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Die Orientierungsbibel: Übersicht gewinnen - Zusammenhänge verstehen
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eBook8.108 Seiten83 Stunden

Die Orientierungsbibel: Übersicht gewinnen - Zusammenhänge verstehen

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Über dieses E-Book

Eine Bibelausgabe, die jeden Text in den großen Zusammenhang stellt.

Die faszinierende Einheit von Gottes Wort wird erkennbar, ohne dass die Vielfalt verwischt wird.
Übersichtsgrafiken auf jeder Seite zeigen den Aufbau jedes biblischen Buches. Der Inhalt jeder Doppelseite erschließt sich sofort durch eine kurze Inhaltsangabe (bei entsprechender Ansichts-Einstellung im ePDF

Sieben der wichtigsten Themen biblischer Theologie werden erläutert. Jedes Thema kann man Stelle für Stelle wie an einem roten Faden entlang verfolgen. Behandelt werden Themen wie "Gottes Bund", "Wie redet Gott?", "Gottes Zorn und sein Erbarmen", "Hinweise auf den Messias" u. a. (Die vollständige grafische Darstellung ist nur in der ePDF-Version des E-Books enthalten; die erklärenden Kommentare sind ungekürzter Bestandteil der EPUB-Version).
Verfasser der Erläuterungen sind Prof. Dr. Tim Geddert, Dr. Ulrich Wendel, Michael Dennstedt u. a.


Die Orientierungsbibel betrachtet den Gesamtaufriss der Heiligen Schrift unter heilsgeschichtlicher Perspektive. Die einzelnen Epochen werden in ihrer Besonderheit und ihren Gemeinsamkeiten beschrieben.
Ein 32-seitiger farbig gestalteter Vorspann gibt Grundinformationen und Einsteigerwissen rund um die Bibel. Der reich bestückte Anhang enthält geografische Übersichten, Hinweise zu Völkern, Ländern, Orten und Personen der Bibel, Verknüpfungen zwischen biblischen Texten, Artikel über das Verstehen der Heiligen Schrift u.v.m..
SpracheDeutsch
HerausgeberSCM R.Brockhaus
Erscheinungsdatum14. März 2022
ISBN9783417270464
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    Buchvorschau

    Die Orientierungsbibel - Ulrich Wendel

    Stiftungslogo

    SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe,

    die zur Stiftung Christliche Medien gehört,

    einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung

    christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

    ISBN 978-3-417-27046-4 (E-Book)

    ISBN 978-3-417-25483-9 (lieferbare Buchausgabe)

    ISBN 978-3-417-27047-1 (ePDF)

    Datenkonvertierung E-Book: Satz: Satz & Medien Wieser, Aachen

    2. überarbeitete und erweiterte Auflage 2022

    © 2022 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH

    Max-Eyth-Str. 41 ∙ 71088 Holzgerlingen

    Internet: www.scm-brockhaus.de | E-Mail: info@scm-brockhaus.de

    Bibeltext: Copyright der amerikanischen Originalausgabe:

    Holy Bible, New Living Translation, copyright © 1996, 2004, 2015 by Tyndale House Foundation.

    Used by permission of Tyndale House Publishers, Inc.,

    Carol Stream, Illinois 60188, USA. All rights reserved.

