Das Ende der Eiszeit: Wie wir die Liebe wieder auftauen
Von Mike Schmidt
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Über dieses E-Book
Jesus spricht davon, dass am Ende die Liebe erkalten wird (Matthäus 24,12). Doch es ist auch unsere Liebe zueinander, die der Welt zeigen wird, dass wir zu ihm gehören. Lass dir Mut machen, einen göttlichen Lifestyle voller Liebe zu leben. Jesus erklärt in seiner Bergpredigt, wie das geht. Denn wir haben einen Auftrag: das zwischenmenschliche Eis zum Schmelzen zu bringen.
Mike Schmidt
Mike Schmidt (geb. 1974 in Lüdenscheid) wohnt in Metzingen, ist verheiratet seit 1998 und Vater von zwei Kindern. Nach einem abgebrochenen Lehramtsstudium in den Fächern, Sportwissenschaft, Biologie und Germanistik folgte eine kaufmännische Ausbildung und auf dem zweiten Bildungsweg der Abschluss zum Wirtschaftsfachwirt. Nach 10 Jahren im Vertrieb und Management gründete er 2008 gemeinsam mit seiner Frau die Freikirche ICF Reutlingen. Wir sind Teil des ICF Movements, zu dem mittlerweile über 70 Kirchen weltweit gehören. Das ICF Reutlingen zählt mittlerweile etwa 500 Besucher an zwei Standorten. Im Eigenverlag (MB Coaching) sind bisher erschienen: "KINO Reloaded", "Perspektive Ewigkeit" und "Newcomer".
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Buchvorschau
Das Ende der Eiszeit - Mike Schmidt
MIKE SCHMIDT (Jg. 1974) ist verheiratet seit 1998 und Vater von zwei Kindern. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und dem Abschluss zum Wirtschaftsfachwirt gründete er 2008 gemeinsam mit seiner Frau Bianca die Freikirche ICF Reutlingen an zwei Standorten.
LIFESTYLE VOLLER
Liebe
Eure Ljebe zueinander wird der Welt zeigen
dass ihr meine Jünger seid.«
Johannes 13,35
Wenn Menschen dich erleben – was bleibt ihnen hängen? Ist es Liebe, die du versprühst? Jesus spricht davon, dass am Ende die Liebe erkalten wird.
Und er sagt, dass es unsere Liebe zueinander ist, die der Welt zeigen wird, dass wir zu ihm gehören. Lass dir Mut machen, einen göttlichen Lifestyle voller Liebe zu leben. Jesus erklärt in seiner Bergpredigt, wie das geht. Denn wir haben einen Auftrag: das zwischenmenschliche Eis zum Schmelzen zu bringen.
Jesus nachfolgen klingt oft nach spießigem Einhalten von Regeln. Doch genau darum geht es ihm nicht.
In Das Ende der Eiszeit zeigt Mike uns, wie praktisch, wie logisch und wie radikal es unsere Gesellschaft verändern würde, wenn wir wieder mehr von dem ausleben, was Jesus lehrt.«
LEO BIGGER, Senior Pastor ICF Church in Zürich und ICF Movement
»In diesem Buch begegnest du dem ICF-Pastor und dem Menschen Mike Schmidt ganz persönlich in seiner erfrischenden Offenheit und Ehrlichkeit. Er schreibt und formuliert bewusst, aber schnörkellos. Du machst gemeinsame Entdeckungen mit ihm und wirst gleichzeitig durch sein sorgfältiges Unterscheiden und Argumentieren herausgefordert zu eigenen Entscheidungen. Auf jeden Fall erlebst du dabei ein paar echte Überraschungen.«
PFR. DR. ALBRECHT HAIZMANN, Privatdozent für Praktische Theologie und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg [ACK]
»Ich kenne Mike Schmidt nun schon viele Jahre. Es gelingt ihm immer wieder, Dinge noch mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. In seinem neuen Buch wirft er einen Blick auf Entwicklungen unserer Gesellschaft. Wie würde sie sich verändern, wenn wir die herausfordernden Aussagen von Jesus auf heute übertragen und wirklich danach leben?«
STEFFEN BECK, Leadpastor ICF Karlsruhe
MIKE SCHMIDT
Das
Ende
der
Eiszeit
WIE WIR DIE LIEBE
WIEDER AUFTAUEN
SCMSCM | Stiftung Christliche MedienSCM Hänssler ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-417-27090-7 (E-Book)
ISBN 978-3-417-00065-8 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck
© 2023 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH
Max-Eyth-Str. 41 · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-brockhaus.de · E-Mail: info@scm-brockhaus.de
Hauptsächlich verwendete Bibelübersetzung:
Hoffnung für alle ® Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis – Brunnen Basel.
