Lebensworte: Wenn Gott dein Herz berührt
Von Christiane Rösel
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Zu den Autorinnen gehören unter anderen: Christina Brudereck, Else Diehl, Andrea Schneider, Silke Stattaus, Vreni Theobald und Doro Zachmann. Ein biografisches Bibellese-Buch – von Frauen, für Frauen.
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Buchvorschau
Lebensworte - Christiane Rösel
Christiane Rösel (Hrsg.)
Lebensworte
Wenn Gott mein Herz berührt
www.bibellesebund.net
Impressum
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3. Auflage 2015
© 2012 Bibellesebund Verlag, Gummersbach
© 2023 der E-Book-Ausgabe
Bibellesebund Verlag, Marienheide
https://www.bibellesebund.de/
Autor: Christiane Rösel (Hrsg.)
Titelfoto: shutterstock
Titelgestaltung: Georg Design, Münster
Layout des E-Books: Inge Neuhaus
Alle Bibelverse, wenn nicht anders vermerkt:
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Ausgabe, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Abkürzungen der Bibel-Übersetzungen:
NGÜ= Neue Genfer Übersetzung
LÜ= Lutherübersetzung
GNB= Gute Nachricht Bibel
Printausgabe: ISBN 978-3-97982-969-9
E-Book: ISBN 978-3-95568-535-5
Hinweise des Verlags:
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes und der Bilder kommen.
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https://ebooks.bibellesebund.de/
Inhalt
Titel
Impressum
Vorwort
1. Einladung zum Leben
2. Mose 20,8-11 (Janet Morgan)
2. Eine Antwort direkt vom Himmel
Josua 1,9 (Silke Stattaus)
3. Echt und wahr
Psalm 33,4 (Elke Werner)
4. Fallen schon, aber nicht abstürzen
Psalm 62,2-3 (Doro Zachmann)
5. Barfuß im Herzen
Psalm 84,6 (Christina Brudereck)
6. Hilfe, was überrollt mich da?
Psalm 91,1-2 (Beata Widmann)
7. Mein Herzensgebet
Psalm 119,18 (Monika Kuschmierz)
8. Es ist alles gut zwischen uns!
Psalm 139,14 (Edelgard Jenner)
9. Das passt!
Sprüche 3,5-6 (Kerstin Wendel)
10. Kann ich noch glauben?
Jesaja 7,9 (Nahamm Kim)
11. Du rufst mich mit Namen
Jesaja 43,1 (Christiane Rösel)
12. Wenn Gott jauchzt
Zefanja 3,17 (Vreni Theobald)
13. Glücklich ist, wer nicht an mir zweifelt
Matthäus 11,6 (Else Diehl)
14. Wegrandgedanken
Markus 10,47 (Milena Sêlemba)
15. Wem gehört dein Herz?
Lukas 8,14 (Anke Pagel)
16. Ein geflügeltes Wort
Lukas 9,23 (Doris Schulte)
17. Die Nacht ist da, dass was geschieht
Johannes 3,8 (Anja Neu-Illg)
18. Wenig – aber genug
Johannes 6,9+11 (Erzsébet Komlosi)
19. Zu wem sonst sollte ich gehen?
Johannes 6,67-68 (Margitta Rosenbaum)
20. Nichts kann mich trennen …
Römer 8,38-39 (Andrea Schneider)
21. Gnade macht gratis graziös
1. Korinther 15,10a (Karin Ackermann-Stoletzky)
22. Wenn schon, denn schon
Philipper 4,6 (Marion Buchheister)
23. Welche Inschrift trägt mein Lebenshaus?
Philipper 4,13 (Sabine von Krosigk)
24. Christus in mir
Kolosser 1,27b (Susanna Oppliger)
25. Mut – Initialzündung zur Veränderung
2.Timotheus 1,7 (Nicole Witzemann)
Zum Schluss
Vorwort
Lebensworte – Wenn Gott mein Herz berührt!
Wie ist das, wenn Gott redet? Passiert das eigentlich heute noch und wenn ja, wie? In diesem Buch erzählen 25 Frauen ihre Geschichten. Aber wie trifft mich ein Wort der Bibel wirklich in der Tiefe meines Herzens? Planen kann ich es nicht, oft kommen diese Worte überraschend – aber immer wieder sind es Antworten auf Fragen, die einzelne Frauen Gott sehr konkret gestellt haben.
