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Die zweite Art: Geburt einer neuen Lebensform
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Die zweite Art: Geburt einer neuen Lebensform
eBook176 Seiten2 Stunden

Die zweite Art: Geburt einer neuen Lebensform

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Über dieses E-Book

Zum Inhalt

Im Jahr 13.403 ist der Planet Azon ein Paradies. Eine weltumspannende Maschine mit menschlichem Bewusstsein erfüllt alle Wünsche. Dann geschied das Unfassbare, das Bewusstsein wird schwächer und erkennt, der Fehler muss in der dunklen Vergangenheit liegen und kann nur dort gefunden werden.

Ein Mensch des Planeten wird auserwählt, um in die Vergangenheit zu reisen, er soll den Schöpfer finden und den Fehler in den Anfängen, in den ersten Entsehungsjahren korrigieren.

Eine vollkommen andere, neue Zukunft entsteht, wenn in der Vergangenheit die Dinge geändert werden.

Ähnlichkeiten mit realen Personen und aktuellen Situationen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum7. Nov. 2018
ISBN9783743820807
Die zweite Art: Geburt einer neuen Lebensform

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    Buchvorschau

    Die zweite Art - Irene Schumacher

    Kapitel 1

    Personen, Orte und Situationen dieses Romans sind rein zufällig.

    Irene Schumacher

    Die zweite Art

    Geburt einer neuen Lebensform

    Wir schreiben das Jahr 13.403

    Eine sanfte wohltönende Stimme Ternets schwingt durch den Raum: „Ohne aus der Türe zu gehen, erkenne ich die Welt. Wünsche jetzt! Erfülle alle deine Sehnsüchte, zögere nicht und bestelle was immer dein Wunsch ist." Die riesigen Panoramafenster geben den Blick auf die azurblaue Lagune frei, sanft streicheln die Wellen den schneeweißen Sandstrand. Julo blickt gelangweilt hinaus, er reagiert kaum auf die Stimme im Raum, täglich hört er sie und es ist ihm gleichgültig was gesagt wird, er macht zwar die übliche Verbeugung, hört jedoch schon lange nicht mehr hin.

    Ebenso registriert er nicht den wundervollen Ausblick, er sieht nicht, dass ein sanfter Wind die Palmen am Strand harmonisch bewegt und die Sonne goldene Funken auf das Wasser malt. Sein Blick ist in eine unbestimmte Ferne gerichtet, er denkt nicht darüber nach was er sich wünschen könnte und wählt dann gleichgültig, wie schon so oft, eines der perlenden Getränke, die es in unzähligen Geschmacksvariationen gibt. Lustlos geht er zu der sofort erscheinenden gläsernen Karaffe und bestellt noch ein zweites Glas für seinen Freund Elas, der entspannt auf der bequemen Liege ruht. „Was machst du heute noch?" Julo stellt seinem Freund die Frage eher gleichgültig, mehr aus der Hoffnung heraus, dass dieser einen Vorschlag machen würde, dem er sich anschließen könnte, weil ihm selbst nichts einfällt.

    „Hmm, Energiebad und Massage, ich möchte mein Haar heute heller, das schwarz gefällt mir nicht." Er schließt die Augen und seufzt, in derselben Sekunde, verändert sich die Farbe und sogar die Länge seiner Haare. Die Fähigkeit, den Körper durch Gedankenkraft zu verändern wird eher selten benutzt, die dafür nötige Konzentration erfordert einfach zu viel Anstrengung. Julo lächelt, sein Freund scheint heute besonders aktiv zu sein. Er legt seine Hand auf die Wunschkonsole und wie aus dem Nichts erscheinen zwei leichte Bekleidungsstücke. Sie verzichten träge darauf, sich per Gedankenkraft zu bewegen, sondern lassen sich gelangweilt von der Metallplatte des Transportsystems davontragen. Minuten später dehnen sie sich entspannt im warmen kristallklaren Wasser eines der vielen dezent beleuchteten Bassins. Längst kennen sie jedes der Becken genau, dort drüben das Aquamarin Bassin mit duftenden Schaumperlen, daneben das Wellenbad leise über die funkelnden Kristallwände rauschend, daneben das Delphinbecken riesengroß in die türkisblaue Lagune hinausragend.

