Herzpuzzle
Von Larissa Bendel
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Über dieses E-Book
Molly ist Single und genießt ihre platonische Freundschaft mit Jens. Mathilde reflektiert ihren Abschied von Christian. Mona und Konstantin liefern sich stetige Schlagabtausche ‒ und sind glücklich miteinander liiert. Melanie möchte experimentieren und sich emotional treiben lassen. Und dann ist da noch Marta, verletzlich und verletzt, obwohl sie den Mann gefunden hat, den sie will.
»Herzpuzzle« erzählt Geschichten über Frauen und Gefühle. Und über Männer. Unterhaltsam, traurig, nachdenklich, humorvoll, ehrlich.
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Buchvorschau
Herzpuzzle - Larissa Bendel
1.
Molly an Jens, Jens an Molly:
Eine Freundschaft in Nachrichten
Es war Sonntagnachmittag, und Molly, in Trainingshose und T-Shirt, stand in der Küche und goss sich Teewasser auf. Sie hatte beschlossen, heute nicht mehr zu arbeiten. Stattdessen wollte sie Musik hören, lesen, vielleicht ein wenig aufräumen oder staubsaugen, aus dem Fenster in den unablässig herabstürzenden Regen schauen. Genießen, wie gemütlich es drinnen war. Aus dem Wohnzimmer hörte sie ein leises, aber unmissverständliches »Ping«. Eine neue E-Mail war in ihrem Postfach eingetroffen. Intuitiv wusste sie, dass Jens sie geschickt hatte. Sie bildete sich ein, das am Eingangston ihres Postfaches zu hören, aber das war natürlich Quatsch.
Sie hatte Jens im Supermarkt kennengelernt, an einem jener Orte also, an denen Menschen einander eigentlich nur im Film begegnen. Ihr Debütroman stand kurz vor der Veröffentlichung, und in ihrem Kopf hatten sich schon Ideen für ein neues Projekt festgesetzt. Wie wäre es mit einem Psychothriller? Davon hatte sie weder Ahnung noch mochte sie diese Art von Literatur, und genau deshalb reizte es sie. Aber das würde sie erst endgültig entscheiden, wenn ihr Buch erschienen war. Jens stand vor ihr an der Kasse und hatte seine wenigen Waren – Brotaufstrich, Käse, Ketchup, Müsli sowie einige Äpfel – auf das Laufband gelegt. Er drehte sich kurz in ihre Richtung, um seinen Einkaufskorb unter den Kassentresen zu stellen, und dabei sah er Molly. Er guckte sie freundlich an. Molly schaute freundlich zurück.
Sie legte ihre Sachen hinter seine auf das Laufband, suchte einen Trennstab, fand keinen, und ließ stattdessen eine Lücke, damit die Kassiererin wusste, was zu wem gehörte. Doch Fehlanzeige. Molly konnte gar nicht so schnell »Stopp!« rufen, da hatte die Dame schon ihre drei Dinge mit dem Scanner eingelesen. Jens kramte derweil in seinem Portemonnaie und schien von all dem nichts mitbekommen zu haben. Aufgeschreckt durch Mollys Ausruf schaute er hoch. »Das macht doch nichts, ich zahle einfach alles, und wir sortieren es dann auseinander«, sagte er, als ob er und Molly sich schon ewig kennen würden. Molly protestierte nicht. Sie lächelte und fragte sich gedanklich, ob sie jetzt gerade mittendrin sei in einem neuen Buch, das nicht so geplant war, oder im Leben, dessen Fortgang sie ebenfalls anders vermutet hatte.
Molly fand Jens sympathisch. Er war blond, anders als Molly mit ihren dunklen, eher kurzen Haaren. Seine hatte er lose zu einem Zopf gebunden, er trug Jeans, Turnschuhe, einen verwaschenen Kapuzenpulli und eine für die Jahreszeit zu dünne Jacke. In der Hand hatte er einen Leinenbeutel für seine Einkäufe. Er war etwas größer als Molly, aber nicht viel, und schlank. Natürlich hatten beide nicht das nötige Kleingeld, um ihre Einkaufsbeträge akkurat auseinander zu klamüsern, aber Jens fragte Molly gleich unumwunden, ob sie in ein paar Tagen mit ihm ins Kino gehen möchte: Es liefe ein Film an, den er sehen wollte. Er wollte immer viele Filme sehen, erklärte er ihr. Und Kleingeld hätten sie dann sicher auch wieder. Molly lachte und sagte ja.