Weiter wurden verwendet:
Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (LUT 2017)
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen. (ELB)
Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen. (NLB)
Das Buch. Neues Testament – übersetzt von Roland Werner, © 2009 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen. (Das Buch)
Lektorat: Christiane Kathmann, www.lektorat-kathmann.de
Umschlaggestaltung: Andreas Sonnhueter; www.grafikbuero-sonnhueter.de
Titelbild: shutterstock 182554823; 1542029933
Autorenfoto: © Nico Arndt
Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach
INHALT
Über den Autor
Über das Buch
Stimmen zum Buch
Vorwort
Frozen Love
Geisterfüllt
Blessed be
Salzig
Nie genug?
Süße Rache
Göttlicher Lifestyle
Auf Sand gebaut
Eis- oder Endzeit?
Zurück zur ersten Liebe
Nachwort
Thank you
Anmerkungen
VORWORT
Du hältst ein Buch in den Händen, von dem ich lange Zeit nicht wusste, ob ich es schreiben soll. Auch wenn ich mich bemühe, es durch persönliche Erlebnisse und Geschichten lebendig und unterhaltsam zu gestalten, ist es weder ein Roman noch eine Biografie. Ich habe auch nicht die Absicht, ein theologisches Fachbuch zu schreiben, denn dazu fehlen mir in vielen Bereichen sowohl die fachliche Qualifikation als auch das Interesse.
Stattdessen möchte ich Fragen und Gedanken, die mich seit vielen Jahren in manch schlafloser Nacht und unzähligen Gesprächen beschäftigen, mit dir teilen. Gedanken, die mit Gott zu tun haben und mit uns Menschen, mit dir und mir. Gedanken über die Zeit, in der wir leben, über Ereignisse und Entwicklungen. Dabei wird es viel um Jesus gehen, um die Bibel und darum, wie wir Dinge, die dort geschrieben sind, verstehen können. Dabei habe ich nicht den Anspruch, recht zu haben. Ganz im Gegenteil.
Ich möchte diese Gedanken mit Wegen vergleichen, die man gehen kann. Unterwegs können einem so manche Überraschungen begegnen. Es ist keine statische Wandertour, die unverändert nachzulaufen ist. Meine Gedankenwandertour ist dynamisch und da wird sich noch vieles verändern. Manches werde ich in ein paar Jahren nicht mehr so sehen und mich vielleicht sogar fragen, wie ich diesen Weg jemals gehen konnte.
Einige dieser Wege haben sich jedoch in den letzten Jahren so verfestigt, dass es möglich ist, sie nachzulaufen. Meine engsten Freunde und Wegbegleiter haben mich darin bestätigt und ermutigt, diese Wege zu beschreiben, und daraus ist dieses Buch entstanden. Es ist ein Versuch, dich auf diesen Wegen mitzunehmen. Ich hoffe und wünsche dir, dass es in diesem Buch auch manche schönen Aussichtspunkte gibt, dass du einen Weitblick bekommst und dich einfach an der Landschaft freuen kannst.
Aber möglicherweise sind da auch Engstellen und Stolpersteine. Vielleicht wirst du dich an manchen Gedanken gewaltig stoßen. Dann bitte ich dich jetzt schon um Verzeihung. Meine schlimmste Vorstellung ist es, andere auf Irrwege zu führen. Deshalb bitte ich dich, all meine Gedanken selbst zu prüfen. Stell alles infrage und versuch, eigene Antworten zu finden.
Jesus sagt von sich, dass er der Weg ist (Johannes 14,6). Daran muss sich alles, was ich in diesem Buch schreibe, messen lassen. Dort, wo meine Gedanken dieser Prüfung nicht standhalten, solltest du sie lieber vergessen.
