haben, dann eilt ihnen die Kunde des Kommens voraus, und man weiß es bald darauf in Deiner Residenz. Und wenn sie endlich, nach Tagen, über den Hochpaß von Kibata hinabkommen, dann folgt ihnen eine vielköpfige Schar hochgewachsener Jünglinge, und die Trommler und Bläser ziehen den Abhang vor Kabares Hof hinab, ihnen entgegen.
Was bedeutet dagegen in diesem Lande ein Brief! Nichts! Und