Der Traumzug: Abenteuer von Fritzi und Adalbert
Von Matthias Weiß und Aileen Grätzer
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Über dieses E-Book
Der immergleiche Rahmen der Geschichten gehört nicht nur für die kleinen Zuhörer schnell zum liebgewonnenen Vorleseritual. Er soll auch die erwachsenen Vorleser ermutigen, eigene Abenteuer für den Traumzug zu erfinden. Ein Anfang ist gemacht: Der Traumzug steht am Traumbahnhof in der Traumstadt. Der Schaffner ruft: "Einsteigen, bitte einsteigen, der Traumzug fährt gleich los."
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Buchvorschau
Der Traumzug - Matthias Weiß
Fritzi entdeckt das Traumland
Der Traumzug steht am Traumbahnhof in der Traumstadt. Der Schaffner ruft: „Einsteigen, bitte einsteigen, der Traumzug fährt gleich los."
Alle Kinder betreten nach und nach den Traumzug. Mit dabei haben sie ihr Kuscheltier, ihr Kuschelkissen oder ihr Kuscheltuch. Sie legen sich in ihre Sitze (im Traumzug gibt es nur Liegesitze) und freuen sich auf die Traumreise. Nachdem alle Platz genommen haben, ruft der Schaffner: „Bitte die Türen schließen, die Türen schließen, der Traumzug fährt nun los."
Tschtschtschtschtschtschtschtsch tut tut, Tschtschtschtschtschtschtschtsch tut tut. Der Traumzug fährt über Wiesen und Felder, durch Wälder, hinauf auf einen Berg und fliegt durch die Luft (Wolken tragen den Traumzug). Er landet vor einem Haus. In diesem Haus wohnt Fritzi.
Fritzi wird gerade ins Bett gebracht. Papa liest ihm eine Gute-Nacht-Geschichte vor. Als diese zu Ende ist, gibt er ihm noch einen Gute-Nacht-Kuss und sagt: „Schlaf gut, wir sehen uns dann morgen zum Frühstück. Sein Papa geht nach unten ins Wohnzimmer. Fritzi hört, wie sein Papa die letzte Stufe betritt und die Tür des Wohnzimmers hinter sich schließt. Seit Langem schon hat Fritzi vor, alleine auf den Dachboden zu gehen, aber seine Eltern sagen immer: „Dafür bist du noch zu klein, das ist zu gefährlich.
„Zu klein?, denkt sich Fritzi. „Ich bin sechs Jahre alt, somit groß genug.
Also schleicht er sich heimlich die Treppe zum Dachboden hinauf, öffnet die Tür und sieht alte Schränke, Kartons, Bücher, einen Fernseher und an einem Kleiderhaken einen alten Mantel. Hinten in der Ecke entdeckt er eine alte, halb zugedeckte Toilette. Er geht näher auf diese zu, deckt sie ab, und fragt sich, warum hier oben auf dem Dachboden eine Toilette steht. Die Toilette ist grün und ganz schön verstaubt, hat eine Klobrille, auf der verschiedene Münzen drauf sind, und einen grünen Spülkasten.
„Hm, diese Toilette zieht mich irgendwie an", denkt er sich. Seine Hand wandert ohne zu überlegen langsam zum Spülknopf und drückt ihn. Auf einmal steigt Nebel empor und zieht ihn in die Toilette hinein. Es kommt ihm so vor, als würde er eine lange Rutsche hinunterrutschen – schnell wie ein Rennauto. Er nähert sich einem Licht und plumpst auf eine Wiese.
Neben ihm steht die gleiche Toilette wie auf dem Dachboden. „Wo bin ich?, fragt er sich. „Im Traumland
, antwortet ein junger Steinpilz direkt neben ihm. Ungläubig guckt Fritzi den Steinpilz an, der ein Tick größer ist als er. „Wer bist du, warum kannst du sprechen?, fragt Fritzi. „Ich bin Adalbert
, antwortet der Steinpilz. „Du bist im Traumland, da können Tiere, Pflanzen und Bäume sprechen. „Ich heiße Fritzi.
, antwortet Fritzi und fragt sofort neugierig nach: „Was ist denn das Traumland? Adalbert erklärt ihm: „Im Traumland ist alles anders, schön anders. Komm mit, ich zeige es dir.
Gemeinsam gehen sie zu einem nahegelegenen Hügel. In diesem Hügel ist eine Höhle. „Maahaaaax, bist du da?, ruft Adalbert. Eine dunkle Stimme antwortet: „Gleich… ich habe gerade geschlafen und wasche mir noch schnell mein Gesicht.