Ein Lebenswort, das mein Herz berührt, ist immer ein lebendiges Wort – ich bleibe nicht unbeteiligt. Je mehr ich mich damit beschäftige und mich auf dieses Wort einlasse, desto mehr spüre ich, wie viel es mit mir und meiner Geschichte zu tun hat. Oft ist es in einer besonderen Situation aufgetaucht und wurde dann zu einem guten Begleiter. Manchmal werden mir zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Dinge daran wichtig. Und so ein Lebenswort ist etwas sehr Persönliches und entzieht sich aller Bewertung. Hier wird ein Mensch angesprochen und hört, was Gott ihm zu sagen hat.
Die Bibel zeigt es uns immer wieder: Gott ist nicht stumm geblieben, er hat gesprochen. Und das nicht nur damals, sondern durch die Jahrhunderte bis heute. Manchmal ist mir dieser Gedanke so vertraut, dass er mich kaum noch richtig staunen lässt. Wie schade, denn welch ein großer Reichtum liegt darin. Wie viele gute und ermutigende Erfahrungen könnte ich machen, wenn ich mich darauf einlasse!
Während der Arbeit an diesem Buch teste ich es gerade wieder einmal selbst: Wie ist das, wenn ich hören möchte, was Gott mir sagt? Wie erfahre ich seine Hilfe für die nächsten Schritte? „Dein Wort leuchtet mir dort, wo ich gehe; es ist ein Licht auf meinem Weg" (Psalm 119,105 NGÜ). Dieser bekannte Vers ist das Motto des internationalen Bibellesebundes (Scripture Union). Dass mich gerade dieses Wort aktuell tröstet und ermutigt, habe ich so nicht erwartet.
Besonders freue ich mich über die großartige Mischung von Autorinnen, die an diesem Buch mitgeschrieben haben. Es trägt die Handschrift von vielen unterschiedlichen Frauen. Darin spiegelt sich der Bibellesebund national und international wider; und es sind Frauen beteiligt, die als Autorinnen und Referentinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs sind. Mich begeistern ihre ehrlichen und echten Geschichten. Viele Fragen stecken darin, manche Nöte und persönlichen Kämpfe werden deutlich. Dennoch läuft nichts ins Leere. Gott spricht tatsächlich heute noch – davon berichten die Autorinnen dieses Buches.
Ich wünsche Ihnen ein spannendes Lesevergnügen und manche überraschende Entdeckung!
Marburg, am 1. Juli 2012
Christiane Rösel
1.
Einladung zum Leben
von Janet Morgan
Halte den Ruhetag in Ehren, den siebten Tag der Woche! Er ist ein heiliger Tag, der dem Herrn gehört. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Tätigkeiten verrichten; aber der siebte Tag ist der Ruhetag des Herrn, deines Gottes. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, auch nicht dein Sohn oder deine Tochter, dein Sklave oder deine Sklavin, dein Vieh oder der Fremde, der bei dir lebt.
Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer mit allem, was lebt, geschaffen. Am siebten Tag aber ruhte er. Deshalb hat er den siebten Tag der Woche gesegnet und zu einem heiligen Tag erklärt, der ihm gehört.
2. Mose 20,8-11
Meine Eltern kamen kurz nach meiner Geburt zum lebendigen Glauben. Während meiner Kindheit in den USA waren die wöchentlichen Gemeindebesuche, der Kindergottesdienst und die Teilnahme an Gebetsstunden sehr wichtig. Sonntage waren außerdem Ruhetage für uns als Familie. Nach dem sonntäglichen Mittagessen hatten meine Eltern die Angewohnheit, ein Nickerchen zu halten, während wir Kinder draußen mit anderen Kindern aus der Nachbarschaft spielten. Einer der ersten Bibelabschnitte, die wir auswendig lernten, waren die zehn Gebote. Für mich als Kind war es dieser Rhythmus des Gemeindebesuches und des sonntäglichen Ausruhens, der ein Ausdruck für das Einhalten des Sabbats war.
