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Medjugorje - Die ersten sieben Tage
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Medjugorje - Die ersten sieben Tage
eBook421 Seiten6 Stunden

Medjugorje - Die ersten sieben Tage

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Über dieses E-Book

Eine detaillierte, objektive und unvoreingenommene Rekonstruktion durch bisher unveröffentlichtes Material, Interviews von (Zeit)zeugen und investigativ recherchierenden Journalismus beleuchtet die Ereignisse der ersten Tage der Erscheinungen von Medjugorje vom 24. Juni bis 3. Juli 1981, deren Authentizität der Vatikan als positiv bewertete.

 

Medjugorje in Bosnien und Herzegowina ist der einzige Ort auf der Welt, an dem die Selige Jungfrau Maria jeden Tag erscheint. Die Marienerscheinungen gibt es bereits 41 Jahre! Heute wird Medjugorje vom Vatikan durch einen speziellen päpstlichen Gesandten bzw. Apostolischen Visitator untersucht und begleitet.

 

"Medjugorje – Die ersten sieben Tage" wurde inspiriert von der inoffiziellen Erkenntnis der Internationalen Kommission des Heiligen Stuhls für Medjugorje, die Papst Benedikt XVI. Kardinal Camillo Ruini anvertraute und die eine positive Stellungnahme zur Authentizität der ersten Erscheinungen abgab, d.h. den ersten Tagen vom 24. Juni bis zum 3. Juli 1981.

 

Der Autor sprach mit den Zeitzeugen: allen sechs Sehern, dem Franziskaner Pfarrer Pater Jozo Zovko, den Eltern der Seher, ihren Nachbarn und Freunden, also den Menschen, die ihnen in diesen ersten Tagen am nächsten standen. Er nutze die gesamte zur Verfügung stehende Literatur aus der Zeit und einzigartiges Material, nämlich Audioaufnahmen der Gespräche zwischen Pater Jozo Zovko und den Sehern.

 

Auf diese Weise entstand ein Buch von besonderer Dynamik und starker Authentizität, das alle Ereignisse jener Zeit detailliert beschreibt und so vermutlich die Grundlage für die offizielle Anerkennung des Phänomens und der Erscheinungen von Medjugorje sein könnte.

 

Das Buch ist für Skeptiker und diejenigen geeignet, die dem Phänomen Medjugorje zum ersten Mal begegnen, und es enthält auch eine Handvoll bisher unveröffentlichter Details, die selbst Medjugorje-Kennern unbekannt sind.

SpracheDeutsch
HerausgeberDARKO PAVICIC
Erscheinungsdatum15. Dez. 2023
ISBN9798223895701
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    Buchvorschau

    Medjugorje - Die ersten sieben Tage - DARKO PAVICIC

    Detaillierte Vergegenwärtigung der Anfänge des „Medjugorje-Phänomens"

    Als Papst Franziskus im Februar 2017 S.E. Msgr. Henryk Hoser (emeritierter Erzbischof von Warszawa-Praga (Polen)) zum Apostolischen Visitator für Medjugorje ernannte, wurde allen klar, dass das sogenannte „Medjugorje-Phänomen" in eine neue Ära eintreten würde. Nach Jahrzehnten distanzierter Verhältnisse wurde die Katholische Kirche schlussendlich stark in die Ereignisse von Medjugorje involviert, und Hosers Ernennung war ein klares Zeichen dafür, dass Medjugorje nicht mehr - wie in der Vergangenheit – Anfechtungen und Misstrauen ausgesetzt sein würde. Es ist bekannt, dass Erzbischof Hoser nicht nur an die Wahrheit der Erscheinungen in Medjugorje glaubt, sondern auch gegenüber der polnischen katholischen Nachrichtenagentur gesagt hat, es sei möglich, dass die Kirche bald die Wahrhaftigkeit der ersten sieben Erscheinungstage der Mutter Gottes (Gospa) in Medjugorje anerkenne. In seiner Erklärung bestätigte er indirekt, dass der Vatikankorrespondent Andrea Tornielli tatsächlich gut informiert war, als er erstmalig bekannt gab, dass die Internationale Kommission des Heiligen Stuhls Papst Franziskus empfohlen hatte, die ersten sieben Erscheinungstage anzuerkennen. Aber trotz Hosers Optimismus weiß niemand wirklich, wann Papst Franziskus ein endgültiges Urteil über Medjugorje fällen wird. Und es stellt sich die Frage, ob er es überhaupt tun wird! Es wäre keine allzu große Überraschung, wenn er diese Entscheidung seinem Nachfolger überlassen sollte.

    In jedem Fall könnten für die offizielle Anerkennung der Erscheinungen in Medjugorje die ersten Tage ausschlaggebend sein, die zuerst durch ungewöhnliche Ereignisse die Gemeinde erschütterten und dann einen Sturm im gesamten damaligen kommunistischen Staat auslösten. Es ist nicht ganz nachvollziehbar, warum die Kommission zu dem Entschluss kam, dass die Erscheinungen der Mutter Gottes (Gospa) in den ersten sieben Tagen authentisch waren und an all den anderen Tagen nicht. Es ist sehr ungewöhnlich, dass den Sehern mal vertraut und geglaubt wird und mal nicht: Ihr Zeugnis über die ersten Tage wird nicht in Frage gestellt, aber es wird vermutet, dass sie vom 3. Juli 1981 bis heute der Öffentlichkeit etwas vortäuschen! Wahrhaftig handelt es sich um ungewöhnliche Kriterien.

