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Holotrope Bewusstseinszustände und die Verblendung des dritten Auges: Zauber, Magie und Dämonie der Astralwelten in kritischer Beleuchtung
Holotrope Bewusstseinszustände und die Verblendung des dritten Auges: Zauber, Magie und Dämonie der Astralwelten in kritischer Beleuchtung
Holotrope Bewusstseinszustände und die Verblendung des dritten Auges: Zauber, Magie und Dämonie der Astralwelten in kritischer Beleuchtung
eBook852 Seiten10 Stunden

Holotrope Bewusstseinszustände und die Verblendung des dritten Auges: Zauber, Magie und Dämonie der Astralwelten in kritischer Beleuchtung

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Über dieses E-Book

Dieses Werk beschäftigt sich mit außergewöhnlichen Zuständen des menschlichen Bewußtseins, die der Medizinphilosoph, Psychotherapeut und Psychiater Dr. med. Dr. phil. STANISLAV GROF als "holotrope Bewusstseinszustände" definierte, weil durch diese transpersonale Erfahrungen möglich werden. Im ersten Teil werde sämtliche Auslösebedingungen für die Induktion außergewöhnlicher veränderter Bewusstseinszustände aufgezeigt und die subjektiven Komponenten dieses inneren spirituellen Erlebens beschrieben. Von der transpersonal psychologischen zur religionskritischen und -historischen sowie vergleichenden religionswissenschaftlichen Deutung der Phänomene ausgehend wird der psychohygienische Nutzen dieser reflektiert. Im zweiten Teil werden zunächst die subjektiven Komponenten dieses inneren spirituellen Erlebens, des "kosmischen Bewußtseins", analysiert, sein Zauber und seine Dämonie aufgezeigt. Im dritten Teil werden verschiedene "Techniken des Heiligen" und ihre Anwendung im Kult und in der Therapie beschrieben. In den letzten Teilen dieses Opus Magnum geht es um transspirituelle, religiöse, weltanschauliche Interpretationen der paranormalen Phänomene und Inhalte transpersonaler Erfahrungen sowie deren Schlussfolgerungen auf das Menschenbild, dem Verständnis vom Sinn, Zweck und Ziel unserer Existenz, aber auch in welcher Weise diese den christlichen Glauben bestärken können.
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum29. Jan. 2024
ISBN9783740760557
Holotrope Bewusstseinszustände und die Verblendung des dritten Auges: Zauber, Magie und Dämonie der Astralwelten in kritischer Beleuchtung
Autor

Holger Karsten Schmid

Holger Karsten Schmid, geboren am 15.09.1968 in Marburg an der Lahn; Graphik-Design Studium in Hamburg, Kunsttherapie in Nürtingen, Psychologie an der Bergischen Gesamthochschule Wuppertal und Soziale Verhaltenswissenschaften an der Theologischen Hochschule Friedensau; 2000 Graduierung zum Magister Artium im Hauptfach "Soziale Verhaltenswissenschaften / Klinische Psychologie". Ausbildung zum Sozialtherapeuten für Suchtkrankenhilfe im Verfahren der Integrativen Therapie am Fritz-Perls-Institut (EAG) mit Abschluss. Streetwork Arbeit in Hamburg, von 2000 Co-Therapeut, von 2002 bis 2008 als Suchtberater, dann bis jetzt als Sozialtherapeut für Suchtkrankenhilfe tätig. Freischaffender Künstler, Autor, Speaker für spirituelle, religionskritische, religionshistorische und grenzwissenschaftliche Themen. Holger K. Schmid lebt in Bayern, ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

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    Buchvorschau

    Holotrope Bewusstseinszustände und die Verblendung des dritten Auges - Holger Karsten Schmid

    Das Buch

    Im Schamanismus, in spirituellen Traditionen, wurden psychospirituelle Wachstums-, Heil- und Depossesionsmethoden, d.h. bewußtseinsverändernde Methoden oder Praktiken (Trance- und Doorwaytechniken) angewandt, um mit der geistigen Welt, d.h. der „Geisterwelt Kontakt aufnehmen (Ekstase) oder auch um Einblicke (Trance) in diese via Seelen- und Bewußtseinsreisen in „höhere bzw. multiplen Welten bekommen zu können. Diese schon bis zur Steinzeit zurückreichenden „Techniken des Heiligen, die Divinations- und Meditationspraktiken, durch die verborgenes Wissen und feinstoffliche Energien aus der göttlichen Welt von autonomen metaphysischen bzw. transintelligiblen Geistwesen für Heilungs- und Verfluchungszwecken bezogen wurde und werden, wurden von indigenen Kulturen, westlichen Mysterienkulten, von Alchemisten, Okkultisten und Logenmitgliedern verfeinert, vereinfacht und aus dem ursprünglich schamanischen Kontext herausgerissen, von heutigen modernen „Bewußtseinscoaches öffentlich gemacht. Genaugenommen wurde das ursprünglich geheime Wissen, das nur charakterlich und spirituell reifen Personen zugänglich sein sollte, entheiligt oder einfacher gesagt profanisiert. Gab es noch zur Zeit des Alten Testamentes Prophetenschulen, in denen gelehrt wurde, mit welcher geistigen Haltung und wie man sich dem Göttlichen nähern sollte und war dies allein dem Hohepriester bei seinem Eintritt ins Allerheiligste der Stiftshütte (Mischkan) vorbehalten, erscheint es heute zu einer profanen Freizeitaktivität entartet zu sein. Wurde im Alten Testament der Missbrauch von diesen Techniken von Gott verschrien und von Christen als „okkulte Techniken" abgelehnt, frönen Bewußtseinscoaches von ihren Astralreisen und werben Selbstoptimierungscoaches mit der geistigen Welt in Kontakt zu kommen und sich sogar Geistführer anzueignen. Esoterische¹ Methoden werden angewandt, um von dem Glauben in das Schauen kommen zu können, während das biblisch orientierte Christentum sich (2. Korinther 5,7) mit dem Glauben als Haltung zum Numinosen begnügt, aber auch weil JHWH – der Volksgott der Israeliten, der erstmals auf einer Mescha-Stele (um 840 v. Chr.) belegt ist und in dem Ausruf Hallelu Jah („lobet Gott!) besungen wird –, eigenmächtige Versuche durch okkulte Praktiken zurück in dem „Garten Eden oder in das „himmlische Allerheiligste, esoterisch formuliert, in die Astralwelt kommen zu können zum Schutz vor den gefallenen Engeln bzw. dubiosen Entitäten und deren schädigenden Einfluss, der sich auch hinter süßlichen Worten und bezaubernden außerkörperlichen Erfahrungen und visionären Schauungen verbirgt, strikt verboten hat (5. Mose 18,9-14). Schon die Schlange am „Baum der Erkenntnis versprach der Eva, dass ihr durch den Verzehr der verbotenen, wahrscheinlich psychedelischen Frucht das „dritte Auge geöffnet und sie dadurch gewahr werden würde selbst Gott zu sein. Auch ungewollt oder unbeabsichtigt können bei Gehirnschädigung, Herzstillstand, Koma oder bei existenziellen Krisen, lebensbedrohlichen Erkrankungen, bei Isolation, Todesangst-Erfahrungen, Nahtoderfahrungen außergewöhnliche oder holotrope Bewußtseinszustände auftreten, die meist mit transpersonalen Erfahrungen einhergehen. Mit zunehmender subkortikaler Erregung entfernt sich der Mensch vom Ich des Alltags und von innen gesteuerte seelische Vorgänge treten zunehmend hervor, bis transpersonale Erfahrungen erfolgen. Dieses Werk beschäftigt sich mit außergewöhnlichen Zuständen des menschlichen Bewußtseins, die der Medizinphilosoph, Psychotherapeut und Psychiater Dr. med. Dr. phil. STANISLAV GROF als „holotrope Bewusstseinszustände definierte, weil durch diese transpersonale Erfahrungen möglich werden.

    Im ersten Teil werden sämtliche Auslösebedingungen, sogenannte „Techniken des Heiligen, für die Induktion außergewöhnlicher veränderter Bewusstseinszustände, ihre schamanischen, kulturellen und therapeutischen Anwendung aufgezeigt, die jedoch nicht, wie das Wort „holotrop suggeriert, selbstverständlich auf „Ganzheit" – was wie ein Synonym für Erlösung erscheint – hinzielen, durchaus aber eine postmortale Existenzform nach der Auferstehung erleben lassen können.

    Im zweiten Teil werden zunächst die subjektiven Komponenten dieses inneren spirituellen Erlebens, des „kosmischen Bewußtseins, beschrieben, sein Zauber und seine Dämonie. Von der transpersonal psychologischen zur religionshistorischen; -kritischen, psychologischen sowie vergleichenden religionswissenschaftlichen und psychiatrischen Deutung der Phänomene ausgehend wird der psychohygienische Nutzen dieser reflektiert. Nach Aussagen des Erziehungswissenschaftlers Prof. Dr. REINHARD FRANZKE aus Hannover öffnen Trancezustände immer nur die Tür zur Welt der Götter, Geister und Dämonen, nicht aber zum Unbewussten oder Unterbewusstsein. Im Zustand der Trance sind Schamanen, Magier, Hexen, Esoteriker, Patienten beim „holotropen Atmen (zur Ganzheit, zum Kosmos hinführend) Kanäle des „Göttlichen", die Wissen, Lehren, Botschaften und Anweisungen aus transzendenten Quellen empfangen und channeln. Die bekanntesten Techniken der Divination bzw. Divinatiomsmeditation (Erlangen von Wissen aus der göttlichen Welt, das für die Diagnose über den kausalen Ursprung von Krankheit und deren Heilungsmöglichkeiten und zur Wahrsagerei genutzt werden kann) zu den drei Welten des Bewusstseins nach den schamanischen Kosmologien und Inspiration (übernatürliches Wissen ermitteln) sind das schamanische Seelenreisen (außerkörperliche Erfahrungen), Kartenlegen (Tarot), Kristallsehen, Pendeln, Muten (Wünschelrute), Astrologie, die Orakelkunst, die Numerologie und der kinesiologische Muskeltest.² Wie nützlich oder schädlich der Geisterkontakt sein kann, wird erörtert. Es werden die Risiken aufgezeigt, denen sich der „spirituelle Abenteurer aussetzt, wenn er den beschränken Rahmen der Alltagswelt und des Tages-Wach-Bewußtseins verlässt und in den Bereich des Überbewußtseins, der Astral- oder Plasmadimension (Interwelt), eintritt. Wirkliche spirituelle Lehrer machen darauf aufmerksam, doch selbsternannte Bewußtseinscoaches sind solche nicht, selbst wenn sie als Psychopomp fungieren wollen, wie es die spirituelle Lehrerin und Heilerin Dr. MEG BLACKBURN LOSEY tut. Prof. Dr. med. CHRISTIAN SCHARFETTER (Psychiater in der Psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich) sah es als notwendig an, dass der Mensch durch seine gesamte Lebensführung genügend vorbereitet und würdig sein sollte, bevor er die „Techniken des Heiligen anwendet, denn er warnte seinerzeit schon davor, dass diese Seelenreise zu gefährlichen Abwegen, d.h. psychotischen Krisen führen kann, die Christen als Umsessenheitsphänomene interpretieren.

