Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)
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Buchvorschau
Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) - Christian Stiglmayr
Inhalt
Cover
Titelei
Geleitwort zur Reihe
1 Ursprung und Entwicklung der Methode
2 Verwandtschaft mit anderen Methoden und Verfahren
2.1 Die Schematherapie (ST)
2.2 Die Mentalisierungs-basierte Therapie (MBT)
2.3 Die Emotionsfokussierende Therapie (EFT)
2.4 Die Praxis des achtsamen Selbstmitgefühls
3 Wissenschaftliche und therapietheoretische Grundlagen
3.1 Die Weltsicht der DBT
3.2 Das ätiologische Modell in der DBT
4 Kernelemente der Diagnostik
4.1 Klinische Diagnostik
4.2 Diagnosekriterien
4.3 Diagnose- und Screeninginstrumente
4.4 Komorbiditäten
5 Kernelemente der Therapie
5.1 Die therapeutischen Grundhaltungen in der DBT
Grundhaltung 1
Grundhaltung 2
Grundhaltung 3
Grundhaltung 4
Grundhaltung 5
Grundhaltung 6
Grundhaltung 7
Grundhaltung 8
5.2 Die Behandlungsstadien in der DBT
5.2.1 Stadium der Orientierung
5.2.2 Therapiestadium I
5.2.3 Therapiestadium II
5.2.4 Therapiestadium III
5.2.5 Dynamische Behandlungshierarchie
5.3 Emotionsarbeit in der DBT
5.3.1 Fokusse in der Emotionsarbeit und deren Zusammenhang mit den Therapiestadien
5.3.2 Primäre vs. sekundäre Emotionen
5.4 Kernstrategien in der DBT
5.5 Therapiebausteine in der ambulanten DBT
5.5.1 Die Einzeltherapie
5.5.2 Das Fertigkeitentraining
5.5.3 Das Telefoncoaching
5.5.4 Das Konsultationsteam
5.5.5 Die Supervision
6 Klinisches Fallbeispiel
6.1 Anamnestische Informationen
6.1.1 Angaben zur spontan berichteten und erfragten Symptomatik
6.1.2 Störungsanamnese
6.1.3 Psychischer Befund
6.2 Informationen zu Vorbehandlungen
6.3 Die zentralen Probleme
6.4 Hierarchisierung der primären Behandlungsziele
6.5 Störungsentwicklung und exemplarische Verhaltensanalyse über das vorrangigste Problemverhalten
6.5.1 Störungsentwicklung
6.5.2 Exemplarische Verhaltens- und Lösungsanalyse
6.6 Diagnosen zum Zeitpunkt des Therapiebeginns
6.7 Ressourcen
6.8 Beziehungsgestaltung und mögliche Probleme in diesem Zusammenhang
6.9 Behandlungsplan
6.10 Aufgaben des Konsultationsteams
6.11 Behandlungsverlauf
7 Hauptanwendungsgebiete
7.1 DBT für komplex traumatisierte Patienten (DBT-PTSD)
8 Settings
8.1 DBT in stationären, teilstationären und komplementären Einrichtungen
8.1.1 Stationäre Krisenintervention
8.1.2 Elektive stationäre, teilstationäre und komplementäre DBT
8.2 DBT im Maßregelvollzug und in der Forensik
8.3 DBT für Paare, Eltern und Familien
8.4 DBT im Arbeitskontext
8.5 DBT-Peer-Coaches
9 Die therapeutische Beziehung
10 Evidenz
11 Institutionelle Verankerung und Informationen zu Aus-, Fort- und Weiterbildung
Literatur
Sachwortverzeichnis
emptyPsychotherapie kompakt
Herausgegeben von Nina Heinrichs, Rita Rosner, Günter H. Seidler,
Carsten Spitzer, Rolf-Dieter Stieglitz und Bernhard Strauß
Begründet von Harald J. Freyberger, Rita Rosner, Ulrich Schweiger,
Günter H. Seidler, Rolf-Dieter Stieglitz und Bernhard Strauß
Eine Übersicht aller lieferbaren und im Buchhandel angekündigten Bände der Reihe finden Sie unter:
emptyhttps://shop.kohlhammer.de/psychotherapiekompakt
Der Autor
PD Dr. Christian Stiglmayr, psychologischer Psychotherapeut (VT) mit eigener Niederlassung, Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Wissenschaftliche Psychotherapie (AWP) Berlin, Privat-Dozent an der Humboldt-Universität zu Berlin, Präsident des Dachverbands DBT e.V.
