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Clara: Sklavin - Königin - Fürstin
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eBook203 Seiten2 Stunden

Clara: Sklavin - Königin - Fürstin

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Über dieses E-Book

Die Geschichte eines Mädchens, das auf einer Burg aufwächst, von dem Mörder seiner Eltern versklavt und einem genau so selbst- wie herrschsüchtigen Prinzen befreit wird. Fortan erlebt sie einen schmerzvollen Wechsel zwischen Liebe und Hass sowie Akzeptanz und Abscheu.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum22. Dez. 2019
ISBN9783730936887
Clara: Sklavin - Königin - Fürstin

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    Buchvorschau

    Clara - Astrid Schreier

    Der Kronprinz und das Fräulein

    Eines Nachts raste eine Kutsche, bespannt mit zwei schwarzen Pferden, durch den Wald nahe der Stadt Leuenbach. Es regnete stark und der darin sitzende Prinz Callidus rief ungeduldig seinem Kutscher zu: „Ist Leuenbach nun endlich in Sicht? Der Kutscher, dessen Name Mario war, antwortete: „Jawohl, da hinten sind bereits kleine Lichter zu sehen!

    Als der Prinz hinausschaute, erblickte er etwas weißlich Leuchtendes zwischen den Bäumen. Er sah etwas genauer hin und erkannte die Silhouette einer Frau: „Mein Gott!, sagte er leise zu sich. Wenige Momente später erreichte die Kutsche das Hotel, in dem Callidus ein Zimmer gebucht hatte. Die Empfangsdame, eine etwas pummlige Frau im blauen Samtkleid, begrüßte den Prinzen: „Herzlich Willkommen in Leuenbach, Königliche Hoheit! Ich hoffe, Sie hatten trotz des Schmuddelwetters eine angenehme Fahrt hierher. Callidus: „Die Anreise war etwas holprig, aber im Wald gibt es halt keine ebenen Straßen wie in der Stadt."

    Der Prinz bezog ein Zimmer, von welchem man bei Tageslicht einen herrlichen Blick auf die etwas erhöht über der Stadt liegende Burg hatte. Am folgenden Morgen traf sich Callidus mit dem Bürgermeister. Die beiden sprachen über finanzielle Dinge, aber auch das Geheimnis der Burg Leuenbach: „Man erzählt sich, dass sie noch immer bewohnt ist., merkte Bürgermeister Voss an, „Es ist die Rede von einer jungen Frau, die Nacht für Nacht durch den Wald streift und erst kurz vor Sonnenaufgang sich wieder nach dort oben zurückzieht.

    Callidus dachte kurz über etwas nach: „Gibt es irgendeine Möglichkeit, da hoch zu gelangen? Herr Voss schaute aus dem Fenster: „Im letzten Krieg wurde die Brücke über dem Burggraben zerstört – seitdem könnte man nur noch über die Treppen unterhalb des Wachturms nach oben gelangen, aber diese sind mit den Jahren völlig zugewachsen und schon seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt worden. Prinz Callidus sagte entschlossen: „Dann werde ich derjenige sein, der sie nach dieser unendlich langen Zeit wieder nutzt, um hinauf zu gelangen."

    Der Bürgermeister war von dieser Idee alles andere als begeistert: „Bedenken Sie doch, Hoheit, dass die Treppen zu allem Überfluss glitschig und vielleicht sogar abbruchsgefährdet sind. Ich bitte Sie inständig, nochmals darüber nachzudenken! Callidus ließ sich nicht beirren und hielt an seinem Entschluss fest: „Ich habe entschieden, dass ich hinauf zu der Burg steigen und das einsame Mädchen nach Leuenbach bringen werde – vorausgesetzt, die Sage stimmt., sprach er laut. Herr Voss gab nach: „Also, gut, ich werde Sie nicht aufhalten, Hoheit." Callidus zog sich seine Jacke an, öffnete die Tür auf und verabschiedete sich von Herrn Voss.