    Doch der Journalist Darko Pavičić zerbrach sich nicht den Kopf darüber; anlehnend an die Empfehlung der vatikanischen Kommission wendete er die klassischen journalistischen Werkzeuge an und recherchierte selbst, was im Zeitraum vom 24. Juni bis 3. Juli 1981 in Medjugorje geschah. Er konzentrierte sich auf die Ursprünge des Medjugorje-Phänomens, sprach mit vielen Akteuren und Beteiligten, untersuchte viele relevante Quellen; seine Recherchen veröffentlichte er in dem Buch Medjugorje - die ersten sieben Tage. Der Autor zweifelt in keiner Weise an der Wahrhaftigkeit der Zeugnisse der sechs Seher, anderer Gesprächspartner oder an der Glaubwürdigkeit von Medjugorje. Ein philosophischer Gedanke des deutschen Schriftstellers Johann Peter Eckermann besagt, dass es nur eine Wahrheit gibt. Diese Wahrheit müsste nur ständig wiederholt werden, weil Täuschung ständig um uns herum gepredigt wird. Anlehnend an diesen Gedanken ließ Pavičić die Ereignisse vom Beginn der Erscheinungen in Medjugorje wiederaufleben. Erstmalig sind nun an einem Ort (in einem Buch) alle Einzelheiten bezüglich der dramatischen himmlischen Intervention, die die Zeit, in der wir leben, stark geprägt hat, vorzufinden.

    In seiner detaillierten Ausführung, gespickt mit interessanten Dialogen, enthüllt der Autor einige vergangene Ereignisse, die für viele „ Kenner von Medjugorje völlig neu sein werden. Allen anderen ruft er auf hervorragende Art und Weise die Anfänge des Phänomens Medjugorje" in Erinnerung. Das Buch eignet sich für alle diejenigen, die sich für die Ereignisse in Medjugorje interessieren, unabhängig davon, ob sie diese anzweifeln oder für wahr halten. Der Autor wendet sich in erster Linie an diejenigen, die an die Erscheinungen in Medjugorje glauben, weil für sie die Früchte von Medjugorje wichtiger sind als die Streitigkeiten oder die offizielle Anerkennung. Obgleich man denken könnte, dass dieses Buch ein weiterer Versuch sei, die Authentizität der Erscheinungen in Medjugorje zu beweisen, ist dies nicht sein Hauptanliegen.

    Der Autor vergegenwärtigt die turbulenten ersten Tage, in denen sich ungewöhnliche Ereignisse überschlugen und weder die Kinder als Seher noch die übrigen Gemeindemitglieder wussten, was sie erwartet und in welche Richtung sich die Ereignisse entwickeln würden. Um seine eigene Neugier zu stillen, untersucht der Autor, was die Mitglieder der vatikanischen Kommission davon überzeugt hat, an Medjugorje oder zumindest an seine Anfänge zu glauben. Der größte Wert des Buches liegt im Wunsch des Autors, sich von Widersprüchen und ermüdenden Polemiken fernzuhalten und durch authentische Zeugnisse der wichtigsten Akteure zu beleuchten, wie alles begann. Dabei werden die Zeugnisse jedoch nicht ausgelegt. Die Früchte seiner Forschung präsentiert er allen Interessierten, sowohl denjenigen, die darin das Eingreifen des Himmels erkennen, als auch denjenigen, die nach dem Lesen dieses Buches weiterhin in ihren Zweifeln beharren werden.

    Obwohl die Glaubwürdigkeit von Medjugorje nicht problematisch erscheint, beschäftigt sich dieses Buch mit folgenden Kernfragen: Warum wartet Medjugorje seit fast vier Jahrzehnten auf die Anerkennung der Kirche? Warum wurden alle bisherigen Kommissionen, Ausschüsse, wissenschaftlichen Untersuchungen und überaus positiven Schlussfolgerungen zahlreicher Experten, die die Seher getestet haben, ignoriert? Zum Beispiel Dr. Nikola Bartulica, ein kroatischer Psychiater aus St. Joseph im US-Bundesstaat Missouri, schloss nicht nur eine Geisteskrankheit der Seher aus, sondern argumentierte und berichtete auch, dass es in der Psychiatrie keinen vergleichbaren Fall gibt, in dem sechs Kinder um 18:30 Uhr gleichzeitig halluzinieren. Falls alle sechs Seher in allen sechs Jahren gelogen hätten, wäre dies ein Phänomen für sich. Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Ekstasen der Seher wahr sind.

    Die Anzweifelungen hingegen verletzten vor allem die Seher. Die Seherin Mirjana Dragičević schreibt in ihrem Buch Mein Herz wird gewinnen, dass sie eine äußerst problematische Person sein müsste, wenn sie bezüglich der ihr widerfahrenen Erscheinungen, insbesondere während des Kommunismus, lügen würde. „Vor der Erscheinung hatte ich ein wundervolles Leben ... Warum sollte ich mein Leben auf den Kopf stellen wollen? Warum sollte ich Unruhe und Leid in meine ansonsten angenehme Lebenssituation bringen? , fragt sie sich und kommt zu dem Fazit, dass nur eine labile Person so etwas tun würde. Aber Mirjana erwähnt in ihrem Buch noch etwas anderes, was die Ausräumung aller Zweifel bezüglich der Wahrhaftigkeit von Medjugorje beschleunigen könnte. Sie schreibt über den faszinierendsten Teil der Erscheinungen von Medjugorje, den zehn Geheimnissen, und erinnert uns daran, dass die Mutter Gottes ihr zu Weihnachten im Jahr 1982, während der letzten regulären Erscheinung, ein Pergament" überreichte, auf dem alle zehn Geheimnisse - ihr Inhalt und der jeweilige Zeitpunkt ihrer Verwirklichung – niedergeschrieben sind.