Christian Stiglmayr
Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)
Verlag W. Kohlhammer
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Pharmakologische Daten verändern sich ständig. Verlag und Autoren tragen dafür Sorge, dass alle gemachten Angaben dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung hierfür kann jedoch nicht übernommen werden. Es empfiehlt sich, die Angaben anhand des Beipackzettels und der entsprechenden Fachinformationen zu überprüfen. Aufgrund der Auswahl häufig angewendeter Arzneimittel besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
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1. Auflage 2023
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-036266-6
E-Book-Formate:
pdf:
ISBN 978-3-17-036267-3
epub:
ISBN 978-3-17-036268-0
Geleitwort zur Reihe
Die Psychotherapie hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt: In den anerkannten Psychotherapieverfahren wurde das Spektrum an Behandlungsansätzen und -methoden extrem erweitert. Diese Methoden sind weitgehend auch empirisch abgesichert und evidenzbasiert. Dazu gibt es erkennbare Tendenzen der Integration von psychotherapeutischen Ansätzen, die sich manchmal ohnehin nicht immer eindeutig einem spezifischen Verfahren zuordnen lassen.
Konsequenz dieser Veränderungen ist, dass es kaum noch möglich ist, die Theorie eines psychotherapeutischen Verfahrens und deren Umsetzung in einem exklusiven Lehrbuch darzustellen. Vielmehr wird es auch den Bedürfnissen von Praktikern und Personen in Aus- und Weiterbildung entsprechen, sich spezifisch und komprimiert Informationen über bestimmte Ansätze und Fragestellungen in der Psychotherapie zu beschaffen. Diesen Bedürfnissen soll die Buchreihe »Psychotherapie kompakt« entgegenkommen.
Die von uns herausgegebene neue Buchreihe verfolgt den Anspruch, einen systematisch angelegten und gleichermaßen klinisch wie empirisch ausgerichteten Überblick über die manchmal kaum noch überschaubare Vielzahl aktueller psychotherapeutischer Techniken und Methoden zu geben. Die Reihe orientiert sich an den wissenschaftlich fundierten Verfahren, also der Psychodynamischen Psychotherapie, der Verhaltenstherapie, der Humanistischen und der Systemischen Therapie, wobei auch Methoden dargestellt werden, die weniger durch ihre empirische, sondern durch ihre klinische Evidenz Verbreitung gefunden haben. Die einzelnen Bände werden, soweit möglich, einer vorgegeben inneren Struktur folgen, die als zentrale Merkmale die Geschichte und Entwicklung des Ansatzes, die Verbindung zu anderen Methoden, die empirische und klinische Evidenz, die Kernelemente von Diagnostik und Therapie sowie Fallbeispiele umfasst. Darüber hinaus möchten wir uns mit verfahrensübergreifenden Querschnittsthemen befassen, die u. a. Fragestellungen der Diagnostik, der verschiedenen Rahmenbedingungen, Settings, der Psychotherapieforschung und der Supervision enthalten.
Nina Heinrichs (Bremen)
Rita Rosner (Eichstätt-Ingolstadt)
Günter H. Seidler (Dossenheim/Heidelberg)
Carsten Spitzer (Rostock)
Rolf-Dieter Stieglitz (Basel)
Bernhard Strauß (Jena)
Die Buchreihe wurde begründet von Harald J. Freyberger, Rita Rosner, Ulrich Schweiger, Günter H. Seidler, Rolf-Dieter Stieglitz und Bernhard Strauß.
1 Ursprung und Entwicklung der Methode
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) wurde in den 1980er Jahren von Prof. Marsha M. Linehan entwickelt (Linehan 1996a, b; 2016a, b). Vor dem Hintergrund eigener leidvoller Erfahrungen konzipierte Marsha Linehan die Therapie ursprünglich als ambulante Behandlung von chronisch suizidalen Frauen. Mit dem Erscheinen des DSM-III (APA 1980) wurde das adressierte Klientel auf Patienten und Patientinnen¹ mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) spezifiziert.
Aufgrund ihrer behavioralen Orientierung brachte Marsha Linehan in einem ersten Schritt vor allem veränderungsorientierte Interventionen zur Anwendung. Allerdings fielen die Erfolge damit bescheiden aus. Erst durch die Hinzunahme akzeptanzbasierter Interventionen stellten sich die gewünschten Erfolge ein. Zusätzlich integrierte Linehan neben dem gleichberechtigten Einsatz von Techniken aus den kognitiv-behavioralen sowie humanistischen Verfahren eine Vielzahl weiterer Techniken und Haltungen vor allem aus der Gesprächspsychotherapie, der Gestalttherapie und dem Zen-Buddhismus. Damit gehört die DBT zur sogenannten »dritten Welle« der Verhaltenstherapie, die die klassischen verhaltenstherapeutischen und kognitiven Techniken mit Strategien der Akzeptanz, Weisheit, kognitiven Distanzierung und Dialektik verbindet.
