Die Blinde
Von August Schrader
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Die Blinde
Ähnliche E-Books
Die Blinde: Ein Weihnachtsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrevinde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Werwolf - Die Sündflut und der Tempelhoffsche Berg. II. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Schillingshof: Liebesroman: Die Geschichte zweier verfeindeten Familien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie zwölf Apostel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Haus am Mühlengraben: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Kloster bei Sendomir Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Schloss Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFelix Dahn: Historische Romane, Erzählungen & Gedichte: Odhin's Trost, Attila, Wallhall, Ein Kampf um Rom, Felicitas, Kaiser Karl und seine Paladine… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMühlenhaus: historischer Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlexander von Ungern-Sternberg: Gesammelte Werke: Historische Romane, Seesagen, Märchen & Biografien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke: Historische Romane, Erzählungen, Sagen & Gedichte (Über 200 Titel in einem Buch): Odhin's Trost, Attila, Wallhall, Ein Kampf um Rom, Felicitas, Kaiser Karl und seine Paladine, Kämpfende Herzen, Chlodovech, Vaterland, Der Vater und die Söhne, Herzog Ernst von Schwaben... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen... meine Seele sterben lassen, damit mein Körper weiterleben kann: Ein Zeitzeugenbericht vom Völkermord an den Armeniern 1915/16 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Anjekind Eine Erzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Heilige Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Magdalena Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAquis Submersus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Schillingshof Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kreuzfahrer. Band II: Hezilo Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElsbeth von Küssaberg das Gotteli von St. Agnesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Gottes Gnaden - Band I Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Humanisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFelix Dahn: Gesammelte Werke: Historische Romane, Erzählungen, Sagen & Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLaubstreu Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gespenst im alten Schloss oder Ein Verbrecher verrät sich selbst: Auf historischen Spuren mit Claudine Hirschmann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Anjekind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Andersens Märchen: Gesamtausgabe - 156 Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerman Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Herkules: Neu überarbeitet sowie mit einem neuen Prolog und einem Glossar versehen von Friedrich Stephan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Der Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Italienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Doctor Who: 13 Doktoren, 13 Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Die Blinde
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Blinde - August Schrader
August Schrader
Die Blinde
Sharp Ink Publishing
2022
Contact: info@sharpinkbooks.com
ISBN 978-80-282-4698-3
Inhaltsverzeichnis
I
II
III
IV
V
VI
I
Inhaltsverzeichnis
Mild und freundlich, bevor sie von der Erde schied, beschien die Julisonne die Häuser des reizend gelegenen Dorfes G. In dem weißen Kirchthurme mit seinem stumpfen Schieferdache ward die Abendglocke geläutet, und von den nahen Wiesen herüber hörte man das Geläute der heimkehrenden Heerden. Vor den Thüren der Häuser standen Kinder und Frauen, harrend der blanken Kühe und Rinder, die durch Brüllen ihre Nähe ankündigten. Auch die fleißigen Feldarbeiter erschienen nach und nach in den belebten Gassen, folgend dem verhallenden Abendrufe der Glocke.
Um diese Zeit gingen zwei Männer langsam zwischen den Häusern hin. Der eine war ein freundlicher Greis von mittlerer Gestalt, dessen schwarze Kleidung und weißes Halstuch den geistlichen Herrn verrieth. Er mußte viel danken, denn von allen Seiten kamen dem geehrten und geliebten Pfarrer freundlich ehrerbietige Grüße entgegen. Der andere war ein junger Mann von vielleicht achtundzwanzig Jahren; er trug einfache, aber elegante dunkele Kleider, welche seine schönen männlichen Körperformen deutlich abzeichneten. Sein bleiches Gesicht war völlig von großen Blatternarben zerrissen; aber es sprachen sich Geist und Gutmüthigkeit darin aus, und das große dunkelblaue Auge unter den starken Brauen spiegelte einen festen, energischen Charakter ab. Eine Salondame, in dem Geschmacke unserer Zeit gebildet, würde dieses Gesicht unbedingt häßlich genannt haben; dem Beobachter aber mußte es wegen seines Ausdrucks von Interesse sein.
