Gesellschaft der Unterschiede
Von Alexandra Manske, Laura Glauser, Christoph Hoeft und
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Über diese Serie
Titel in dieser Serie (76)
- Die Prekarisierungsgesellschaft: Prekäre Proteste. Politik und Ökonomie im Zeichen der Prekarisierung
8
Gesellschaft erscheint uns heute im flackernden Licht der Verunsicherung. Nicht erst seit der Finanzkrise erweisen sich stabil geglaubte Arbeits- und Lebensverhältnisse als prekär. Der Autor stellt die wichtigsten ökonomischen und soziologischen Theorien der Prekarisierung vor und zeigt: Prekarität hat die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit erfasst. Wir leben in der Prekarisierungsgesellschaft. Aber was ist daraus zu schließen? Marchart beschreibt die gegenwärtigen Sozialproteste und ihre Forderungen. Er untersucht ihre demokratiepolitischen Implikationen und führt hin zu einer Gesellschaftstheorie des Konflikts und der Kontingenz.
- Entbehrliche der Bürgergesellschaft?: Sozial Benachteiligte und Engagement
3
Mitmachen, gestalten, sich für andere einsetzen - zivilgesellschaftliches Engagement hat viele Facetten. Und sie sind alle wichtig, denn die Beteiligung an der Bürgergesellschaft ist nicht zuletzt Beteiligung an der res publica. Die Form der Bürgergesellschaft hat sich in den letzten Jahren allerdings gewandelt: Informelle und flexible Aktivitäten werden gegenüber starren Mitgliedschaften bevorzugt. Doch ist bislang kaum versucht worden, die Perspektive sozial Benachteiligter einzunehmen. Dieses Buch beschäftigt sich daher mit der Teilhabe von Menschen mit geringem Einkommen und niedrigem Bildungsgrad an der modernen Bürgergesellschaft und zeigt: Auch hier gibt es zivilgesellschaftliches Engagement. Nur anders. Unter Mitarbeit von David Bebnowski, Oliver D'Antonio, Ivonne Kroll, Michael Lühmann, Felix M. Steiner und Christian Woltering.
- Workfare als Mindestsicherung: Von der Sozialhilfe zu Hartz IV. Deutsche Sozialpolitik 1962 bis 2005
1
Die individuelle Möglichkeit, Notwendigkeit sowie Art und Weise, die eigene Arbeitskraft zur Existenzsicherung zu verkaufen, werden von staatlicher Sozialpolitik geformt. Neu an einer Workfare-Politik ist nicht, dass Einzelne ihre Arbeitskraft verkaufen (müssen). Neu an Workfare sind vielmehr die Rahmenbedingungen, die mit sozialpolitischen Maßnahmen gesetzt werden. Anhand der Entwicklung der Mindestsicherung zeichnet das Buch die Ursprünge, Ansätze und Ausdehnung der Workfare-Logik in der deutschen Sozialhilfe von 1962 bis zu deren voller Blüte im SGB II alias Hartz-IV-Gesetz nach.
- Aus Kinderschutzfehlern lernen: Eine dialogisch-systemische Rekonstruktion des Falles Lea-Sophie
16
Im November 2007 kam es in Schwerin zu einem bundesweit aufsehenerregenden Kinderschutzfall. Dabei machte man insbesondere den im Jugendamt tätigen Fachkräften Schuldvorwürfe: Warum war es nicht möglich, den Tod der fünfjährigen Lea-Sophie zu verhindern? Das Buch zeichnet nach, wie es gemeinsam mit den am Geschehen beteiligten Fachkräften des Jugendamtes der Stadt Schwerin und ausgewählten Praxispartnern unter Beteiligung der Familienmitglieder des verstorbenen Kindes gelang, den Fall mit der Methode des dialogisch-systemischen Fall-Labors zu rekonstruieren und daraus Lehren für die Kinderschutzarbeit zu ziehen.