    Das Schwert, das er immer mit sich trug, half ihm beim Durchqueren des Waldes. Irgendwann entdeckte er an den Felsen, auf denen die Burg stand, viele Steinstufen: „Das muss die Treppe sein!, dachte er laut, schaute nach oben und erblickte einen Turm – den Wachturm. Herr Voss hatte völlig Recht mit dem, was er ihm erzählt hatte. Nach einem anstrengenden Aufstieg war Callidus endlich auf der Burg angekommen. Er atmete durch und schaute sich um: „Gruselig!, dachte er. Niemals hatte er sich erträumen lassen, einmal da oben zu stehen.

    Von der einst erhabenen Burg aus dem dreizehnten Jahrhundert war nach unzähligen Kriegen nicht viel übrig geblieben. Gräser, Moose und andere pflanzenartige Gewächse bedeckten den Steinboden und die Wände des uralten Turmes. Es begann zu regnen und Callidus suchte im Wachturm Unterstand. Forschend die Wendeltreppe hinaufsehend rief er: „Hallo?! Hallo!! Ist irgendjemand da oben?" Er merkte, dass jemand hinter ihm vorbeihuschte.

    Der Prinz hielt sich seine Jacke über den Kopf, um nicht nass zu werden, und lief über den Hof des historischen Bauwerks. Weiter hinten, kurz vor dem Abgrund, sah er dieselbe Frau, die er am Tage zuvor im Wald erspäht hatte. Er lief zu ihr, um sie näher zu betrachten. Sie drehte sich um und hielt ihre Hände nach vorn: „Halt, bleiben Sie stehen, wo Sie sind!" Callidus tat, was sie sagte und betrachtete sie so verzaubert, wie als schaue er einen Engel an.

    Flucht von der Burg

     Sie hatte silberblonde Haare, kristallblaue Augen und war etwa zwanzig Jahre alt. Callidus war wie hypnotisiert, als er in das junge traurige Gesicht blickte. Ihre Haut wies sehr viele Kratzer, blaue Flecken und Schürfwunden auf. Die Person, die von ihrer Statur her eindeutig eine Frau war, erschien dem Prinzen, geistig noch ein Mädchen zu sein. Er fragte sie nach ihrem Namen, sie antwortete: „Clara; einfach nur Clara. Ich weiß nicht, ob ich einen Nachnamen habe. Meine Eltern wurden von meinem Gebieter umgebracht, als ich noch ganz klein war."

    Callidus: „Wie heißt er? Clara wollte antworten, als sie den Mann, um den es ging, hinter dem Prinzen stehen sah. Verängstigt verbeugte sie sich: „Meister, es tut mir schrecklich leid, dass ich unerlaubt eine Pause eingelegt habe, aber ich bin echt kaputt! Callidus drehte sich um und sah einen schwarz gekleideten Mann mittleren Alters mir Vollbart vor sich stehen: „Wer sind Sie?, fragte dieser. Callidus: „Mein Name ist Callidus von Bohlberg, ich bin Kronprinz dieses Reiches – und wer sind Sie, bitteschön? Der unbekannte Mann schwieg kurz.

    Nach ein paar Sekunden sprach er: „Ich bin Jasmund, der Herr über diese Burg, und mir sicher, dass mich Ihr Vater gut kennt. Sie sind doch der Sohn von König Wendelin, oder?! Der Prinz nickte. Jasmund: „Wusste ich’s doch! Ah, wie ich sehe, haben Sie Clara bereits kennengelernt. Sie hilft mir, die Burg Stein für Stein abzutragen. Nur der Wachturm wird stehen bleiben, um die Nachwelt an dieses alte Bauwerk zu erinnern. Der Prinz war geschockt. Blitzschnell zog er sein Schwert, stach Jasmund in den Bauch, schwang seinen Umhang um die (abgeschaltete) Stromleitung und ließ sich mit Clara herunterrutschen. Deren Herr blieb schmerzverkrampft liegen. Mit zusammengebissenen Zähnen sagte er: „Ich krieg dich wieder, Clara!"