    Im dritten Teil werden Deutungen und Fehldeutungen der schamanischen Ekstase reflektiert, die ALBERT HOFMANN als die „echte Religion der Alten Zeit"³ bezeichnet, weil die transpersonale Erfahrung selbst „einem den Glauben an die wahre Einheit und Integrität des Universums gibt, an uns selber als integrale Bestandteile des Ganzen. Sie ist es, die vor uns die sublime Erhabenheit unseres Universums und das schwankende, schillernde, alchemische Wunder, das das alltägliche Bewußtsein darstellt, enthüllt." DMT ist quasi ein Ticket (Trip) nach Akasha, an dem das gesamte Wissen des Universums in einem Punkt zusammenfließt und wo, nach CHRISTIAN RÄTSCH, die Menschen und Götter eins sind. Diese Alleinheit im „kosmischen Bewußtsein", die der Unio Mystica gleicht oder dem Moksha (Erlösung / Erleuchtung) beim monistischen System des Advaita-Vedanta (Sanskrit, m., , advaita vedānta, advaita = „Nicht-Dualität), in dem die Wesensidentität von Atman (individuelle Seele) und Brahman (Weltseele) angenommen wird, wird dem christlichen Einheitsverständnis gegenübergestellt, in dem die Christen durch den Glauben in eine geistliche Gemeinschaft von Individuen mit Gott hineingenommen werden (1. Kor. 12,12f.; Hebr. 12,22-24) nach der Aufhebung des Todesfluches (1. Kor. 15,25f.; 1. Kor. 12,4-27). Es werden die „Schatten der Erleuchtung (Maya) aufgedeckt, in denen Befreiung, Erlösung und Heil vergeblich erhofft werden.

    Dieses Werk ist entstanden aus der Initiative des Internationalen spirituellen Forums für integrale (inter- und multidisziplinäre) Bewußtseinsforschung und Suchttherapie (ISFIB) zur Aufklärung über das Heil- und Gefährdungspotential von Grenzerfahrungen im Rahmen der Bewusstseinsforschung und Konzeption einer die spirituellen Aspekte von Krankheit und Suchtverhalten berücksichtigenden „integralen, ergebnisorientierten und das Identitätsgefühl stabilisierenden Suchttherapie".


    ¹ Esoterik (vom griech, „esoteros = „nach innen gekehrt, „geheim) entlehnt Methoden aus dem Schamanismus, um „spirituelle Erfahrungen zu ermöglichen. Risiken und Gefahren werden blind in Kauf genommen.

    ² FRANZKE, REINHARD (2. Aufl. 2005; S,24): Magie – Magische Rituale und Praktiken in Schule, Gesellschaft und Gemeinde. Lage: Logos Verlag.

    ³ SCHULTES, RICHARD EVANS und HOFMANN, ALBERT (1998; S.137): Pflanzen der Götter. Die magischen Kräfte der bewußtseinserweiternden Gewächse. Aarau: AT Verlag.

    Urheberrechte und Haftungsausschluss:

    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung durch den Autor. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Je nach emotionalem, kognitivem und spirituellem Reifegrad des Lesers besteht der Umgang mit Kenntnissen und eine Tendenz zum Missbrauch derselben, sodaß der Autor und der Herausgeber keine juristische Verantwortung oder Haftung für Schäden des Lesers übernehmen kann, die bei diesem durch die Kenntnisse der Inhalte und den aus diesen erfolgten Handlungen entstehen. Die Ratschläge in diesem Buch sind von dem Autor sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Gewähr nicht übernommen werden, da Bewußtseinsphänomene unter veränderten oder holotropen Bewußtseinszuständen nicht vorhersehbar sind und selbst durch ihren „Zauber zu Suchtverhalten führen können und dieses Buch gerade nicht eine Anregung bieten soll, das „dritte Auge zu öffnen und sich dabei dem Einfluss transintelligibler Geistwesen zur „Verfügung" zu stellen. Eine Haftung des Autors für Personen-, Sach- und Vermögensschaden ist ausgeschlossen.

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    Da menschliches Wissen immer Stückwerk (1. Kor.13,9) bleibt, können auch diese Sichtweisen des Autors in diesem Buch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Je nach emotionalem, kognitivem und spirituellem Reifegrad des Lesers besteht der Umgang mit Kenntnissen und eine Tendenz zum Missbrauch derselben, sodaß der Autor und der Herausgeber keine juristische Verantwortung oder Haftung für Schäden des Lesers übernehmen kann, die bei diesem durch die Kenntnisse der Inhalte und den aus diesen erfolgten Handlungen entstehen.

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort und Danksagung

    Einführung

    1 Bewußtsein und holotrope Bewußtseinszustände:Ein Phänomen, das die Materie „transzendiert" und himmlische Welten erschließt

    1.1 Vom mittleren Tageswachbewußtseins zum non-dualen Über-Bewusstsein:Eintritt in die non-intersubjektive „Anderwelt"

    1.2 Hypnotische und hypometabolische Zustände als Universalauslöser transpersonaler Wirklichkeitserfahrung bzw. spiritueller Transzendenzerfahrung

    1.3 Methoden zur Induktion außergewöhnlicher veränderter Bewußtseinszustände:Von den Trance-, Doorway- und operativ-spiritistischen Techniken zur Medialität

    I. Psychologische Verfahren

    II a. Pharmakologische Stimuli:Halluzinogene I. Ordnung

    II b. Pharmakologische Stimuli:Halluzinogene II. Ordnung

    III. Physiologische Stimuli

    IV. Kombinierte Stimuli

    1.4 Trance:das „verrückte oder „entrückte Bewußtsein – vom ausrangierten inneren Zeugen oder Observerego bei der Dissoziation und Inkorporation

    1.5 Trance – die klassische Doorwaytechnik zur Induktion holotroper Bewußtseinszustände, transpersonaler und religiöser Erfahrungen

    1.6 Ekstatische Trancephänomene und überwache Bewußtseinszustände (Nirvikalpa-Samadhi)

    1.7 Trancezustände nach holotropem Atmen (Hyperventilation): Temporäre Besessenheitszustände als Ursache für spirituelle Krisen und ihre therapeutische Euphemisierung mit dem Begriff „Durchbruchserfahrung"

    2 Die Phänomenologie holotroper Bewußtseinszustände:Sein im kosmischen nondualen-objektlosen BewußtSein

    2.1 Die Öffnung des 3. Auges im „Psychoraum":Das Entschlüsselungssystem sinnlicher und aussersinnlicher Daten unseres Geistes

    2.2 Spielräume des menschlichen Bewußtseins jenseits der Ich-Konstrukte:Von der Erweckung des kosmischen Sinns

    2.3 Holotrope Zustände des Bewußtseins:Einblicke in geistige Abbilder der Welt und virtuell erscheinende Parallel-Welten und Wirklichkeitssimulationen

    2.4 Die Struktur ekstatischer Selbstentgrenzungserfahrungen im holotropen Bewusstseinszustand

    2.5 Die Matrix, das multidimensionale „Raster, das PSI-HIGGS-Feld, als „Erfahrungsraum des Bewußtseins

    2.6 Parallelwelten – die Himmel der Himmel Gottes:Die siebenarmige Menora als Lebensbaum und als Symbol für die 7 Welten und 7 Bewußtseinsstadien

    2.7 Das „himmlische Jerusalem, seine Perlentore und die „multidimensionalen Häuser Gottes:Postmortale Ausflugsziele nach der Parusie für Christen und Abenteuerspieplätze für Spiritualisten und Psychonauten in der Gegenwart

    2.8 Die Astralebenen:intersubjektiver-holografisch organisierter „Ort" der Archetypen und Entitäten

    2.9 Schamanische Seelenreisen:Das eroberte Jenseits und die verlorene Ich-Integrität

    3 Vom Schatten der Erleuchtung oder wenn der „Schein" trügt:Wahrheiten und Halbwahrheiten über das Siddhi-Programm für den Weltfrieden und das Sein der Erlösten

    3.1 Die Transformation des „Ich-Modells und die Folgen einer Depersonalisation:Von der „Psychose als Therapie zur „spirituellen Krise" als Stolpersteine auf den Irrwegen zur eigenen Göttlichkeit

    3.2 Erleuchtung ohne den Erleuchteten:Erlösung vom Ich im Satori und Kensho

    3.3 Die Erfahrung des „Erwachens und das Phänomen vom „falschen Erwachen:Der Mundus Imaginalis der Erscheinungen vs. dem nondualen-kosmischen Bewußtsein in der Alleinheit

    3.4 Das Erwachen des Phönix zwische Erleuchtung und Wahnsinn:Von der Bewußtseinserweiterung zum multidimensionalen-kosmischen Bewußtsein

    3.5 Chancen und Gefahren spiritueller Lebenshilfe und Heilsversprechungen:Vom vorgetäuschten spirituellem Erwachen (Transformation) und der Umdeutung spiritueller Krisen als „Durchbruchserfahrung"

