Schattengalaxis - Projekt Wiederkehr
Von Daniel Isberner
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Über dieses E-Book
Vor langer Zeit, als die Menschheit noch ein unbedeutendes Volk auf einem abgelegenen Planeten war, beherrschten die Setzät die Galaxis! Doch ein tausende Jahre andauernder Bürgerkrieg und eine außer Kontrolle geratene, selbst verursachte Seuche leiteten den langen Weg zum Untergang des einst stolzen Volkes ein. Während die Rebellen unter schweren Verlusten auf dem Vormarsch sind, sucht das Zentralkommando der Setzät nach einem letzten Ausweg, der den Krieg herumreißt und ihn ein für allemal beendet.
Ein neues Antriebssystem, welches Reisen in Nullzeit ermöglicht, soll den Flotten des Zentralkommandos den entscheidenden Vorteil bringen und den Rebellen das Genick brechen. Doch der Test des Systems endet in einer Katastrophe. Ein Schiff der Ix wird aus einer interdimensionalen Spalte befreit und durch einen Verräter in den eigenen Reihen bedroht es nicht nur den Außenposten der Setzät, sondern die gesamte Galaxis.
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Buchvorschau
Schattengalaxis - Projekt Wiederkehr - Daniel Isberner
Widmung
Über den Autor
Daniel Isberner ist der Autor der erfolgreichen Schattengalaxis Saga. Der erste Zyklus „Am Rande des Untergangs" lief vom Januar 2013 bis Dezember 2013 mit drei Romanen.
Neben der Schattengalaxis schreibt er ebenfalls für BattleTech, sowohl unter dem deutschen Lizenzhalter, Ulisses Spiele, als auch unter dem amerikanischen, Catalyst Game Labs. Für Ulisses Spiele startete im November 2014 der Silent-Reapers-Zyklus, eine sechsbändige E-Book Reihe, die sich mit der gleichnamigen Söldnereinheit befasst. Im Mai 2015 wird die Reihe als Sammelband im Taschenbuchformat unter dem Titel Gejagt: Der Silent-Reapers-Zyklus erscheinen. Für Catalyst Game Labs schreibt er vor allem Technical Readouts. Zuletzt ist von ihm das Experimental Technical Readout: Most Wanted erschienen.
Neben dem Schreiben spielt er für sein Leben gerne Brett- und Kartenspiele und hat auf seiner Webseite eine Reihe von Rezensionen zu verschiedenen Spielen veröffentlicht. Da derzeit leider keine regelmäßige Spielgruppe zusammenkommt, gibt es schon seit einiger Zeit keine neuen Rezensionen mehr. Sobald sich das ändert, wird das Projekt aber wiederbelebt.
Dramatis Personae
Ix:
Ferui’ilo: Medizinerin der Olus’ert. Zehnbeinige Ix.
Forsa’iti: Farmer. Zehnbeiniger Ix und „Anführer" der Farmer und anderen Zivilisten auf der Olus’ert.
Herasu’oli: Kapitänin der Olus’ert. Zwölfbeinige Ix.
Setzät:
Darfeaijsdasmendeas „Darfa": Forscherin. Leiterin der Forschung am Nullzeitantrieb.
Guhasdnasderasderu: Forscherin.
Juasdasdgeastasnzda „Juas": Sucher. Soll einen Verräter in den Reihen der Setzät finden, der die militärische Forschung behindert.
Ruchtasfertismartusak „Ruchta": Xenobiologe. Sucht nach einem Weg das Hiejsaks-Virus zu bekämpfen.
Prolog
27. August 242
Farmschiff Olus’ert - Interdimensionale Spalte
Forsa’iti knickte seine zehn Beine ein, setzte sich auf den Boden und sah sich die Ernte an, die sie in diesem Zyklus einbringen würden. Es war nicht viel, nicht genug, um die Ix zu sättigen, die bei seiner Geburt gelebt hatten. Seitdem war ihre Zahl jedoch geschrumpft.
Mit einhundertdreiundfünfzig Jahren neigte sich sein Leben dem Ende zu. Er hatte mehrere Generationen wachsen sehen, jede von ihnen kleiner als die Generation davor.
Der Rat der Überlebenden versuchte das herunterzuspielen, aber Forsa’iti sah es. Sah es, wie es bereits seine Vorfahren gesehen hatte. Ferua’iti war die erste gewesen, die diesen Zyklus bemerkt hatte und sie hatte Aufzeichnungen angelegt. Nachdem vor über tausend Jahren ein Kurzschluss dafür gesorgt hatte, dass die gesamte Ernte der Olus’ert vernichtet worden war, war sie sicher gewesen, dass man sie hinrichten würde. Stattdessen hatte der Rat der Überlebenden sie am Leben gelassen.
Sie hatte nicht verstanden wieso. Bis sie bemerkt hatte, dass die Anforderungen an die Erträge von Generation zu Generation zurückgingen. Die Ix waren eine sterbende Spezies, gefangen in einer interdimensionalen Spalte, ohne eine Chance jemals wieder einen Planeten oder andere Wesen zu sehen.
Die Setzät hatten sie geschlagen. Nach Jahrtausenden der Eroberung und Ausbeutung von Galaxie über Galaxie, waren sie auf einen Gegner getroffen, der sich den interstellaren Eroberern entgegenstellen konnte.
Wenn auch nicht militärisch. Zumindest erzählen das die Geschichtenerzähler. Die Setzät waren am Verlieren und es brauchte den Verrat eines Hirachosa und von Admiral Zeris’opa, um die unbesiegbare Flotte der Ix in eine hinterhältige Falle zu locken.