    © der deutschen Ausgabe 2002/2006

    SCM R.Brockhaus in der SCM-Verlagsgruppe GmbH

    Max-Eyth-Str. 41 · 71088 Holzgerlingen

    Internet: www.scm-brockhaus.de | E-Mail: info@scm-brockhaus.de

    Textstand 21 | 11

    Umschlaggestaltung: Stephan Schulze, Holzgerlingen

    Satz: Satz & Medien Wieser, Aachen

    Inhalt

    Willkommen in der Orientierungsbibel

    Einführung in die Orientierungsbibel

    Einführung in die Orientierungsbibel

    I. Mitarbeiter an der Orientierungsbibel

    II. Die Orientierungshilfen beim Bibeltext

    III. Gott füllt die Zeit: Die Heilsgeschichte verstehen

    IV. Sieben Hauptthemen der Bibel

    V. Einführung in die »Neues Leben«-Bibelübersetzung

    VI. Verzeichnis der alttestamentlichen Worte, die Jesus zitiert

    VII. Mitarbeiter an der »Neues Leben«-Bibelübersetzung

    VIII. Maße, Gewichte und Währungseinheiten

    IX. Abkürzungen

    So finden Sie sich in dieser eBibel zurecht

    Das Alte Testament

    1. Mose

    Einführung

    Bibeltext

    2. Mose

    Einführung

    Bibeltext

    3. Mose

    Einführung

    Bibeltext

    4. Mose

    Einführung

    Bibeltext

    5. Mose

    Einführung

    Bibeltext

    Josua

    Einführung

    Bibeltext

    Richter

    Einführung

    Bibeltext

    Rut

    Einführung

    Bibeltext

    1. Samuel

    Einführung

    Bibeltext

    2. Samuel

    Einführung

    Bibeltext

    1. Könige

    Einführung

    Bibeltext

    2. Könige

    Einführung

    Bibeltext

    1. Chronik

    Einführung

    Bibeltext

    2. Chronik

    Einführung

    Bibeltext

    Esra

    Einführung

    Bibeltext

    Nehemia

    Einführung

    Bibeltext

    Ester

    Einführung

    Bibeltext

    Hiob

    Einführung

    Bibeltext

    Die Psalmen

    Einführung

    Bibeltext

    Die Sprüche

    Einführung

    Bibeltext

    Der Prediger

    Einführung

    Bibeltext

    Das Hohe Lied

    Einführung

    Bibeltext

    Jesaja

    Einführung

    Bibeltext

    Jeremia

    Einführung

    Bibeltext

    Die Klagelieder

    Einführung

    Bibeltext

    Hesekiel

    Einführung

    Bibeltext

    Daniel

    Einführung

    Bibeltext

    Hosea

    Einführung

    Bibeltext

    Joel

    Einführung

    Bibeltext

    Amos

    Einführung

    Bibeltext

    Obadja

    Einführung

    Bibeltext

    Jona

    Einführung

    Bibeltext

    Micha

    Einführung

    Bibeltext

    Nahum

    Einführung

    Bibeltext

    Habakuk

    Einführung

    Bibeltext

    Zefanja

    Einführung

    Bibeltext

    Haggai

    Einführung

    Bibeltext

    Sacharja

    Einführung

    Bibeltext

    Maleachi

    Einführung

    Bibeltext

    Das Neue Testament

    Das Evangelium von Matthäus

    Einführung

    Bibeltext

    Das Evangelium von Markus

    Einführung

    Bibeltext

    Das Evangelium von Lukas

    Einführung

    Bibeltext

    Das Evangelium von Johannes

    Einführung

    Bibeltext

    Apostelgeschichte

    Einführung

    Bibeltext

    Der Brief an die Römer

    Einführung

    Bibeltext

    Der erste Brief an die Korinther

    Einführung

    Bibeltext

    Der zweite Brief an die Korinther

    Einführung

    Bibeltext

    Der Brief an die Galater

    Einführung

    Bibeltext

    Der Brief an die Epheser

    Einführung

    Bibeltext

    Der Brief an die Philipper

    Einführung

    Bibeltext

    Der Brief an die Kolosser

    Einführung

    Bibeltext

    Der erste Brief an die Thessalonicher

    Einführung

    Bibeltext

    Der zweite Brief an die Thessalonicher

    Einführung

    Bibeltext

    Der erste Brief an Timotheus

    Einführung

    Bibeltext

    Der zweite Brief an Timotheus

    Einführung

    Bibeltext

    Der Brief an Titus

    Einführung

    Bibeltext

    Der Brief an Philemon

    Einführung

    Bibeltext

    Der Brief an die Hebräer

    Einführung

    Bibeltext

    Der Brief von Jakobus

    Einführung

    Bibeltext

    Der erste Brief von Petrus

    Einführung

    Bibeltext

    Der zweite Brief von Petrus

    Einführung

    Bibeltext

    Der erste Brief von Johannes

    Einführung

    Bibeltext

    Der zweite Brief von Johannes

    Einführung

    Bibeltext

    Der dritte Brief von Johannes

    Einführung

    Bibeltext

    Der Brief von Judas

    Einführung

    Bibeltext

    Offenbarung

    Einführung

    Bibeltext

    Anhang

    1. Gattungen und Textformen der Bibel

    2. Abrahams Familie

    3. Wohnstätten von Abraham und seinen Nachkommen bis zur ägyptischen Sklaverei

    4. Völker, Länder und Orte der Bibel

    5. Die Richter

    6. Davids Familie

    7. Propheten der Bibel

    8. Reisestationen von Elia

    9. Göttliche Wunder durch Elia und Elisa

    10. Schafan und seine Nachkommen

    11. Chronologie der Ereignisse nach dem Exil in den Büchern Esra und Nehemia

    12. Gruppen von Psalmen

    13. Alphabetische Psalmgebete

    14. Gebete der Bibel außerhalb des Psalmenbuchs

    15. Seligpreisungen

    16. Besondere Merkmale der vier Evangelien im Vergleich

    17. Die Wunder von Jesus

    18. Die Gleichnisse von Jesus

    19. Jüdische Feste im Johannesevangelium

    20. Der Kreis der Apostel von Jesus

    21. Jüngerkreise von Jesus

    22. Das Herrscherhaus von Herodes

    23. Römische Kaiser in neutestamentlicher Zeit

    24. Parallelen im Dienst von Petrus und Paulus

    25. Predigten und Reden in der Apostelgeschichte

    26. Reisewege von Paulus

    27. Reisewege von Paulus vor den drei Missionsreisen

    28. Christliche Gemeinden in neutestamentlicher Zeit

    29. Hausgemeinden im Neuen Testament

    30. Christuslieder

    31. Hinweise auf die Dreieinigkeit im Neuen Testament

    32. Anfang und Ende des Römerbriefs

    33. Übersicht über die Geistesgaben im NT

    34. Paulus als Vorbild

    35. Bedrängnisse von Paulus

    36. Fragen der Korinther, auf die Paulus im 1. Korintherbrief antwortet

    37. Haustafeln

    38. Herren und Sklaven

    39. Listen von Fehlverhalten

    40. Typologien im Hebräerbrief

    41. Menschen des Glaubens nach Hebräer 11

    42. Parallelen zwischen dem Jakobusbrief und der Bergpredigt€

    43. Gemeinsame Themen der Johannesbriefe

    44. Dreierreihen im Judasbrief

    45. Zur Offenbarung des Johannes€

    46. Anfang und Ziel im ersten Buch Mose und in der Johannesoffenbarung

    47. Biblische Texte verstehen und auslegen

    48. Fahrplan zum Bibellesen

    49. Register zu den farbigen Landkarten

    Klappseite »Phasen der Heilsgeschichte«

    Farbtafeln

    Klappseite »Zusammenschau der Könige von Israel und Juda«

    [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

    Bild

    Willkommen in der Orientierungsbibel

    Auf den folgenden Seiten haben wir Grundinformationen und Einsteiger-Wissen über die Bibel zusammengestellt.

    Bibelstellen werden nach Kapiteln und Versen angegeben (siehe Unterkapitel »Verseinteilung der Bibel«).

    Eine Bibelstelleangabe setzt sich wie folgt zusammen:

    Bild

    Das biblische Buch wird oft abgekürzt, z. B. 1Mo statt 1. Mose. Diese Abkürzungen finden sich im Hauptteil der Orientierungsbibel im Kapitel IX. Abkürzungen>.

    Impressum dieses Willkommens-Kapitels

    Autorin der farbigen Seiten: Lydia Rieß

    Layout und Satz: Christina Grube, SCM Bundes-Verlag

    Bildnachweise: gettyimages.de/iStock/Getty Images Plus/

    da-vooda, NatBasil, Liubov Vovk, Natalie_, slalomp, Stakes,

    FARBAI; gettyimages.de/DigitalVision Vectors/

    PeterPencil, Alaskastockpictures;

    commons.wikimedia.org; ub.uni-leipzig.de;

    Aufbau der Bibel

    Die Bibel besteht aus 66 einzelnen Büchern, die jeweils eigene Verfasser und ein eigenes Thema haben. Manche Verfasser haben auch mehrere Bücher geschrieben.

    In der Bibel finden sich verschiedene Arten von Büchern, die je einen unterschiedlichen Stil wie auch eine unterschiedliche Botschaft aufweisen.

    Die Bibel: 2 Testamente, 66 Bücher, 1189 Kapitel, 31202 Verse

    Altes Testament

    Gesetzesbücher

    Zu den Gesetzesbüchern gehören die fünf Bücher Mose (Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronomium). Diese werden auch „Pentateuch genannt, d.h. „Fünf-Rollen-Buch. Im Judentum heißen diese Bücher „Tora" (Weisung). Sie erzählen die Geschichte der Urväter und der Entstehung des Volkes Israel.