- Kapitalistische Geister in der Kultur- und Kreativwirtschaft: Kreative zwischen wirtschaftlichem Zwang und künstlerischem Drang
7
Künstlerisch-kreative Arbeit wird auf politischer Ebene gern als moderne und zeitgemäße Arbeits- und Wirtschaftsform beansprucht. Die Wissenschaft hingegen schreibt ihr vielfach eine paradigmatische Kulturbedeutung im neuen Kapitalismus zu. Doch sind Kreative überhaupt eine geeignete soziale Gruppe, um solche weitreichenden Schlüsse zu ziehen? Diese Studie betrachtet die bisher kaum untersuchten Arbeitsverhältnisse in der Modedesign- sowie in der Kommunikationsbranche und geht der Frage nach, ob sich die kapitalistischen Geister nicht eher in den sozialen Kämpfen der Akteure zeigen: im Spannungsfeld von künstlerischem Drang und wirtschaftlichem Zwang.
- Deutsch-Chinesische Arbeitswelten: Einblicke in den interkulturellen Unternehmensalltag in Deutschland und China
22
Interkulturelle Herausforderungen werden in Theorie und Praxis häufig an nationale Zugehörigkeiten geknüpft. Anne Schreiter hinterfragt solche vereinfachten Erklärungsmodelle, indem sie Mitarbeiter_innen sowohl in deutschen Unternehmen in China als auch in chinesischen Unternehmen in Deutschland zu Wort kommen lässt. Ihre Erzählungen verdeutlichen, wie die Betroffenen ihren besonderen Arbeitsalltag meistern und welche Strategien dabei zum Einsatz kommen. Die Studie ist nicht nur für wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschungen interessant, sondern bietet auch Praktiker_innen einen wertvollen Einblick in komplexe interkulturelle Arbeitswelten.
- Drogenprostitution: Eine intersektionale Betrachtung zur Handlungsfähigkeit drogengebrauchender Sexarbeiterinnen
14
Dieses Buch gibt Einblicke in die Lebenswelt drogengebrauchender Sexarbeiterinnen. Entlang von Interviews wird illustriert, wie sie trotz ihrer Verletzungen handlungsfähig sind und täglich um ihre Würde ringen. Mithilfe poststrukturalistischer Theorien und der intersektionalen Mehrebenenanalyse werden die massiven Ausbeutungsverhältnisse untersucht und im Zuge dessen die dichotome Opfer- und/oder Täterinnenperspektive auf »Drogenprostituierte« dekonstruiert. Um der Sprach- und der damit verbundenen Rechtlosigkeit von »Drogenprostituierten« begegnen zu können, werden zudem Strategien der Selbstermächtigung vorgeschlagen. Das Buch eröffnet dadurch neue Perspektiven auf die Praxis der Sozialen Arbeit.
- Arbeit als Ware: Zur Theorie flexibler Arbeitsmärkte
6
Flexible Arbeitsmärkte haben an Bedeutung gewonnen, bisher fehlt es aber an übergreifenden theoretischen Ansätzen. Dieser Band vereint einschlägige und kontroverse Beiträge, die Impulse aus der Tausch-, Netzwerk-, Segmentations-, Schließungs-, System- und Kapitalismustheorie aufgreifen. Im Ergebnis der Analysen zeigt sich, dass Genese und Reproduktion flexibler Arbeitsmärkte kein quasi natürliches Phänomen spätmoderner Gesellschaften darstellen, sondern an eine Vielzahl ökonomischer, sozialer und politischer Voraussetzungen gebunden sind. Daraus ergeben sich analytische, aber auch normative Herausforderungen für die Forschung.