    Literaturverzeichnis

    Literaturquellen und Fußnoten zu Tabelle 2

    Anlaufstellen und Netzwerke bei religiösen oder spirituellen Störungen

    Weitere Veröffentlichungen des Autors

    Vorwort und Danksagung

    In diesem ersten Band der Reihe „Techniken des Heiligen und deren paranormalen Phänomene und Auswirkungen auf das Bewußtsein und Selbstverständnis" werden sämtliche veränderte und holotrope Bewußtseinszustände auslösenden Trance- und Doorwaytechniken vorgestellt. Der persönliche Austausch mit Bewußtseinsforschern über die Phänomenologie von Grenzerfahrungen und mit christlichen Autoren, die deren Bedeutung in der Religionsgeschichte und der Gegenwart vor dem Hintergrund einer kosmischen Heilsgeschichte interpretieren, gab mir die Impulse eingehender auf diese einzugehen. Somit bedanke ich mich für den tiefsinnigen Austausch mit Prof. Dr. REINHARD FRANZKE, dem Schweizer Chemiker und Entdecker des LSD Dr. Dr. h.c. mult. ALBERT HOFMANN und den weiteren folgenden Personen, deren Schriften mich beeinflusst haben und bei denen ich die Ehre und das Glück besaß, mich mit ihnen austauschen zu können. Diesen drücke ich meinen Dank für ihre Hilfe, ihre Inspirationen und Quellenverweisen aus: Dr. MICHAEL SCHÖTER-KUNHADT (Assistenzarzt u. Leiter der deutschen Nah-Todesforschung), Prof. Dr. phil. nat. PAUL THOLEY (Sportwissenschaftler, Psychologe u. Bewußtseinsforscher), Entwickler der „Klartraumtherapie", WERNER ZURFLUH, Schweizer Bewußtseins- und Klartraum-Forscher, Prof. Dr. BRUCE GREYSON (Präsident der amerikanischen Muttergesellschaft der „International Association for Near Death Studies", IANDS, und Psychiater), Prof. Dr. RENAUD van QUEKELBERGHE (Fachbereich Psychologe der Universität Koblenz-Landau; Prof. Dr., Dipl.-Psych., M. Div., PPT, ist Professor für Klinische Psychologie und Psychodiagnostik an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, seit 1979. Forschungsgebiete: klinische Ethnopsychologie, veränderte Bewusstseinszustände, Schamanismus und transpersonale Psychologie), Prof. Dr. med. CHRISTIAN SCHARFETTER (Psychiater in der Psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich), Prof. Dr. med. DETLEF BERNHARD LINKE (Neurochirurg der Neurochirurgischen Universitätsklinik in Bonn, Organisator der Bonner Colloquien zur Medizinischen Ethik und Mitorganisator der Bonner Symposien zu „Gehirn und Bewußtsein - Anfang 2005 verstorben), Prof. Dr. med. Dr. h.c. CHARLES PROBST (Neurochirurg FMH. Gründer der neurochirurgischen Klinik des Kantonsspitals Aarau, Schweiz. Professor an der Universität Zürich und Ehrendoktor der Universität Lublin), Dr. med. WOLFGANG STROBEL (Arzt für Psychiatrie und Neurologie, Psychotherapie, Psychoanalyse, Musiktherapeut in Würzburg), PD Dr. phil. THOMAS METZINGER (Philosoph. Leiter des Arbeitsbereiches Theoretische Philosophie am Philosophischen Seminar der Universität Mainz), WILL BARON (Autor des Buches „Ich war ein Priester des New-Age), KATJA WOLF (Autorin des Buches „Salomons Kunst: Astralreisen ausserhalb des Körpers), ZOË BEE (Autorin des Buches „Lichtfängerin: Mein langer Weg von New Age nach Bethlehem, AXEL KLITZKE (Ingenieuer für Ergonomie und Bauwesen, Hobby-Archäologe und „Pyramidenforscher"), Dr. LOTHAR GASSMANN (evangelikaler Theologe, Publizist und Liedermacher), Dr. MARTIN KUMPHUIS (Psychologe, Psychotherapeut, Theologe, ehem. Buddhist).

    Einführung

    „Unser normales Alltagsbewußtsein ist nur eine Art von Bewußtsein, und viele

    andere Arten von Bewußtsein umgebenes, nur durch einen dünnen Schleier

    verborgen. Möglicherweise verbringen wir unser ganzes Leben, ohne jemals

    von ihrer Existenz zu erfahren. Gebrauchen wir aber den richtigen Stimulus, so

    können wir sie in ihrer ganzen Vielzahl entdecken."

    WILLIAM JAMES in „Die Vielfalt religiöser Erfahrung"

    Das Bewußtsein ist seiner ursprünglichen Natur nach still und rein und seht

    über dem Dualismus von Subjekt und Objekt.

    Dennoch bilden sich in ihm das Prinzip der Absonderung, und mit ihm erhebt

    sich der Wind der Aktion, der die stille Oberfläche des Geistes zu Wellen

    aufpeitscht. Nun differenziert er sich und evolviert zu einer achtfachen

    Schichtung.

    DAISETZ TEITARO SUZUKI

    ALBERT EINSTEIN hatte wohl noetische Erlebnisse, wie auch NIKOLA TESLA in seinem Kontakt zu Außerirdischen, sonst hätte er folgendes nicht schreiben können: „Das schönste und tiefste Gefühl, das wir erfahren können, ist die Wahrnehmung des Mystischen. Sie ist die Quelle aller wahren Wissenschaft." In seinem Monumentalwerk über die Spielarten religiöser Erfahrungen (The Varieties of Religious Experience, publiziert 1902) stellte der Pionier der Religionspsychologie WILLIAM JAMES fest, dass alle mystischen Erlebnisse zwei charakteristische Merkmale aufweisen: Sie vermitteln zum einen eine „noetische Qualität, das Gefühl, plötzlich tiefe Einsicht in die Gesetzmäßigkeiten des Kosmos zu gewinnen und einer anderen, „echteren Realität zu begegnen. Da sie jedoch per definitionem außerhalb der gewöhnlichen Wahrnehmung liegen, können sie zum anderen in der normalen Sprache höchst ungenügend vermittelt und nur durch eigenes Erleben vollständig erfasst werden.

    STANISLAV GROF wollte ursprünglich nur das therapeutische Potential psychedelischer Drogen erforschen, bis er selbst von der Existenz höherer Bewusstseinszustände überzeugt wurde und schließlich die Transpersonale Psychologie begründete. Die Berkeley-Psychologin, Kognitionsforscherin und praktizierende Buddhistin Prof. ELEANOR ROSCH von der University of California in Berkeley stellte sich nach eigener Erfahrungen holotroper Bewußtseinszustände die Frage, weshalb diese nicht selbstverständlich auftreten: „Die spannende Frage ist nicht, wie und aus welchen Elementen Erleuchtung entsteht, sondern vielmehr: Wie kommt es, dass unser ursprüngliches, erleuchtetes Bewusstsein immer weiter eingeengt wurde, sodass wir in einer Welt voller Illusionen (Maya = Matrix) leben? Der Phänomenologie „holotroper Bewußtseinszustände ist nicht dadurch auf die Schliche zu kommen, wenn man, wie der Radiologe und Neurotheologe ANDREW NEWBERG aus Pennylvania in seinem Buch „Why God Won't Go Away" (Ballantine, Random House) lediglich neuronale Parameter misst und durch diese schlussfolgert, dass eine verringerte Aktivität im Orientierungsareal dafür sorge, dass das Gehirn nicht mehr zwischen den Grenzen des Individuums und der äußeren Welt unterscheiden könne. Mit zunehmender subkortikaler Erregung entfernt sich der Mensch vom Ich des Alltags und von innen gesteuerte seelische Vorgänge treten zunehmend hervor, das Eintauchen in die Plasmadimension läßt seine subjektive Wirklichkeit mit der der „Anderwelt" (non-ordinary-reality) verschmelzen. Den ekstatischen Zustand des „absoluten Eins-Seins lässt sich nicht durch Kernspintomografie erfassen, denn unser Körper und unser Geist sind nicht das, wofür sie die Wissenschaft hält. Dies konnte Rosch bestätigen als sie zum Totenbett ihres tibetischen Meisters gerufen wurde und den Raum betrat, in dem der wenige Tage zuvor verstorbene Lama in einer Meditationshaltung sitzend aufgebahrt wurde. Von dem Toten ging eine geistige Präsenz aus, die sie stärker als je zuvor gespürt habe, „als sei der Körper nur ein Filter gewesen, der plötzlich weggefallen ist.

    Rosch erinnerte sich: „Es war, als ob der Geist von seiner leiblichen Hülle befreit wäre und unmittelbar zu uns spräche."

    Weltweit sind Trance- und Doorwaytechniken als „Technologie des Heiligen bekannt, die zur Auslösung einer außerkörperlichen Erfahrung oder zu einer Seelenreise führten, bei der Astralreisende die Schwerkraft irdischer Existenz aufgehoben erleben. Mehr noch: „Viele transpersonalen Erfahrungen beinhalten Ereignisse aus dem Mikrokosmos und Makrokosmos (Universum), Welten, die den menschlichen Sinnen ohne Hilfsmittel nicht zugänglich sind, oder aus historischen Epochen, die vor der Entstehung des Sonnensystems, der Entstehung des Planeten Erde oder dem Auftreten lebender Organismen, der Entwicklung des Nervensystems und der Herausbildung des homo sapiens liegen.⁴ STANISLAV GROF beschreibt die Reichweite des holotropen Bewußtseins, die sich nicht auf die materielle Welt und die Raum-Zeit beschränkt: „Es kann sich bis jenseits der Grenzen der Newtonschen Realität ausdehnen und außergewöhnliche Dimensionen der Existenz erschließen. Hierzu gehören beispielsweise die Astralregionen mit körperlosen Wesen, die Sphären mit übermenschlichen Wesen, die Himmel und Höllen, die von wohlgesonnenen Gottheiten und Dämonen bewohnt sind, die Welt der Jungschen Archetypen oder verschiedene mythologische und legendäre Bereiche. Es ist schon erstaunlich genug, daß die dynamischen Kräfte, die psychopathologischen Symptomen zugrundeliegen, holotrope Gestalten (Entitäten, Anm. v. Verfasser) sind, die verschiedene Bereiche der phänomenalen Welt repräsentieren.⁵ Mit anderen Worten: die dynamischen, bewußtseinsfähigen, mitunter dämonischen Entitäten (Geistführer, transpersonalen Archetypen) sind Verursacher vieler psychopathologischer Symptome und nach Grof von Gewalt. Durch spirituelle Praktiken öffnet sich der Mensch dem jenseitigen Einfluß, werden ihm außersinnliche Wahrnehmungskanäle geöffnet (Telepathie, Hellsehen, Psychometrie, OOBE) und der Kontakt zu Dämonen hergestellt. O. GOLLNHOFER & R. SILLANS sprechen z.B. im Zusammenhang von einer unfreiwilligen Form des Seelenaustritts von einem Besessenheitszustand.⁶ In der (introspektiven) Meditation öffnet sich der Meditierende unkontrollierbaren Einflüssen, die bestimmte Eindrücke in seinem Denken (Selbstverständnis) und Fühlen (Empirie) hinterlassen Der Meditierende empfindet diese eingeschleusten Vorstellungen und Erkenntnisse als Weisungen seines „Höheren Selbst, ohne zu erkennen, daß es Eingebungen (Inspirationen) von schwer entlarvbaren Entitäten waren mit denen sein Bewußtsein verschmolz oder er ist ein Medium (Channel), und merkt, daß artfremde Energien sich durch ihn äußern/bemerkbar machen.