Das war nun schon lange her. Molly und Jens hatten sich aneinander gewöhnt. Sie schätzten sich. Schnell waren sie zu einer festen Größe im Leben des anderen geworden. Insgeheim dachte sie manchmal an ihn als eine Art Retter. Nein, das Wort mochte sie nicht, es machte sie so passiv. Er war eher ein Held. Ein Held des Zufalls. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das richtige Verhalten. Kai und sie hatten sich erst kurze Zeit vor ihrer Begegnung mit Jens getrennt. Molly war immer noch traurig, auch wenn sie wusste, dass sie durch den Abstand endlich den Neuanfang zulassen konnte, den sie so dringend brauchte. Kurz nachdem Jens in ihr Leben getreten war, war sie nicht länger Molly, die manchmal nachts aufwachte und bis in die frühen Morgenstunden über Kai grübelte. Darüber, was schiefgelaufen war. Warum sie sich so häufig gestritten hatten, so angespannt gewesen waren in der Gegenwart des anderen. Molly hatte es satt zu antworten »Muss ja«, wenn sie gefragt wurde, wie es ihr ging. War sie mit Jens zusammen, fühlte sich Molly so, wie sie in ihrem Innersten war und wie sie sich fühlen wollte: zuversichtlich, schlagfertig, unternehmungslustig. Sie hatte sich mit Jens auf Anhieb schon an der Supermarktkasse wohlgefühlt. So, wie man sich mit einem Bruder wohlfühlt oder mit einem engen Freund. Sie hatte wie selbstverständlich Telefonnummern und E-Mailadressen mit ihm ausgetauscht. Natürlich wollte sie ihn wiedersehen.
Molly und Jens trafen sich regelmäßig, und sie telefonierten ab und zu. Vor allem aber schickten sie sich E-Mails. Kurze, lange, täglich, mehrmals täglich. Über Banalitäten und Ernstes, Lustiges und Absurdes. Sie flirteten nicht miteinander. Sie wussten intuitiv von Beginn an, dass sie kein Liebespaar werden würden. Aber sie wollten nicht ohne einander sein. Vielleicht, dachte Molly oft, ohne das Paradox wirklich zu verstehen, war es gerade das, was sie einander so nah am Leben des anderen sein ließ und ihr Verhältnis so unkompliziert machte. Dass sie keine romantischen Erwartungen hatten, sich dem anderen nicht verpflichtet fühlten und dabei wie selbstverständlich gegenseitige Verantwortung übernahmen und ihren Alltag teilten. Auf eine Art liebte Molly Jens, und Jens liebte Molly. Aber nicht so, wie man es tat, wenn man sich nach jemandem mit Haut und Haaren verzehrte. Molly erklärte es Jens einmal so: »Du bist wie ein Lieblingssong für mich. Wenn ich ihn höre, werde ich fröhlich, summe ihn mit und wippe mit dem Fuß. Er kann gar nicht oft genug gespielt werden und ich kann nicht ohne ihn sein. Du bist aber keines dieser Lieder, das ich allein im dunklen Zimmer höre, die Lautstärke voll aufgedreht und mein Herz voll von Sehnsucht und Schmerz.« Und Jens hatte sie angesehen und genickt. Ja, so empfand er es auch.
Ab und zu klickte sich Molly durch die Nachrichten, die sie auf ihrem Computer abgespeichert hatte. Der Ordner hieß schlicht »Jens« und enthielt alle E-Mails, die sie sich schickten. Wie lange das nun schon her war, dass sie sich im Supermarkt über den Weg gelaufen waren und ihre Geschichte begonnen hatte!, dachte Molly dann.
***
Hallo Supermarkt-Jens,
ich gehe gern mit dir am kommenden Mittwoch ins Kino. Die Filmkritiken sind ja enthusiastisch! Und gewaltfrei und unblutig scheint der Streifen auch zu sein. Ich hatte doch erwähnt, dass ich diesbezüglich etwas empfindlich bin, nicht wahr? Wann und wo wollen wir uns denn treffen? 18 Uhr am Kino?
Schreib mir einfach zurück – ansonsten hast du ja auch meine Telefonnummern. Freue mich!
Viele Grüße, Kassen-Molly
Hallo Kassen-Molly,
ja, 18 Uhr am Kino klingt gut. Freue mich auch! Und ich möchte dir nur eben erzählen: der Rote-Bete-Salat, den ich erwähnt hatte und heute ausprobiert habe, war lecker!