- Die Praxis der Kreativität: Eine Ethnografie kreativer Arbeit
18
Wie läuft kreatives Arbeiten ab? Was bedeutet Kreativität für den Arbeitsalltag und wie wird in komplexen Organisationen Kreativität verankert? Am Beispiel der Arbeitspraxis in der Werbeindustrie rekonstruiert Hannes Krämer die Entdeckung, Formierung und Stabilisierung kreativer Produkte en détail. Hierbei zeichnet er ethnografisch die Entstehung eines Werbeprodukts anhand prägender Stationen nach und schließt so eine systematische Leerstelle: den Einblick in die konkrete Praxis künstlerisch-kreativer Arbeit in zeitgenössischen Ökonomien. Kreativarbeit erscheint demnach nicht vordergründig als mythische Tätigkeit, sondern als Ensemble kreativer Routinen.
- Wenn Jugendämter scheitern: Zum Umgang mit Fehlern im Kinderschutz
4
In Organisationen der Kinderschutzarbeit können latente Fehler schwere Folgen nach sich ziehen, wenn sie nicht rechtzeitig wahrgenommen werden. Erstmals im deutschsprachigen Raum geht diese Studie deshalb der Frage nach, welche Auswirkungen die im Kinderschutz immer wichtiger werdenden und dem Sicherheitsprimat unterliegenden Fehlerdiskussionen und -konzepte auf die organisationale Praxis der Kinderschutzeinrichtungen haben. Auf Grundlage einer qualitativen Evaluationsstudie zeigt Kay Biesel, wie die Jugendämter der Städte Schwerin und Dormagen mit ihren Fehlern im Kinderschutz umgehen.
- Gewerkschaften und Leiharbeit: Über den aktiven Umgang mit Leiharbeit bei der IG Metall
13
Jahrzehntelang war auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine Zunahme von Leiharbeit zu beobachten, ehe die Krise 2008/2009 zu Massenentlassungen unter Leiharbeitern führte. Doch wie wurde in den DGB-Gewerkschaften darauf reagiert? Am Beispiel der IG Metall und anknüpfend an Konzepte zu organisationalen Routinen und Fähigkeiten geht Dorit Meyer dieser Frage nach. Aus raumzeitlicher Sicht zeigt sie, wie das gewerkschaftliche Vorgehen bezüglich Leiharbeit zwischen den Standorten und Ebenen vor, während und nach der Krise variierte. Das Buch leistet so einen empirisch fundierten Beitrag zur Weiterentwicklung von Ressourcenansätzen.
- Wertschätzung ehrenamtlicher Arbeit: Quellen der Wertschätzung in der psychosozialen Demenzbetreuung
41
Gesellschaftliche Wertschätzung wird häufig als ein Mittel beschrieben, um Bürgerinnen und Bürger zur Übernahme eines Ehrenamts zu motivieren. Diese einfache Rechnung geht jedoch im Fall der Ehrenamtlichen in der psychosozialen Demenzbetreuung nicht auf. Auf Basis objektiv-hermeneutischer Fallanalysen rekonstruiert Christina Goesmann eine komplexe Struktur unterschiedlicher Formen von Wertschätzung, welche die Beziehung zwischen den Ehrenamtlichen und den von ihnen umsorgten demenzkranken Personen prägt. Diese ist eng mit der Fähigkeit der Ehrenamtlichen zum fallverstehenden Handeln verknüpft und damit essenziell für die Qualität der ehrenamtlichen Arbeit.
- Organisation, Macht, Subjekt: Zur Genealogie des modernen Managements
15
Das Verhältnis zwischen Organisation und Mensch hat sich seit der Industrialisierung grundlegend verändert. Vergleicht man die Organisation der Arbeit in Büros und Fabrikhallen in großen Konzernen heute mit den nach tayloristischen Prinzipien gestalteten Arbeitsräumen im frühen 20. Jahrhundert, erscheint Arbeit weitgehend freigesetzt aus rigiden Strukturen. Doch die Stechuhren und festen Bürozeiten sind lediglich subtileren Managementmethoden gewichen. Nancy Richters an Friedrich Nietzsche und Michel Foucault orientierte Machtanalytik zeigt genealogisch auf, wie organisationale Praktiken in unterschiedlichen historischen Abschnitten zur Konstruktion und Konstitution von Arbeitssubjekten beitragen. Rationalisierung erscheint hierbei als strukturelle Konstante, die heute bestenfalls vom Arbeitnehmer verinnerlicht wird. Die Studie trägt damit zur Arbeits- und Organisationsforschung ebenso bei wie zum in Deutschland noch wenig etablierten Forschungsfeld der kritischen Managementforschung (Critical Management Studies).