Forsa’iti war sich nicht sicher, ob er all das wirklich glaubte. Das war jedoch kein Gedanke, den er jemals offen aussprechen konnte, ohne hingerichtet zu werden. Widerspruch gegen die Geschichtenerzähler und den Rat der Überlebenden wurde mit dem Tode bestraft – umgehend.
Er stand auf und drehte sich langsam im Kreis, bevor er die Erntehalle verließ. Die Tür hinter ihm rastete mit einem Rattern und Scharren ein, das am Vortag noch nicht da gewesen war.
Bei der Gottheit, schon wieder etwas kaputt. Wenn das so weitergeht, dann fällt die Olus’ert aus …
Plötzlich verzerrte sich der Gang vor seinen Augen und in seinem Magen breitete sich ein Gefühl der Übelkeit aus, das ihn übermannte und zu Boden schickte.
Kapitel 1
26. August 242
Setzät Basis Beta – Rizos IV
Ruchtasfertismartusak – oder auch Ruchta, wie seine Freunde ihn nannten – stand vor seiner Computerstation in Basis Beta auf dem Planeten Rizos IV. Der schleimige, gliedmaßenlose Körper des Setzät hatte eine dunkelblaue Tönung und maß vom Boden bis zum Kopfende ganze anderthalb Meter. Damit war er der größte Setzät auf dem Planeten.
Langsam formten sich Greifarme aus dem Schleim, der um ihn herum auf und ab floss und die äußerste Hülle seines Körpers bildete. Die schleimigen Arme legten sich um die einzelnen Querstreben des wäscheständerartigen Computers und begannen, sie zu drücken und zu dehnen, um Befehle einzugeben.
Wenn es sein musste, konnte er die Greifarme – und anders geformte Ausläufer seines Körpers – auch schneller bilden, aber das war anstrengend und gefährlich. Formte man sie zu schnell, lief man Gefahr, dass sie zu dünn wurden und ihr eigenes Gewicht nicht halten konnten, wodurch sie dann abbrachen. Das wäre nicht nur anstrengend, sondern auch schmerzhaft. Tausende von Synapsen und Nerven halfen dabei, die schleimige Außenschicht der Setzät zu kontrollieren. Wenn sie abfielen, waren sie verloren. Zwar würde sein Körper sie nachbilden, aber das kostete Zeit und erforderte einen längeren Ruhezyklus als normal. Zeit, die sie auf dem Außenposten nicht hatten.
Der Bürgerkrieg innerhalb ihrer eigenen Spezies zwang sie zur Eile. Die Separatisten waren auf dem Vormarsch und das Hiejsaks-Virus raffte ihre Spezies dahin. Hiejsaks hätte den Krieg für sie entscheiden sollen. Der Virus war genetisch gezüchtet, basierend auf Aufzeichnungen, die sie in Schiffen und Raumstationen der Ix gefunden hatten. Er war so angelegt gewesen, dass er speziell die DNS der Anführer der Separatisten attackieren und sie töten sollte. Zusammen mit ihren Familien, um ein Exempel zu statuieren. Stattdessen war der Virus mutiert und hatte alles und jeden angegriffen – mit Ausnahme der Ziele, für die er gedacht war.
Die Ix waren Meister in der Genetik. Sie haben sich selbst das neurale Netzwerk in ihren genetischen Code eingepflanzt und sie haben die Hirachosa geschaffen. Mit Hilfe ihrer Daten hätte es funktionieren sollen. Wie konnte es nur derart schiefgehen?
Nun forschten Ruchta und ein Team von Wissenschaftlern an einem Weg, um den Virus zu neutralisieren. Eine Erschütterung erinnerte ihn daran, dass sie jedoch nicht das einzige Team auf dem Planeten waren.
Sie waren nur eines von vier Teams, aufgeteilt auf zwei Basen. Basis Beta forschte an einer Heilung für das Hiejsaks-Virus sowie einer Verbesserung ihrer Terraforming-Technologie. Basis Alpha forschte an einem interstellaren Antrieb, der es ihnen ermöglichen sollte, in Nullzeit zwischen den Sternen zu reisen und einem Projekt für das Militär, von dem Ruchta nicht wusste, was es war. Niemand von ihnen wusste es.
Als er fertig mit seinen Computereingaben zum letzten Experiment war, drehte er sich um und betrachtete ein letztes Mal das Ergebnis.
Das unförmige, hässliche Wesen in der Quarantänekammer hatte einst bleiche, rosa Haut gehabt, von der aber nicht mehr viel übrig war. Das Virus hatte sie von innen zersetzt. Ruchta wusste nicht, wo ihr Erkundungsteam das Wesen aufgetrieben hatte, aber sie hatten seit Beginn ihrer Forschung Hunderte von ihnen getötet, um eine Lösung für das Problem des Aussterbens ihrer eigenen Spezies zu finden.
Zur Überraschung seines Forschungsteams, hatten sie genug genetische Ähnlichkeit zwischen diesen Wesen und ihrer eigenen Spezies gefunden, um sie mit dem Hiejsaks-Virus infizieren und verschiedene Gegenmittel an ihnen ausprobieren zu können. Bedenken, dass sie an einer intelligenten Spezies experimentierten, hatte Ruchta, anders als andere seiner Teammitglieder, nicht. Das Wesen in der Quarantänekammer war primitiv. Nach allem,