Unter vielen Christen hat sich die Ansicht breitgemacht, dass wir im letzten Abschnitt dieser Welt, wie wir sie kennen, leben. Naturkatastrophen, Unruhen, Kriege, Krankheiten und politische Ereignisse werden als Zeichen der Endzeit gedeutet. Haben sie recht? Steuern wir auf die biblische Apokalypse zu? Befinden wir uns bereits mittendrin oder durchleben wir eine von zahlreichen Epochen, die es in den letzten zweitausend Jahren immer wieder gegeben hat und die von den jeweiligen Zeitgenossen als endzeitlich eingestuft wurden?
Schon Jesus wurde von seinen Jüngern mit diesen Fragen konfrontiert: »Sag uns doch: Wann wird das geschehen? Welches Ereignis wird dein Kommen und das Ende der Welt ankündigen?« (Matthäus 24,3). Und er nimmt sie ernst. Er macht sich nicht lustig darüber oder wiegelt sie ab. Er gibt den Jüngern eine Antwort: »Weil Gottes Gebote immer stärker missachtet werden, setzt sich das Böse überall durch. Die Liebe wird bei den meisten von euch erkalten« (Matthäus 24,12).
Ein Erkalten der Liebe? Sind wir in dieser Endzeit, in einer neuen Eiszeit angekommen? Stellen sich diese Frage nur Christen oder sind alle davon betroffen? Haben wir Christen speziell in dieser Zeit einen Auftrag, Licht und Wärme in die Welt zu bringen, oder sollten wir einfach abwarten, bis die Klimaerwärmung auch zwischenmenschlich zu spüren ist und die Eiszeit ablöst?
Mit diesem Buch möchte ich dazu einladen, über ein paar Entwicklungen und Zustände unserer Zeit und unserer Gesellschaft nachzudenken. Du musst nicht an Gott glauben, um es zu lesen. Eventuell hilft es dir aber, an ihn zu glauben. Für mich ist es nicht möglich, unsere Zeit und unsere Gesellschaft zu deuten, ohne Gott und seine Absichten, die er in der Bibel offenbart, dabei mit einzubeziehen.
Ich habe mich sehr bemüht, Glaubensaussagen nicht einfach
als gegeben vorauszusetzen, sondern sie herzuleiten und zu begründen. Da ich selbst von Kind an mit dem Glauben an Gott aufgewachsen bin, fällt mir das nicht immer leicht. Vieles ist für mich selbstverständlich geworden. Meine Erwartung und mein Wunsch sind nicht, dass du diese Gedanken einfach übernimmst, sondern dass du dir Fragen stellst. Fragen an unser Leben, wie wir es kennen. Fragen an unsere Gesellschaft, wie wir sie geprägt haben. Und Fragen an den christlichen Glauben, wie wir ihn häufig erleben.
Ich wünsche dir, dass du Fragen an Gott bekommst und dich auf die Suche nach Antworten machst, denn er hat gesagt:
Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, will ich mich von euch finden lassen. Das verspreche ich, der HERR.
Jeremia 29,13-14
FROZEN LOVE
Eiszeiten beginnen mit einem globalen Ereignis. Das hat zumindest mein Geografielehrer in der Schule behauptet. Er dachte da wohl an Vulkanausbrüche oder einen Meteoriteneinschlag. Im übertragenen Sinn haben wir so etwas erst kürzlich erlebt. Im Dezember 2019 entdeckte man in Wuhan, China, das neuartige Virus SARS-CoV-2. Relativ schnell wurde der Zusammenhang zu einer schwerwiegenden Lungenerkrankung erkannt, die COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) genannt wurde. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich daraus eine weltweite Pandemie.
Zwar sind weder Coronaviren noch Pandemien etwas völlig Neues, aber anders als bei allen bisherigen pandemischen Erscheinungen erleben wir eine noch nie dagewesene, globalisierte Auswirkung und möglicherweise den Beginn einer neuen zwischenmenschlichen Eiszeit. Eingriffe in unser freiheitlich bestimmtes Alltagsleben werden zur neuen Normalität. Allgemein anerkannte Grundrechte werden auf unbestimmte Zeit zurückgestellt. Es findet ein Abwägen zwischen Freiheit und Fürsorge statt.