- Gefühlsarbeit im Polizeidienst: Wie Polizeibedienstete die emotionalen Anforderungen ihres Berufs bewältigen
5
Gefühlsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeitsleistung von Polizeibediensteten. Sie ist erforderlich, um den komplexen Belastungen dieses spezifischen Berufs langfristig standzuhalten. Auf Grundlage einer aufwändigen empirischen Rekonstruktion verschiedener Gefühlsarbeitsformen liefert die Studie zahlreiche Erkenntnisse für die Polizei- und Verwaltungsforschung sowie wichtige Anregungen für das Konzept der Gefühlsarbeit. Die genaue Analyse dieser bisher praktisch wie auch wissenschaftlich selten beachteten wichtigen subjektiven Leistung von Polizeibediensteten bietet unter anderem eine Erklärung für den vielfach diagnostizierten Anstieg von Burnout auch bei der Polizei.
- Facetten der Prekarisierungsgesellschaft: Prekäre Verhältnisse. Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die Prekarisierung von Arbeit und Leben
9
Soziale Sicherungen werden gelöst, das Erwerbsleben wird zur Lotterie, Zukunft wird unplanbar. Wie lässt sich jene Verunsicherung von Arbeit und Leben erklären, die man als Prekarisierung bezeichnet? Der Band sucht keine eindimensionale Antwort auf diese Frage. Stattdessen werden unterschiedliche sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Prekarität, auf ihre Ursachen und Konsequenzen versammelt: von Regulationstheorie, Postoperaismus und Diskursanalyse über die Systemtheorie bis zur Bourdieu'schen Soziologie und den Governmentality Studies. Es entsteht das mehrdimensionale Bild eines Phänomens, das mit einem Griff nicht zu fassen wäre.
- Jenseits des Leistungsprinzips: Soziale Ungleichheit in der funktional differenzierten Gesellschaft
10
Der Mainstream der ungleichheitssoziologischen Analyse vertikaler Mobilität fokussiert auf eine empirische Widerlegung des Meritokratiemodells, ohne sich allerdings von diesem Gesellschaftsmodell vollständig lösen zu können. Adrian Itschert stellt dieser Perspektive ein differenzierungstheoretisches Modell gegenüber, das stärker auf die unzähligen Brüche, Zufälligkeiten und Kontingenzen in den Prozessen der Statuszuweisung der modernen Gesellschaft abstellt und der Soziologie sozialer Ungleichheit neue Impulse verleiht.
- Entgrenzter Alltag - Arbeiten ohne Grenzen?: Das Internet und die raum-zeitlichen Organisationsstrategien von Wissensarbeitern
2
Arbeit ist flexibler geworden. Insbesondere die universelle Zugänglichkeit des Internets hat das Leben der Menschen dramatisch verändert. Gearbeitet werden kann inzwischen zu jeder Zeit und an jedem Ort: im Büro, im Wohnzimmer, im Zug oder im Café. Doch wie gehen Menschen mit dieser Entgrenzung von Arbeit um? Aus einer handlungsorientierten Perspektive zeigt Anne von Streit neue Modelle der flexiblen Arbeits- und Alltagsgestaltung. Am Beispiel von Selbstständigen in der Internetbranche stellt sie die zeitlichen und räumlichen Praktiken vor, mit denen diese Wissensarbeiter neue Grenzen zwischen Arbeit und Leben suchen.