    Geschichtsbücher

    Die Bücher Josua, Richter, Rut, 1. und 2. Samuel, 1. und 2. Könige, 1. und 2. Chronik, Esra, Nehemia und Ester erzählen die Geschichte des Volkes Israel von der Einnahme des verheißenen Lands bis zur Rückkehr aus dem Babylonischen Exil.

    Lehrbücher und poetische Bücher

    Die Lehrbücher haben das Ziel, Weisheit zu lehren. Daher sind sie teilweise in Form von Sprichwörtern und in poetischer Sprache verfasst. Hierzu zählen die Bücher Hiob, Sprüche und Prediger. Die Psalmen und das Hohelied gehören als poetische Bücher ebenfalls in diese Gruppe.

    Prophetenbücher

    Die Propheten der Bibel hatten die Aufgabe, Unrecht anzuprangern und Gottes Reden auszulegen. Manchmal hatten sie auch Botschaften für die Zukunft. Man unterscheidet zwischen den „Großen Propheten und den „(Zwölf) Kleinen Propheten. Zu den Großen Propheten gehören die Bücher Jesaja, Jeremia und Hesekiel. Die Zwölf Kleinen Propheten sind Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zefanja, Haggai, Sacharja, Maleachi. Die Klagelieder Jeremias und das Buch Daniel wurden später hinzugefügt.

    Neues Testament

    Evangelien

    Die vier Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes erzählen die Geschichte von Jesus Christus, seinen Taten und seinen Predigten.

    Geschichtsbücher

    Die Apostelgeschichte berichtet von den ersten Gemeinden und der frühen Mission.

    Briefe

    In der Bibel gibt es 21 Briefe, die an verschiedene Gemeinden in Kleinasien geschrieben wurden, um sie zu ermutigen, Glaubensfragen zu beantworten und Konflikte zu lösen. Die meisten dieser Briefe gehen auf den Apostel Paulus zurück.

    Die Offenbarung

    Die Offenbarung des Johannes ist an sich ein prophetisches Buch und gehört zur Gattung der Apokalyptik, was so viel heißt wie „Enthüllung oder „Offenbarung. In ihr werden Visionen vom Ende dieser Welt beschrieben, aber auch die Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde.

    Der Biblische Kanon

    Der Kanon (= verbindliche Auswahl der einzelnen Schriften) der Bibel umfasst 66 Bücher. Hinzu kommen in manchen Ausgaben die Apokryphen (siehe unten). Die Entscheidung, welche Bücher in den biblischen Kanon aufgenommen werden und welche nicht, vollzog sich nicht plötzlich, sondern dauerte viele Jahrhunderte.

    Das Alte Testament

    Unser Altes Testament ist die einzige „Bibel", die die Juden zur Zeit von Jesus und später die ersten Christen kannten. Weil das Judentum älter ist als das Christentum und diese Schriften daher viel früher verfasst wurden, stand auch der Kanon des Alten Testaments viel früher fest. Die fünf Bücher Mose gehörten bis spätestens 400 v. Chr. fest zum Kanon, die Prophetenbücher und Geschichtsbücher von Josua bis Könige bis spätestens 200 v. Chr. Im ersten Jahrhundert, also in etwa in der Zeit, in der Jesus gelebt hat, wurden auch die restlichen Bücher festgelegt und der Kanon war abgeschlossen.

    Neues Testament

    Das Neue Testament, wie wir es heute kennen, besteht aus den Zeugnissen über Jesus (die Evangelien), der Geschichte der ersten Christen (Apostelgeschichte), den Briefen an christliche Gemeinden und der Johannesoffenbarung. All diese Schriften entstanden in einem sehr viel engeren Zeitraum als die des Alten Testaments, nämlich in den Jahrzehnten nach dem Tod und der Auferstehung von Jesus. Trotzdem stand der neutestamentliche Kanon erst um das Jahr 367 fest. Bis dahin bestand eine Unsicherheit bei manchen Gemeinden, ob der Hebräerbrief, der Brief des Jakobus und der 1. Petrusbrief dazugehörten. Auch die Offenbarung wurde von manchen zunächst skeptisch betrachtet. Letztendlich einigte man sich aber, dass alle diese Bücher biblisch waren.

    Apokryphen

    Die Apokryphen sind Schriften, die der Bibel inhaltlich nahestehen und nur in der orthodoxen und der katholischen Kirche zum Kanon gehören: Judit, Weisheit Salomos, Tobias, Jesus Sirach, Baruch, 1. und 2. Makkabäer sowie Zusätze zu Daniel und Ester.

    Auch bei den neutestamentlichen Büchern gibt es Apokryphen. Es existieren weitere Evangelien wie das Thomasevangelium und Petrusevangelium. Die darin geschilderten Ereignisse rund um Jesus unterscheiden sich aber so stark von den übrigen neutestamentlichen Schriften, dass sie zu keiner Zeit als echt anerkannt wurden.

    Sprachen und Schriften der Bibel

    Die Bibel wurde ursprünglich in zwei Sprachen geschrieben: Hebräisch (Altes Testament) und Griechisch (Neues Testament). Zusätzlich gibt es einzelne Passagen in den Büchern Esra und Daniel, die auf Aramäisch verfasst sind, ebenso jeweils ein einzelner Vers im 1. Buch Mose und bei Jeremia.

    Hebräisch

    Die hebräische Sprache verwendet ein eigenes Alphabet, das aus 22 Konsonanten besteht. Geschrieben und gelesen wird von rechts nach links. Zur Zeit des Alten Testaments wurde nur mit Konsonanten geschrieben, die Vokale wurden aus der Alltagskenntnis der Sprache ergänzt. Erst zwischen den Jahren 780 und 930 n. Chr. wurde von einer Gruppe von jüdischen Gelehrten (den Masoreten) ein Vokalsystem entwickelt, das den Bibeltext um Vokale erweitert. Diese erscheinen als Punkte und Striche über oder unter den Konsonanten. Das erleichtert uns heute das Lesen und Verstehen dieser Texte. Das zu biblischen Zeiten gesprochene und geschriebene Hebräisch wird auch als Althebräisch bezeichnet. Das heute in Israel gesprochene Hebräisch (Iwrit) ist eine modernere Form.

    Aramäisch

    Nur wenige Stellen des Alten Testaments sind auf Aramäisch verfasst, einer semitischen Sprache, die dem Hebräischen verwandt ist. Es verwendet dieselben Schriftzeichen wie Hebräisch. Zur Zeit des Neuen Testaments war Aramäisch in Israel die Umgangssprache und damit auch die Muttersprache von Jesus.