    Dieses Objekt vom Himmel wird als eine beige Schriftrolle aus pergamentartigem Material beschrieben, bei der es sich weder um echtes Papier noch um echtes Gewebe handelt. Ich habe es sorgfältig ausgerollt und alle zehn Geheimnisse in einer einfachen und eleganten Handschrift vorgefunden. Es gab keine Verzierungen oder Illustrationen auf dem Pergament. Jedes Geheimnis besteht aus einfachen und klaren Worten, vergleichbar mit denen, die mir die Mutter Gottes ursprünglich mitgeteilt hat. Die Geheimnisse sind nicht nummeriert, sondern untereinander aufgeführt, beginnend mit dem ersten Geheimnis und abschließend mit dem letzten, bzw. zehnten Geheimnis. Bei allen ist der jeweilige Zeitpunkt der zukünftigen Ereignisse angegeben, schreibt Mirjana. Sie enthüllt auch ein weiteres wichtiges Detail: „Obwohl ich immer wollte, dass der Franziskaner Petar Ljubičić die Geheimnisse offenbart, so muss dem nicht so sein. Was ist zum Beispiel, wenn der Papst nach ihnen fragt? Er ist auch Priester, und ich könnte dem Heiligen Vater niemals nein sagen."

    Wie zu sehen ist, hat die vatikanische Kommission, die den Fall Medjugorje untersuchte, Mirjana weder gebeten die Geheimnisse preiszugeben, noch die mysteriöse Schriftrolle zu zeigen. Warum? Die von Mirjana erwähnte Schriftrolle, das Material und seine Herkunft, können seit langem von Experten untersucht werden. Wenn es nicht irdischen Ursprungs ist, wie Mirjana behauptet, so ist es ein wesentlicher Bestandteil des Medjugorje-Phänomens. Wenn wir noch die Hefte hinzufügen, in denen Gospas Biographie niedergeschrieben ist und die von der Seherin Vicka Ivanković bis zum Moment der Veröffentlichung aufbewahrt werden, so können wir zur Schlussfolgerung kommen, dass die päpstliche Kommission ihre Arbeit nicht gerade gründlich erledigt hat. Gemäß der wohlwollenden, öffentlich bekundeten Haltung der Seherin Mirjana ist es noch nicht zu spät, die Versäumnisse zu korrigieren. Vielleicht ist dies eine Gelegenheit für den vom Papst ernannten Apostolischen Visitator für Medjugorje Henryk Hoser.

    Žarko Ivković, Journalist und Publizist

    In Zagreb, den 6. Juni 2019

    Einleitung

    DIE ERSTEN SIEBEN TAGE

    WARUM?

    Nachdem der namhafte Vatikankorrespondent Andrea Tornielli im Mai 2017 in seinem Blog Vatican Insider die Ergebnisse enthüllte, die die Internationale Kommission des Heiligen Stuhls für Medjugorje unter der Leitung des von Papst Benedikt XVI. ernannten Kardinals Camillo Ruini untersucht hatte, machte ich mich daran zu untersuchen, was in den ersten sieben Tagen der Erscheinungen geschah, die laut Tornielli die Grundlage für die offizielle Anerkennung des „Medjugorje-Phänomens" sein könnten. Alle fragten sich sofort, warum nur die ersten sieben Tage und nicht die darauffolgenden Tage in Betracht gezogen worden sind. Vielleicht lag es an der Symbolik der Zahl sieben, die im biblischen Kontext Perfektion bedeutet und auch den sieben Tagen der Schöpfungsgeschichte im Buch Genesis entspricht.

    Wie Tornielli damals schrieb, war die Stellungnahme der Kommission zur Authentizität der ersten sieben Erscheinungen zwischen dem 24. Juni und dem 3. Juli 1981 durchaus positiv, d.h. die Mitglieder der Kommission stimmten mit 13 Stimmen dafür, die Übernatürlichkeit der Erscheinungen während dieses Zeitraums anzuerkennen, während ein Mitglied dagegen stimmte und ein anderer sich der Stimme enthielt. Die Kommission stellte auch fest, dass die jungen Seher geistig gesund und von dem, was ihnen widerfahren war, selbst überrascht wurden und dass keine Beeinflussung auf sie ausgeübt worden war, weder von den Franziskanern der Gemeinde noch von irgendetwas anderem in ihrer Umgebung. Obwohl sie von der Polizei festgenommen und untersucht wurden, zogen sie ihre Aussagen auch unter Todesandrohung nicht zurück. Die Kommission schloss auch die Möglichkeit des dämonischen Ursprungs der Erscheinungen aus.

    - Ende 2013 und Anfang 2014 erhielt ich von Kardinal Ruini die Ergebnisse der Untersuchungen. In der Kommission waren gute Theologen, Bischöfe, Kardinäle...richtig gute. Sowie die Kommission insgesamt. Ruinis Bericht war sehr, sehr gut - sagte Papst Franziskus.

    Doch dann meldete die Kongregation für die Glaubenslehre ihre Zweifel an dem Phänomen und selbst an dem Bericht Ruinis an. 2016 fand eine Feria IV statt, die monatliche Zusammenkunft der Mitglieder des Dikasteriums, um über den Fall Medjugorje und Ruinis Bericht zu diskutieren. Jeder der Kardinäle und Bischöfe erhielt den Text des Berichtes sowie andere Materialien im Besitz der Kongregation für die Glaubenslehre. Während des Treffens wurden die Mitglieder gebeten, ihre Meinung zu äußern.