- Die Gewalt des kollektiven Besserwissens: Kämpfe um die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen in Deutschland
30
Klassifizierendes Bewerten ist ein soziales Phänomen, das so alt ist wie die Menschheit selbst. Wie bewertet der deutsche Staat, ob weltweit erworbene ausländische Bildungsabschlüsse als »gleichwertig« anerkannt werden oder nicht? Ilka Sommers Studie zeigt anknüpfend an Pierre Bourdieus Theorie symbolischer Gewalt: Anerkennung ist weder eine objektive Information noch eine subjektive Entscheidung. Erstmals wird die administrative Praxis der »Gleichwertigkeitsprüfung«, die jüngst durch »Anerkennungsgesetze« ausgeweitet wurde, methodologisch reflektiert untersucht. Die impliziten Konstruktionsmechanismen werden empirisch fundiert sichtbar gemacht: Bewertende und Bewertete eint und entzweit die Gewalt des kollektiven Besserwissens.
- »Hauptsache ein Job später«: Arbeitsweltliche Vorstellungen und Bewältigungsstrategien von Jugendlichen mit Hauptschulhintergrund
21
Jugendliche mit Hauptschulhintergrund haben große Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. Während verschiedene Studien diese objektive Betroffenheit immer wieder bestätigen, weiß man nur sehr wenig darüber, was sie selbst über Arbeit und Arbeitslosigkeit denken oder wissen und wie sie hierzu fühlen. Mit welchen Vorstellungen versuchen diese formal gering gebildeten Jugendlichen in die Arbeitswelt einzutreten? Carolin Dempkis (geb. Kölzer) qualitative Studie nimmt Bezug zur fachdidaktischen Vorstellungsforschung in der sozialwissenschaftlichen Domäne und berücksichtigt insbesondere die emotionalen Aspekte und die subjektive Betroffenheit der Jugendlichen.
- Behinderung - Geschlecht - Soziale Ungleichheit: Intersektionelle Perspektiven
17
Politische und theoretische Auseinandersetzungen mit körperbezogenen Differenzmerkmalen wie Behinderung und Geschlecht werden meist getrennt voneinander geführt. Sie aufeinander zu beziehen, um der Spezifität, Komplexität und Interdependenz sozialer Ungleichheitslagen gerecht zu werden, verspricht eine wechselseitige Erweiterung der Perspektiven und ein vertieftes Verständnis sozialer Exklusions-, Benachteiligungs- und Privilegierungserfahrungen. Vorwiegend anhand von europäischen Antidiskriminierungspolitiken hinterfragt Monika Windisch die Bedingungen, Machtwirkungen und Effekte politischer Strategien, die beides sind: ambivalent und ergebnisoffen.
- Staying in Life: Paving the Way to Dementia-Friendly Communities
42
We are constantly growing older, and there are an increasing number of elderly people living with dementia who are merely being ›taken care of‹. There is no question that we need alternatives to the established procedures. What can we do to create spaces where we can stay in life - rather than just staying alive? How can we turn the individual environments of people with and without dementia into ›places of human warmth‹? In Germany, initiatives attempting to answer these questions are on the rise: Committed individuals from politics, art, churches, social and volunteer work etc. are creatively working towards dementia-friendly communities. In this book, three authors, intimately familiar with the topic, explore initial movements, obstacles, and first approaches.
- Arbeit im Lebenslauf: Verhandlungen von (erwerbs-)biographischer Normalität
32
Je nach historischer Epoche, räumlichem Kontext und gesellschaftlicher Schicht variiert die Verteilung von Arbeit und Nicht-Arbeit im Lebenslauf. Dieser Band relativiert gängige Vorstellungen von der Normalität des Arbeitens, indem er danach fragt, wie Individuen und Gruppen mit diesen Maßstäben, aber auch mit den Veränderungen in der gesellschaftlichen und ökonomischen Organisation von Arbeit umgehen: Wie reagieren sie, wenn sie den Standards von Normalitätskonzepten oder -fiktionen nicht genügen? Wie kommt es zu Abweichungen, Konkurrenzen und Wandel? Die Beiträger_innen ermöglichen einen multidisziplinär ausgerichteten Blick auf die aktuellen Debatten über Arbeit, Prekarität und sozialen Wandel.
