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Kater Titus, der Abenteurer: Ein kleiner Kater, aus den Fluten der Wolga gerettet, wird zum Liebling der internationalen Katzenwelt
Kater Titus, der Abenteurer: Ein kleiner Kater, aus den Fluten der Wolga gerettet, wird zum Liebling der internationalen Katzenwelt
Kater Titus, der Abenteurer: Ein kleiner Kater, aus den Fluten der Wolga gerettet, wird zum Liebling der internationalen Katzenwelt
eBook143 Seiten1 Stunde

Kater Titus, der Abenteurer: Ein kleiner Kater, aus den Fluten der Wolga gerettet, wird zum Liebling der internationalen Katzenwelt

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Über dieses E-Book

Liebe Leserinnen, liebe Leser, die nachfolgenden Geschichten, so unwahrscheinlich sie scheinen, hat der Autor nicht erfunden. Auch wenn sie heftigen satirischen Charakter haben, ist ein großer Teil des Inhaltes tatsächlich so ähnlich passiert. Tatsächlich wurde der kleine Kater Titus, dem sicheren Tode nahe, unter erbärmlichen Umständen allein, verlassen, durchnässt und halb verhungert in der Nähe der russischen Stadt Saratov am Ufer der Wolga gefunden. Die schreckliche Odyssee des kleinen Titus nach Deutschland gestaltete sich exakt so wie es im Buch beschrieben wird.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum26. Okt. 2020
ISBN9783347156814
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    Buchvorschau

    Kater Titus, der Abenteurer - Thomas Breier

    Das kalte Bad in der Wolga

    Sascha sprang am seichten Ufer der Wolga umher. Er hatte Schuhe und Strümpfe ausgezogen, die Hosen nach oben gekrempelt und suchte im flachen Wasser nach Steinen, Muscheln und irgendwelchen Krabbeltieren. Maja Ivanovna, seine strenge Mutter, saß in der warmen Sonne auf einer niedrigen Kaimauer am Rande des Flusses, schimpfte und meckerte wie alle Mütter meckern, wenn die Kinder nicht genau das machen, was sich die Eltern vorstellen. „Pass auf, da ist lauter Dreck, da sind vielleicht Glasscherben, geh nicht so weit rein, wenn du einen Krebs findest, fass ihn nicht an, der beißt. Und wehe du machst dir die Hosen nass. Wir wollen nachher zu Tante Nadja. Wenn du nasse Hosen hast, wirft sie uns gleich raus."

    Natürlich waren die Hosen längst nass.

    Plötzlich fischte Sascha ein Stückchen dunkles Fell aus dem Wasser, ein kleines quietschnasses Bündel. Es piepste jämmerlich, zappelte und zitterte trotz sommerlicher Julihitze vor Angst, Schrecken und Nässe. Als Maja sah, dass das kein Stein war, den Sascha in den Händen hatte, fing sie gleich an zu schreien: „wirf das weg, wirf das sofort weg, hörst du?"

    Sascha hörte natürlich nicht. „Ein Kätzchen, rief er aufgeregt. „Mama, guck mal, ein kleines Kätzchen, rief er weiter und rannte zu seiner Mama. „Mama, woher kommt das Kätzchen? Guck, sagte er und zeigte es seiner Mutter, „es hat die Augen schon offen.

    Seine Mutter nahm das kleine nasse Bündel in die Hand und besah sich das kleine hilflose Kätzchen. Ihr strenges Herz wurde zart und weich, sie streichelte das kleine nasse Bündel, der Zorn über die nassen Hosen war sofort verflogen. ‚Wie kommt ein kleines Kätzchen in die Wolga?’ fragte sie sich sofort. ‚Sicher hatte ein böser und herzloser Mensch das arme Tier ertränken wollen. Aber ein russisches Kätzchen überlebt sogar den Tod in der Wolga.’

    Tatsächlich erinnerte sich das kleine Kätzchen noch lange an die schrecklichsten Momente am Anfang seines Lebens. Es erinnerte sich an seine drei Geschwister. Ein böser Mann hatte sie eines Tages von ihrer Katzenmama weggenommen, in einen Sack gesteckt und in ein großes Wasser geworfen. Das Kätzchen hatte in großer Verzweiflung und im Kampf gegen das schreckliche Wasser gestrampelt und gestrampelt. Irgendwie hatte sich der Sack geöffnet, es hatte weiter gestrampelt bis es plötzlich Luft zum Atmen hatte. Aber dann hatte es alle Kräfte verloren, die Wellen hatten es vor sich hergetrieben, bis es wieder Boden unter den Füßen hatte. Dann war dieser Junge gekommen und hatte es in seinen Arm genommen. Was mit seinen Geschwistern passiert war, wusste es nicht. Wahrscheinlich waren alle, wie später Maja vermutete, in dem großen Wasser ertrunken.