Im jungen Erwachsenenalter zog ich nach Großbritannien, wo das Sabbatgebot – also der arbeitsfreie Sonntag für uns Christen – eine noch wichtigere Grundlage sowohl im gemeindlichen als auch im gesellschaftlichen Leben war. Die Läden waren geschlossen und viele Gemeindemitglieder verrichteten keine Haushaltsarbeiten (wie zum Beispiel das Wäschewaschen), manche schauten nicht einmal Fernsehen. Dieser Tag war dem Herrn geweiht, und das musste eingehalten werden. Im Laufe der Jahre veränderte sich hier etwas, da Geschäfte nun auch sonntags geöffnet hatten. Christen steckten in einem Dilemma und viele hatten Schwierigkeiten mit dem Einhalten ihrer langjährigen sonntäglichen Tradition. Andererseits breitete sich innerhalb der Gemeinden eine gelassenere und weniger gesetzliche Grundhaltung aus.
Durch meine Arbeit in der Gemeinde und später bei Scripture Union (das ist die englische Bezeichnung für den Bibellesebund weltweit) empfand ich es persönlich zunehmend schwieriger, am Gottesdienst teilzunehmen und auch zur Ruhe zu kommen. Es gab Zeiten, in denen ich mich fragte, wie ich denn nur den Ruhetag in Ehren halten könnte. Manchmal fühlte ich mich ziemlich schuldig. Ich versuchte sicherzustellen, zumindest das Bibellesen und Beten beizubehalten, aber das war trotzdem nicht dasselbe. Meine Arbeit mit Scripture Union führte mich nach Australien, wo man eine noch legerere Einstellung zum Sonntag zu haben schien. Sonntage wurden auch als Familienzeiten betrachtet und waren oft angefüllt mit Aktivitäten für die ganze Familie.
In dieser Zeit wurden mir Jesu Lehre und sein Handeln in Bezug auf den Sabbat zu einer Herausforderung und stellten mein eigenes Verständnis in Frage. Mir war bewusst, dass dieser Tag einen besonderen Charakter haben und sich von anderen Tagen unterscheiden sollte. Aber was meinte Jesus, wenn er sagte: „Gott hat den Sabbat für den Menschen geschaffen, nicht den Menschen für den Sabbat. Also ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat; er hat zu bestimmen, was an diesem Tag getan werden darf" (Markus 2,27-28).
In meiner Suche nach einem tieferen Verständnis des Sabbat-Konzeptes aus der Sicht sowohl des Alten als auch des Neuen Testamentes entschloss ich mich zur Teilnahme an einem besonderen Seminar zu diesem Thema. Es wurde von einer jungen jüdischen Rabbinerin geleitet. Hier begann ich, ein neues Verständnis vom wahren Geist des „Schabbat" zu gewinnen. Die meisten ihrer Gedanken stammten von einem Autor namens Abraham Joshua Heschel.
Der „Schabbat" ist dafür vorgesehen, uns wieder mit dem natürlichen Rhythmus der Schöpfung in Einklang zu bringen. Dazu gehören Tag und Nacht, die Gezeiten, die Jahreszeiten und sogar unser Herzschlag. Wenn diese Schöpfungsrhythmen ernsthaft unterbrochen werden, ist das lebensbedrohlich oder tödlich. Das Einhalten des Sabbats gibt Gott die Möglichkeit, den natürlichen Schöpfungsrhythmus in uns selbst und in unserem Lebensumfeld wiederherzustellen.
Wenn wir denken, dass wir in unserem Leben alles in der Hand haben, erkennen wir im „Schabbat" immer wieder neu, dass Gott es ist, der alles in der Hand hat. Ich stoße an meine Grenzen und öffne mich für Gottes Handeln. Es gibt mir die Möglichkeit, den wahren Zustand der Dinge wahrzunehmen und nicht danach zu streben, diese zu verändern. Das Einhalten des Sabbats bedeutet, zu ruhen und mich selbst wieder einmal ganz in Gottes Hände zu geben.
Der „Schabbat" enthält auch ein Element der Befreiung. In 5. Mose 5,15 finden wir einen zusätzlichen Grund für das Einhalten des Sabbats. Gott erinnert sein