Gotteskrümel: Annäherungen an das Unsagbare
Von Georg Schwikart
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Über dieses E-Book
Wer sie liest, darf einsammeln, von vorn oder von hinten kommend oder auf Umwegen durch das Buch wandernd, und dabei sensibler werdend für die vielgestaltige Wirklichkeit und für die Stimme eines jeden Augenblicks; jeder ist durchdrungen von der Gegenwart Gottes.
Wie Hunde etwas von den Krümeln haben, die vom Tisch ihrer Herren fallen (Matthäus 15,27), so sind auch uns immer wieder kurze Annäherungen an das Unsagbare geschenkt.
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Buchvorschau
Gotteskrümel - Georg Schwikart
Eine Einleitung
Es ist wahr: Du bist ein Gott, der sich verbirgt.
(Jesaja 45,15)
Zeit der Krisen: Corona, Krieg, Klimakatastrophen. Sexualisierte Gewalt als gesellschaftliches Problem. Unsere Demokratie muss sich behaupten. Anderswo verhungern Menschen oder fristen ein Dasein im Elend. Ist es angesichts all dieser Nöte nicht ein unnötiger Luxus, sich mit Gott zu beschäftigen?
Die Gottesfrage habe ich mir nicht ausgesucht. Sie begleitet mich, ob ich will oder nicht. Buchstäblich Tag und Nacht. Offensichtlich oder verborgen. Gott selbst verbirgt sich ja, zeigt sich jedoch ab und zu. Lässt von sich hören. Wirkt. Ist Ahnung. Gegenwart. Spürbar! Und wieder verschwunden.
Möge, wer diese Erfahrungen mit mir teilt, in meinen Notizen Anregungen finden, mit dem verborgenen Gott in Kontakt zu bleiben. Bei aller Fremdheit wagen wir doch das vertraute Du!
Sankt Augustin, am Ewigkeitssonntag / Christkönigsfest 2022
Georg Schwikart
Jesus kanzelt sie kühl ab: „Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den kleinen Hunden vorzuwerfen. Doch so schnell gibt diese tapfere Frau nicht auf; sie fleht um Hilfe für ihre besessene Tochter: „Ja, Herr! Aber selbst die kleinen Hunde essen von den Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.
(Matthäus 15,26–27)
Das ist meine Bitte, Gott: Lass auch mir ein paar Krümel über. Von dir.
Der liebe Gott ist gar nicht so lieb. Gott war nie allein der liebe Gott, sondern ebenso gewalttätig, eifersüchtig, nachtragend, unberechenbar. Auch barmherzig, ja. Gott ist ganz anders. Das macht es nicht leicht, mit ihm, mit ihr umzugehen. Alles, was ich Glauben nenne, mein Beten und Denken und Feiern, sind Annäherungen, nicht mehr. Von Gott könnte ich angemessen nur schweigen, doch das ist kaum auszuhalten. Vom Unsagbaren etwas zu sagen ist eigentlich sinnlos. Eigentlich aber auch sehr menschlich. Ich kann nicht anders.
Ich glaube an Gott als einer, der isst und verdaut, der zärtlich sein kann und brutal, sich intelligent und strohdumm anstellt. Ich bin mal gierig, mal bescheiden. Ich glaube als jemand, der die Macht von Sucht und Trieb kennt, der sich zusammenreißen und fasten kann. Ich bin gemein, großzügig, nachtragend, ein Träumer. Das Meiste vergesse ich. Was Liebe möglich macht, das ahne ich wohl, unterliege allerdings oft der Gleichgültigkeit. Mein Herz ist weich, hart, eng, weit, kalt, heiß … immerhin, es pulsiert. Ein Egoist bin ich, egozentrisch gar, depressiv, wohlgelaunt und voller Sehnsucht nach Leben. Ein Pessimist bin ich, ein Optimist, heiliger Sünder und sündiger Heiliger. Jeden Tag werde ich müde. Die Erschöpfung nimmt zu. Ich glaube an Gott als ein Mensch. Wie soll das funktionieren?
Josefine wurde erwartet! Von allen willkommen geheißen: ihren Eltern und Großeltern, den Tanten und Onkeln, der Verwandtschaft, der Patin, dem Paten, den Freunden der Eltern. Für Freitag war die Geburt ausgezählt. Am Morgen schlug ihr Herz nicht mehr. Am Samstag wurde Josefine still geboren. Ihr Sterbedatum liegt also vor ihrem Geburtsdatum. – Man muss nicht religiös sein, um zu protestieren: So soll es nicht sein! Dass eines von tausend Kindern in den letzten Wochen vor der Geburt stirbt, mag eine statistische Tatsache sein, aber sie lässt sich mit unserer Vorstellung von Wahrheit nicht in Einklang bringen: dass wir leben sollen!
Bei der Beerdigung ist es dann meine Aufgabe, Trost zu spenden; ich finde einen Ansatz dazu in Psalm 139,16: „Als ich noch gestaltlos war, sahen mich bereits deine Augen. In deinem Buch sind sie alle verzeichnet: die Tage, die schon geformt waren, als noch keiner von ihnen da war." Keiner von Josefines Tagen geht verloren. Nur, wir hätten sie so gern mit ihr geteilt.
Was hat Gott damit zu tun? Man könnte verrückt werden! Schon im nächsten Psalmvers heißt es sehr verständlich: „Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken!"
Am ersten Fastensonntag ist der Mythos vom Sündenfall der Predigttext. Ich spreche frei und beginne mit Josefine, die so erwartet wurde. Dann komme ich auf den Krieg, der so viele Menschenleben fordert. Laut Bibel sind wir selbst schuld; die Schlange hat gelogen, doppelt sogar: Wer von den verbotenen Früchten isst, wird nicht klug und muss doch sterben. Adam und Eva haben sich verführen lassen und sind nicht einmal bereit, die Verantwortung für ihre Schwäche zu übernehmen: „Die Frau war’s! – „Die Schlange war’s!
Die Gemeinde horcht auffallend aufmerksam zu, es herrscht Spannung in der Kirche. Wir alle merken endlich mal wieder: Da geht es um mich.
„Denn er hat seinen Engeln befohlen über dich, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest." Felix Mendelssohn Bartholdy hat diesen Vers aus Psalm 91 (11–12) herzergreifend vertont, etwas fürs Gemüt. Das Versprechen bleibt indes Illusion, ja es wirkt wie Hohn, wenn – um im Bild zu bleiben – dein Fuß vom Felsbrocken zerquetscht wird.
Die Freundin reicht zum Frühstück belgische Waffeln, leicht angewärmt, mit Mascarpone und Marillenkonfitüre – ein Traum! Und kauend frage ich mich: Darf ich das genießen, wo doch Krieg ist in der Ukraine?
„Mach doch bitte, dass der Coronatest negativ ausfällt", bete ich still – und schäme mich im gleichen Augenblick für solche Naivität. Aber, so will ich mich rechtfertigen, ich will doch am nächsten Tag nach Rom, ich freue mich so