    Maja Ivanovna, die fast ihr ganzes Leben mit Katzen verbracht hatte, nahm das kleine Kätzchen auf ihren Arm. „Das Kätzchen muss sofort nach Haus, es stirbt sonst, sagte sie aufgeregt und versuchte es, mit ihrem Halstuch ein wenig abzutrocknen. „Es braucht Milch, wir müssen das Fell richtig trocken. Sascha schlüpfte in seine Sandalen, beide schnappten sich ihre Sachen und rannten mit dem kleinen Kätzchen in der Hitze des Sommernachmittags zur nächsten Bushaltestelle. Sie hatten Glück, schon nach ein paar Minuten erwischten sie einen Bus in die Stadt. Der war, wie die meisten Busse in den Nachmittagsstunden prall mit Menschen gefüllt. Deshalb zwängten sie sich auf die hintere Plattform und standen in dem heißen Bus zwischen den Fahrgästen wie die Sardinen in der Dose und schwitzten. Maja hatte das piepsende Kätzchen sorgfältig in ihr Halstuch gehüllt und trug das feuchte Bündel, bei dem nur der kleine Katzenkopf zu sehen war, auf dem Arm. Mit diesem piepsenden Knäuel erregte sie sofort einige Aufmerksamkeit bei den umstehenden Fahrgästen. Schließlich fährt man nicht jeden Tag mit einem nassen Katzenbaby im Bus spazieren.

    „Was für ein süßes Tierchen", sagte eine junge Frau, die mit verklärtem Lächeln eine Weile auf das Kätzchen geguckt hatte. Sie fragte nach dem Alter und warum es so nass ist.

    „Es wird vielleicht zwei, drei Wochen alt sein, antwortete Maja. „Die Augen sind schon geöffnet. Dann erzählte sie, genauer gesagt, Sascha erzählte, wie sie das Kätzchen in der Wolga gefunden hatten.

    Er erzählte so laut und aufgeregt, dass die umstehenden Fahrgäste die aufregende Geschichte um die Rettung dieses kleinen Kätzchens hören konnten. Er erzählte sie mit so großer Bedeutung, als hätte er gerade den größten Stör aus der Wolga geangelt.

    „Wie schrecklich", jammerte die junge Frau und redete von Sünde an der armen Kreatur, über herzlose Menschen im Besonderen und die harte, böse Welt im Allgemeinen. Sie gratulierte und lobte Maja und Sascha, dass sie so mutig waren und selbstlos das kleine Kätzchen gerettet hatten.

    Mehr und mehr wurden die umstehenden Fahrgäste neugierig und interessierten sich für das kleine Kätzchen.

    Eine Frau im gesetzten Alter mischte sich in das Gespräch zwischen Maja und der jungen Frau.

    „Früher, warf die Ältere ein, „als die Zeiten noch in Ordnung waren, da hat es so etwas nicht gegeben. Damals hätte man Barbaren, die solche Verbrechen begehen, hart bestraft, jedenfalls gab es so etwas nicht in unserer Stadt. Aber man sieht ja, wenn die Ordnung fehlt, wohin das alles führt.

    Die junge Frau verzog ärgerlich das Gesicht.

    „Was hat das, fragte sie mit spitzem Ton, „mit früher und heute zu tun? Als ob in den alten Zeiten alles besser gewesen wäre. Hat es früher sowas nicht gegeben? fragte sie ziemlich laut und guckte die Ältere giftig an.

    Irgendwie war die Luft plötzlich voller Spannung, die Alte fing an sich aufzublasen und stellte sich in Position. Die Jüngere schob ihr Kinn vor, holte tief Luft und setzte zum vernichtenden Schlag aus „Hat man früher keine Tiere umgebracht als angeblich noch alles in Ordnung war? rief sie laut. „Gab es keine Tierversuche in der sozialistischen Produktion? Sind keine Hunde bei den Flügen ins All im Sputnik verglüht?

    Der Älteren schwollen vor Wut Hals und Zornesadern an der Stirn. „Was verstehen Sie davon? schrie sie und wechselte gleich ins vernichtende „Du. „Du bist noch viel zu jung, hast nichts verstanden, alles war für den Fortschritt…"

    Die Auseinandersetzung wurde heftiger. Die junge Frau erklärte der Älteren, dass sie sich ihren Fortschritt sonst wo hinschieben könne. Und überhaupt, wie käme sie, diese Alte, dazu, sie zu duzen.