Fritzi will gerade fragen, wer Max ist. Da erscheint am Höhleneingang ein grüner Drache mit blauen Augen.
„Hallo Adalbert, wer ist der Junge, der neben dir steht? fragt Max überrascht. „Das ist Fritzi
, antwortet Adalbert. „Er hat einen alten versteckten Zugang zum Traumland gefunden. „Bist du über die Zaubertoilette hierhergekommen?
, fragt Max. „Ja, antwortet Fritzi. „Ich habe den Spülknopf gedrückt und wurde dann in die Toilette gezogen und bin hier herausgekommen
. „Ich habe Fritzi vorgeschlagen, ihm das Traumland zu zeigen, sagt Adalbert. „Max, könntest du mit uns einen Rundflug machen?
„Sehr gern. Hast du Angst vorm Fliegen?, fragt Max Fritzi. „Ich bin noch nie geflogen, doch ich glaube nicht
, antwortet Fritzi. „Dann lass es uns versuchen", sagt Max.
Adalbert befestigt einen Doppelsitz auf dem Rücken von Max. Fritzi und Adalbert steigen in den Sitz und schnallen sich an. „Seid ihr bereit?, ruft Max. „Das sind wir
, erwidert Adalbert. Fritzi guckt noch etwas ungläubig. Er kann immer noch nicht fassen, dass er gerade auf einem Drachen sitzt. Max breitet seine riesigen Flügel aus, hebt vom Boden ab und fliegt los. Sie sind nun knapp unter den Wolken. Jetzt erst sieht Fritzi, wie unendlich weit das Traumland ist. Es wirkt so friedlich von hier oben, denkt er. „Ich zeige euch mal die schönsten Stellen des Traumlandes", sagt Max.
Sie fliegen an einem Indianerdorf vorbei. Dort spielen gerade neben einem Tipi die Kinder fangen. Es folgt ein wundersames kleines Wäldchen. Adalbert erzählt, dass hier kleine Wesen unter der Erde leben. Weiter geht es zu einem Schwimmbad und vorbei an einem schiefen Schuppen und einer kleinen Lichtung, auf der bunte Häuser stehen. Max fliegt nun zum Hafen, wo sie verschiedene Schiffe sehen. Hier lebt auch Leo, der Delfin. „Den wirst du noch kennenlernen, sagt Adalbert zu Fritzi. „Was heißt denn kennenlernen?
, fragt Fritzi. „Das wirst du schon noch sehen, Leo kann sprechen und wird dir bestimmt auch seine Welt zeigen, antwortet Adalbert. Sie fliegen nun über ein riesiges Schloss, umkreisen die Türme, die in den Himmel ragen, und fliegen weiter. Sie kommen zu einem großen Stück Land, das von einer hohen Mauer umgeben ist. „Wieso ist das Gebiet von einer Mauer umgeben?
, fragt Fritzi. „Inmitten der Mauer liegt die Süßigkeitenwelt, erklärt Adalbert. „Dort gehen wir bald zusammen hin.
Sie fliegen nun etwas tiefer und sehen einen blauen fröhlichen Abschleppwagen, vorbei geht es am Bauernhof von Bauer Knut und weiter in Richtung Lisegaard. „In Lisegaard gibt es ein tolles italienisches Restaurant mit den besten Pizzen auf der ganzen Welt, schwärmt Adalbert. Und Max ergänzt: „Ich habe dort letztens zehn Pizzen gegessen. Das war richtig lecker.
„Außerdem gibt es hier auch den größten Monstertruck, den ich je gesehen habe, berichtet Adalbert. Max fliegt wieder zurück und überquert eine Insel, die mitten im Meer liegt. „Hier ist das Zwergen- und Riesenland
, erklärt Adalbert. Nun fliegen sie noch über einen großen Wald und kehren schließlich zurück auf die Wiese, auf der die Zaubertoilette steht.
„Einmal absteigen, bittet Max. „Hat euch der Rundflug gefallen?
„Ja. Das Traumland ist echt groß und hat so viele schöne Ecken, sagt Fritzi noch immer mächtig beeindruckt. „Möchtest du denn wiederkommen?
, fragt Adalbert. „Ja, natürlich!, antwortet Fritzi sofort. Max blickt auf einmal ziemlich ernst, als er sagt: „Fritzi, das Traumland soll ein Geheimnis bleiben. Davon darfst du weder deinen Eltern noch deinen Freunden erzählen, versprochen?
„Ja, es ist ein Geheimnis, antwortet Fritzi. „Von mir wird niemand etwas erfahren.