    - Ich habe die Benachrichtigung erhalten und ich erinnere mich, dass es Samstagabend, spät in der Nacht war... und es sich nicht richtig anfühlte. Es war, als würde man Ruinis Bericht, der sehr gut war, zur Auktion stellen, entschuldigt bitte die Wortwahl. Am Sonntagmorgen erhielt der Präfekt meinen Brief in dem er veranlasst wurde, die Meinungen der Mitglieder der Feria IV direkt an mich zuzustellen, sagte Papst Franziskus während seines Fluges nach Fatima im Mai 2017.

    Die Kommission hat ihren Befund in zwei Teile gegliedert, so dass Tornielli hier von „der zweiten Phase" der Erscheinungen spricht, die nach dem 3. Juli 1981 stattfand und deren Glaubhaftigkeit von der Kommission angezweifelt wird; sie wird in den Kontext des Konflikts zwischen dem örtlichen Bischof und den Franziskanern gestellt, wobei man sich daran stoßt, dass die Erscheinungen im Voraus angekündigt und für jeden Seher individuell gestaltet werden.

    - Die Erscheinungen gingen weiter, obwohl die Kinder angekündigt hatten, dass sie enden würden, was jedoch bis jetzt immer noch nicht geschah. Fraglich sind auch die erhaltenen Geheimnisse, mit ein wenig apokalyptischen Inhalten, die die Seher bei den Erscheinungen erhielten - schrieb Tornielli und fügte hinzu, dass die Kommission über diesen zweiten Teil in zwei Schritten abgestimmt hatte. Die erste Abstimmung bezog sich auf die geistlichen Früchte von Medjugorje, wobei das Verhalten der Kinder bzw. Seher außer Acht gelassen wurde. Hierzu sagten sechs Kommissionsmitglieder, dass es positive Effekte gab, sieben Mitglieder sprachen von gemischten Resultaten mit überwiegend positiven Auswirkungen und drei behaupteten, dass es gemischte, gleichermaßen positive und negative Auswirkungen gab.

    In der zweiten Abstimmungsrunde berücksichtigten die Mitglieder der Kommission auch das Verhalten der Seher. 12 Mitglieder der Kommission enthielten sich der Stimme, während zwei Mitglieder gegen die Authentizität der Erscheinungen stimmten. Die Kommission beanstandete auch, dass die Seher keine intensivere geistliche Begleitung hatten und sie seit längerem nicht als Gruppe, sondern getrennt voneinander, als Einzelpersonen agierten.

    Die Ruini-Kommission, so Tornielli, schlug dem Papst vor, das Verbot organisierter Pilgerfahrten nach Medjugorje aufzuheben. Priester durften nämlich bekanntlich keine Pilgerfahrten nach Medjugorje organisieren, sondern diese nur geistlich begleiten. Außerdem schlug die Kommission vor, die Gemeinde Medjugorje unter die direkte Aufsicht des Heiligen Stuhls zu stellen und sie zum sogenannten pontifikalen Wallfahrtsort zu machen.

    Ausschlaggebend für eine solche Entscheidung waren pastorale Gründe, Betreuung von Millionen von Pilgern, aber auch Abwendung der Entstehung von Parallelkirchen sowie wirtschaftliche Transparenz.

    - Dies bedeutet jedoch nicht, dass damit die Übernatürlichkeit der Erscheinungen anerkannt wäre - sagte Tornielli.

    Am Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes (11. Februar 2017) ernannte Papst Franziskus den emeritierten polnischen Erzbischof von Warschau/ Prag Msgr. Henryk Hoser als Sonderbeauftragten für Medjugorje. Ein Jahr später ernannte er ihn zum Apostolischen Visitator der Pfarrei Medjugorje mit dem Ziel, die pastorale Situation besser kennenzulernen und mögliche pastorale Initiativen für die Zukunft vorzuschlagen.

    Daher trägt dieses Buch den Titel "Medjugorje - die ersten sieben Tage und den Untertitel Die ganze Wahrheit vom 24. Juni bis 3. Juli 1981". Es umfasst fast alle Geschehnisse, die in jenen Tagen notiert und aufgezeichnet wurden, bzw. alles, was über die ersten Tage niedergeschrieben und veröffentlicht wurde. Darunter die Gespräche, die ich mit den Hauptakteuren in dieser Zeit geführt habe, sowie die Audioaufnahmen der Gespräche zwischen Pfarrer Pater Jozo Zovko und den Sehern. Hier werden erstmalig an einem Ort die Spannung des Augenblicks sowie alle Zweifel, Ängste, Glaube, Entschlossenheit und Dramatik der himmlischen Intervention, die die Zeit in der wir leben stark geprägt hat, präsentiert.

    WIE?

    Das Buch stellt das Resultat von Recherchen, Gesprächen mit den Sehern und allen, die in den ersten Tagen dabei gewesen waren, dar. Es entstand anhand der Materialien, die in den ersten Tagen erstellt wurden, d.h. es ist ein klassischer journalistischer Beitrag. Für das Buch habe ich Aussagen, Reflexionen und Erinnerungen mehrerer „Kreise von Zeitzeugen" verwendet. Zu allererst sprach ich mit den sechs Sehern:

    Ivan Dragičević, der Sohn von Zlata und Stanko, wurde am 25. Mai 1965 in Bijakovići geboren. Von Beruf ist er Gastronom. Er hat tägliche Erscheinungen, die noch andauern und die Mutter Gottes (Gospa) hat ihm neun Geheimnisse und eine Gebetsabsicht für junge Menschen und Priester anvertraut. Gospa rief ihn dazu auf, eine Gebetsgemeinschaft zu gründen. In seiner Jugend fühlte er sich zum Priester berufen, weshalb er theologische Seminare in Visoko und Dubrovnik besuchte. Dort wurde er jedoch wegen mangelnden Verständnisses entlassen. In Medjugorje lernte er 1989 die Amerikanerin Lauren Murphy kennen, die nach vierjähriger Vorbereitung auf die Ehe im Jahr 1994 seine Ehefrau wurde. Sie haben vier Kinder: Kristina (1995), Mihaela Michayl (2000), Daniel (2001) und Matthew (2008) und leben in Boston in den USA und in Medjugorje.