    Ob spirituelle Lebenssinnsuche, Erlösungssehnsucht, Thanatos oder Eskapismus den Menschen veranlasst seine Ich-Grenzen zu überschreiten: Es bleiben nur „Ausflüge in das Plasma-All oder in die Astralwelten, die ein Vorgeschmack auf die Existenzform der Erlösten sein können, aber sie geben keine Garantie dafür auch nach dem Tod würdig zu sein, in diese „himmlischen Häuser Gottes eintreten zu können, wie ein alter Karnevalsschlager suggerierte: „Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel. Propheten des „New Age, „New-Age-Sterbeforscher" wie die Psychiaterin ELISABETH KÜBLER-ROSS, der Psychologe und Präsident der International Association for Near-Death Studies KENNETH RING, der deutsche Thanatologe Thanatologe BERNARD JAKOBY, der Schwienfurter Neurologe und Chemiker Prof. Dr. Dr. WILFRIED KUHN⁷ und viele Astralreisende deuten solche „Einblicke in das Plasma-All als Gottes- oder Ewigkeitsbeweise, Beweise für die Unsterblichkeit der Seele, unterschlagen dabei Höllenerlebnisse, die als Vorwarnung und Anstoß zum Gesinnungswandel interpretiert werden können, vor denen Christus öfters warnte (Offenbarung 19,20; 2. Petrus 2,4). Gleichzeitig wird der Eindruck er- und geweckt, als sei es gleichgültig wie jemand gelebt hat (vgl. Offb. 21,8), weil Begegnungen mit Verstorbenen oder auch Haustieren stattfinden, mit denen auch kommuniziert wurde, als gäben diese ein Zeugnis darüber, dass mit dem Tod nicht alles vorbei sei. Damit wird dem Menschen die Erlösungsnotwendigkeit abgesprochen. Daß eine Nahtod-Erfahrung einen transformatorischen Charakter haben kann, weil die Achtung vor und Verbundenheit mit der Schöpfung geweckt wird, steht außer Frage und ist nach ANTON BUCHER das „Herzstück einer spirituellen Perspektive.⁸ Aus chrislicher Sicht kann dies die Liebe und Ehrfurcht vor dem Schöpfer und seiner Schöpfung erneuern (Offb. 4 f.; 22,4) und die Gnade Christi annehmen (Offb. 7,14), doch heißt dies nicht selbstverständlich, dass menschliche Verstorbene unsterblich sind. Selbst Astralreisende erwecken mit ihren erstaunlichen Berichten den Eindruck, als gelange jeder Mensch nach seinem Tod in das Einheitsbewußtsein oder Kosmische Bewußtsein, wobei Gott die Souveränität über unser Leben, sein Gericht, die Prophezeiung von einem endgültigen „zweiten Tod des menschlichen Spirits abgesprochen wird und das menschliche Schicksal in einem - nach S. GROF - „kosmischen Spiel eingebunden ist, in dem das Verhältnis zu Gott zu einem puren Mechanismus süßlicher Universalliebe reduziert wird, während im Reinkarnationsglauben eine gnadenlose „Lebensschule erwartet wird. Nach Aussagen von CHARLES GARFIELD (1979), einem Kollegen des Herzspezialisten und ehemaligen US-Generalarzt Prof. Dr. med. MAURICE RAWLINGS, begegneten fast die Hälfte der von ihm registrierten Nahtoderfahrenen Dämonen und waren deren Visionen auf dem Sterbebett düster.⁹ Selbst der Arzt RAMOND A. MOODY, der selbst mittels Spiegelmagie hinter den Schleier unserer Wirklichkeitsmatrix zu schauen beabsichtigte und mit okkulten Praktiken experimentelle Sterbeforschung betrieb, gestand, dass reanimierte Selbstmörder und Mörder mehrheitlich unangenehme Jenseitserlebnisse hatten. ANGIE FENIMORE, die nach einen Selbstmordversuch wiederbelebt worden war, hatte die „totale Einsamkeit erlebt, und erfahren wie Männer und Frauen aller Altersgruppen, aber keine Kinder, auf einer Ebene standen oder hockten, „andere wanderten murmelnd in der Dunkelheit herum. Sie waren total mit sich selbst beschäftigt, jeder mit seinem eigenen Elend", dann schilderte sie in ihrem Bericht, den die „Internationale Gesellschaft für Erlebnisse an der Schwelle des Todes" (IANDS) veröffentlichte andere Selbstmörder, denen sie nach ihren eigenen Aussagen in der Hölle begegnet ist: „Leere Blicke, die ins Nichts starren, keine Intelligenz, keine Wärme in ihren Augen, gedankenlos in die Dunkelheit starrend."

    Der Astralreisende Forscher des Okkulten ALFRED BALLABENE (1997) sieht die Authentizität einer kosmischen Schau als gegeben, wenn diese ein Informationsgewinn bringen und dessen Informationsquelle außerhalb des eigenen cerebralen Systems liegt: „Ein Erleuchtungszustand beinhaltet keine intellektuellen Erkenntnisse in Form eines Wissenszuwachses im Sinne von Information über die Welt oder andere Personen; im Gegenteil, in diesem Zustand sind Intellektualität und Logik nicht existent. Erleuchtete können weise sein, dies ist jedoch nicht zwingend und auf jedem Fall selten. Speziell in Indien sind Erleuchtete oft dogmatisch eingeengt (das Erfolgserlebnis bestätigt sie in ihrem System) und Europäern und Amerikanern gegenüber überheblich, auch wenn sich dies hinter einer freundlichen Maske verbirgt."¹⁰ Beim Yoga wird, so Ballabene, nach der erlernten Fähigkeit, rasch in einen Versenkungszustand einzutreten zusätzlich die Fähigkeit trainiert, (und das ist das eigentlich Schwierige an diesem Prozess), in der autohypnotischen Versenkung eine hohe Aufmerksamkeit und womöglich auch ein logisches und semantisches Denken aktiv zu halten (z.B. OBE). „Unter den religiös ekstatischen Zuständen gilt der Sahaja-Samadhi als der höchste Zustand. Das ist ein Zustand, in welchem sich die Person gleichzeitig in religiöser Trance, als auch in einem normalen Wachzustand befindet, beides mit selektiv gewollten Einschränkungen, d.h. einem verminderten Ich-Bewußtsein, Raum- und Zeit-Bewußtsein (= die kosmische Verbundenheit) unter Aufrechterhaltung der Fähigkeit logisch zu denken und mit anderen Personen zu kommunizieren."¹¹

    In der psycholytischen und holotropen sowie Reinkarnations- bzw. Regressionsoder Progressionstherapie wird die Erfahrung transpersonaler Phänomene in außergewöhnlichen Bewußtseinszuständen als heilsames Abenteuer der Selbstendeckung, der Therapie und antizipierten Erlösung von dem Tod leichtfertig verkauft. Die Dramatik der Pseudoheilung und Pseudoerlösung hinter den Heilsversprechungen sowohl der Religionen als auch der Esoterik und der neoschamanistischen Therapien wird von dem ISFIB mit großer Sachkenntnis aufgezeigt.


    ⁴ GROF, STANISLAV u.a. (2003; S.25): Wir wissen mehr als unser Gehirn. Die Grenzen des Bewusstseins überschreiten. Freiburg im Breisgau: Herder.

    ⁵ GROF, STANISLAV (1994; S.287): Das Abenteuer der Selbstentdeckung. München: Kösel.

    ⁶ GOLLNHOFER, O. & SILLANS, R.: „Phénoménologie de la possession chez les Mitsogho; aspects psychosociaux", Psychopathologie Africaine 10, 1974, S.187-209.

    ⁷ NICOLAY, JOACHIM und KUHN, WILFRIED (Hrsg.; Oktober 2023): Nahtod-Erfahrungen und das Bewusstsein der Verbundenheit: Spiritualität in Zeiten von Klimawandel und Naturzerstörung. Amerang: Crotona Verlag GmbH & Co. KG.

    ⁸ BUCHER, ANTON (2007; S.26): Psychologie der Spiritualität. Hanbuch. Weinheim.

    ⁹ GARFIELD, CHARLES (1979): Zwischen Leben und Tod. New York; Spring Publishers.

    ¹⁰ BALLABENE, ALFRED (1997): Veränderte Bewußtseinszustände Erleuchtung, Samadhi, Satori. Wien.

    ¹¹ BALLABENE, ALFRED (1997) : Bewußtseinszustände – physiologische Aspekte. Wien.