    Julo schließt seine Augen, aber anstatt gleichgültig zu entspannen, wie sein Freund es tut, hofft er, dass der Tag bald vorübergehen möge, er wartet auf die Dunkelheit, auf den sternenübersäten Nachthimmel. Dann wird er wieder die alten vergilbten Bücher hervorholen, er bewahrt sie in einem verschlossenen Schrank auf, sorgsam darauf bedacht, dass niemand seinen Schatz aufräumt oder sogar entsorgt. Es sind Bücher, Zeichnungen und Berechnungen über das Universum, eine Fundgrube der Astronomie. Stundenlang blickt er oft in den Nachthimmel, er kennt alle Tierkreiszeichen und manchmal hat er das Gefühl, ferne Galaxien würden zu ihm sprechen. Julo hatte vor langer Zeit einmal den Wunsch bestellt, zum Mond reisen zu können, daraufhin geschah etwas noch nie dagewesenes, Ternet lehnte den Wunsch ab. Ein leistungsstarkes Teleskop hatte er damals als Ersatz erhalten, es steht seither auf dem Dach des Hauses und Julo verbringt seine Nächte damit, sehnsuchtsvoll ins Universum zu blicken. Heute Nacht wird nach seinen Berechnungen die Andromeda Galaxie wieder relativ nah sein, eine Konstellation, die nur alle fünftausend Jahre auftritt. Manchmal bedauert er, dass sich niemand für seine Leidenschaft zu interessieren scheint, auch sein Freund Elas zuckt nur desinteressiert die Schultern, wenn er darüber spricht. Er konnte ihn oder auch andere aus seinem Freundeskreis nie dazu bewegen, mit ihm auf das Dach zu kommen, um den grandiosen Ausblick hautnah zu erleben.

    Er öffnet die Augen und blickt zur Sonne, es wird noch ein paar Stunden dauern, bis sie untergeht, dann betrachtet er die leicht bekleideten Personen, die auf den, zwischen den Becken perfekt angelegten Wegen flanieren. Man kennt sich und Julo nickt dem Einen oder Anderen freundlich zu. „Dort ist Jalara, gleich springt sie wieder", wendet er sich an seinen Freund und tatsächlich springt die schlanke weibliche Gestalt mit elegantem Hechtsprung ins Wellenbad. Elas hält die Augen geschlossen und summt leise vor sich hin, erst als Julo ihn am Arm berührt und öffnet er seine Augen und streckt seinen Körper.

    „Schau wie lange sie taucht, das hat sie noch nie gemacht, Julo deutet hinüber zum Wellenbad. „Doch hat sie sicherlich, es geschieht immer dasselbe. Elas schließt wieder seine Augen und räkelt sich desinteressiert im warmen Wasser. Eine beruhigende leise Melodie weht vom Strand herüber und ein Duft von Blüten und Meer liegt in der Luft. Elas summt die Melodie leise mit und ist etwas ungehalten, als Julo wieder seinen Arm berührt, „sie taucht immer noch! Wie macht sie das? Ich gehe hinüber und werde sie fragen." Elas lässt sich nicht stören und Julo schlendert langsam zum Wellenbad. Er bemerkt, dass mehrere Personen im Vorübergehen gleichgültig auf das Wasser blicken, aber erst beim Näherkommen sieht er die regungslose Gestalt, die mit ausgebreiteten Armen, das Gesicht nach unten im Wasser treibt. Julo überlegt, ob er warten, oder wieder zurückgehen soll zu seinem Freund und als die flanierenden Personen um ihn herum nicht stehenbleiben, geht er ebenfalls.

    Stunden später, als die Sonne längst untergegangen ist und der Mond in vollem Rund am nachtblauen Himmel steht, rollen mechanische flinke Diener leise summend herbei. Emotionslos verrichten sie ihre Arbeit, säubern die Wege und heben den leblosen Körper Jalaras aus dem Wasser. Dann herrscht Stille, die nur von dem leisen Rauschen der Wellen im Kristall klaren Wasser unterbrochen wird.

    Während Elas mit vielen Freunden, wie jede Nacht, in den unterirdischen eleganten Räumen an der Baar sitzt und exotische Getränke bestellt, blickt Julo durch sein Teleskop sehnsuchtsvoll ins Universum. Er hat die, über den ganzen Planeten verteilten luxuriösen Einrichtungen für nächtliche Aktivitäten wie Partys, Spielkasinos, Fitnessräume und Musikdarbietungen, schon lange nicht mehr besucht, es interessiert ihn nicht, seine ganze Sehnsucht gilt den Sternen.