    Vicka Ivanković - Mijatović, die Tochter von Zlata und Pero, wurde am 3. September 1964 in Bijakovići geboren. Sie hat sieben Geschwister und ist Textiltechnikerin. Gospa hat ihr neun Geheimnisse anvertraut, eine Gebetsabsicht für die Kranken und sie hat auch heute noch tägliche Erscheinungen. Gospa diktierte und offenbarte ihr ihre Biographie, die sie in drei Notizheften niederschrieb und für den Druck vorbereitet hat. Sie wird es als Buch veröffentlichen, wenn Gospa ihr ihre Zustimmung erteilt. Im Januar 2002 heiratete sie Marijo Mijatović und hat zwei Kinder mit ihm, Marija-Sofija (2003) und Ante (2005). Sie leben in Krehin Gradac in der Nähe von Čitluk.

    Marija Pavlović - Lunetti, die Tochter von Iva und Filip, wurde am 1. April 1965 in Bijakovići geboren. Sie absolvierte die Friseurschule in Mostar. Sie hat auch heute noch tägliche Erscheinungen und die Mutter Gottes hat ihr neun Geheimnisse anvertraut. Durch sie vermittelt Gospa am 25. eines jeden Monats eine Botschaft an die Gemeinde und die Welt. Sie hat die Aufgabe, für Ordensschwestern, Ordensbrüder und für die Seelen im Fegefeuer zu beten. In Mailand heiratete sie 1993 den Italiener Paolo Lunetti, mit dem sie vier Söhne hat: Mijo Michele (1994), Franjo (1994), Marko (1998) und Ivan Giovanni (2002). Sie leben in Monza in der Nähe von Mailand und in Medjugorje.

    Mirjana Dragićević - Soldo, Tochter von Milena und Jozo, wurde am 18. März 1965 in Sarajevo geboren, wo sie das Gymnasium beendete und Agronomie studierte. Sie hatte bis zum 25. Dezember 1982 tägliche Erscheinungen. Als die Mutter Gottes ihr das letzte, zehnte Geheimnis anvertraute, teilte sie ihr mit, dass sie ihr nur noch einmal im Jahr erscheinen würde, d.h. am 18. März. Aber seit dem 2. August 1987 hat sie am 2. eines jeden Monats eine Erscheinung. Ihre Aufgabe ist, für Ungläubige zu beten, d.h. für Menschen, die die Liebe Gottes noch nicht kennengelernt haben, wie sie sagt. Sie heiratete Marco Soldo im Jahr 1989 und hat zwei Töchter, Maria (1990) und Veronika (1994). Sie leben in Bijakovići in Medjugorje.

    Jakov Čolo, der Sohn von Jaka und Ante, wurde am 6. März 1971 in Sarajevo geboren, lebt aber seit seiner Kindheit in Bijakovići, Medjugorje. Er ist ausgebildeter Schlosser und half nach seiner Ausbildung den Franziskanern im Pfarramt in Medjugorje. Heute leitet er den humanitären Verein Mary's Hands. Gospa erschien ihm täglich bis zum 12. September 1998, als er das letzte, zehnte Geheimnis erhielt. Gospa versprach ihm, dass er in seinem Leben jeweils eine Erscheinung jährlich haben würde und zwar zu Weihnachten. Seine Mission ist es, für die Kranken zu beten. Nach zweijähriger Bekanntschaft heiratete er 1993 Annalisa Barozzi, eine Italienerin aus Asola bei Mantua, die er in Italien kennengelernt hatte, während er dort arbeitete. Sie haben drei Kinder: Ariana, David Emanuel und Mirjana Klara. Sie leben in Bijakovići, halten sich aber oft auch in Italien auf.

    Ivanka Ivanković - Elez, die Tochter von Jagoda und Ivan, wurde am 21. Juni 1966 in Bijakovići, Medjugorje, geboren. Sie hat einen älteren Bruder und eine ältere Schwester. Zum Zeitpunkt ihrer ersten Erscheinungen besuchte sie die Wirtschaftsschule in Mostar, verließ sie jedoch bald wieder. Sie war die erste, die Gospa erblickte, und sie hatte tägliche Erscheinungen bis zum 7. Mai 1985, als ihr das zehnte Geheimnis anvertraut wurde. Gospa teilte ihr mit, dass sie ihr fortan einmal im Jahr erscheinen würde, bzw. am 25. Juni, dem Jahrestag der Erscheinungen. Ihre Aufgabe ist es, für Familien zu beten. Im Dezember 1986 heiratete sie Rajko Elez, mit dem sie drei Kinder hat: Tochter Kristina (1987) und die Söhne Juraj (1990) und Ivan (1994). Sie leben in Miletina, Gemeinde Medjugorje.