    Unten angekommen landeten der Prinz und seine „Schutzbefohlene" unsanft in einem Haufen zusammengerechter Äste und Zweige. Callidus erkundigte sich nach dem Befinden des jungen verschüchterten Fräuleins. Anstatt darauf zu antworten, sprang sie auf und rannte davon, ohne ein Wort zu sagen. Callidus konnte ihr nicht folgen, weil ihm der Rücken wehtat.

    Nach ein paar Minuten waren die Schmerzen weg und der Prinz stand auf. Er sah sich suchend um, doch Clara war verschwunden. Wehmütig hielt er sich die linke Hand ans Herz: „Oh, ich hoffe, ihr wird nichts Schlimmes zustoßen!" sprach er leise und ging zum Rathaus.

    Als er dem Bürgermeister von seinen Erlebnissen erzählte, war dieser die Aufregung in Person. Herr Voss und lief wild im Zimmer umher: „Mein Gott, Königliche Hoheit, sind Sie denn noch ganz bei Trost? Die junge Dame findet sich doch hier unten gar nicht zu Recht und … ich bezweifle, ob sie überhaupt Ahnung vom Umgang mit anderen Menschen hat – so einsam, wie sie bis jetzt gelebt hat. Callidus nickte: „Genau deshalb gehe ich sie jetzt suchen.

    Mit einem flüchtigen Handschlag verabschiedete sich der Prinz vom entnervten Bürgermeister, zog sich seinen Mantel an und verließ das Haus. Er befragte alle Leute, die er traf, nach Clara, aber niemand wollte sie gesehen haben, bis er zum Müller kam, welcher sagte: „Ich höre schon seit einer Weile komische Geräusche aus dem Lagerraum – vielleicht ist sie es ja."

    Tatsächlich: Zwischen vielen Mehlsäcken kauerte Clara, zusammengerollt wie ein ängstlicher Igel. Callidus bat sie, aufzustehen, was sie jedoch verweigerte: „Lassen Sie mich in Ruhe, Euer Hoheit! Sie haben doch was Besseres zu tun als sich um mich armseliges Wesen zu kümmern." Callidus: „Nein, gerade, weil du so armselig und hilflos bist, will ich dir ja helfen."

    Der Müller räumte ein paar Säcke beiseite und der Prinz hockte sich vor die sehr mädchenhafte Frau hin: „Sieh mich an, Clara, bitte! Sie tat es und gab Callidus den Blick in ihre verweinten Augen frei, was ihn schaudern ließ: „Dein Anblick ist schrecklich – dir muss geholfen werden. Bitte, komm mit in mein Schloss! Ich bitte dich inständig, meine traurige Schönheit! Dieser Bitte kam Clara sofort nach, denn niemand hatte sie zuvor als „schön" bezeichnet. Der Prinz rief eine Kutsche herbei und fuhr mit ihr rasch in Richtung des Königsschlosses.

    Die Königsfamilie

     In der Empfangshalle des prunkvollen Gebäudes traf Callidus zufällig auf seinen Vater, König Wendelin, welchem er seine Begleiterin vorstellte. Der König schaute sie mitleidig an: „Oh, du armes Kindel siehst fürchterlich aus! Du brauchst dringend neue Kleidung. Callidus: „Darum kümmere ich mich, Vater. Mach dir keine Sorgen – bei mir ist sie gut aufgehoben!

    Callidus führte Clara in ein großes Gemach, dessen Fenster Ausblick auf den gesamten Garten boten. Sie stand halb geschockt, halb erstaunt da und sagte leise: „So was ist mir nicht würdig, Hoheit! Ich bin doch nur ein einfaches mittelloses Mädchen. Callidus ergänzte: „Mit einem so wunderhübschen Antlitz, dass selbst der Vollmond am Himmel dagegen wie ein klitzekleines, meilenweit entferntes Flackerlicht erscheint. Heimlich schloss er die Zimmertür ab.

    Clara betrachtete skeptisch das große Himmelbett, das mit einem rotweißen Kissen und einer gleichfarbigen Decke bestückt war. Von den verzierten Eichholzstangen hing ein schneeweißer Vorhang herunter, der an allen vier Seiten mit ebenso weißen Bändern befestigt war.