    Griechisch

    Das griechische Alphabet besteht aus 24 Buchstaben. Diese sehen unserem lateinischen Alphabet ähnlich, unterscheiden sich aber leicht in Aussehen und Aussprache. Das in der Bibel verwendete Griechisch wird Koine-Griechisch genannt und ist eine eher umgangssprachliche Form. Zur Zeit von Jesus war es im römischen Reich weit verbreitet und eine Art Handelssprache, die viele Menschen neben ihrer eigenen beherrschten, so wie heute Englisch. Das antike Altgriechisch unterscheidet sich vom modernen Griechisch.

    Schriftliche Dokumente zu biblischen Zeiten

    Wie schrieb man in der Antike? Man verwendete unterschiedliches Material: von Ton- oder Steintafeln, Tonscherben, Pergament, Papyrus bis hin zu Metall.

    Stein

    Inschriften wurden oft auf Steintafeln oder direkt in den Fels gemeißelt. Solche Inschriften geben uns heute Einblicke in die biblische Zeit. So wurde z. B. im Felsentunnel beim Siloah-Teich in Jerusalem eine Inschrift gefunden, die vom Bau dieses Tunnels berichtet. In der Bibel finden wir ebenfalls einen Hinweis auf den Bau dieses Felsentunnels: 2. Könige 20,20 und 2. Chronik 32,30 berichten, dass König Hiskia den Bau in Auftrag gab. Ebenso belegt eine im israelischen Caesarea Maritima gefundene Inschrift die Existenz von Pontius Pilatus.

    Tontafeln

    Tontafeln wurden im Alten Orient überall für offizielle Dokumente, Urkunden, Berichte, aber auch für Briefwechsel verwendet. Die Buchstaben wurden mit einem Stab in den noch weichen Ton eingedrückt oder eingeritzt. Solche Tafeln geben einen Einblick in die biblische Zeit.

    Tonscherben

    Speisen wurden in der Antike meistens in Tonkrügen transportiert und aufbewahrt, so wie heute Lebensmittel oft in Plastik eingeschweißt sind. Unbrauchbar gewordene Gefäße wurden fortgeschmissen, sodass es einen Überfluss an Tonscherben gab. Diese wurden als billiges Schreibmaterial verwendet, als Notizzettel oder für Schreibübungen von Schülern.

    Pergament und Papyrus

    Pergament wird aus behandelten Tierhäuten hergestellt, Papyrus aus Fasern der Papyruspflanze, eine Art Schilf, das vor allem in Ägypten wächst. Beides ergibt eine ähnliche Schreibunterlage wie heutiges Papier, ist allerdings gröber und dicker. Geschrieben wurde mit Pinseln und Tinte, die häufig aus Wasser und Ruß hergestellt wurde. Die einzelnen Seiten wurden wie eine Zeitung in mehreren Spalten beschrieben. Anschließend wurden sie zu langen Streifen zusammengenäht oder -geklebt und zu einer Rolle zusammengerollt. Viele der alttestamentlichen Bücher wurden auf diese Weise verfasst. Das Neue Testament wurde hingegen in der Form des Kodex (Heft oder Buch) zusammengestellt. Ähnlich wie bei unseren heutigen Büchern wurden die einzelnen Seiten übereinandergelegt und zusammengeheftet. Da Pergament und Papyrus teurer waren als z. B. Tontafeln, wurden sie hauptsächlich für wichtige Dokumente verwendet, die lange halten sollten, so wie die Texte und Abschriften der Bibel.

    Überlieferung der biblischen Texte

    Von den Originaltexten der Bibel ist heute nichts mehr erhalten. Die Materialien, auf denen biblische Texte verfasst wurden, sind im Laufe der Zeit verfallen. Was wir allerdings haben, sind Abschriften von Abschriften. Diese wortgetreuen Kopien wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder von Gelehrten angefertigt, um die Texte über die Zeit hinweg zu erhalten und zu verbreiten. Biblische Texte wurden hauptsächlich auf Pergament und Papyrus überliefert, einzelne Verse finden sich manchmal auch auf anderen Materialien. Selten findet man ganze Schriftrollen oder Exemplare eines Kodex. Häufig sind es nur einzelne Schnipsel mit wenigen Versen oder sogar nur einzelnen Wörtern. Diese Fragmente sind dennoch wertvoll, da sie helfen, die biblische Überlieferung zu sichern, Textfunde aus verschiedenen Zeitstufen miteinander zu vergleichen und zu zeigen, dass der biblische Text über die Jahrhunderte weitgehend gleich geblieben ist. Einige Funde und Fundstellen sind dabei für die Forschung sehr wichtig.

    Silberrollen von Ketef Hinnom

    Das älteste überlieferte Dokument biblischer Texte findet sich auf zwei Rollen, die aus dünn ausgewalztem Silber bestehen. Sie wurden in Ketef Hinnom gefunden, in der Nähe von Jerusalem. Hergestellt wurden sie zwischen dem 7. und 5. Jahrhundert v. Chr. Vermutlich wurden sie an einem Band um den Hals getragen und dienten als Erinnerung an Gott. Die Texte lassen sich heute nicht mehr vollständig entziffern, da die Rollen im Laufe der Jahrtausende beschädigt wurden. Die Worte, die sich auf der ersten Rolle entziffern lassen, weisen auf 2. Mose 20,6 hin, die auf der zweiten Rolle auf den sogenannten Aaronitischen Segen, der in 4. Mose 6,24-26 nachzulesen ist.

    Qumran

    Die Höhlen von Qumran liegen in Israel in der Nähe des Toten Meeres. Entdeckt wurden sie zwischen 1947 bis 1956. Die Höhlen dienten vermutlich als Lagerungsorte für Schriftrollen einer Gruppe von Männern, die sich Essener nannten. In Qumran wurde neben Tausenden kleiner Bibelfragmente eine fast vollständige Pergamentrolle mit dem Buch Jesaja entdeckt, die aus dem 2. Jahrhundert vor Christus stammt. Damit ist sie eine der ältesten gefundenen biblischen Handschriften.

    Kodizes aus dem Mittelalter

    Im Mittelalter wurden sogenannte Bibel-Kodizes (Plural von Kodex, auch Codex geschrieben) mit den Büchern des Alten Testaments von jüdischen Gelehrten hergestellt. Diese bestanden aus zusammengehefteten Pergamentseiten, die eine Art Buch ergaben. Der älteste vollständig erhaltene Kodex, der das gesamte Alte Testament auf Hebräisch beinhaltet, wurde im Jahr 1008 verfasst und trägt nach seinem Fundort Leningrad heute den Namen Codex Leningradensis. Insgesamt sind heutzutage 6000 hebräische Bibelhandschriften aus dem frühen Mittelalter bekannt, darunter 41 Kodizes.