So, der König der absurden Kurzmails hat wieder zugeschlagen und zieht sich nun zurück.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend! Viele Grüße, Super-Jens (äh – Supermarkt-Jens)
Hallo Molly,
schon wieder ich. Ich traue mich gerade nicht mehr anzurufen; warum ist es eigentlich schon wieder so spät? Wo ist der Tag hin? Verflixt, ich wollte dich eigentlich für Samstag zum Essen einladen, und jetzt ist schon wieder Abend. Morgen Vormittag muss ich arbeiten, so dass ich wohl erst am frühen Nachmittag wieder zu Hause bin. Vielleicht rufe ich dich dann endlich mal an. Ohmannomann, ich bin echt ein Planungsgenie.
Viele Grüße, Jens
Hallo Jens,
danke für deinen Anruf und die lustige Anrufbeantworternachricht gestern – da ich im Moment so gut wie gar nicht zu Hause bin, nur auf diesem Weg eine Bestätigung für Samstag: Ja, 19 Uhr ist gut, und deine Adresse habe ich auch. Bin gespannt darauf, mal deine Wohnung zu sehen! Die Einrichtung verrät ja immer viel über den Bewohner… Und die Maler, Motive und Personen der Bilder an den Wänden ebenfalls… Aber: Hast du überhaupt Bilder an den Wänden?
Was das Essen betrifft: Mach bloß keine Umstände meinetwegen, denn krüsch bin ich ja auch noch… Dass ich Vegetarierin bin, weißt du schon; das heißt, ich esse kein Fleisch, keinen Fisch, keine Gelatine, keine Brühe usw. usf. Außerdem mag ich keine Pilze – und keine Zwiebeln, wie du ja neulich schon herausgefunden hast… Und mir würden noch diverse andere Dinge einfallen, aber ich denke, das ist das Wichtigste. Verzeih, dass ich das so unverblümt sage, aber für den Fall, dass du einen mit Pilzen gefüllten Aal zubereiten wolltest, ist es doch besser, wenn ich dich vorher über meine Essgewohnheiten informiere, nicht wahr?
Bis Samstag, freue mich; hab bis dahin noch schöne Tage und viele Grüße, Molly
Hallo Molly,
super, dann sehen wir uns ja Samstag.
Keine Sorge, Fisch, Fleisch und Pilze hatte ich bereits ausgeklammert (ich mag selber keinen Fisch). Aber was mache ich jetzt bloß mit den zwei Säcken Gelatine und dem Eimer Brühe?
Nun bin ich erst recht gespannt, ob du dem Hauptgericht etwas abgewinnen kannst. Zur Not gibt es ja noch Salat… Oder wir fragen, was die Nachbarn so haben. Spannung! Viele Grüße und lass dich nicht stressen, Jens
Hallo Molly,
vielen Dank nochmal für den schönen Kuchen und die schöne CD! Ich habe sie gerade eben noch einmal gehört. Wirklich eine sehr schöne Zusammenstellung.
Das war wirklich ein schöner Abend mit dir. Ich hoffe, du bist gestern noch schön nach Hause gekommen und hast noch einen schönen Sonntag.
Gewinnspiel: Zählen Sie, wie oft Sie das Wort »schön« in diesem Text entdecken können. Es warten aufregende Preise auf Sie! Einsendeschluss ist heute Abend zur Geisterstunde.
Schöne Grüße, Jens
Hallo Jens,
ich wollte dir auch gerade eine Mail schreiben, um mich noch einmal für das leckere Essen und die nette Einladung zu bedanken! Ich habe schon überall herumerzählt, wie gut du kochen kannst! Die gefüllten Paprika muss ich auch selbst mal ausprobieren.
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns bald wiedersehen!
Kennst du eigentlich »An American Tragedy« von Theodore Dreiser? Wir hatten doch neulich über Krimis gesprochen, die ich ja gar nicht gerne lese. Aber dieses Buch ist großartig. Eine nachdrückliche Empfehlung. Dreiser ist definitiv einer meiner Lieblingsautoren. Alles, was er geschrieben hat, ist phänomenal.
Lösung: 7. Habe ich jetzt gewonnen? Und was?
(Oh nein, die Geisterstunde hat noch nicht angefangen! Gilt meine Einsendung trotzdem?)