Weiteres Kennzeichen der DBT ist ihr modularer Aufbau; auf der Grundlage eines tragfähigen Grundkonzepts werden seit dem Bestehen der DBT fortwährend Variationen entwickelt, die je nach Problembild zur Anwendung kommen. Heute gilt die DBT als Prototyp für modular aufgebaute Psychotherapie und findet für eine Vielzahl weiterer Störungsbilder in unterschiedlichsten Settings Anwendung. Zuletzt wurde insbesondere die Behandlung von Patienten mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) adressiert (DBT-PTSD; Bohus et al. 2013, 2020). In den aktuellen, von deutschen Fachgesellschaften herausgegebenen S3-Leitlinien für Persönlichkeitsstörungen (DGPPN 2022; Lieb 2020) wird die DBT als die Methode mit den meisten Wirksamkeitsnachweisen geführt und zusammen mit der Mentalisierungs-basierten Therapie (MBT; Bateman und Fonagy 2006) als die Methode der Wahl zur Behandlung einer BPS empfohlen.
Endnoten
1Im Folgenden wird das generische Maskulinum verwendet, wir meinen damit jedoch sowohl weibliche, männliche wie auch nicht-binäre Personen.
2 Verwandtschaft mit anderen Methoden und Verfahren
Die DBT integriert zahlreiche Techniken aus anderen Methoden und Verfahren. Vordergründig mag dadurch der Eindruck entstehen, dass die DBT eine hohe Ähnlichkeit mit anderen Methoden hat; allerdings ergibt sich die Einzigartigkeit der DBT gerade durch diesen besonderen Mix sowie die Hinzunahme von Elementen, die so in anderen Therapieformen nicht vorkommen. Hierzu zählen vor allem die therapeutischen Grundhaltungen (▸ Kap. 3.1), die Therapiebausteine »Telefoncoaching« (▸ Kap. 5.5.3) und »Konsultationsteam« (▸ Kap. 5.5.4) sowie das in die Therapie integrierte Konzept des »Wise Mind« (▸ Kap. 3.1).
Betrachtet man andere Methoden und Verfahren zur Behandlung der Borderline-Störung, so besteht die engste verfahrensspezifische Verwandtschaft mit der Schematherapie (SFT) nach Jeffrey Young und Arnoud Arntz (Arntz und Gendersen 2010). Es finden sich aber auch Überschneidungen mit verfahrensfremden Methoden wie der Mentalisierungs-basierten Therapie (MBT) von Bateman und Fonagy (2006).
Da die DBT sich von der ausschließlichen Behandlung von Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung gelöst hat, muss auch der Überschneidungsbereich mit anderen nicht störungsspezifischen Methoden und Verfahren berücksichtigt werden. Der sicherlich größte Überschneidungsbereich besteht hier mit der Emotionsfokussierenden Therapie von Leslie Greenberg (EFT; Greenberg 2002) und mit Methoden, welche die Praxis des achtsamen Selbstmitgefühls adressieren (Mindful-Selfcompassion (MSC); Germer 2012 und Compassion Focused Psychotherapy (CFT); Gilbert 2013).
Nachfolgend werden die SFT, die MBT, die EFT und MSC/CFT beschrieben.
2.1 Die Schematherapie (ST)
In der ST kommen neben kognitiven Techniken psychodynamische, emotionsfokussierende sowie achtsamkeitsbasierte Elemente zum Einsatz.
Nach Arntz und Gendersen (2010) ist die BPS durch fünf Schemamodi charakterisiert:
1.
das vernachlässigte und missbrauchte Kind,
2.
das ärgerliche und impulsive Kind,
3.
der Beschützer,
4.
die strafenden Eltern und
5.
der gesunde Erwachsene.
Ziel ist es, den gesunden Erwachsenen heranwachsen zu lassen – welcher erst durch den Therapeuten repräsentiert wird und später über den Therapieprozess in dem Betroffenen selbst heranreift.
Die ST bedient sich vier zentraler Mechanismen, welche zur Veränderung und schließlich Heilung führen:
1.
das »begrenzte Beeltern«,
2.
emotionsfokussierende Arbeit,
3.
kognitive Umstrukturierung und Psychoedukation und
4.
das Unterbrechen von Verhaltensmustern.
Vor dem Hintergrund, dass BPS-Patienten psychisch und emotional als sehr kleine Kinder verstanden werden, bietet das »begrenzte Beeltern« die Plattform für Wachstum hin zum gesunden Erwachsenen. Damit steht das durch den Therapeuten vermittelte Gefühl von