    Papyrus

    Die handschriftliche Überlieferung des Neuen Testaments ist besser und umfangreicher als die jedes anderen antiken Literaturwerks mit weit über 5000 griechischen Handschriften. Auch hier gibt es einzelne Kodizes, wie den Codex Sinaiticus aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. Das Neue Testament wurde hauptsächlich auf Papyrus überliefert.

    Übersetzung der Bibel

    In fast jedem Buchladen und überall im Internet kann man eine deutschsprachige Bibel kaufen und darin lesen. Das war aber nicht immer so. Das Alte Testament wurde ursprünglich auf Hebräisch verfasst, später gab es auch eine griechische Übersetzung, die sogenannte Septuaginta. Diese wurde hauptsächlich zwischen 250 v. und 100 v. Chr. von jüdischen Gelehrten verfasst.

    Später wurde die Bibel auch ins Lateinische übersetzt, da das Christentum sich zunächst im Römischen Reich ausbreitete. Die bekannteste und verbreitetste Übersetzung ist die Vulgata von Hieronymus aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. Die griechische und lateinische Bibel wurde auch in Deutschland bis ins späte Mittelalter verwendet, sodass nur gelehrte Kirchenmänner sie lesen konnten.

    Frühe Übersetzungen

    Schon vor Luther gab es zahlreiche Versuche, zumindest Teile der Bibel in die deutsche Sprache zu übersetzen. Ein paar davon stechen besonders heraus.

    Die älteste deutsche Übersetzung eines biblischen Buches stammt aus dem 9. Jahrhundert n. Chr. Die sogenannten Mondseer Fragmente beinhalten eine Übersetzung des Matthäusevangeliums ins Althochdeutsche.

    Im 11. Jahrhundert übersetzte ein Mönch namens Notker Labeo die Psalmen und das Buch Hiob ins Althochdeutsche.

    Die erste vollständige Übersetzung des gesamten Alten Testaments war die sogenannte Wenzelsbibel, die zwischen 1390 und 1400 für den König Wenzel IV. von Böhmen angefertigt wurde.

    Die erste gedruckte deutsche Bibel war die Mentelin-Bibel von 1466. Diese war allerdings noch sehr schwer zu lesen, da sie Wort für Wort übersetzte, sodass sie vor allem als Lesehilfe für die lateinische Bibel diente.

    Martin Luther

    Zwischen 1521 und 1534 übersetzte der ehemalige Augustinermönch und Reformator Martin Luther die Bibel ins Deutsche. Er wollte, dass alle Menschen die Bibel lesen können, unabhängig davon, ob sie Latein und Griechisch beherrschen. Luther übersetzte zuerst das Neue Testament in seinem Versteck auf der Wartburg. Dafür brauchte er elf Wochen. Danach übersetzte er das Alte Testament – eine Arbeit, die zwölf Jahre in Anspruch nahm. Dabei hatte er nicht die Hebräische, sondern die Lateinische Bibel als Vorlage. Luther war es dabei wichtig, dem Volk „aufs Maul zu schauen", also so zu übersetzen, dass es auch die einfache Bevölkerung gut verstand, und nicht stur Wort für Wort.

    Die Kirche bekämpfte zuerst alle deutschen Übersetzungen, da sie nicht wollte, dass die Bibel von Menschen gelesen wurde, die keine theologische Bildung hatten. Die deutsche Übersetzung setzte sich schließlich aber durch und wurde durch den von Johannes Gutenberg neu erfundenen Buchdruck rasch verbreitet.

    Übersetzungen heute

    Heutzutage stehen uns viele deutsche Bibelübersetzungen zur Verfügung. Diese unterscheiden sich im Sprachstil. Man unterscheidet zwischen zwei Arten:

    • Die wörtliche oder philologische Übersetzung bleibt so nahe wie möglich am Wortlaut und der Grammatik des Ursprungstextes. Anpassungen werden nur vorgenommen, wenn sich bei zu starker Wörtlichkeit kein sinnvoller deutscher Satz ergibt. Dadurch entsteht eine etwas altertümliche und manchmal schwerer verständliche Sprache, da auch Redewendungen wörtlich wiedergegeben werden, die im Deutschen nicht üblich sind.

    Beispiele: Elberfelder Bibel, Zürcher Bibel, Einheitsübersetzung, Schlachter Bibel, Menge-Bibel

    • Die kommunikative oder dynamische Übersetzung versucht, den Ursprungstext so verständlich wie möglich in die deutsche Sprache zu übertragen. Wichtiger als wörtliche Übereinstimmung ist hier, den Inhalt und die Aussage eines Satzes in heutiger Sprache wiederzugeben. Dabei können sogar Wörter ausgetauscht werden, wenn deren Bedeutung sich im Laufe der Zeit gewandelt hat.

    Beispiele: Neues Leben Bibel, Gute Nachricht Bibel, Hoffnung für alle, Neue Genfer Übersetzung

    Manche Bibelübersetzungen versuchen, eine gute Mitte zwischen den Übersetzungstypen zu finden. Als Beispiel:

    • Die Lutherbibel ist eher eine philologische Übersetzung, hat aber starke kommunikative Einschläge und ist damit verständlicher als z. B. die Elberfelder Bibel. Die Neue Genfer Übersetzung und das Buch von Roland Werner sind ebenfalls Mischformen, aber stärker auf der kommunikativen Seite und daher leichter verständlich als die Lutherbibel.

    • Die Neue evangelistische Übersetzung ist eine leicht verständliche Übertragung der Bibel ins heutige Deutsch mit kommunikativen Elementen.

    Verseinteilung der Bibel

    Wer die Bibel ein wenig kennt, weiß auch von ihrer Besonderheit anderen Büchern gegenüber: Die Bibel ist in Kapitel und Verse eingeteilt, was sie nicht nur übersichtlicher macht. Es erleichtert auch die Suche nach bestimmten Stellen und Passagen. Allerdings ist diese Einteilung keine Erfindung der biblischen Autoren, sondern sie kam erst später dazu.

    Die Verseinteilung des Alten Testaments wurde zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert n. Chr. von den Masoreten vorgenommen, einer Gruppe von jüdischen Gelehrten, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Überlieferung der Hebräischen Bibel (unseres Alten Testaments) zu sichern. Sie fügten den biblischen Texten kleine Zeichen hinzu, die jeweils das Ende eines Verses anzeigten.