Arnold Bließ, Kandidat des Predigtamts, war zum Besuche bei seinem Onkel, dem Pfarrer Braun. Der junge Mann hatte früh schon seine Aeltern verloren, und dadurch wäre er gehindert gewesen, die angefangenen Studien fortzusetzen, wenn der Onkel, der nur eine Tochter besaß, ihn nicht großmüthig unterstützt hätte. Harrend eines Amtes, lebte er nun in der ziemlich entfernten Residenz, wo er sich durch Unterricht und schriftstellerische Arbeiten gerade so viel erwarb, daß er seinem Stande gemäß existiren konnte, ohne ferner die Hülfe des guten Onkels in Anspruch zu nehmen.
Die beiden Männer hatten das Dorf durchschritten. Da zeigte sich plötzlich ein großes Eisengitter, durch dessen Stäbe man die Aussicht in einen weiten, aber nicht im besten Zustande befindlichen Park hatte. Hinter einer entfernten Baumgruppe hervor ragte das Schieferdach eines hohen, stattlichen Gebäudes mit seinen Zinnen und Thürmchen.
„Folge mir! sagte lächelnd der Pfarrer, indem er das angelehnte Thor öffnete. „Ich werde Dir jetzt die einzige Merkwürdigkeit unsers Dorfs, aber vielleicht die größte der ganzen Provinz zeigen.
„Dieses Schloß?" fragte Arnold, den Park betrachtend.
„Es ist ein Denkmal der Baukunst aus dem sechszehnten Jahrhundert, wohlerhalten durch die Grafen von Krayen, die es von Vater auf Sohn bis vor zehn Jahren bewohnten. Der letzte Sprößling dieser edeln Familie machte eine eben nicht ehrenvolle Ausnahme – als er nach dem Tode seines Vaters das zwar nicht sehr reiche, aber immerhin beträchtliche Erbe erhielt, ergab er sich einem verschwenderischen, leichtfertigen Leben, und man sah ihn nur dann auf dem Schlosse Krayen, wenn er ein Ackerstück oder ein Gehölz verkaufte. Die schöne Besitzung ist nun völlig zerrissen, Aecker, Wiesen und Waldungen sind dahin, und dieses Gitter umschließt alle Zubehörungen des Schlosses, das seit drei Jahren ein alter Kastellan verwaltet. Von dem leichtsinnigen Grafen ist weiter nichts bekannt, als daß er in der Residenz lebt, und dem Spiele und dem Trunke ergeben ist. Man fürchtet allgemein, daß er auch den letzten Rest der Besitzung veräußern werde. Aber wer wird dieses alte Gebäude kaufen, das nichts einträgt und höchstens zu einem Sommeraufenthalt benutzt werden kann?"
Der Pfarrer hatte seinen Neffen auf einen Hügel geführt, von wo aus man das alte ehrwürdige Schloß völlig übersehen konnte. Die in Stein gehauenen Bogenfenster mit den schweren Verzierungen blitzten, von der Abendsonne beschienen, wie Stahlplatten. Ein großes gothisches Fenster, das der Kapelle, glühte dunkelroth wie Gold, denn die Scheiben desselben waren bemalt. Guirlanden von Weinreben und wildem Epheu schlängelten sich von der Terrasse bis zu dem hohen Söller hinauf, der in der Mitte des ersten Stockes lag und von vier starken Säulen getragen ward. Zwischen diesen Säulen befand sich die große Eingangsthür, zu der eine stufenreiche Steintreppe führte. Weder in dem Parke noch in der nächsten Umgebung den Schlosses zeigte sich ein menschliches Wesen; in dem hohen Grase der weiten Beete weideten zwei weiße Ziegen, über die hinweg ein Schwarm Schwalben seine leichten Spiele trieb, und in den stillen Wipfeln der riesigen Ulmen sangen einzelne Vögel ihr Abendlied. Arnold schwelgte in den Reizen der prachtvollen Landschaft, mit stummem Entzücken betrachtete er das graue Schloß, und unwillkürlich schuf sich seine Phantasie abenteuerliche Gestalten zu Bewohnern des romantischen Gebäudes. Der greise Pfarrer, der das für Poesie empfängliche Gemüth seines Neffen kannte, ließ ihn eine Zeit lang in dem stummen Anschauen der herrlichen Abendlandschaft, dann forderte er ihn lächelnd zum Weitergehen auf. Ueber eine Holzbrücke, welche die bebuschten Ufer