    1 Bewußtsein und holotrope Bewußtseinszustände: Ein Phänomen, das die Materie „transzendiert"¹² und himmlische Welten erschließt

    Nur das bewußt Erlebte kann vermittelt werden. Das Bewußtsein ist eine notwendige Voraussetzung zur Erfassung von Wirklichkeit. Wenn es sich verändert, erscheint uns auch die Wirklichkeit verändert. Bei der Nah-Todesvision herrscht ein veränderter, überwacher Bewußtseinszustand vor. Bevor man also herangeht, um solche Erlebnisse zu betrachten, ist es notwendig, etwas über das „Phänomen" des Bewußtsein zu wissen. Bewußtsein ist, wie das lateinische Wort con-scientia ausdrückt, ein Mit-wissen um das, was gerade geschieht, geschehen kann oder geschehen ist. Das englische consciousness = Bewußtsein, scheint mit dem Begriff conscientiousness = Gewissenhaftigkeit verwandt zu sein. Vom lateinischen conscienta, das sowohl „Gewissen als auch „Bewußtsein im engeren Sinne bedeutet, wird conscience (Bewußtsein) bei DESCARTES auf den engeren Sinn begrenzt. Wir erinnern uns an der Vieldeutigkeit des Begriffs „Pneuma, das sowohl Bewußtsein alsauch die sittliche Disposition beinhaltet. Ebenso ist „Bewußtsein ein mehrdeutiger Begriff, wie schon G.H. MEAD in den Sechzigern festgestellt hat.¹³ Es gibt ein Wirken Gottes im Gewissen der Menschen, was besagt, daß der, der heiligt und die, die geheiligt werden, alle von einem einzigen her sind (Hebr.2,11). Darauf komme ich später zurück!

    Der Schöpfer des Begriffs „Bewußtsein ist CHRISTIAN WOLFF (1679-1754), der 1719 den substantivierten Infinitiv „Bewust seyn zum philosophischen Begriff erhob.¹⁴ „Bewußtsein ist im 19. Jahrhundert zu einer festen Größe geworden, die zwar inhaltlich verschieden gefüllt werden kann - und das macht den Begriff problematisch -, aber als Begriff fixiert vorliegt. Wie alle Begriffe Metaphern sind, die für etwas stehen, das unsere Ratio zu bestimmen versucht, ist der Begriff „Bewußtsein ein Metabegriff, d.h. ein Begriff für das Gegenstandslose. „Bewußtsein" ist also ein Konstrukt, ein Hilfsbegriff, um Zustände des menschlichen Geistes zu bestimmen.¹⁵

    Der Neurobiologe GERHARD ROTH fragte ebenfalls was Bewußtsein ist, und kam zu folgenden Schlüssen: „Neben dem Bewußtsein der eigenen Person und Identität und der willentlichen Kontrolle der eigenen Handlungen (das ich als Zeugenbewußtsein bezeichne. Anm. v. Verfasser!) gibt es eine weitere Form des Bewußtseins, das sich auf bestimmte innere oder äußere Geschehnisse richtet wie Wahrnehmen, Denken, Fühlen oder Vorstellen. In diesem Zusammenhang ist Bewußtsein eng mit Aufmerksamkeit verbunden oder gar identisch mit ihm: je stärker die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Geschehen gerichtet ist, desto bewußter ist es. Wir wollen diesen Zustand das Aufmerksamkeits-Bewußtsein nennen. Das Bewußtsein des eigenen Ich und der personalen Identität bildet hierzu einen ständig vorhandenen Hintergrund. Vom Ich-Bewußtsein und dem Aufmerksamkeits-Bewußtsein müssen wir noch den Zustand der Wachheit bzw. Bewußtheit unterscheiden. Beim gesunden Menschen gibt es viele verschiedene Zustände von Bewußtheit, z.B. ein hellwaches, ein normales Bewußtsein, einen Zustand des Dösens bis hin zum Dahindämmern oder einen Bewußtseinszustand beim Träumen, der von uns als sehr eigenartig empfunden wird. Weiterhin unterscheidet die Medizin eine ganze Reihe von Wachheit- und Bewußtseinszuständen bei schweren psychischen Erkrankungen und eine Reihe von Zuständen der Bewußtlosigkeit nach Unfällen oder in der Narkose.

    Bewußtsein kann global oder scharf umgrenzt (fokal) ausfallen. Beidseitige Schädigungen des Gehirns im Bereich der Formatio reticularis führen in aller Regel zur globalen Bewußtlosigkeit, zum Koma. Läsionen im Bereich der assoziativen corticalen Areale können hingegen zu fokalen Bewußtseinsausfällen führen. So kann die Fähigkeit zu bewußtem Sehen oder Hören selektiv beeinträchtigt sein. Trotzdem ist der Patient wach und sich ansonsten seiner Tätigkeiten und Erlebnisse voll bewußt."¹⁶ Der Unterschied zwischen der physikalischen Welt und der Gedankenwelt ähnelt dem Unterschied zwischen Hardware und Software in einem Computer. Der Computer gehorcht den physikalischen Gesetzen, die Software arbeitet einmal auf der Hardware-Ebene, indem sie den Stromfluß der Mikroprozessoren moduliert, und zugleich auf der Software-Ebene - der eigentlichen Programmebene -, wo es recht unphysikalisch zugeht: es erscheinen Grafiken etc., die nichts mit physikalischen Prozessen zu tun haben. Ebenso ist es mit unserem Bewußtsein. Physikalische und chemische Vorgänge in unserem Gehirn erzeugen unser Bewußtsein. Es ist aber zugleich materiell (auf der Ebene der Neurotransmitter) und immateriell (auf der Ebene der Gedanken).

    Das Bewußtsein transzendiert die Materie, denn der unlebendigen Materie sprechen wir kein Bewußtsein zu. Der Nobelpreisträger FRANCIS CRICK ist als neurobiologischer Reduktionist jedoch der Überzeugung, daß Geist, Bewußtsein und Willensfreiheit „in Wirklichkeit nichts anders als" die Tätigkeit von Hirnzellen sind. Für ihn erstellt das „Gehirn die beste Interpretation„ der gesehenen Wirklichkeit von selbst und etikettiert den eingehenden Informationen einen logischen Gehalt, den es in einer kompakten und gut organisierten Weise ausdrückt. Allerdings, der Leser wird es selbst bemerken, ist in seinem Erklärungsmodell noch nichts von einem Bewußtsein die Rede, das diese Informationen scannt. Erstrecht sagt dieses Erklärungsmodell eines Neurologen nichts über die Ursache und Tatsache veränderter Bewußtseinszustände aus, noch wie/was die Wahrnehmungsinhalte verrechnet. Für Neuropsychologen ist das Alltagsbewußtsein nichts anderes als eine Konstruktion aus biologischen, sozialen und psychologischen Faktoren; dennoch wird ihm zugesprochen, daß es die auf unseren Organismus einstürzende Flut von Informations- und Energiequanten zu einer Struktur ordnet, die wir die Welt des täglichen Lebens nennen und nur zu oft als DIE Welt mißverstehen. Diese strukturbildene Fähigkeit des Bewußtseins, wie das Bewußtsein selbst, kann nicht selbst Materie sein. Das Bewußtsein transzendiert die Materie!

    CHRISTIAN SCHARFETTER wollte einer Festlegung und Verdinglichung des Bewußtseins/Unbewußten durch seine „Ich-Psychologie entgegenwirken. Er unterscheidet als Zustände oder Möglichkeiten des Menschen neben einem „mittleren (durchschnittlichen) Tages-Wach-Bewußtsein ein „Unterbewußtsein und ein „Überbewußtsein.¹⁷ Im Zustand des „Unterbewußtseins, also bei starker Dösigkeit, beim Tagtraum, im Traum oder eben auch in der Hypnose, verändert sich unser Ich-Erleben, unsere Körperproportionen, Schweregefühl, Raum- und Zeiterleben, es kommt zur Aufhebung unseres wachen Realitätsgefühls, zu einem Ineinanderfließen von Wahrnehmungen usw. Ganz ähnliche Erscheinungen, die unter den Stichworten Depersonalisation, Derealisation, zönästhetische Halluzination, Störung der Körperproportion, Aufhebung des Ich-Bewußtseins (NDE-Element der Alleinheitserfahrung) beschrieben werden können, kommen aber auch als Durchgangs- (und zum Teil Folge-)Stadium bei einer Weiterentwicklung des mittleren Tages-Wach-Bewußtseins in die Bereiche des Überbewußtseins vor. Zu diesem nun zählt Scharfetter ein „meditatives Bewußtsein, „Versenkung,¹⁸ „mystische Erfahrung, „Erleuchtung. Nun ist aber nicht nur das Verhältnis von Über- und Unterbewußtsein zueinander unklar, sondern der Ursprung der beim „Überbewußtsein auftretenden Phänomene und auftauchenden Informationen.

    In der Zeitschrift „Hypnose und Kognition, heißt es im Artikel von GUNTHER SCHMIDT „Wenn Sie Ihr Unbewußtes treffen, grüßen Sie es von mir!: „Die starre Unterscheidung in „bewußt und „unbewußt, noch dazu, wenn diese mit statischen Zuschreibungen ihrer Funktionsweisen und Kapazitäten einhergehen, erscheint mir wenig sinnvoll angesichts der permanenten Fluktuation in unseren mentalen Prozessen. Sicher gibt es vorranginge Funktionen in der rechten und der linken Hirnhemisphäre. Aber unser Gehirn scheint doch im wesentlichen ganzheitlich organisiert zu sein, die analytische Aufspaltung einzelner Teilfunktionen verstellt den Blick für die übergeordnete Gesamtorganisation. Im übrigen gibt es auch Hinweise, daß viele Funktionen keineswegs so starr auf eine Hemisphäre fixiert sind, sondern zumindest im Notfall und bei ausreichender Adaptionszeit von der jeweils anderen Hemisphäre übernommen werden können.

    L. PASTEUR z.B., der berühmte Chemiker, arbeitete bis zu seinem Tode mit 73 Jahren intensiv wissenschaftlich, ohne daß der geringste Ausfall seiner analytischen und sonstigen „linkshemisphärischen Fähigkeiten aufgetreten wäre. Nach seinem Tode vermachte er seinen Körper der anatomischen Wissenschaft. Bei der Sektion wurde festgestellt, daß praktisch seine gesamte linke Hirnhemisphäre von einem riesigen Tumor verdrängt und zerstört worden war. Dieser war wohl langsam gewachsen, so daß seine rechte Hemisphäre alle Funktionen ohne Defizit übernommen hatte.¹⁹ Ich frage nun, wie sie das gemacht hat, wenn das Ich-Bewußtsein vergangene Inhalte nicht reproduziert, also neu gespeichert hat. Hier kommt das holographische Modell K. PRIBRAMs zuhilfe, während ich das 'Pneuma' als den Neuprogrammierer betrachte.