    Für das Neue Testament gab es zunächst mehrere verschiedene Kapiteleinteilungen. 1206 teilte der englische Erzbischof Stephen Langton die Bibeltexte neu ein und schuf das erste einheitliche und offizielle System der Kapiteleinteilung. Über 300 Jahre später gliederte der französische Theologe und Verleger Robert Estienne diese Kapiteleinteilung in Verse.

    Die Kapitel- und Verseinteilungen der Bibel sind in allen Sprachen weitgehend einheitlich, es gibt nur wenige Abweichungen (vor allem in den Psalmen). Dank dieser Kapitel- und Verseinteilungen können wir heute Bibelstellen viel schneller und leichter nachschlagen und finden.

    Das längste Kapitel der Bibel ist Psalm 119 mit 176 Versen, das kürzeste Psalm 117 mit nur zwei Versen.

    Das Buch mit den meisten Kapiteln ist das Buch der Psalmen mit 150 Kapiteln, auf dem zweiten Platz liegt mit großem Abstand Jesaja mit 66 Kapiteln.

    Der längste Vers der Bibel ist Ester 8,9 mit 43 Wörtern, der kürzeste ist Johannes 11,35 mit nur zwei Wörtern.

    Bücher mit nur einem Kapitel gibt es mehrere: Obadja, Philemon, 2. Johannes, 3. Johannes und Judas.

    Warum ist das Zeugnis der Bibel zuverlässig?

    Schriftliche Zeugnisse

    Die Bibel zählt zu den am besten bezeugten Werken der Antike. Der älteste Nachweis biblischer Verse stammt aus dem 7.-5. Jahrhundert v. Chr. (Silberrollen von Ketef Hinnom, siehe S. 7), das älteste vollständige Buch, die Jesajarolle von Qumran, aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. und damit 600 Jahre nach der Entstehung. Diese Fassung entspricht vom Wortlaut her beinahe exakt den im Mittelalter gefundenen Texten 1000 Jahre später, was auf eine sorgfältige Überlieferung hinweist. Die älteste Abschrift des vollständigen Neuen Testaments ist der Codex Sinaiticus aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. Aktuell sind etwa 6000 hebräische Handschriften bekannt, die Teile oder vollständige alttestamentliche Bücher enthalten, sowie über 5800 griechische neutestamentliche Handschriften.

    Zum Vergleich: Die Odyssee von Homer wurde vermutlich im 8. oder 7. Jahrhundert v. Chr. verfasst. Der älteste gesicherte Nachweis des Werkes ist ein Fragment aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., 1000 Jahre später. Die älteste Handschrift des Gesamtwerks stammt aus dem 12. Jahrhundert n. Chr. Dennoch geht die Forschung davon aus, dass diese Fassung aufgrund sorgfältiger Überlieferung weitgehend dem Original entspricht. Von der Odyssee sind nur etwa 70 mittelalterliche Abschriften bekannt.

    Mündliche Überlieferung

    Besonders die Schriftgelehrten, aber auch viele der einfachen jüdischen Bürger lernten große Teile der Mosebücher auswendig, um sie immer „im Herzen" und vor Augen zu haben. Rabbis, wie auch Jesus einer war, fassten ihre Lehren und Weisheiten in kurzen, gut einprägsamen Sätzen zusammen, damit ihre Schüler sie wortgetreu auswendig lernen und weitergeben konnten. Diese Kultur des sorgfältigen Auswendiglernens ist durch Historiker wie Josephus Flavius sicher nachgewiesen.

    Das ist eine gute Erklärung dafür, warum manche Geschichten und Jesusworte in den Evangelien beinahe Wort für Wort übereinstimmen, obwohl nie ein handfester Hinweis auf eine schriftliche Sammlung von Jesusworten gefunden wurde, der von vielen Forschern als gemeinsame Vorlage vermutet wird. Dass eine solche Sammlung in mündlicher Form schon sehr früh existierte und über Jahrzehnte bis zur Abfassung der Evangelien zuverlässig weitergegeben wurde, ist sehr wahrscheinlich.

    Autoren

    Die Autoren der Evangelien haben ihre Werke nicht „unterschrieben, daher kann man nur indirekt sagen, wer sie waren. Hinweise finden sich bei den sogenannten „Kirchenvätern – Theologen, die in den ersten Jahrhunderten lebten und über die ersten Christen schrieben. Die frühesten Zeugnisse stammen von Papias von Hierapolis (ca. 60–163 n.Chr.) und Irenäus von Lyon (ca. 135–200 n.Chr.). Sie berichten, dass Matthäus sein Evangelium herausgab, während Petrus und Paulus in Rom predigten, Lukas der Reisebegleiter von Paulus war, und Markus sein Evangelium anhand dessen verfasste, was er von Petrus über Jesus erfuhr. Für die Echtheit dieser Zeugnisse spricht, dass die Zuweisung an diese Autoren einheitlich überliefert wurde und eine falsche Überlieferung vermutlich direkte Augenzeugen als Verfasser genannt hätte, um überzeugender zu wirken.

    Die Auferstehung

    Die Auferstehung von Jesus wird von verschiedenen Autoren bezeugt: die vier Evangelisten sowie die Briefschreiber Paulus, Petrus, Judas und Jakobus. Damit ist dieses Ereignis besser bezeugt als andere historische Ereignisse.

    Das Zeugnis der Evangelien ist außerdem nicht beschönigend: Die ersten Personen, die den Auferstandenen sehen, sind Frauen, die in der Antike nicht als zuverlässige Zeugen galten. Zudem wird das Versagen der Jünger sehr offen ausgeführt: Sie verstehen Jesus oft nicht, sie laufen weg, als Jesus verhaftet wird, Petrus verleugnet Jesus, und Thomas zweifelt an der Auferstehung. All das wäre nicht geschrieben worden, wenn man die Auferstehungsberichte erfunden hätte, denn dann hätte man überzeugendere Beweise gesucht. Nicht zuletzt spricht die Tatsache, dass viele Jünger und Apostel aufgrund ihres Glaubens an die Auferstehung verfolgt und getötet wurden, für ihre Echtheit: Kaum jemand würde freiwillig für eine Fälschung sterben.

    Wichtige Personen der Bibel

    Altes Testament

    Aaron

    Aaron war der ältere Bruder von Mose. Er ging gemeinsam mit Mose zum Pharao, um Israels Befreiung durchzusetzen. Später wurde er der erste Hohepriester Israels.