    Der zweite Zeugenkreis war derjenige, der den Sehern am nächsten stand, d.h. er bestand aus Menschen, die täglich, besonders in den ersten Tagen und Jahren, bei ihnen waren und ihr Schicksal teilten. Neben ihren Familien gehörte dazu der Pfarrer der Gemeinde Medjugorje Franzikanerpater Jozo Zovko, der von den kommunistischen Behörden in einem politisch montierten Prozess zu einer dreieinhalb jährigen strengen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Zu dem Zeugenkreis gehörten noch: der Kaplan Pater Zrinko Čuvalo sowie die Nachbarn Marinko Ivanković, seine Frau Dragica und Ivan Ivanković, die mit den Sehern täglich zusammen waren und von der Polizei verfolgt wurden. Der Nachbar Ivan Ivanković erhielt eine dreimonatige Haftstrafe, weil er in seiner Fabrik während einer Arbeiterversammlung öffentlich darüber Zeugnis ablegte, dass er auf dem Berg ein rotierendes Kreuz gesehen hatte.

    Der dritte Zeugenkreis besteht aus Personen, die gelegentlich mit oder in der Nähe der Seher waren und die Ereignisse der ersten Tage und Monate direkt mitverfolgten, wie beispielsweise Grga Kozina, ein Rundfunktechniker, der die Tonaufnahmen von den ersten Erscheinungen machte. Er war jeden Tag auf dem Erscheinungsberg, begleitete die Seher und zeichnete alles sorgfältig auf.

    Mit den meisten von ihnen, d.h. mit den Lebenden, habe ich bei der Erstellung dieses Buches gesprochen oder schriftliches Material verwendet (Polizeiinspektor Ivan Turudić und Ärztin Darinka Glamuzina).

    Im Buch ist auch aufgezeichnetes Material eingebaut, so die ersten Gespräche des damaligen Pfarrers Pater Jozo Zovko mit den Sehern. Ich habe diese Gespräche wortwörtlich wiedergegeben, ohne inhaltlich was zu verändern oder grammatische Fehler zu verbessern. Die Kinder sprechen in ihrem Dialekt und erzählen aufgeregt, was sie erlebt haben. Dies gewährleistet eine besondere Dynamik und Authentizität.

    WO?

    Während eines Abendspazierganges am ersten Abend in Nazareth, Israel, sagte ich zu meiner Frau: Heb bitte deinen Kopf und schau dir den Himmel an.

    Warum?, fragte sie und sah zum Sternenhimmel über uns auf.

    Schau, genau diesen Sternenhimmel sah Maria jene Nacht über Nazareth. Alles um uns herum hat sich verändert, nur diese Ansicht ist dieselbe geblieben.

    Wir schauten mit offenen Augen auf denselben Himmel, auf den einst Maria, Joseph und Jesus blickten, ähnlich wie wir an diesem Abend…

    In Medjugorje hat sich von den ersten Tagen der Erscheinungen bis zur Erstellung dieses Buches sehr viel verändert. Zunächst hat sich die Umgebung verändert, da die kleinen Landhäuser zuerst durch Pensionen für Pilger und heute durch große Hotels ersetzt wurden. Dann haben sich die Leute verändert. Hauptsächlich die Seher, die 1981 Kinder waren und heute Erwachsene mit eignen erwachsenen Kindern sind. Der Himmel über Medjugorje jedoch ist unverändert geblieben. Es ist derselbe Himmel mit der gleichen Anordnung der Sterne wie in der Nacht vom 24. zum 25. Juni 1981, als die ersten Seher abends eine schöne Frau in Weiß auf dem Erscheinungsberg sahen, bzw. auf einem Teil des Hügels Crnica bei Bijakovići, einem Weiler in Medjugorje. In dieser Nacht besiegte die Liebe die Angst in deren Herzen, sie wurden von Gnade überflutet und ihr Leben wurde zum Zeugnis für die ganze Welt.

    Medjugorje ist in all diesen Jahren und auch während der Entstehung dieses Buches aber sicherlich auch dann, wenn Du, lieber Leser, es lesen wirst, der einzige Ort auf der Welt, wo der Himmel bis zur Erde durchgedrungen ist, bis zum Menschen selbst. Und er tut dies Tag für Tag. Medjugorje ist der einzige Ort, über dem sich der Himmel geöffnet und buchstäblich zur Erde niedergelassen hat, ein Ort, an dem Himmel und Erde in einem unsichtbaren, transzendenten Punkt miteinander verschmolzen sind, auf eine mystische Weise, die bis heute nicht vollständig erklärt und rationalisiert werden konnte. Man kann nur glauben. Oder auch nicht. Genau wie bei dem oben erwähnten Himmel über Nazareth, dessen Sterne gleichermaßen auf Jesus, Maria, Joseph, alle Gläubigen und Nicht-Gläubigen leuchten.

    Aber zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Buches ist dies nicht entscheidend. Für mich als Journalist und Publizist, der seit 30 Jahren ausschließlich über Religion und religiöse Themen schreibt, bestand die Herausforderung darin, das Material zu sammeln, das von Kardinal Ruinis Kommission als authentisch eingestuft wurde, und es zu verarbeiten und zu dokumentieren. Dadurch könnten die ersten Tage der Erscheinungen in die Grundlagen der offiziellen kirchlichen Anerkennung einbezogen werden. Aus der Perspektive des Himmels über Medjugorje spielt es keine Rolle, wann und ob dies jemals geschieht. Warum? Einfach, weil in Medjugorje die sichtbare und greifbare Kirche lebt, die durch die Kraft ihrer Sakramente die Welt heilt.