Also dann, soviel in aller Kürze für jetzt; bis bald, Molly
Hallo Molly,
au ja, lass uns bald wieder treffen und klönen. Jetzt hast du ja, glaube ich, erst mal viel um die Ohren (waren es zwei Wochen?), und wer weiß, wie es bei mir weitergeht mit dem Theaterstück, aber das kriegen wir sicher hin. Ich freue mich schon. Dann lass dich mal nicht unterkriegen, schöne Tage und bis bald!
Und: 7 ist richtig, herzlichen Glückwunsch! Gewonnen hast du eine Fußbodenschleifmaschine aus Stahl, die leuchtend grün lackiert ist und die morgen Abend geliefert wird…
Viele Grüße, Jens
Hallo Molly,
hier kommt endlich wieder ein kleines Lebenszeichen aus dem arbeitsreichen Chateau Lindner. Arbeite jetzt von morgens bis abends an der Theaterinszenierung und komme kaum noch aus dem Haus (nur noch zum Einkaufen und Müll wegbringen). Ich hatte dir doch neulich von dem Stück erzählt, das mich gerade so beschäftigt, nicht wahr? Der Regisseur wollte es ja unbedingt in die Vergangenheit verlegen, obwohl es eigentlich eine zeitgenössische Geschichte ist, und das bereitet mir immer noch einiges an Kopfzerbrechen.
Trotzdem war ich aber heute tatsächlich auch noch in der Buchhandlung, um den bestellten Dreiser-Roman abzuholen. Ich bin gespannt, auch wenn ich fürchte, erst wieder zum Lesen zu kommen, wenn das Stück Premiere hatte. Es ist ja nicht mehr lange hin…
Ich hoffe, es geht dir gut. Und bald koche ich auch mal wieder für dich.
Viele Grüße, Jens
PS: Ich hoffe, diese Mail erreicht dich diesmal. Keine Ahnung, wieso du die letzte offenbar nicht bekommen hast. Schick doch bitte mal ein kurzes »Ping«, wenn du sie gelesen hast. Nur so zur Sicherheit. Vielen Dank.
Ping!
Hallo Molly,
vielen Dank noch einmal für die Einladung gestern! Die Pizza war sehr lecker und überhaupt hat der Abend mit dir großen Spaß gemacht.
Schöne Tage, viele Grüße und bis bald, Jens
PS: Der Elvis-Song ist übrigens immer noch auf dem
USB-Stick.
Hallo Jens,
wie war die Premiere gestern? Ich habe an dich gedacht und dir so die Daumen gedrückt, dass das Stück gut angekommen ist und auch auf der Bühne alles geklappt hat! Bin sehr gespannt auf Details und werde dich wohl morgen mal anrufen. Vielleicht kann ich dann auch schon Terminvorschläge machen.
VG, M.
Hallo Molly,
danke, die Premiere lief toll! Es ist alles gut gegangen; ich bin gespannt auf die Zeitungen heute. Vielleicht schaffst du es ja auch noch in das Stück vor der Sommerpause? Das würde mich sehr freuen!
Leider habe ich übrigens immer noch keine Rückmeldung auf mein Exposé an den Regisseur bekommen wegen der neuen Inszenierung. Sitze hier wie auf glühenden Kohlen. Eigentlich sollte ich schon bis Freitag etwas von ihm hören, aber nichts ist passiert, und ich mag noch nicht ungeduldig nachfragen. Ich glaube, das wird nichts. Und dabei würde ich zu gern wissen, wie es im Herbst weitergeht.
Falls ich es morgen Abend nicht schaffe, dich zurückzurufen, schreibe ich hier schon mal, dass es am Samstag bei mir bisher gut aussieht, was gemeinsame Aktivitäten angeht.
Viele Grüße und bis bald, Jens
Hallo nochmal,
gestern bekam ich nun doch noch die Absage bezüglich des Stückes. Der Regisseur hat mich aber persönlich angerufen. Es war ein total nettes Gespräch, in dem er mir erläutert hat, dass ihm mein Konzept gut gefiel, doch eben ein anderer Dramaturg dichter an seinen Vorstellungen war. Ist auch okay. Trotzdem schade natürlich. Ich freue mich aber, offenbar einen guten Eindruck bei ihm hinterlassen zu haben, so dass sich vielleicht zukünftig noch eine Zusammenarbeit mit ihm ergeben kann.