    2. Mose 4,14-16; 2. Mose 5,1; 3. Mose 8–9

    Abram / Abraham

    Abraham verließ auf Gottes Anweisung hin seine Heimat Ur, um in das Land zu ziehen, das Gott ihm versprochen hatte. Gott versprach ihm und seiner Frau Sarai/Sara noch im hohen Alter, Stammeltern eines ganzen Volkes (Israel) zu werden. Dieses Versprechen erfüllte sich durch ihren Sohn Isaak.

    1. Mose 11,26–25,10

    Adam

    Adam war der erste Mensch. Gott schuf ihn nach seinem Ebenbild aus Lehm und trug ihm auf, gemeinsam mit seiner Frau Eva die Schöpfung zu bewahren und zu verwalten. Weil er trotz Gottes Verbot vom Baum der Erkenntnis aß, kam die Sünde in die Welt, und er und seine Frau Eva wurden aus dem Paradies ausgestoßen.

    1. Mose 1,26-29; 2,7–3,24

    Daniel

    Daniel war ein jüdischer Mann, der im Exil in Babylon lebte. Dort machte er Karriere am Königshof, blieb aber immer seinem Volk und seinem Gott treu. Gott schenkte ihm große Weisheit, ließ ihn Träume für den König deuten und bewahrte ihn, als seine Feinde ihn in eine Löwengrube werfen ließen.

    Daniel

    David

    David war der jüngste Sohn von Isai und hütete für seine Familie die Schafe. Er besiegte den Philister Goliat mit einer Steinschleuder und gewann so den Krieg für Israel. Später musste er fliehen, weil Samuel ihn in Gottes Auftrag zum König gesalbt hatte, obwohl Saul noch König war. Saul wollte ihn deshalb töten. Nach Sauls Tod wurde David König und herrschte von Jerusalem aus. Er ist der bekannteste aller Könige Israels und Dichter vieler Psalmen.

    1. Samuel 16,1 bis 1. Könige 2,11

    Debora

    Debora war eine herausragende Richterin Israels. Gemeinsam mit dem Heerführer Barak besiegte sie das Heer der Philister und sorgte damit für vierzig Jahre Frieden in Israel.

    Richter 4–5

    Elia

    Elia war ein Prophet zur Zeit von König Ahab. In Gottes Auftrag kündigte er eine lange Zeit der Dürre an. In dieser Zeit versteckte er sich vor Ahab bei einer Witwe, die durch ihn von Gott vor der Hungersnot durch die Dürre gerettet wurde. Später besiegte er die Propheten des falschen Gottes Baal in einer Art Wettstreit auf dem Berg Karmel. Elia starb nicht, sondern wurde von Gott direkt in den Himmel geholt.

    1. Könige 17,1-2. Könige 2,18

    Elisa

    Elisa war der Nachfolger des Propheten Elias und lernte bei ihm. Er vollbrachte Wunder und heilte den heidnischen Heerführer Naaman, sodass dieser auch den Gott Israels verehrte.

    1. Könige 19,16-21; 2. Könige 2,1–8,15; 2. Könige 9,1-37

    Esra

    Esra war ein jüdischer Priester und Gesetzeslehrer. Nach dem Exil in Babylon führte er eine Gruppe von Juden zurück nach Jerusalem, wo sie den Tempel neu bauten und weihten. Esra führte das jüdische Gesetz neu ein.

    Esra 7,1–10,17; Nehemia 8,1-18

    Ester

    Ester, eine Jüdin im Exil, wurde die Frau des persischen Königs Xerxes, nachdem dieser seine Frau verstoßen hatte. Als Königin kam sie in die Position, einen Anschlag auf das Volk der Juden zu vereiteln. Noch heute feiern die Juden das Purimfest, um daran zu erinnern.

    Ester

    Eva

    Eva war die erste Frau. Gott schuf sie aus einem Teil Adams, genau wie ihn als Ebenbild Gottes. Gemeinsam mit ihrem Mann bekam sie den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren und zu verwalten. Weil sie trotz Gottes Verbot vom Baum der Erkenntnis aß, kam die Sünde in die Welt, und sie und ihr Mann Adam wurden aus dem Paradies ausgestoßen.

    1. Mose 1,26-29; 2,18–3,24

    Hesekiel

    Hesekiel war ein Prophet, der seinem Volk im Exil in Babylon Gottes Botschaft predigte. Er rief zum Bekennen ihrer Sünden auf, sprach aber auch von Gottes Rettung und Erneuerung.

    Hesekiel

    Hiskia

    Hiskia war der 12. König des Südreichs Juda. Er bekämpfte den Götzendienst und führte viele religiöse Reformen durch.

    2. Könige 18–20; 2. Chronik 29–32

    Isaak

    Isaak war der Sohn, der Abraham und Sara noch im hohen Alter geboren wurde. Gott stellte Abraham auf die Probe und sagte ihm, er solle Isaak opfern, hielt ihn im letzten Moment aber davon ab. Isaak heiratete Rebekka und bekam mit ihr die Zwillinge Esau und Jakob.

    1. Mose 21,1–28,5

    Jakob

    Jakob nahm seinem Bruder Esau durch einen Trick sein Erstgeburtsrecht und den Segen des Erstgeborenen weg. Daraufhin musste Jakob zu seinem Onkel Laban fliehen. Dort heiratete er Lea und Rahel und erwirtschaftete mit Gottes Hilfe großen Reichtum. Gott gab ihm den Namen Israel, und auf seine zwölf Söhne gehen die zwölf Stämme Israels zurück.

    1. Mose 25,19–35,29 37,1-35 42,1–50,14

    Jeremia

    Jeremia war Prophet im Südreich Juda in der Regierungszeit fünf verschiedener Könige. Er musste seinem Volk die Eroberung und den Untergang ihres Landes voraussagen und wurde dafür stark angefeindet.

    2. Chronik 35,25; 36,21-22; Jeremia; Klagelieder

    Jesaja

    Jesaja war einer der größten Propheten des Nordreichs Israel. Er sagte seinem Volk die Eroberung durch die Assyrer und das Exil voraus, aber auch die Rückkehr aus dem Exil und eine neue Zeit des Heils. Außerdem prophezeite er den Messias.

    2. Könige 19,1–20,19; Jesaja

    Jona

    Jona war ein Prophet, der den Auftrag erhielt, der heidnischen Stadt Ninive den Untergang vorauszusagen, weil ihre Sünde zu groß war. Er versuchte, vor seinem Auftrag zu fliehen, wurde aber mithilfe eines großen Fisches doch noch nach Ninive gebracht.