    Dennoch sind diese ersten Tage wichtig, um all das zu verstehen, was später passierte. Jedem dieser Tage wohnt die Symbolik verdichteter Zeit und Ereignisse inne, die sich in den späteren Jahren nach und nach offenbarte, gleich einem Knäuel, der langsam entwirrt wurde. (Lesen und entdecken Sie dies auf den folgenden Seiten.) Die ersten Tage enthüllen all die unglaublichen Dinge, die im Moment des Durchbruchs des Himmels auf die Erde passierten, von der Auswahl der Seher über die Abwesenheit des Pfarrers in Medjugorje bis hin zur ausschließlich mündlichen Übermittlung von allem, was in diesen ersten Tagen geschah, weil ein Blitz die Post und die Telefonmasten verbrannte, die Ereignisse aber trotzdem bereits in jenen ersten Tagen tausende und abertausende von Menschen anzogen, trotz der Verfolgung vonseiten der Polizei und der kommunistischen Behörden. Und die Erscheinungen dauern an d.h. bis zum Moment der Veröffentlichung dieses Buches haben sie noch nicht aufgehört.

    Die ersten Tage von Medjugorje sind eine klare Aufforderung an uns, jedes Mal, wenn wir in Medjugorje sind, den Himmel über Medjugorje zu betrachten. Und zwar den Sternenhimmel über dem Erscheinungsberg. Es ist heute, gestern und morgen derselbe Himmel. Ein Himmel, unter dem sich Zeit und Geschichte, Leute und Schicksale, der Mensch und sein Glaube verändert haben.

    Darko Pavičić

    ERSTER TAG – 24. Juni

    Wir haben Gospa gesehen!

    An jenem Oktobernachmittag, als es in Medjugorje noch immer angenehm warm war, machte ich mich zu Fuß vom Stadtzentrum zum Haus von Marinko Ivanković. Man sagte mir, dass ich es sicherlich erkennen und finden werde, wenn ich direkt vor dem Aufsteigen auf den Erscheinungsberg bei Vickas altem Haus nach rechts auf die Straße zum Blauen Kreuz schaue. Ich werde dann sofort das Haus sehen, auf dem Draga und Marinko steht. Dort lebt das Ehepaar Ivanković. Im Haus haben sie auch eine Unterkunft für Pilger.

    Podbrdo, der Erscheinungsberg im Weiler Bijakovići, in der Pfarrei Medjugorje, ist etwa zwei Kilometer oder eine halbe Stunde zu Fuß von der Kirche des Hl. Jakobs entfernt, die sich im Zentrum des Ortes befindet. Auf dem Weg zum Podbrdo (Erscheinungsberg) begegne ich heute mal größeren, mal kleineren Gruppen von Pilgern, die zum Erscheinungsberg gehen oder vom Erscheinungsberg zurückkehren. In der Regel beten sie dabei, jeder mit einem Rosenkranz in der Hand. Und genau diesen Anblick gibt es sicherlich nirgendwo auf der Welt. Pilger beten den Rosenkranz während sie auf den Straßen spazieren, gehen damit in Geschäfte, Restaurants...In den ersten Jahren von Medjugorje gab es keine Restaurants, Geschäfte, Hotels und Pensionen. Während ich so durch die Straßen von Medjugorje gehe, versuche ich oft, Bilder jener vergangenen Zeiten wieder aufleben zu lassen. Es sind Bilder bescheidener Häuser, Höfe, Gärten mit Weinreben und Tabak und Gesichter von Menschen, die damals nicht mal im Traum daran gedacht hatten, dass ihnen und ihrem Dorf, das irgendwo ziemlich weit entfernt im kleinen Herzegowina liegt, so etwas widerfahren würde. Dass Medjugorje eines Tages zum geistlichen Zentrum werden wird, in welches Millionen von Menschen aus der ganzen Welt strömen werden.

    Auf dem Weg zum Haus von Marinko Ivanković, dem ersten Nachbarn der Seher, gehen mir die Fragen durch den Kopf, die ich ihm stellen möchte, und die sich auf die ersten Tage der Erscheinungen beziehen, mit denen so viel Unglaubliches, Erstaunliches und Wunderbares in Verbindung steht. Wie ist es möglich, dass die selige Jungfrau Maria, die Mutter unseres Herrn Jesus Christus, gerade damals, in jenen Tagen, an jenem Ort, vor einfachen Kindern, die einen steinigen Berg bestiegen, erschien? Wie ist es möglich, dass sie genau diese Kinder auserwählt hat und nicht jemand anderen? War es überhaupt die Mutter Gottes oder doch nicht, oder spielte hier die kindliche Phantasie einen Streich...? Was dachte ein erwachsener Mann wie Marinko Ivanković, als er aus dem Mund eines Kindes eine so unglaubliche Geschichte hörte...

    Marinko glaubt Vicka und Marija nicht

    Marinko Ivanković ist eine der wichtigsten Personen der ersten Erscheinungstage in Medjugorje, weil er praktisch alle Tage mit den Kindern (Sehern) verbrachte; er begleitete sie täglich auf den Erscheinungsberg (Podbrdo) und wieder zurück, fuhr und bewachte sie und unterhielt sich mit ihnen. Abgesehen von ihren Eltern gehörte er zu den wenigen Erwachsenen, die in der Nähe dieser Kinder waren, die Gospa seit dem 24. Juni 1981 in Bijakovići, einem Dorf der kleinen herzegowinischen Stadt Medjugorje, täglich sahen.

    - Dado, wo ist Marinko? – fragte ich Darko Ivanković, den jüngeren Sohn von Draga und Marinko Ivanković, den ich kurz davor kennengelernt hatte und der mit Freunden im Hof nebenan Schnaps brannte. Er zersägte mit einer Kettensäge alte Bretter und Balken, um damit unter dem Dampfkessel zu heizen.