    M. TALBOT schreibt über S. GROFs Interpretation von LSD-Erfahrungen: „Die Erlebnisinhalte waren nicht unverbunden und beliebig, sondern schienen (!) eine sukzessive Enthüllung immer tieferer Schichten des Unbewußten zu spielen."²⁰ „Manche Patienten konnten sich auch in das Bewußtsein ihrer Verwandten und Vorfahren versetzen. (...) Andere Erfahrungen betrafen ethnische oder kollektive Erinnerungen. (...) andere berichteten von den Initiationsriten der australischen Ureinwohner und den Menschenopfern bei den Azteken.²¹

    Woher und wie sollten diese transrationalen und transbiographischen Informationen in das Unbewußte gelangt sein? Eine Antwort darauf gab Talbot, ohne sich dessen im Klaren zu sein auf: „Auf ihren zerebralen Reisen begegneten sie bisweilen nichtmenschlichen Intelligenzen, körperlosen Wesen, Abgesanten „höherer Bewußtseinsebenen und anderen suprahumanen Gestalten.²² Man beachte die Naivität der Deutung, als würde das Ich-Bewußtsein im Gehirn herumreisen und wie zufällig dort auf Inhalte stoßen, die es nie introjiziert hat. Wer diktierte beim „Automatischen Schreiben", das Unbewußte etwa? Absurd diese Vorstellung. Sollte ein NDE aus dem Unbewußten erzeugt sein? Dieser Gedanke erscheint ebenso absurd. Sollte ein NDE Erleuchtung bringen, stellte sich die Frage, was da erleuchtet, zu welchen Einsichten das Ich-Bewußtsein kommt.

    Bei NDE sind „Erinnerungen an die Zukunft („Paramnesie: Déjà-vu-Erlebnisse), Telepathie und Heilbegabungen weit verbreitet. Zeit und Raum sind aufgehoben, und man durchlebt eine zukünftige Szenenfolge in allen Einzelheiten. Wenn das Ereignis dann eintritt, erkennt man es wieder - déjà-vu-. Wahr- und Klarträume gewähren ebenso eine Antizipation zukünftiger Ereignisse. Anscheinend erkennt man präkognitiv einen verborgenen Lebensplan; nur, wer hat diesen entworfen? Im Déjà-vu-Erlebnis war mir, als würde ich gelebt, als hätte ich keinen Einfluß mehr auf mein Lebensvollzug, ja, als würde ich fremdbestimmt und gesteuert. Das konnte unmöglich im Sinne Gottes sein. Konnte also ein dämonischer Einfluß bei mir vorgefallen sein, wie er bei NDErn ganz selbstverständlich ist? Mir erschien es undenkbar, daß ich ein „psychic opening, ein Einfallstor für Geister hatte, und deutete daher diese Phänomene als Leistungen meines Pneumas - wogegen dieses nicht als dem Ich-Bewußtsein jenseitige Instanz zu verstehen ist, sondern mein SEIN „darstellt.

    Worin bestand und besteht die Versuchung Satans? Jede funktionelle Anwendung der menschlichen Möglichkeiten hat immer etwas Teuflisches, denn die Anwendung bindet die Energie an die Dualität und hemmt die Einswerdung. Das ist Inhalt der Versuchung Jesu in der Wüste: Der Teufel fordert Jesus eigentlich nur auf, seine Möglichkeiten für die Verwirklichung harmloser und sogar nützlicher Veränderungen einzusetzen (Stichwort: Selbstverwirklichung). Kann darin auch eine Verführung für uns bestehen, wenn wir das höhere Ziel des Glaubens aus den Augen verlieren, weil wir dieses Leben wichtiger nehmen? Sobald wir auf uns selbst fixiert sind, kann uns die Schlange beißen. So konnte etwa JOSEPH WEIßENBERG, ausgeführt bei K. HUTTEN, von dem Motiv geführt sein, die geistige Umwelt der Menschen mithilfe lichter Geister zu entdämonisieren. Er merkte dabei nicht, daß er verblendet war. In seinen Versammlungen ergriffen alle möglichen großen Geister der Geschichte das Wort. Dies geschah so, daß er aus einer Schar auserwählter Mädchen eines hervorholte, in Trance versetzte und dann die Geister rief. Deren Botschaften bestanden durchweg aus Huldigungen vor Weißenberg. Selbst Luzifer trat auf; daneben äußerten sich Gestalten wie Nebukadnezar, Pilatus, Nero (vgl. „Der Fall Schwester Magda" bei ADOLF RODEWYK²³), Luther, Friedrich der Große, Bismarck, Clemenceau. Außer den Geistereden fanden auch scheinbare Heilungen und Teufelsaustreibungen statt. Kein Wunder, wenn die Versammlungen sich eines riesigen Zulaufs erfreuten und reich an dramatischen, auch tumultuarischen Szenen waren, wie man sie in charismatischen Gemeinden findet. Nach Augenzeugenberichten waren die Säle von Massen gefüllt, die auf Zeichen und Wunder (2.Thess.2,9) warteten, sich stöhnend im Gebet auf dem Boden wälzten und Schreie ausstießen. Es kam vor, daß 40 bis 50 Besessene zur gleichen Zeit rasten. Sie schäumten, rollten die Augen, ballten die Fäuste und schrien mit verzerrten Gesichtern: „Hinaus! Der Teufel! Der Teufel will herein! Wer sollte wohl hinaus? Weißenberg praktizierte Weiße Magie und lehrte die Erlösung durch Magie. Jesus verkündigte die gute Botschaft von Gottes suchender, nachgehender Liebe. Weißenberg „wirkte ein„ auf die Geister, die um den Menschen fluten und sich in seiner Seele einnisten. Jesus indes erlöste den Sünder, indem er ihm vollmächtig das Wort der Buße und Vergebung zusprach. Weißenbergs Erlösung bestand darin, daß er den Menschen von der Macht finsterer Geister „befreite, die er zuvor paradoxerweise „ein-lud. Das war ein falsches Evangelium. Ich möchte sogar behaupten: wer nicht (vor allem Gott) liebt, ist verblendet von seiner „Wahrheit, seiner Weltdeutung, seinen Heilsideen, seinen Kräften, seinem NDE, seinen Erlebnissen und seien sie noch so wundersam und paranormal. Allein die Liebe zu Gott errettet den Menschen von seiner Selbstsucht und führt ihn auf den Pfad der Wahrheit (vgl. Matth. 7,21-27!). Das Wissen des Menschen bläht ihn auf, als würde es ihn wertvoller machen. Indes baut die Liebe auf, weil sie sich in vollständiger Abhängigkeit von Gott weiß (1. Kor. 8,1). Die Verweigerung der Anerkennung Gottes aber läßt den Menschen auch in seinem Menschsein nicht so, wie er ist. Er fällt vielmehr in eine fundamentale Selbsttäuschung, hält sich für weise und ist in Wahrheit ein Tor. Er macht sich über sich und die Welt Illusionen, wird sich selbst undurchsichtig und verfehlt die Wirklichkeit. Der nous verfinstert sich (Röm. 1,1) und verfällt der Eitelkeit (Eph. 4,17). Der verwirrte Mensch vergöttlicht das Geschöpf und das Irdische, glaubt sich wie ein NDEr unsterblich aus sich selbst. Wer aber gegen den Schöpfer rebelliert und sich von Gott zu den Götzen wendet, die ja schon das AT „Nichtse nennt, der wendet sich eben dem Nichts zu und verfällt auf Nichtigkeiten. Die Geister, die der Mensch rief, wird er nicht mehr los, und zwar nicht nur auf religiösem Gebiet, sondern auch in seinem Menschsein und in seinen zwischenmenschlichen Bezügen. Die Sünde ist eben keine Abstraktion oder Idee, sondern eine macht, die sich auch konkret in der empirischen Existenz des Menschen manifestiert, auch wen sie als solche nicht einfach ablesbar und identifizierbar ist. Die Rebellion des Menschen gegen Gott ist jedenfalls nicht nur ein seelisches oder gar theoretisches Phänomen, sondern hat handgreifliche Folgen, auch im Verhältnis des Menschen zu sich selbst und anderen, exponiert sich z.B. in der Sucht und in den Begierden (Röm. 1,24ff.). Allein in Christus liegen verborgen „alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis (Kol. 2,3), die nur von dem gehoben werden können, der Gott über alles liebt!

    Der KI-Forscher MARVIN L. MINSKY²⁴ definierte Bewußtsein in der Hauptsache als Mythos, daß sich der menschliche Geist „seiner selbst bewußt sei, in dem Sinne, daß er wahrnähme, was in ihm selbst geschieht. Er behauptet, daß das menschliche Bewußtsein nie repräsentieren kann, was zum gegenwärtigen Zeitpunkt geschieht, sondern nur einen kleinen Teil dessen, was in der jüngsten Vergangenheit geschah. Das liegt zum einen daran, weil jede Agentur (jede Ansammlung von Teilen unter dem Aspekt dessen, was sie als Einheit vollbringen kann, ohne Berücksichtigung dessen, was jeder ihrer Teile für sich allein bewirkt) eine begrenzte Kapazität besitzt zu repräsentieren, was kürzlich geschah, zum anderen, weil die Agenturen Zeit brauchen, um miteinander zu kommunizieren. Bewußtsein ist besonders schwer zu beschreiben, weil jeder Versuch, gegenwärtige Erinnerungen zu überprüfen, eben die Aufzeichnungen stört, die er zu inspirieren beabsichtigt. Es verwundert daher nicht, daß HANSWERNER KLEMENT das Buch „Bewußtsein: ein Zentralproblem der Wissenschaften²⁵ schrieb, weil mit der Metapher vom „Bewußtsein" ein Begriff für das Unbegreifliche gegeben wurde, das unsere Existenz ausmacht.