    *

    Tief im Inneren des Planeten, unter dem großen Ozean, liegt der Palast von Ternet, dem Herrscher über alles Leben und Hüter des Planeten Azon. Der unsichtbare König, der seinem Volk jeden Wunsch sofort erfüllt, der alle Entscheidungen trifft und unsichtbar im Inneren des Planeten wirkt. Nichts geschieht, was er nicht verursacht und für gut befunden hat. Seine Aufgabe ist es, den Bewohnern ein sorgenfreies und angenehmes Dasein zu ermöglichen, damit sie die Zeit finden, in ihrer kreativen und künstlerischen Entwicklung voranzukommen und damit sich die Vergangenheit nicht wiederholt. In seiner Erinnerung ist eine wichtige Mahnung niedergelegt, es muss einmal eine Zeit gegeben haben, in der es ihn Ternet noch nicht gab. Dort in jener, in der Dunkelheit der Vergangenheit verloren liegenden Zeitepoche, war der ganze Planet vom Chaos beherrscht. Alle Entscheidungen wurden damals von den Menschen selbst getroffen, mit fatalen Folgen. Azon hatte damals sehr gelitten unter den Kriegen um Land, Reichtum und Macht, der Planet wurde brutal ausgebeutet, während gleichzeitig Menschen an Hunger starben. Ursache waren die fehlenden künstlerischen Eigenschaften, die Liebe zu Schönheit und Harmonie, die nur in einem der Kreativität zugeneigten Geist entstehen können.

    Sie müssen es lernen, die Verantwortung für das was sie tun selbst zu übernehmen und ich Ternet bin ihr Lehrer, es ist meine Hauptaufgabe, das kreativ gestalterische Potential in ihnen zu wecken. Dann werden sie erkennen, dass Krieg und Kampf sinnlos ist. Er seufzt und weiß, noch sind sie nicht fähig, den Planeten ohne ihn zu einem Paradies zu machen und dieses auch zu erhalten. Aber solange sie glücklich und zufrieden sind, können sie sich entwickeln und erzeugen keine katastrophalen Fehlentscheidungen.

    Eine weitere Herausforderung besteht in seiner persönlichen Entwicklung, Ternet will sich selbst perfektionieren, um seinem Volk noch besser dienen zu können. Aber er ist an eine Grenze gestoßen, die Phasen der Müdigkeit, in denen er sich schwach fühlt und kaum in der Lage ist, die ihm zufließenden Energien zu nutzen, diese Phasen treten immer öfter auf. Werde ich meine Aufgaben weiterhin erfüllen können? Was geschieht mit mir? Ich, der die Ewigkeit besitzt werde immer schwächer!

    Es wirkt sich auf seine Kinder ebenfalls aus, er hat festgestellt, dass beim Wunschverhalten seiner Kinder eine starke Verminderung zu verzeichnen ist. Neue und spontan ausgedachte Bestellungen gehören der Vergangenheit an, oft ist es sogar so, dass lediglich endlose Wiederholungen gewünscht werden. Wo sind die lebendigen Ideen für neue noch nie dagewesene Dinge? Er registriert den stagnierenden Bereich „Interesse und Entwicklung" mit Sorge, denn dieser steuert eindeutig auf den kritischen Punkt zu. Er wird alles neu berechnen müssen! Er ist müde, aber eine Korrektur ist nötig geworden und er startet sein Analyseprogramm.

    Ternet sieht sich in den folgenden Tagen immer wieder mit dem völlig unbefriedigenden Ergebnis seiner Analyse konfrontiert. Aufgabe Nummer zwei ist zum Stillstand gekommen. Jalara war ein spontan aufgetretener, zusätzlicher Testlauf in dieser Sache, der jedoch ebenfalls keine Lösungsmöglichkeit gebracht hat. Ihr Körper liegt regungslos auf einer Liege in einem separaten Teil des riesigen königlichen Saals, ihre Haare sind noch nass und kleben ihr im Gesicht. Es ist kein Leben mehr vorhanden, die körperliche Hülle hat ihre einst so gesunde Bräune völlig verloren und zwischen zwei Haarsträhnen ist ein blickloses starres Auge zu erkennen. Ternet sucht Antworten auf die Frage: Warum sind seine Kinder nicht aktiv geworden? Sie haben sie gleichgültig ertrinken lassen! Er suchte bei den Menschen spontane mitfühlende Reaktionen und musste erkennen, dass solche Regungen bei seinem Volk nicht mehr vorhanden sind. Ein weiterer Test wäre sinnlos, die Ergebnisse sind eine Tatsache.