Doch ist das wirklich notwendig? Dürfen Eingriffe in unsere Grundrechte so tief gehen? Juristen, Politiker, Virologen und Psychologen beginnen einen Diskurs, der vielerorts fernab der Öffentlichkeit stattfindet. In den Medien bleibt die Vielfalt der Diskussion verborgen. Sichtbar sind nur wenige, immer dieselben Gesichter. Die Masse der Bevölkerung beginnt zu zweifeln. Eine zunehmende Polarisierung findet statt. Befürworter der Maßnahmen gegen Querdenker – so suggeriert es zumindest die Medienlandschaft.
Aber die Wahrheit besteht aus mehr als diesen zwei Polen. Menschen haben Fragen, viele Fragen, berechtigte Fragen. Die Corona-Pandemie trifft jedoch auf eine Gesellschaft, in der es nicht mehr so einfach ist, unterschiedliche Meinungen zu akzeptieren und sachlich einen Konsens zu finden. Wer eindeutig eine Position bezieht, bekommt sehr schnell die harte Front der Andersdenkenden zu spüren. Der öffentliche Shitstorm wird zur Gewohnheit.
Ist dies nur eine momentane, kurzfristige Erscheinung oder wird das gesellschaftliche Klima dauerhaft rauer? Sind öffentliche Anfeindungen und Diffamierungen nur ein Phänomen der sozialen Medien oder Spiegel einer immer aggressiveren Grundstimmung? Hat uns die Pandemie so wütend aufeinander gemacht, oder steckt hinter dieser Veränderung ein größerer Wandel?
Hat die Zeit ein Ende?
Wir unterliegen in den letzten Jahren einem starken Trend zur Reduzierung unserer Sprache. Wir versuchen, mit weniger Worten mehr auszudrücken. Manchmal verwenden wir auch einfach Bilder statt Worte. Ein Emoji kann in einer Nachricht manchmal mehr sagen als ganze Sätze – aber eine klare Botschaft ergibt sich nur dann, wenn beide Seiten das Emoji gleich verstehen. Ich hatte da ein etwas peinliches Erlebnis mit den Herz-Emojis. Mir war nicht bewusst, dass die Farben der Herzen eine bestimmte Bedeutung haben – abgesehen von Rot, das war mir in einigen Fällen zu persönlich, deshalb wählte ich stattdessen Grün. Ich wollte damit Zuneigung ausdrücken, aber keine Liebeserklärung abgeben. Allerdings war ich damit ziemlich auf dem Holzweg, denn meine Kinder machten mich Monate später darauf aufmerksam, dass ein grünes Herz für Eifersucht, eine vergiftete Atmosphäre und Beziehungsstress steht. Ich realisierte mit Schrecken, dass da wohl ein paar sehr missverständliche Nachrichten von mir entstanden waren. Die Kids fanden das »echt cringe«.
Bevor wir so richtig einsteigen, möchte ich deshalb einen Begriff erklären, den ich immer wieder verwende: Endzeit. Endzeit ist ein typisch christliches Wort. Während meines Studiums ist es mir weder in Biologie noch in Sportwissenschaft oder Germanistik begegnet, in meiner beruflichen Laufbahn im Vertrieb und Management erst recht nicht. In Filmen kommt es manchmal vor, dann wird es meistens von Personen benutzt, die wie »religiöse Spinner« wirken. Im echten Leben reden über die Endzeit entweder abgrundtief pessimistische oder religiöse Menschen.
Viele Christen glauben an ein Ende der Zeit und an einen Zeitabschnitt vor diesem Ende, den sie Endzeit nennen. Aber was meinen sie damit?
Der Begriff selbst setzt eine Glaubensannahme voraus, nämlich dass Zeit, wie wir sie kennen, endlich ist. Glaubensannahmen – jeder hat so ein Glaubenskonstrukt. Er glaubt, dass es einen Gott gibt, keinen Gott oder viele Götter. Dass dieser Gott oder die Götter sich für die Menschen interessieren und in ihr Leben eingreifen oder nur zuschauen, was sie so treiben.