Viele Grüße und einen schönen Tag, Jens
Hallo Jens,
danke für die Mail. Das tut mir sehr leid wegen des Theaterstückes! Da hattest du ja Recht gehabt mit deinem Bauchgefühl… Aber ich versuche mir bei so etwas dann zu sagen: Wer weiß, wozu es gut ist – das hilft zwar im ersten Moment nicht besonders, weil die Sache trotzdem nicht klappt und man sich mit der Enttäuschung erst einmal auseinandersetzen muss. Manchmal hat sich dann bei mir aber später herausgestellt, dass es letztlich doch richtig war, dass etwas so gekommen ist. Hoffe also, dass du die Absage nicht allzu zu schwer nimmst oder gar anfängst, an der Qualität des Exposés oder deiner Ideen zu zweifeln.
Ja, dein aktuelles Stück will ich unbedingt noch sehen, vermutlich aber erst in der nächsten Spielzeit.
So viel für jetzt – dir auch noch einen schönen Tag und bis bald! Viele Grüße, nochmal
Hallo Molly,
danke schön! Ich nehme es nicht so schwer. Da der Regisseur einen guten Eindruck auf mich gemacht hat (und ich, wie ich denke, auch auf ihn), vertraue ich ihm, dass seine Entscheidung richtig gewesen ist. Ich bin sogar ein wenig erleichtert, weil es dieses Jahr eine Menge zusätzlichen Stress bedeutet hätte. Denn mit meinem aktuellen anstehenden Projekt für die neue Spielzeit habe ich ja auch noch genug zu tun. Und mein Exposé gefällt mir weiterhin, selbst wenn ich inzwischen einiges schon wieder anders machen würde. Wer weiß, wozu ich die Aufzeichnungen noch brauchen kann? Es kommt sicher bald ein nächstes Projekt.
Übrigens: Samstag vielleicht Kino?
Viele Grüße, Jens
Hallo Jens,
mir steht es gerade bis über beide Ohren – ich bin nicht die Dumme für alles, verdammt!
So geht das echt nicht weiter!!!
Tja, das musste mal raus…
(Nein, es geht nicht um dich, aber das weißt du sicher!)
Samstag Kino klingt gut.
Genervte Grüße, Molly
Hallo Molly,
lass dich nicht unterkriegen! Zeig ihnen, was eine Harke ist!
Was ist denn genau los? Ich versuche nachher mal, dich anzurufen. Halte durch bis dahin!
Und schön mit Samstag!
Beruhigende Grüße, Jens
Hallo Molly,
heute Morgen habe ich auch endlich dein Geburtstagsmixtape zu Ende gehört. Es gefällt mir sehr gut. Viele Musikstücke empfinde ich natürlich anders als du, aber es ist eine sehr angenehme Zusammenstellung! Das Stück von Linkin Park hat mich positiv überrascht. Und ob du es glaubst oder nicht, aber mir war King Crimsons »Moonchild« fremd und ich musste erst googeln, dass es aus »Buffalo ’66« stammt! Axl Rose habe ich sogar von der Stimme her erkannt, obwohl ich, glaube ich, nur einen Song von ihm bzw. Guns N’ Roses habe. Und das CD-Cover gefällt mir auch, sehr lustig.
Danke nochmal für den Geburtstagstisch und das kreative und schöne Geschenk!
Viele Grüße, Jens
Hallo Jens,
gern geschehen!
Viele Grüße, Molly
Hallo Jens,
alles ok bei dir? Du bist sicher eingespannt in die Planungen der neuen Spielzeit, nicht wahr? Der Film am Samstag war toll, und heute habe ich schon wieder eine KulturIdee: Ich wollte dich fragen, ob du am übernächsten Dienstag Lust hast, mit zu einer Lesung zu kommen? Eine Bekannte von mir hat ihren Debütroman veröffentlicht, den sie vorstellen wird, und da würde ich gern hingehen. Falls das etwas für dich ist, sag doch Bescheid! Es geht irgendwie ums Erwachsenwerden, um Lebenskrisen und um Liebe. Mehr weiß ich auch noch nicht.
VG, M.
