Wem die Welt gehören wird
Von Bodo Pipping
()
Über dieses E-Book
"zu antiquiert für diese Welt".
Nun klingt "Künstliche Intelligenz"
wie eine verlorene Wette auf unsere.
Zeit für ein "höchstes Interview"
mit der Gegenkraft zu unserem Hirn.
Kämpfe gegen Windmühlen
haben immer etwas Komisches.
Wir könnten getroster lachen,
wäre dieses Utopia nicht so nahe.
Bodo Pipping
Bodo Pipping war in seinem Berufsleben im Maschinenraum der Nachrichten (bei Tagesschau/Tagesthemen. beim WDR, zuletzt bei Phoenix. Das Schlüsselwort hieß "Hintergrund". Nun darf nicht der Elefant übersehen werden. Sein Name: Starke Künstliche Intelligenz. Eine Recherche mit dem klassischen Instrument des Interviews.
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Buchvorschau
Wem die Welt gehören wird - Bodo Pipping
Als der Herr die finale Sintflut schicken wollte, hatte er das Passwort für die Auslösung vergessen.
(Unbekannter Satiriker, vermutlich KI)
Eine Frage schien mir immer die wichtigste von allen: Hast du deine eigene Zeit begriffen? Hattest du einen Durchblick? Oder warst du einer, den sie später bemitleiden: nichts begriffen, ein Laubblatt im November. Hoffentlich hat er wenigstens sein Maß an „Spaß" gehabt, wie die Freunde und andere einander wünschen.
Wer bin ich? Ein Journalist. Typ, der an Teilnahme an seiner Zeit glaubte. An so eine Art Mittäterschaft. Schlagt ihn tot! Er hat Mitschuld. Daran, warum wir so gereizter Stimmung sind, wenn es ums Einschalten der Nachrichten geht. Endlich wissen wir das.
Es hatte auch mich ereilt. Wenn ich geistig gesund bleiben wollte, musste ich im Strudel der Infos ab und an mal auf die Pausen-Taste drücken. Wobei das nicht leicht fiel. Die Anmaßung, diese Welt erklären zu können, warum dies und das so sei, war einst die Basis meines Berufs. Das konnte ja nur in Verunsicherung enden.
Heute war ich in rebellischer Stimmung. Die Kundigen hätten mir auf den Kopf gesagt: „bedroht vom Verlust der Resilienz. Von der Gabe, mit einem Rest von Zuversicht nach vorne zu leben und nicht der Stimmung zu unterliegen „wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe
.
Außerdem hatte ich einen Montepulciano geöffnet, der dunkel im Glas schimmerte. Das sollte helfen auf die Schwingen einer Verfassung, die persönliche Zufriedenheit abwog gegen Mitleid mit den Menschen und ihren Fortschritten in Richtung Abgrund („und morgen sind wir einen Schritt weiter").
War ich stark genug, mich den Nachrichten zu verweigern? Ich wusste: diesen inneren Kampf verliere ich mit eben der Regelmäßigkeit, mit der man weiß: zu viel von dieser Medizin frisst auf.
Und dann drückte ich, leicht verspätet, doch noch auf den Knopf am Fernseher. Ich musste gerade noch die letzten Opferzahlen im jüngsten Nahost-Konflikt verpasst haben. Ohnehin erschüttert war der Glaube an die prinzipielle militärische Überlegenheit der Israelis. Sie verloren in rasender Geschwindigkeit das Mitgefühl der Menschheit.
Das Regime in Teheran verkündete den Untergang Israels als seine Staatslogik, wofür auch nukleare Waffen willkommen seien.
Staatspräsident Wladimir Putin ließ erklären, sein mythisches Russland sei prinzipiell unbesiegbar. Jede Art von Waffenlieferungen des Westens verlängerten nur die Agonie von Menschen, die als so genannte Ukrainer keinerlei Existenzrecht hätten.
Zum Abschluss gigantischer Manöver erklärte China, die Lösung der Taiwan-Frage sei so weit, dass nur noch der Eintrag im Buch der Geschichte ausstehe.
Die Bilder des Tages waren zweigeteilt: in unerklärliche (wie Erdbeben) und vorausgesagte (Feuer und Sintfluten).
Innenpolitisch klang es so, wie man sich als Hobby-Historiker die Endphase der Weimarer Republik vorstellt. Das entlud sich in starker Rede und Gegenrede , ohne dass dieser hysterische Daueralarm die Menschen sonderlich aufregte.
Das Wetter verzichtete auf Einzelheiten