    Hier sei nochmals die Arbeitsweise unseres Verstandes erwähnt: Durch unsere Begriffe, die immer Metaphern für etwas sind, konstruieren wir eine mechanistische Welt, d.h. ein Weltbild, das linearlogarithmischem Kausalitätsdenken entspringt. Wir denken also immer in Raum-Zeit-Koordinaten, d.h. wir sind Gefangene unseres Bezugssystems und den Gesetzen, die in demselben herrschen. Wenn im Klartraum auf einmal Schwerelosigkeit herrscht, erfährt man sich im „Traumbewußtsein mit anderen Gesetzmäßigkeiten konfrontiert. Beginnt aber im Falle eines veränderten Bewußtseins (was impliziert, daß das Bewußtsein kein einheitliches Phänomen ist) eine Ich-Auflösung, also die NDE-Alleinheitserfahrung, verflüchtigt sich auch jene urteilende Instanz, die, abstrahiert und sich selbst entfremdet, keinen Bezug mehr zu dem Erlebten schaffen kann (vgl. die buddhistische „Leere). F. D. GOODMAN²⁶ schreibt sogar, daß diejenigen, die einmal so weit geraten sind, ihre eigene Persönlichkeit aufzugeben, der Erfahrung von einer anderen Wesenheit gesteuert und beherrscht zu werden deshalb völlig hilflos ausgeliefert sind. Nochmal: Wo das Bewußtsein und die Sinne getrübt sind oder das Ich-Bewußtsein in einer NDE-Alleinheitserfahrung aufgeht, sind auch die Kontroll- und Bewertungsinstanzen beeinträchtigt; wenn das vertraute Bezugssystem verlassen wird, ist der Mensch ganz auf sich gestellt ohne Anhaltspunkte zur externen Überprüfung/Validierung. Für den NDEr gibt es darum nur „Erfahrungsgewißheit", wobei er die Transzendenz auf eine Erfahrung reduziert; Sicherheit darüber, ob wahr ist, wovon er überzeugt ist, hat er nicht!

    Die Urteilsfähigkeit des ICHs über die Bewußtseinsvorgänge ist immer eine Retrospektive und damit selektiv, verzerrt, unvollständig, unsicher, also „Stückwerk und damit relativ wahr oder mehr oder weniger nützlich. Wollen wir uns unserer Gefühle für jemanden anderen bewußt werden, so erfahren wir die Schwierigkeit dieses rückbezüglichen Erkenntnisprozesses. Frage ich Sie, wie es Ihnen geht, müssen Sie sich ihres Zustandes erst bewußt werden und merken vielleicht, wie schwer es ist ihr Lebens- und Selbstgefühl adäquat auszudrücken. Unsere Ratio steht auf unsicheren Füßen, sobald sie interne Prozesse beurteilen will. Umso mehr erliegt man der Täuschung, wenn es um die Beurteilung übersinnlicher bzw. paranormaler Phänomene geht. Wie also können wir entscheiden, welche Art zu denken die richtige ist, ohne bereits eine bestimmte Denkart dabei zu benutzen und zu favorisieren? Ist das „logische Denken„, ja das Denken überhaupt, das richtige Erkenntnismittel, um annähernd gesicherte und zuverlässige Aussagen über psychogen-interne Bewußtseins-Prozessse in ihrer komplexen Dynamik zu machen? Die Ratio projiziert durch das formale Denken „Ideen von Konstruktionen in das psychische System hinein, überformt dies mit einer Schablone hypothetischer Konstrukte, ohne dabei zu be-merken, daß man mit einem Zahnstocher keinen Pudding essen kann. So passte etwa S. FREUD die Wirklichkeit seinen Theorien an: „hiermit sind sie für verrückt erklärt! Aus der Metapsychologie der Psychoanalyse wurde ein Le(e)hrgebäude mit Axiomen, an die man schließlich glaubte, um Schlußfolgerungen ziehen zu können. Da es in unserer Erkenntniswelt keine reine Kognition gibt und der Begriff der „Objektivität als Garant für die Wahrheit, für psychische Dimensionen nicht gelten kann, stehen wir auf dem Feld des Vermutungswissens. Welcher Wissenschaftlicher das eingesteht, der hat den ersten demütigen Schritt getan, um von der Hybris des Wissens zum Vertrauen auf Gott zu kommen.

    Der amerikanische Philosoph und Psychologe WILLIAM JAMES äußerte sich zum Phänomen des Bewußtseins wie folgt: „Unser normales Wachbewußtsein, das rationale Bewußtsein, wie wir es nennen, ist nur ein besonderer Bewußtseinstypus, während drum herum, getrennt nur durch den allerfeinsten Schleier, völlig verschiedene potentielle Formen des Bewußtseins liegen."²⁷ Interessant ist nun, daß dieser Vorreiter der Transpersonalen Psychologie auf den Zusammenhang von Schizophrenie und Mystik verwies: „Die klassische Mystik und jene niedere Mystik (Psychose) entspringen der gleichen (!) mentalen Ebene, jener großen subliminalen und transmarginalen Region (...) Diese Region enthält alle Arten des Seins: 'Engel' und 'Schlange' verweilen hier Seite an Seite.²⁸ Auch die Transpersonale Psychologie untersucht parallel psychotische, psychedelische und meditative Zustände, denn ihnen allen ist eine qualitative Abweichung vom Normalbewußtsein gemeinsam. Da sich eine Bewußtseinsveränderung immer nach den gleichen Prinzipien vollzieht, stellt sich die Frage, ob ihnen nicht auch ein gleicher, „transpersonaler Verursacher zugrunde liegt. Ob solche Bewußtseinstransformation freiwillig oder unfreiwillig erfolgt, spielt dann keine Rolle mehr, wenn der Mensch in beiden Fällen eigentlich Opfer jenseitiger Mächte ist, die ihn um sein Seelenheil bringen. Während der Mystiker oder Schamane (die Begriffe sind austauschbar) sich eines kontrollierten Rückzugs (Regression) bedient und aus der das Normalbewußtsein umstrukturierenden Erfahrung erneuert auftaucht, durchläuft der Psychotiker eine erzwungene Regression mit unvollständiger Rückkehr.²⁹ Die Frage schlösse sich an, was denn nicht mehr vollständig zurückkehre und worin dieses „Ich-Konzept dann bliebe; oder wodurch wurde dieses Ich-Konzept zertrümmert, die Persönlichkeit gespalten? Es hat nicht nur den Anschein, als suchten die Wissenschaftler an der falschen Stelle, um solchen Phänomenen „alternativer Bewußtseinszustände und psychotischer Reaktionen auf den Grund zu gehen. Sie sind tatsächlich von den Sensationen verblendet und ließen sich durch das Offen-Sichtliche narren!

    Der 'gewöhnliche' Bewußtseinszustand, das Tageswachbewußtsein, kennzeichnet alltägliches Verhalten und Erleben eines Organismus in seinem Kontext, und dient als die Grundlinie, von der aus 'veränderte' Zustände bestimmt werden können. Das Tageswachbewußtsein ist ein bloßes Werkzeug, um sich in einer bestimmten Konsensus-Realität (Common-sense-Realität) zu orientieren; es stellt EINEN Zustand auf einem Kontinuum der Bewußtseinszustände dar, dem elektromagnetischen Spektrum vergleichbar, in dem sichtbares Licht nur einen verschwindend geringen Raum einnimmt. Entsprechend ist unsere Erkenntnisfähigkeit immer abhängig vom Bewußtseinszustand und der „Bandbreite, wie das Bewußtsein seine Welt fokussiert. D.h. auch, daß unsere Ratio nur einen verschwindend geringen Raum an Weltdeutungsmöglichkeiten hat, weil sie nur selektiv Informationen empfängt und diese zudem in ihrem Deutungsprozeß moduliert. Insbesondere ist die Erkenntnisfähigkeit und die Hypothesenbildung im Deutungsprozeß unserer Ratio/Nous abhängig von unserem Bewußtseinszustand (siehe dazu Kapitel 6.14). Wo letzterer nicht mehr fest in die Raum-Zeit-Koordinaten eingebunden ist, erschließen sich neue Dimensionen, die mit dem gehorteten Erfahrungswissen und den gewohnten Deutungsmodellen nicht mehr erfaßt werden können. CHRISTIAN SCHARFETTER (1990: S.52-53) hierzu: „Der vertraute Umgang mit anderen Wirklichkeiten, Welten schränkt die alleinige Vorherrschaft einer einzigen Realität „als Wahrheit ein und relativiert die Mittelpunktstellung des okzidentalen Ich. Das selbstgesteuerte Fluktuieren in verschiedenen Bewußtseinsbreichen mit ihren je eignen Erfahrungen, wie wir es vom Schamanen kennen (Scharfetter 1985)³⁰, ist in einer Kultur möglich, die das mythologische, anthropologische und kosmologische kognitiv-affektive Rüstzeug zur Integration verschiedener Bewußtseinsbereiche und -erfahrungen lebendig hat. Das ist in der westlichen Kultur nicht mehr der Fall. (…).

    Dittrich (1985)³¹ hat die Inhalte außergewöhnlicher Wachbewußtseinszustände unter verschiedenen spontanen und experimentellen Bedingungen systematisch studiert und dabei – ähnlich wie Ludwig (1966)³² – ätiologieunabhängige Syndrome evaluieren können: ozeanische Selbstentgrenzung (mit mystischem Verschmelzungserlebnis), angstvolle Ichauflösung (welche der Ich-Desintegration im schizophrenen Syndrom nahe ist) und Wahrnehmungs- und Bedeutungsumstrukturierungen."

    Einer der führenden Forscher im Bereich außergewöhnlicher Bewußtseinszustände, CHARLES TART, entwarf ein System von zehn psychischen Komponenten, die unser Bewußtsein im Gleichgewicht halten und eine Orientierung in unserer Konsenus-Realität ermöglichen: Einwirkung innerer und äußerer Reize, Inputvorgang, Gedächtnis, Bewertungs- und Entscheidungsprozesse, Emotion, Raum- und Zeitgefühl, Identitätsgefühl und motorischer Output.