    Der Prinz knöpfte langsam Claras Kleid am Rücken auf, als sie sich pfeilschnell umdrehte und ihn wegschubste: „Nein!, rief sie, „Oh nein, Hoheit, das will ich nicht. Ich kenne Sie doch gar nicht so gut. Callidus’ Stimme wurde sanfter: „Wenn zwei Herzen im gleichen Takt schlagen, ist es doch egal, wie gut sich ihre Besitzer kennen. Ich liebe dich und du tust dies sicher auch." Die junge Frau wusste nicht, was sie sagen sollte. Verwirrt setzte sie sich aufs Bett.

    Callidus: „Ich sehe es dir doch an – du liebst mich – auch, wenn du es nicht offen sagen willst. Zeige es, wenn schon nicht in Worten, wenigstens in deinen Taten! Clara. „Oh nein, Hoheit, ich werde mich Ihnen nicht hingeben – niemals! Callidus schloss die Tür wieder auf: „Na gut, du hast gewonnen. Jetzt lasse ich dich in Ruhe, aber du wirst schon sehen, dass ich Recht habe. Früher oder später bestimmt. Ich geh jetzt zu meinen Eltern." Er verließ den Raum.

    Vollkommen fassungslos blieb Clara auf der Bettkante sitzen, bis König Wendelin um Eintritt bat, der ihm gewährt wurde. Er trat mit einem zusammengefalteten Kleid im Arm ins Zimmer und setzte sich neben Jasmunds Ex-Sklavin: „Zieh dich erst einmal um, dann kannst du in den Speisesaal kommen. Du musst unbedingt etwas essen – so abgemagert, wie du bist!", sprach er und ging wieder raus. Clara starrte sekundenlang gedankenverloren auf das Kleid.

    Unterdessen im Speisesaal: Callidus, dessen Mutter Königin Klementine, und seine Schwester Xenia saßen gemeinsam am Esstisch, als Wendelin hinzukam. Callidus fragte hektisch: „Vater, hat Clara das Kleid angenommen? Der König setzte sich neben seine Frau: „Ich weiß nicht – sie saß stumm da und starrte Löcher in die Luft. Xenia: „Callidus, warum hast du die Kleine mitgebracht? Sie gehört doch gar nicht hierher. Callidus: „Oh doch, meine Liebe!

    Wendelin nahm etwas Salat aus der Schüssel, die ihm ein Diener hinhielt, und sprach: „Streitet euch nicht schon wieder! Seit ihr euch kennt, gibt’s Zwist. Von Geschwisterliebe kann wirklich keine Rede sein. Klementine: „Oh ja, mein liebster Gemahl, das stimmt allerdings.

    Die Königin legte ihr Besteck parallel auf den Teller: „Das Essen war wieder einmal köstlich! Sie tupfte sich mit einer Serviette den Mund ab: „Also, Callidus, du machst deinem Vornamen momentan überhaupt keine Ehre – all deine Handlungen erscheinen mir alles andere als klug. Verrate mir den Grund, warum du dieses verwahrloste Mädel zu uns gebracht hast."

    Callidus schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und rief laut: „Clara ist nicht verwahrlost – nur unter Umständen aufgewachsen, die ihr nicht würdig sind! Xenia: „Hey, beruhig dich mal wieder! Woher willst du wissen, was wem würdig ist? Callidus: „Ich weiß es halt."

    Wendelin blieb, im Gegensatz zu den anderen, ruhig: „Mein Sohn wird schon wissen, warum, wieso, weshalb und so. Ich habe vollstes Vertrauen zu ihm. Callidus bedankte sich bei seinem Vater für dessen liebevolle Worte: „Das werde ich dir niemals vergessen. Clara wird sich hier sicher gut einleben – dafür garantiere ich. In diesem Moment klopfte es an der Tür.

    Der Fremde im Park

     Alle Augen waren auf diese gerichtet, als Klementine die noch unbekannte Person zum Eintritt aufforderte. Die Tür ging auf und eine Frau mit offenem blonden Haar und schimmernder Haut betrat in einem himmelblauen Kleid mit

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