    „Du bist eine von diesen neuen Russen, kreischte die Ältere, „wühlst im Geld und liegst den ganzen Tag faul bei deinem Alten…

    „Ausgerechnet du, du alte Vettel, schrie die Jüngere zurück, „kommst aus der Kolchose, hast dein ganzes Leben gestohlen, das ganze Volk bestohlen…

    Es fehlte nicht viel und beide hätten mit einer Prügelei begonnen. Ein älterer Herr mischte sich ein und machte Anstalten, die Aufgeregtheiten der beiden Frauen zu besänftigen. Maja und Sascha sahen zu, wie sie sich vorsichtig aus der Kampfzone entziehen konnten.

    „Man muss sich nicht schlagen", meinte der ältere Herr. Wegen einer Katze schon gar nicht. Es gibt schließlich genug davon.

    „Was soll das heißen?" wollte die jüngere Frau wissen.

    „Die vielen armen Menschen sind unser Problem. Sehen Sie die vielen alten Mütterchen an, denen muss man helfen. Um sie müssen wir uns in unserem Land kümmern. Katzen haben bei uns genug zu fressen, nie gab es so viele Ratten und Mäuse…"

    Er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu reden. Seine Äußerungen genügten, um die beiden Kampfhennen kurzfristig miteinander zu versöhnen und sich gegen den vermeintlichen Tierfeind zu verbünden. Nun bedrohten beide den Herrn mit heftigen Worten.

    Während sich die Kontrahenten stritten, verbreitete sich im vorderen Teil des Busses die Nachricht, dass sich auf der hinteren Plattform eine Frau mit einem aufgelesenen Kätzchen aus der Wolga befände. „Wenn das Tier nun Flöhe hat… gab eine Frau zu bedenken. „Oder eine ansteckende Krankheit? Die Tollwut zum Beispiel. Oder die Katzenpocken?

    Es dauerte nicht lange und in den vorderen Reihen verbreitete sich das Gerücht, dass sich auf der hinteren Plattform eine Katze mit Tollwut befände und schon die ersten Fahrgäste gebissen habe. „Hören Sie nur, wie sie hinten schreien! sagte eine alte Frau. „Die sind sicher schon angesteckt.

    Eine junge Mutter, die sich mit ihren drei kleinen Kindern eine Sitzbank unmittelbar hinter dem Fahrer teilte, hörte von den Gerüchten und verfiel in Panik. „Lieber Herrgott und heiliger Nikolaus von Myra helft! fing sie an zu jammern und bekreuzigte sich. „Wenn wir uns anstecken, ist es um uns geschehen. Ausgerechnet mit Tollwut! Halten Sie an, rief sie dem Fahrer zu und krallte sich an dessen Arm fest. „Halten Sie an", schrie sie mehrfach und schüttelte ihn dabei an seiner Jacke. Der Fahrer wehrte sich, schrie die Frau an, sie solle ihn augenblicklich loslassen. Durch die heftigen Bewegungen fing er an, Schlangenlinien zu fahren.

    „Wir sind verloren, wenn wir uns anstecken rief die junge Frau. „Die asiatische Grippe, die Windpocken, Masern und Darmentzündungen hatten wir schon. Mehr halten wir nicht aus.

    Die Frau hörte nicht auf, den armen Fahrer zu drangsalieren. Andere Fahrgäste mischten sich ein. Ein Witzbold verkündete laut, ein tollwütiger Riesenkater auf der Plattform habe die ersten Passagiere gebissen.

    „Anhalten riefen einzelne Passagiere, „machen Sie die Türen auf. Ein angetrunkener Arbeiter beschwichtigte die Massen. „Wo ist die kranke Katze? lallte er. „Kann ich gut für meine Alte gebrauchen. Die macht sich ein Rheumafell daraus.

    Der Fahrer stoppte abrupt den Bus und öffnete alle Türen. Während die Passagiere auf die Straße stürmten rief der Fahrer über sein Sprechfunkgerät seine Zentrale an und bat dringend um Hilfe. Maja und Sascha waren mit ihrem Kätzchen ebenfalls ausgestiegen. Die Passagiere, wenn sie nicht gleich das Weite gesucht hatten, hielten großen Abstand zu ihnen. Während schon die Polizeisirenen zu hören waren, liefen die beiden mit ihrem Kätzchen die Straße entlang. Es waren nur drei Minuten zur nächsten Haltestelle der Straßenbahn, die zum Haus der Großeltern führte.

    Nach dem Spektakel im Omnibus hatte Maja keine Lust mehr, die Tante zu besuchen. Denn das kleine Kätzchen musste versorgt werden. Zudem liebte die Tante nur Hunde, ganz besonders kleine giftige Köter.

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