    Wenn diese Unter-Systeme nicht ständig durch bekannte Reize „aufgeladen werden, destabilisiert oder ent-automatisiert sich der normale Bewußtseinszustand und ein „veränderter oder außergewöhnlicher Bewußtseinszustand setzt sich durch, der zur Erhaltung seinerseits stabilisierender Mechanismen bedarf.³³ Für das Selbstverständnis eher harmlose Auslöser solcher Zustände sind z.B. gelenktes Tagträumen, Tanzen, Extremsport, Fasten, Alkohol, Biofeedback oder starke emotionale Erlebnisse wie Liebe, Orgasmus, Aggression. Die Maßstäbe unserer Ratio zur Erfassung seiner Wirklichkeit werden hier noch nicht gesprengt. Anders hingegen ist es bei psycholytischer Therapie mit LSD, Autogenem Training, Hypnose und anderen Auslösern extrem veränderter Bewußtseinszustände (VB), die zum einen bei einem verringerten Angebot äußerer Reize auftreten, wie etwa bei sensorischer Deprivation (z.B. bei der Isolation in der japanischen Moritatherapie), Konfrontation mit monotonen Reizen, bei Einzelhaft, auf hoher See (Kajakangst der Eskimos); zum anderen treten extreme VB bei Zunahme äußerer Reize (sensorische Überlastung) auftreten: Gehirnwäsche, emotionale „Ansteckung bei Erweckungs- und Heilungs-Veranstaltungen (Lourdes), Initiationsriten, Orgien, hysterischen Reaktionen, Wutreaktionen (Amok), Panikzustände, traumatische Erlebnisse, NDE usw. Ich werde den qualitativen Veränderungen des Bewußtseins in Extremzuständen nachgehen und die bei Reizarmut und Reizüberflutung auftretenden VB, ihrem Einfluß auf das Selbstverständnis, d.h. der rationalen „Wirklichkeitserfassung und ihrer Inhalte, miteinander vergleichen. Für das Bewußtsein ist es egal, wie es in ein VB, d.h. „Überbewußtsein" kommt, die dabei auftretenden Phänomene sind nahezu identisch:

    Für das Bewußtsein ist es egal, wie es in ein Überbewußtsein" kommt, die dabei auftretenden Phänomene sind nahezu identisch:

    1. sehr viel schärfere Wahrnehmung auf allen Repräsentationssystemen

    2. veränderte Wahrnehmung von Raum und Zeit bis zur Auflösung derselben

    3. Auflösung der Körper- und Ich-Grenzen (OOBE und Alleinheitserfahrung beim NDE)

    4. Wandel der Bedeutung von Ideen und Objekten; das Gefühl, profunde Einsichten zu gewinnen (wie es bei Schizophrenen, d.h. bei der paranoiden Psychose der Fall ist)

    5. Unaussprechlichkeit der Erfahrung im normalen Bewußtseinszustand

    Offenbar betritt man bei einem VB eine andere Welt, eine andere Wirklichkeitsdimension, die das rationale Fassungsvermögen bei weitem sprengt. Es ist aber mehr als fraglich, ob dies ungefährlich oder gar wünschenswert ist, und ob dabei, wie es bei pathologischen Zuständen offensichtlich ist, nicht einem alle „Sicherungen durchbrennen, die eine Ankerung in diesem Leben darstellen. Und selbst wenn Esoteriker es selbst immer für notwendig halten sich „zu erden, damit ein „Blitzableiter vorhanden ist, ist es unvermeidbar, daß sie ein tödlicher „Strahl bei dem VB trifft und einen Schaden zurücklässt, der ihnen nicht bewußt wird. Darum auch sagt Jesus Christus seinen siebzig Jüngern, die Teufel austrieben in Luk. 10,18-20, dass er den Satan vom Himmel fallen gesehen habe wie ein Blitz, was auf die Präexistenz des Auferstandenen hinweist, dass er seinen Jüngern die Vollmacht über alle Gewalt dieses Feindes gegeben hatte – und nicht, wie es römisch-katholische Exorzisten für sich in Anspruch nahmen, in deren Rituale Romanum sie selbst durch magische Objekte und Riten die Macht Chriisti bei der Teufelsaustreibung für sich beanspruchten – und gemahnt sich darüber zu freuen, dass die Geister ihnen untertan sind, sondern, dass ihre Namen im Himmel, im Buch des Lebens geschrieben sind. Alle „Sensationen", die bei einem (extrem) VB auftreten, sind letztlich Lug und Trug bzw. Wirklichkeitssimulationen (Relationen von kognitiven Elementen in unserem Gedächtnis), und können das ewige Leben verwirken, das denen geschenkt wird, die den Herrn Jesus Christus lieben (Joh. 3,15; 10,28; 12,25; 17,2+3; Apg. 13,46 etc.).

    Während Schamanen meist eine willentliche Kontrolle über den Eintritt und die Dauer des veränderten Bewußtseinszustandes haben und in diesem mit anderen kommunizieren können, bewirkt er doch meistens bedrohlich dissoziative Zustände. L. G. PETERS und DAVID PRICE-WILLIAMS³⁴ berichteten, daß in 18 von 42 Gesellschaften aus vier verschiedenen Kulturbereichen Schamanen sich mit der 'Inkorporierung' von Geistern befassten, in 10 mit außerkörperlichen Erfahrungen, in 11 mit beidem und in 3 mit sonstigen Formen veränderten Bewußtseins. Diese veränderten Zustände verglichen Peters und Price-Williams mit den Übergangsriten, in denen furcht- und schreckenerregende Erlebnisse einer Einsichten vermittelnden Erfahrung Platz machen, die eine neue Stufe der Persönlichkeitsintegration ermöglicht. Ich jedoch sehe die Sache ganz anders.

    Der Ausdruck „Schamane wurde von einem Wort der sibirischen Tungus abgeleitet, welches soviel bedeutet wie „innere Hitze. Innere Hitze tritt dann auf, wenn ein Geistwesen inkorporiert, d.h. der Schamane besessen wird und infolgedessen paranormale Phänomene auftreten, ähnlich wie bei der Nah-Todeserfahrung. Dabei bekommt er Erkenntnisgewinn auf übersinnliche Weise vermittelt. Die Vielzahl von Prozeduren, um veränderte Bewußtseinszustände herbeizuführen, dienen dazu, um Geister inkorporieren zu können bzw. ihnen in außerkörperlichen Erfahrungen begegnen zu können. Selten taucht nur eine ihrer bewußtseinsverändernden Methoden auf. Z.B. werden halluzinogene/psychedelische Pflanzen-Drogen häufig am Abend eingenommen, weil das durch die Nacht eingeschränkte Sehvermögen die Ergebnistiefe steigert. Durch rhythmische Begleitmusik, Singen, Tanzen, Springen, Laufen, Fasten und Schlafentzug wird ebenfalls das Bewußtsein verändert und von der äußeren Erscheinungswelt entrückt. Natürlich auftretende veränderte Zustände wie Träume werden ebenso benutzt. Eine Schamanenheilerin namens MARIA SABINA gab an, daß ein „hohes spirituelles Wesen durch die psilocybinhaltigen Pilze wirke, um den Ursprung des Leidens und die Heilmittel zu enthüllen. „Sie schaute die „Grundexistenzen, sechs bis acht überirdische Wesen, die ihr das „Buch der Weisheit unterbreiteten. Später erschien auch noch der „Oberste Herr der Berge, den sie auf seinem weißen Roß durch die Wände ihrer Hütte sehen konnte. Sie hatte ihn mit der „Sprache der Weisheit, die sie aus dem „Buch gelernt hatte, zu sich gerufen."³⁵ Für ALBERT HOFMANN sind es die entheogenen Eigenschaften der heiligen Pilze, die Maria Sabina in den mystischen Bewußtseinszustand des Einsseins mit Gott und der Schöpfung bringen. Da aber keine der vielen Bezeichnungen von Psychopharmaka, wie Phantastica, Halluzinogene, Psychotomimetica, Psychedelica usw. den ganzen Komplex der psychischen Wirkungen dieser Agentien zu decken vermag, ist noch ein weiterer Terminus vorgeschlagen worden, nämlich „Entheogene, was bedeutet „Gott in sich hervorrufend.³⁶ Doch kommt man diesem Phänomen des inneren, visionären Erlebens dadurch näher, indem man einen neuen Begriff für ein Psychopharmakon schafft, der in sich von einer Ursachenquelle spricht, die gerade nicht im biochemisch definierbaren Stoff liegt?

    Vergleicht man das Bewußtsein mit der Birne eines Filmprojektors bzw. einer Taschenlampe, so bestimmt dessen Energieniveau wie hell oder klar das Dia an der „inneren Leinwand erscheint. Im normalen Traum z.B. leuchtet die „Birne des Bewußtseins schwach, während sie im Klartraum fluktuierend helles Licht liefert und in der Vision voll aufleuchtet (daher der Begriff „Erleuchtung für einen hochenergetisierten Bewußtseinszustand). Kommen wir aber nun von dieser Matapher zu neuropsychologischen Fakten und Modellen. Unsere Augen, wissenschaftlich gesprochen der „Dioptische Apparat ist derjenige „Apparat, der die Lichtquanten empfängt und in elektrische Signale umwandelt und den verschiedenen Hirnarealen zuführt. Doch womit sehen wir wirklich? Die Bio- und Neuropsychologen erklären zwar den Weg visueller Informationen, nicht wie diese uns bewußt wird oder wer in unserem Kopf diese erhält. Sie nennen diesen inneren Beobachter „geistiges Auge, und sprechen dabei von etwas unwissenschaftlichem.

    Nicht die physischen Augen sehen, sondern das „geistige Auge, das die vorverarbeiteten Nervenimpulse von der Netzhaut und den wahrnehmungsverarbeitenden Hirnarealen präsentiert bekommt. Die physische Apparatur, wie das Auge, die Nervenbahnen und Hirnzentren, und ebenso die cerebralen Verrechnungsleistungen zähle ich zur ersten „verborgenen Welt. Forscher die diese cerebralen Verrechnungsleistungen zu imitieren versuchen, befassen sich mit der „Künstlichen Intelligenz (KI). Die Computerprogramme und die Robotik ist ein Gebiet, bei dem die Kenntnisse der KI-Forschung angewandt werden. Diese „erste verborgene physikalische Welt kann man also wissenschaftlich erforschen. Anders sieht es bei der „zweiten verborgen Innenwelt aus. Hier versucht die Kognitive Neurowissenschaft und Kognitionspsychologie aus einer Dritte-Person-Perspektive Erklärungsmodelle zu entwerfen, um den neuronalen Verarbeitungsmechanismen auf den Grund zu gehen. Die Innenwelt des Menschen bleibt ihr verborgen, das „geistige Auge entzieht sich der Erforschbarkeit, ist eine Angelegenheit des Glaubens. Man weiß aber, daß es dieses „geistige Auge und ebenso diesen „inneren Betrachter geben muß, genauso wie man weiß, daß in einem Radio keine Lilliputaner Musik spielen, sondern diese als unsichtbare Frequenzen von einem fernen Sender kommen. Sollte man im Bezug zum Glauben an Gott nicht ebensolche Gewißheit

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