Auch dieses Buch basiert auf einigen Grundannahmen, die meinem christlichen Glauben entsprechen. Es ist absolut nicht notwendig, Christ zu sein, um weiterzulesen. Aber es ist sinnvoll, gewisse Vorannahmen zu tolerieren. Wenn du davon ausgehst, dass unser Universum irgendwann einmal durch Zufall entstanden ist und nun von Mutation zu Mutation vor sich hin existiert, ohne Ursprung, ohne Plan, ohne Ziel, dann ist es vermutlich relativ langweilig, über eine »Endzeit« nachzudenken. Wenn das so wäre, gäbe es entweder gar kein Ende oder alles Existierende würde irgendwann genauso zufällig in sich zusammenbrechen, wie es entstanden ist. Dann gäbe es zwar auch eine Zeit vor dem Weltuntergang, aber wir wüssten nicht, wie diese aussieht, und hätten keinerlei Einfluss darauf.
Ich persönlich kann mit beiden Vorstellungen wenig anfangen, denn dafür bräuchte ich mehr Glauben an Zufälle, als ich aufbringen kann. Außerdem führen sie meiner Ansicht nach sehr schnell zu einer destruktiven Lebenseinstellung. Sowohl ein ewiger »Circle of Life« als auch eine Auflösung ins große Nirwana liefern mir zu wenig Antworten in Bezug auf eine Sinnhaftigkeit des Lebens. Unser Professor in Zoologie sagte einmal: »Aus biologischer Sicht ist der einzige Sinn des Lebens das Überleben. Alles Leben strebt danach, weiterzuleben.«
Selbst wenn man nicht religiös ist, stellt sich da die Frage: Wenn alles Existierende darauf aus ist, zu überleben, warum sollte sich dann irgendwann alles im Nichts auflösen? Dieser aus dem Buddhistischen entliehene Denkansatz wird aktuell immer populärer. An eine Entstehung des Lebens per Zufall zu glauben, fällt mir schon schwer, aber dass sich alles nach Millionen oder gar Milliarden Jahren der Anstrengung und Bemühung ums Überleben einfach wieder in ein Nichts auflösen soll, erscheint mir erst recht unlogisch.
Deshalb glaube ich an ein Schöpfungsmodell. Ich glaube, dass der Gott, wie er sich uns in der Bibel vorstellt, als Schöpfer hinter allem Existierenden steht. Ich glaube, dass alles Existierende einem kreativen Plan entstammt.
Am Anfang der Bibel heißt es: »Und Gott sprach …« (1. Mose 1,3; LUT). Durch sein Wort sind die Dinge entstanden. In seinem Wort liegt schöpferische Kraft und Leben.
In meinem Glauben spielt die Bibel eine große Rolle. Dabei ist das Spannendste für mich, dass es sich nicht um ein (dem Glauben nach) mystisch vom Himmel gefallenes Buch handelt, sondern um eine Ansammlung von Lebens- und Erfahrungsberichten. Menschen erzählen darin, wie sie Gott und sein Wirken in ihrer eigenen Wirklichkeit erfahren haben.
Es fällt mir nicht schwer, zu glauben, dass ein Gott, der das gesamte Universum durch sein Wort erschaffen hat, in der Lage ist, Menschen so zu inspirieren, dass er in ihren Worten lebendig ist. Dabei ist mir wichtig, dass es nicht die eine einzige richtige Sichtweise auf die Bibel gibt. Für mich ist sie ein Mysterium. Sie ist mehr als eine Aneinanderreihung von interessanten Gedanken und Ansichten, mehr als eine Betriebsanleitung für das Leben. Ich glaube, dass Gottes Geist diese Texte sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen lebendig gemacht hat und immer noch macht.
Falls du ein wenig den roten Faden verloren hast, wir sind immer noch dabei, uns dem Begriff Endzeit zu nähern.
Neben vielen anderen Dingen beschreibt die Bibel einen Anfang und ein Ende dessen, was wir als unseren Lebensraum erfahren. Es wird nicht eindeutig beschrieben, ob dieses Ende durch eine komplette Neuschöpfung oder durch eine Verwandlung der bestehenden Schöpfung herbeigeführt wird. Spezialisten zu diesem Thema kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen und bisher hat mich noch keiner so überzeugt, dass ich behaupten könnte, ich wüsste, wie