- Im Leben bleiben: Unterwegs zu Demenzfreundlichen Kommunen
24
Wir werden immer älter. Gleichzeitig gibt es zunehmend Menschen, die mit Demenz altern und nur noch versorgt werden. Klar ist: Wir brauchen Alternativen zu den eingefahrenen Umgangsweisen. Was tun wir, um Orte zu schaffen, an denen wir im Leben bleiben können - statt nur am Leben? Wie können wir das Lebensumfeld von Menschen mit und ohne Demenz zu »menschenwärmenden Orten« machen? In Deutschland sind zahlreiche Initiativen im Aufbruch: Engagierte Menschen aus Politik, Kultur und Kirche sind auf kreative Weise unterwegs zu Demenzfreundlichen Kommunen. Die drei Autor/innen, eng vertraut mit dem Thema, zeigen Suchbewegungen, Stolpersteine und erste Lösungsansätze auf.
- Leben im Ruhestand: Zur Neuverhandlung des Alters in der Aktivgesellschaft
12
Wir leben in einer Zeit der weitreichenden Transformation des Sozialen: In Politik und Wirtschaft setzt sich ein Menschenbild durch, das von jedem Einzelnen erwartet, sich flexibel und vorsorgend, selbsttätig und eigenverantwortlich zu verhalten. Diese neue politische Ökonomie der Aktivgesellschaft greift dabei auch auf bislang verschonte Lebenssphären und -phasen über. So ist die politische Programmformel des »active aging« längst auch zu einem Teil der Fremd- und Selbstbeschreibung älterer Menschen geworden. Der Band untersucht den Wandel des politisch-medialen Altersbildes, konfrontiert diesen mit den Erzählungen älterer Menschen zu ihrem Leben im Ruhestand und überführt die Befunde in eine originelle Zeitdiagnose der alternden Gesellschaft.
- Repräsentationen von Arbeit: Transdisziplinäre Analysen und künstlerische Produktionen
11
»Arbeit« steht nicht nur in den Sozialwissenschaften im Zentrum der Aufmerksamkeit. Angesichts der weitreichenden Veränderungen des Arbeitsmarktes und der wohlfahrtsstaatlichen Transformationen haben auch Literatur, Theater, Film und bildende Künste die Arbeitswelt als Gegenstand (neu) für sich entdeckt. Dieser Band versammelt transdisziplinäre Analysen zeitgenössischer und historischer (Re-)Präsentationen von Arbeit in Wissenschaft und Kunst sowie Interviews mit Kunst- und Kulturschaffenden.
- Anerkennung - Macht - Hierarchie: Praktiken der Anerkennung und Geschlechterdifferenzierung in der Chirurgie und im Friseurhandwerk
25
Spätestens seit Axel Honneths Buch »Kampf um Anerkennung« wird die Suche nach Anerkennung als relevant für die Überwindung sozialer Ungleichheit angesehen. Doch in welchem Verhältnis stehen »anerkennen«, »anerkannt werden«, »anerkannt werden als« und »sich anpassen«? Welche Macht geht von sozialer Anerkennung aus? Gabriele Fischer zeigt: Anerkennung kann Prestige und gesellschaftliche Teilhabe vermitteln, aber diese genauso gut entziehen. In ihrer Studie wird Anerkennung als soziale Praxis verstanden und mit der machtkritischen Perspektive von Butler und Foucault konzeptionell erweitert. Empirische Anwendung findet das Konzept in der Chirurgie und im Friseurhandwerk - zwei Bereiche, die hierarchisch zueinander stehen und geschlechtlich codiert sind.