    - Er ist im Haus. Ich hole ihn. Komm danach zum Grillplatz; bei uns ist es üblich, dass man die Leute zum Grillen einlädt, wenn Schnaps gebrannt wird... – sagte er mir während wir auf die Terrasse zum Eingang hinaufstiegen, wo seine schwer körperlich beeinträchtigte Mutter Draga im Rollstuhl saß, die ich herzlich begrüßte.

    Marinko Ivanković ist ein braungebrannter, robuster, großer Mann, etwa 70 Jahre alt, mit klarem Blick und einem starken Händedruck.

    - Ich erinnere mich an alles, als wäre es gestern gewesen - sagte er, während wir auf den Stühlen in ihrem Esszimmer Platz nahmen und von draußen das laute Geräusch der Kettensäge nach drinnen drang.

    Er arbeitete 1981 als Automechaniker bei der Firma Autoremont in Mostar. Täglich fuhr er ins etwa 20 km entfernte Mostar zur Arbeit und nahm oft Nachbarn, die zur Arbeit und Kinder, die zur Schule gingen, mit. An diesem Morgen, am zweiten Tag der Erscheinung, dem 25. Juni 1981, reiste er mit seiner Frau Draga nach Mostar und nahm Vicka Ivanković und Marija Pavlović mit, die in unmittelbarer Nachbarschaft lebten und zum Förder- und Zusatzunterricht in die Schule nach Mostar mussten, da sie am Ende des Schuljahres mehrere ungenügende Noten hatten.

    - Im Sommer ging ich jeden Morgen um fünf Uhr zur Arbeit. Ich hatte einen Volkswagen Minibus. Zu der Zeit gab es weder Verkehr noch Autos, so dass mein Bus oft voller Nachbarn war, die in Mostar arbeiteten. Manchmal waren es bis zu fünfzehn Nachbarn. Also fuhren Vicka und Marija an diesem Morgen mit mir zum Förder- und Zusatzunterricht nach Mostar. Als wir an der Kirche vorbeikamen, sagte Marija: Marinko, wir haben letzte Nacht Gospa gesehen! - erzählt Marinko Ivanković.

    - Marija, warum treibst du Scherze mit Gott und Gospa? Hat dir das deine Mutter beigebracht? – entgegnete Marinko streng und schaute sie missbilligend an. - Nicht ich, Vicka hat sie gesehen - antwortete Marija. Vicka saß hinter Marinko auf dem Sitz neben seiner Frau. - Vicka, stimmt das? - fragte Marinko laut. Vicka bejahte die Frage in ihrer Mundart. - Erzähl uns, wo und was du gesehen hast! – befahl ihr Marinko förmlich.

    Vicka erzählte ihm ein wenig durcheinander, wie gestern Nachmittag Marijas jüngere Schwester Milka, die von ihrer Mutter geschickt wurde, um die Schafe von der Weide zurück nach Hause zu treiben, am Fuße von Podbrdo zwei Mädchen aus der Nachbarschaft traf, nämlich Mirjana und Ivanka. Beide hätten eine wunderschöne Frau gesehen, bei der sie sofort an die selige Jungfrau Maria dachten. - Ivanka ging etwa hundert Meter bis zu dem Ort, wo sich heute die Cenacolo-Gemeinde befindet. Sie schaute auf den Berg und sagte zu Mirjana: Schau, die Mutter Gottes ist auf dem Berg. Da schlug Mirjana ihr auf die Schulter und sagte: Du bist echt blöd, machst Scherze mit Gott und Gospa. So gab Marinko das Gespräch während der Autofahrt wieder, wobei er nochmals Revue passieren ließ, was Vicka und Marija an jenem Morgen erzählten, als er sie nach Mostar fuhr.

    Ivanka hat Gospa als erste gesehen

    Es war Ivanka, die die Mutter Gottes zuerst erblickte, erst später wurde Gospa auch von Mirjana gesehen. Danach begaben sich die Mädchen in Richtung Dorf und trafen dabei Vicka. Vicka floh zunächst; erst nachdem sie die beiden Ivans getroffen hatte, kehrte sie zurück zu den Freudinnen, die angsterfüllt auf die helle Erscheinung der Frau auf dem Erscheinungsberg (Podbrdo) starrten.

    - Marinko, als ich Gospa sah, hatte ich solche Angst, ich hatte Flip-Flops an, rannte nach Hause und verlor sie unterwegs. Ich ging in mein Zimmer, betete und fühlte einen tiefen Frieden, deshalb beschloss ich zurückzukehren. Ich fand sie am selben Ort: Ivanka, Mirjana, Milka und die zwei Ivans – erzählte Vicka ihrem Nachbarn Marinko Ivanković an jenem Morgen auf dem Weg nach Mostar. Sie beschrieb, wie die Mutter Gottes den kleinen Jesus in ihren Armen hielt, ihn zeigte und wieder mit ihrem Schleier bedeckte. Mit den zwei Ivans meinte sie Ivan Ivanković (20) und Ivan Dragičević. Ivan Ivanković, der älteste unter ihnen, war am ersten Tag auf dem Erscheinungsberg, Ivan Dragičević wurde einer der sechs Seher von Medjugorje.

    - Danach signalisierte sie uns mit ihren Händen, dass wir zu ihr kommen sollen. Doch niemand wagte es, an diesem Abend zu ihr zu gehen – sagte Vicka zu Marinko, der ihr daraufhin versicherte: Vicka, ich glaube dir, aber wenn Ivan Dragičević Gospa sieht, wie du sagst, und wenn er alles bestätigt, was du mir erzählt hast, glaube ich ihm mehr als allen anderen Kindern.

    Marinko vertraute Ivan am

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