Hallo Molly,
au ja, lass uns zu der Lesung gehen! Ich lass mich dann einfach vom Buch überraschen. Cool, mal was anderes! Viele Grüße und eine gaaaanz tolle Restwoche, Jens
Hallo Molly,
schon wieder ich, schon wieder Kultur, soll heißen: Lust auf Kino am Sonntag? Du weißt schon, der Film, von dem ich neulich berichtet habe, die Literaturverfilmung, die du ja auch sehen wolltest. Also, wie sieht’s aus? Laut Kino-Homepage ist Vorstellungsbeginn um 20.50 Uhr und der Film geht 112 Minuten. Dann sind wir auf jeden Fall vor Mitternacht zu Hause; du musst ja am nächsten Morgen früh aufstehen, stimmt’s? Wollen wir vorher noch etwas essen gehen? Wo? Wann wollen wir uns treffen? An der U-Bahn und dann zusammen hinfahren? Möchtest du selber Karten vorbestellen oder soll ich das machen? Fragen über Fragen…
Ich freue mich schon. Hoffentlich klappt es und du hast auch Zeit und Lust.
Viele Grüße, Jens
Hallo Jens,
Entscheidungen über Entscheidungen… Aber die erste ist leicht: Klar komme ich Sonntag mit ins Kino. Und es ist kein Problem, wenn ich mal etwas weniger Schlaf habe. Wir können gern vorher noch etwas essen gehen – vielleicht im Bistro gleich neben dem Kino? Oder lieber in der Innenstadt? Oder dort, wo es neulich den leckeren Tofusalat gab (wie hieß das Lokal noch?)? Treffen so um 17.30 an der U-Bahn? Oder sollen wir doch getrennt fahren und uns im Restaurant treffen, so gegen sechs?
Danke, du darfst gern Karten reservieren. In welchem Kinosaal läuft denn der Film? Im Großen, vermute ich… Vielleicht so Mitte-Tendenz-hinten? Oder magst du lieber weiter vorn sitzen? Und dann in der Reihe in der Mitte? Obwohl, ich sitze ja auch gern am Rand, wie du weißt. Manno, wie soll ich das alles bloß entscheiden? Ich würde sagen: Das ist deine Chance für deine Lieblingsplätze, dein Lieblingslokal, deine Lieblingsuhrzeit, deinen Lieblingstreffpunkt… Bitte stell mich einfach vor vollendete Tatsachen und überrasch mich! Sonst beende ich diese Mail nie…
Viele Grüße und bis bald, Molly
Hallo Jens,
nur kurz zwischendurch. An den letzten Abenden bin ich endlich zum Weitergucken von »Friends« gekommen! Wollte nur kurz schreiben, dass ich den Wohnungstausch echt ätzend finde und mich nie auf so etwas eingelassen hätte. Außerdem halte ich Phoebes Entscheidung für falsch.
Viele Grüße, Molly
Hallo Molly,
tja, sie haben halt das Spiel verloren. Dann muss man auch dazu stehen.
Alles Weitere später.
VG, J.
Hallo Jens,
nochmal zwischendurch, aber diese skurrile Geschichte muss ich dir gleich erzählen: Ich bin heute mit dem Fahrrad in die Redaktion gefahren. Auf dem Rückweg kam mir der Gedanke, dass ich gleich noch im Supermarkt vorbeiradeln könnte, weil ich schwere Sachen einkaufen musste (Getränkeflaschen, Mehl, Konserven) und ja einen großen Fahrradkorb habe. Hatte auch noch eine Tasche mit Zeugs für die Arbeit dabei, doch es hätte alles auf den Gepäckträger gepasst. Also war ich noch einkaufen. Doch als ich wieder zum Fahrrad kam, traute ich meinen Augen kaum: Darauf krabbelten mindestens acht (!) Wespen, die es sich offenbar dort langfristig gemütlich gemacht hatten! Es war nicht daran zu denken, die irgendwie wegzuscheuchen. Und du kennst ja meine Wespenangst… Also habe ich gewartet und gehofft, dass sie sich von selbst verziehen. Die Leute in der Nähe guckten mich schon komisch an, weil ich mit Abstand zum Fahrrad herumstand, es kritisch beäugt und immer mal wieder eine Runde drum herum gedreht habe… Als sich nach etwa zehn (!) Minuten immer noch nichts tat, hatte ich praktisch keine Wahl mehr: Ich habe das Fahrrad stehen lassen und meine Sachen zu Fuß nach Hause geschleppt… Ein paar Stunden später, am Abend, habe ich dann nochmal einen Spaziergang zum Supermarkt gemacht, um mein Rad abzuholen, das nun glücklicherweise