So war es: Von fernen Ländern und nahen Begegnungen
Von Ted Cole
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Buchvorschau
So war es - Ted Cole
SO WAR ES
VON FERNEN LÄNDERN UND NAHEN BEGEGNUNGEN
TED COLE
INHALT
Erinnerungen aus einer anderen Zeit
Kindheitstage
Kriegszeit
Entbehrungsreiche Nachkriegszeit
Vom Sport zur Musik
Jugendliches Reisefieber
Pakistan, 1977
Herrschaftliche Unterkunft
Freizeit in Islamabad
Autorettung
Trips nach Kabul
Revolution
Humanitäre Hilfe
Entführung
Ein pikantes Vergnügen
Nomen est omen
Gefesselt
Der Funker
Mysteriöse Krankheit
Spediteur
In memoriam – An einen Freund
Eine Reise nach Hunza
Rom, 1981
Weihnachten im Dienst
Ein Luftrettungsversuch
Heilige Arbeit
Unfall in San Marino
Abschied von Rom
Washington, 1986
Arbeit als Kulturattaché
Houston, 1990
Reykjavik, 1996
Isländische Geselligkeit
Die isländische Sprache
Berlin, 2000
Entdeckung der neuen Hauptstadt
Umfassender Aufgabenbereich
Berliner Gruß an unsere isländischen Freunde
Kirgistan, Bischkek, 2001
Ein Land erwacht
Wohnungslose
Islambeobachter
Guinea, Conakry, 2005
Prekäre Arbeitsbedingungen
Typhus
Regenzeit in Conakry
Ramadan und Methodistenkirche
Gesundheitliche Einschränkungen
Generalstreik
Rückzug
Nachwort
Ted Cole
So war es – Von fernen Ländern und nahen Begegnungen
1. Auflage 2025
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Ted Cole
c/o im SELBSTverlag
Tanja Giese
Jacobsohnstraße 17
13086 Berlin
Deutschland
Lektorat: Tanja Giese, www.im-selbstverlag.de
Cover: Tanja Giese, www.im-selbstverlag.de, in Kooperation mit Acelya Soylu, www.buchcoverdesign.online
Buchsatz: Tanja Giese, www.im-selbstverlag.de, in Kooperation mit Studio Federtraum, www.alwinebannikov.xyz
Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany
Softcover: ISBN 978-3-384-55801-5
Hardcover: ISBN 978-3-384-55802-2
E-Book: ISBN 978-3-384-55803-9
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ERINNERUNGEN AUS EINER ANDEREN ZEIT
KINDHEITSTAGE
Mein Name ist Alexander Müller. Meine Eltern haben diesen Vornamen mit der Erwartung gewählt, dass aus mir einmal etwas werden würde. Irren ist menschlich.
Zum Zeitpunkt meiner Geburt, zwei Jahre vor Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde Berlin bombardiert. Meine Mutter brachte mich daher in einem Heim für ledige Mütter in Dresden zur Welt. Obwohl sie verheiratet war und schon drei Kinder hatte (der älteste Sohn verstarb früh), konnte sie aufgrund eines Bombenangriffs dort kurzfristig Unterschlupf finden.
Anschließend kehrte sie zu ihren anderen Kindern nach Berlin zurück. Ich blieb im Heim. Meine Tanten väterlicherseits drängten Mutter zwar, mich ebenfalls nach Berlin zu holen, doch erst nach zwei Jahren geschah dies und die Familie war vereint.
Als Kind schwächelte ich, hatte Rachitis und häufig schmerzhafte Mittelohrentzündungen. Ich erinnere mich noch daran, wie ich krank vor Mutters Zimmertür auf dem Fußboden schlafen musste. Sie ermahnte mich nur, nicht so laut zu weinen.
Mutter war eine der ersten Frauen mit abgeschlossenem Hochschulstudium (Diplom-Volkswirtin und Dr. rer. pol.). Aufgrund unserer Geburten wurde sie jedoch an einer weiteren akademischen Karriere gehindert, worauf sie uns Kinder täglich hinwies. An der Universität lernte sie ihren damaligen Studienkollegen, den späteren ersten EU-Kommissionspräsidenten Dr. Walter Hallstein, kennen. Durch ihre vermögende Familie, die seit Generationen Ärzte waren, bekam ich den Eindruck, dass sie etwas auf ihren Mann (meinen Vater), den „Aufsteiger" (Diplom-Kaufmann), herabschaute. Mir nicht ganz verständlich, denn dieser hatte mit zwölf Jahren immerhin seine Mutter (Kriegswitwe), seine kleine Schwester und sich selbst ernährt. Spricht man heute in Deutschland von Kinderarmut, wirkt dies im Vergleich zu damals geradezu grotesk. Die Chefs der Firma Siemens hatten später schnell erkannt, welch Potenzial und starker Wille in diesem begabten Jugendlichen vorhanden war und ermöglichten ihm sowohl das Abitur als auch das Studium. So stieg er schnell in der Hierarchie des Hauses auf. Dennoch blieb er sein Leben lang bescheiden und demütig.
Meine ElternMeine Eltern
Zudem war mein Vater sehr fürsorglich und kümmerte sich gut um uns, obwohl er als Direktor bei Osram schon früh, auch samstags, ins Büro ging. War eines der Kinder krank, hatte er nachts keine Ruhe, kochte Tee und tat alles zur Linderung der Schmerzen. Im Winter zog er die kranken Kinder mit dem Schlitten zum Arzt und musste dafür weit laufen.
Damit wir Kinder in Kaufhäusern oder Bahnhöfen nicht verloren gingen, brachte unser Vater uns Kindern einen Pfiff bei: „Juchei Blümelein. Um uns vor „Pfiffnachahmern
zu schützen, gab es einen Antwortpfiff, den nur wir kannten. So haben wir uns immer wiedergefunden. Die Leute schauten uns zwar oftmals sehr verwundert an, aber uns war das egal.
Einmal in der Woche ging Vater mit uns Kindern in die öffentliche Badeanstalt. Wir wurden bis auf die Unterhose ausgezogen und auf die Holzbänke gesetzt, damit nicht unnötig Zeit verloren ging. Die Reinigungskraft schrieb mit Kreide die Uhrzeit auf ein Schiefertäfelchen und wurde sehr ungehalten, wenn die Badezeit überschritten wurde. So wurden meine beiden Schwestern und ich dann aus zeitlichen Gründen noch nass wieder auf der Holzbank in der Männerabteilung geparkt, bis Vater sein Bad beendet hatte.
KRIEGSZEIT
Vater wurde als Widerstandskämpfer von den Nationalsozialisten in ein Konzentrationslager in Polen gesteckt. Er hatte unter anderem Juden in seiner Fabrik versteckt und ihnen auch sonst jede Unterstützung gewährt. Als ihn seine Freunde deshalb aus der studentischen Verbindung warfen, war er sehr enttäuscht und traurig.
Zusammen mit einem befreundeten Rechtsanwalt gelang ihm nach einigen Monaten die Flucht aus dem Lager. Nach Deutschland zurückgekehrt, nahmen ihn die Franzosen als Kriegsverbrecher gefangen. Es brauchte viel Zeit, um nachzuweisen, dass er Verfolgter des Naziregimes war. Als er schließlich freigelassen wurde, konnte er endlich seine Familie wiedersehen.
Durch Gottes Fügung hatte Mutter überlebt. Man hatte in der Garage einen Toten gefunden, der mit einem russischen Uniformmantel bedeckt war. Der Tat beschuldigt, sollte Mutter erschossen werden. Sie stand