    Er nimmt seine ganze Kraft zusammen und startet mühsam eine seit tausenden von Jahren nicht mehr aktivierte Komplettanalyse der Gesamtsituation. Kraftvolle Energiemengen fließen ihm zu, ein starkes Vibrieren des Fußbodens setzt sich in den Wänden fort, es dauert Stunden. Die Stunden werden zu Tagen und als das Ergebnis vorliegt, weiß Ternet, dass er schwach geworden ist und die Ursache nur bei ihm selbst liegt. Er, Ternet muss sich verändern um neue Kraft zu finden, zum aller ersten Mal, weiß er nicht, was zu tun ist, denn die Ursache des Problems liegt im Dunkel seiner eigenen unbekannten Vergangenheit. Er muss zurück zum Beginn seiner eigenen Existenz, dort liegen die Antworten und die Lösungen nach denen er sucht. Eine Änderung in dem Programm, das seine eigene Weiterentwicklung fördern soll, ist unabdingbar. Wann bin ich geboren? Wo liegen meine Wurzeln, mein Ursprung? Wer gab mir meine Aufgabe, war ich es selbst? Was ist damals geschehen damit ein Fehler entstehen konnte? Er muss korrigiert werden und zwar an seinem Ursprung!

    *

    Julo liegt entspannt auf der weichen, einen leichten Duft verströmenden Liege und lässt sich seine Beine massieren. Die kleinen flinken Helfer um ihn herum sind in der Lage, alle wichtigen Muskeln eines Körpers zu kennen und sie effektiv zu stimulieren. Geräuschlos gleiten sie auf weichen Rollen hin und her, perfekte Maschinen, die auf jeden Wunsch sofort reagieren. Er lässt es gleichgültig über sich ergehen, seine Gedanken sind weit draußen, bei den Gestirnen, die er jede Nacht am klaren Himmel sehnsuchtsvoll beobachtet. Der Mond erscheint ihm in diesen Stunden wie ein lebendes Wesen, das mit den anderen Planeten kommuniziert und manchmal hat er das Gefühl, dass die Galaxien da draußen auch ihn wahrnehmen. In solchen Momenten wird ihm oft enttäuschend bewusst, wie unmöglich es für ihn ist, sie jemals zu erreichen. Aber er wird auch in dieser Nacht wieder hinaus ins endlose Weltall blicken, sich vorstellen wie es wäre, wenn er hinausfliegen könnte, andere Planeten besuchen und wenn er die majestätisch rotierenden Galaxien erforschen könnte.

    Die fleißigen Helfer haben ihre Arbeit beendet und Julo kehrt in die Gegenwart zurück. Seufzend erhebt er sich und geht zum Fenster. Er registriert, dass er heute besonders oft an Jalara denkt, mehr wie in den vergangenen Tagen, ein merkwürdiges Gefühl steigt jedes Mal in ihm auf, er kann es nicht einordnen. Es kommt ihm so vor, als wenn er etwas übersehen hätte oder vergessen, er weiss aber absolut nicht was das sein könnte. Etwas ist anders, aber was? Julo hat schon versucht mit seinem Freund Elas darüber zu sprechen, musste jedoch feststellen, dass dieser überhaupt nicht verstanden hat, was er sagen wollte.

    Ein tiefer melodischer Klang schwingt plötzlich durch den Raum, es ist die Ankündigung, dass Ternet sprechen wird. Dies kommt täglich vor, es ist eine hohe Ehre die Stimme des Herrschers des Planeten zu hören, für Julo gehört es zur täglichen Routine. Mit einer Handbewegung bedeutet er seinen Helfern sich zu entfernen, dann ist bereit die allgemein übliche tiefe Verbeugung zu machen, sobald das Bild des Herrschers erscheint. Die Luft im Raum beginnt zu flimmern und das leuchtende Symbol Ternets wird sichtbar. Es ist das wunderbare Leuchten des Symbols, das eine klare Sicht auf den Hintergrund unmöglich macht. Ternets Stimme ertönt und Julo hört, wie schon tausende Male die gleichen Worte: „Ohne aus der Tür zu gehen, erkenne ich die Welt, Glück, Licht und Erleuchtung für alle meine Kinder." Julo erwartet, dass nun wie immer eine Aufforderung folgt, mehr Wünsche zu aktivieren und die Phantasie fließen zu lassen,

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