- Die Gesellschaft des langen Lebens: Soziale und individuelle Herausforderungen
35
Die Alten werden immer älter - mit dem demographischen Wandel werden in den kommenden Jahren neue Fragen aufkommen: für einzelne Personen, für Institutionen und Professionen, für Politik und Gesellschaft. Die in diesem Buch vorgestellten verschiedenen Zugänge in der interdisziplinären Gerontologie tragen dazu bei, das Alter(n) vielschichtig und facettenreich als soziales, individuelles, kulturelles, biologisches und medizinisches Phänomen zu verstehen. Es wird deutlich: Abhängig von gesellschaftlichen, sozialen und individuellen Gegebenheiten ist die Lebensphase »Alter« gestaltungsoffen. Diese historisch neue Erfahrung eröffnet eine - herausfordernde - Zukunft der Vielfalt in einer Gesellschaft des langen Lebens.
- Soziale Aktivierung von Arbeitslosen?: Praktiken und Deutungen eines neuen Arbeitsmarktinstruments
38
Das neuartige Arbeitsmarktinstrument »Soziale Aktivierung« versammelt Maßnahmen, deren Wirkungen über die dominierenden Ziele der direkten und zeitnahen Integration in den Arbeitsmarkt hinausgehen sollen. Anhand von Fallbeispielen wie Kung-Fu-Kursen oder Theatergruppen rekonstruiert Carolin Freier, wie Langzeitarbeitslose und andere arbeitsmarktferne Personen hierdurch »sozial aktiviert« und zur sozialen Teilhabe befähigt werden sollen, u.a. durch das (Wieder-)Erlernen von Alltagskompetenzen. Die Studie zeichnet nach, wie diese Maßnahmen in der täglichen Praxis der Arbeitsvermittlung entstanden, auf welche Strategien sie sich zurückführen lassen und welche Folgen sich für die Arbeitslosen ergeben.
- Biographien der Arbeit - Arbeit an Biographien: Identitätskonstruktionen türkeistämmiger Männer in Deutschland
28
Verteilungskämpfe um die knappe Ressource Erwerbsarbeit führen dazu, dass vor allem schlecht ausgebildete Arbeitskräfte von Prekarisierung, Arbeitslosigkeit und somit von sozialem Abstieg betroffen sind. Auf der Basis lebensgeschichtlicher Interviews mit türkeistämmigen Männern der zweiten und dritten Einwanderergeneration zeigt Carina Großer-Kaya, in welcher Weise Strategien im Umgang mit Marginalisierungserfahrungen und Diskontinuitäten biographisch eingebettet sind und welche sozialen Anerkennungsmuster für ein positives Selbstbild als Mann, Ehemann und Vater entwickelt werden. Hierzu analysiert sie arbeitsethische Orientierungen und arbeitet im Rahmen einer rekonstruktiven Fallanalyse subjektive Konstruktionen von Zugehörigkeit und individuelle intergenerative Positionierungen heraus.
- Spannungsfeld »Gesellschaftliche Vielfalt«: Begegnungen zwischen Wissenschaft und Praxis
23
Das Zusammenleben in gesellschaftlicher Vielfalt ist ein facettenreiches Thema und erfordert ein transdisziplinäres Nachdenken darüber, wie soziale Lebensräume gestaltet werden können, die niemanden beispielsweise aufgrund des Geschlechtes, der Herkunft, des Alters oder der sexuellen Orientierung ausschließen. In dem Buch werden hierfür Studien des Forschungsschwerpunktes »Heterogenität und Kohäsion« der Universität Graz mit Impulsen aus der sozialen, politischen und künstlerischen Praxis in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse des Reflexionsprozesses geben Einblick in unterschiedliche Dimensionen von Diversität und erlauben es, auch die Möglichkeiten transdisziplinären Arbeitens zu reflektieren.
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