    Jona

    Josef

    Josef war der jüngste Sohn Jakobs und einer seiner Lieblingssöhne. Aus Eifersucht verkauften seine Brüder ihn als Sklave nach Ägypten, wo er unschuldig ins Gefängnis geworfen wurde. Weil er mit Gottes Hilfe die Träume des Pharao deuten und dabei helfen konnte, auf eine Zeit der Hungersnot vorzubereiten, wurde er zu einem der mächtigsten Männer in Ägypten. Später versöhnte er sich mit seinen Brüdern und holte seine Familie nach Ägypten.

    1. Mose 37–50

    Josua

    Josua war der Nachfolger von Mose und führte das Volk Israel in das von Gott versprochene Land. Er eroberte das Land und teilte es unter den zwölf Stämmen auf.

    2. Mose 17,9-14; 24,13; 4. Mose 14,6-9; 5. Mose 31,7-8.14-23; 34,9; Josua

    Mirjam

    Mirjam war die ältere Schwester von Mose. Sie sorgte dafür, dass ihre Mutter Mose stillen konnte, nachdem die Tochter des Pharao ihn aus dem Wasser gezogen und adoptiert hatte. Später wurde sie eine wichtige Prophetin für das Volk Israel.

    2. Mose 2,4-8; 2. Mose 15,20-21; 4. Mose 12; 4. Mose 20,1

    Mose

    Mose gilt als der wichtigste Prophet. Er befreite sein Volk in Gottes Auftrag aus der Sklaverei in Ägypten zum Sinai, wo Gott einen Bund mit ihnen schloss und ihnen die Zehn Gebote gab. Dann führte er Israel durch die Wüste zu dem von Gott versprochenen Land. Er selbst starb, bevor sie das Land betreten konnten.

    2. Mose 2 bis 5. Mose 34

    Rebekka

    Rebekka war die Frau von Isaak und die Mutter von Esau und Jakob. Sie half Jakob dabei, Esau den Segen des Erstgeborenen abzunehmen und Jakob zu geben.

    1. Mose 24,1–28,5

    Rut

    Rut war eine Moabiterin, die einen Israeliten geheiratet hatte. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie mit ihrer verwitweten Schwiegermutter nach Israel und heiratete dort Boas. Sie wurde die Urgroßmutter von König David.

    Rut

    Salomo

    Salomo war der Sohn Davids und wurde nach ihm König. Er war berühmt für seine große Weisheit, die Gott ihm geschenkt hatte. Unter seiner Herrschaft erlebte Israel eine Blütezeit. Er baute den ersten Tempel für Gott, ließ sich später aber von seinen vielen ausländischen Frauen zum Götzendienst verführen.

    2. Samuel 12,24-25; 1. Könige 1–11; 1. Chronik 22,5--23,1

    Samuel

    Samuel war der letzte Richter Israels und ein wichtiger Prophet. Er salbte Saul zum ersten König Israels. Später, als Saul sich gegen Gott stellte, salbte er David, um nach Saul König zu werden.

    1. Samuel 1–25

    Sarai / Sara

    Sara war die Frau von Abraham. Gott versprach ihr und ihrem Mann noch im hohen Alter ein Kind. Sie glaubte dem Versprechen nicht, bekam aber einen Sohn, Isaak. Sie wurde zur Stammmutter Israels.

    1. Mose 11,29–23,20

    Neues Testament

    Andreas

    Andreas war der Bruder von Petrus und einer der zwölf Jünger von Jesus. Genau wie Petrus war er Fischer.

    Matthäus 4,18; 10,2; Johannes 1,35-44; 6,8-9; 12,20-22; Apostelgeschichte 1,12-13

    Aquila

    Aquila war ein jüdischer Christ. Er und seine Frau Priszilla waren Freunde von Paulus und wie er von Beruf Zeltmacher.

    Apostelgeschichte 18,1-3.18-26; Römer 16,3; 1. Korinther 16,19; 2. Timotheus 4,19

    Barnabas

    Barnabas, eigentlich Josef, war ein Judenchrist aus Zypern. Er begleitete Paulus bei seiner Missionsarbeit.

    Apostelgeschichte 4,36-37; 9,27; 11,22-30; 13,1–15,39; 1. Korinther 9,6; Galater 2,1-13

    Elisabeth

    Elisabeth war die Frau des Priesters Zacharias. Noch im hohen Alter bekam sie von Gott ein lang erwartetes Kind: Johannes den Täufer.

    Lukas 1,5-66

    Herodes Antipas

    Der Sohn von Herodes dem Großen und Herrscher über Galiläa und Peräa nach dem Tod seines Vaters. Er ließ Johannes den Täufer enthaupten, weil dieser öffentlich seinen Ehebruch angeprangert hatte. Pilatus schickte Jesus nach seiner Verhaftung zu Herodes, damit dieser ihn ebenfalls verhören konnte.

    Matthäus 14,1-12; Lukas 9,7-9; Lukas 13,31-32; Lukas 23,6-15

    Herodes der Große

    Herodes war König in Juda zu der Zeit, als Jesus geboren wurde. Auch wenn er Jude war, herrschte er im Auftrag der Römer, die Israel erobert hatten. Er ließ den Tempel aufwendig renovieren und neugestalten. Weil er Angst vor einer Prophezeiung über einen „König der Juden" hatte, der ihm den Thron streitig machen könnte, ließ er alle neugeborenen Jungen in Bethlehem und Umgebung töten.

    Matthäus 2,1-20; Lukas 1,5

    Jakobus, Bruder von Jesus

    Jakobus wurde nach Pfingsten der Gemeindeleiter der Jerusalemer Gemeinde. Wahrscheinlich schrieb er den Jakobusbrief.

    Matthäus 13,55; Apostelgeschichte 15,13-21; Jakobus

    Jakobus, Sohn des Zebedäus

    Jakobus und sein Bruder Johannes waren Fischer und gehörten zu den zwölf Jüngern von Jesus. Jakobus wurde von Herodes Agrippa hingerichtet.

    Matthäus 4,21-22; Markus 1,19-20; Lukas 9,28-36; Apostelgeschichte 12,1-2

    Jakobus, Sohn des Alphäus

    Jakobus war einer der zwölf Jünger von Jesus.

    Matthäus 10,3

    Johannes

    Johannes war der Bruder von Jakobus und einer der zwölf Jünger von Jesus. Jesus bat ihn vom Kreuz aus, für seine Mutter zu sorgen. Johannes schrieb das Johannesevangelium, drei Johannesbriefe und die Offenbarung. In seinem Evangelium nennt er sich selbst den „Jünger, den Jesus liebte".

    Matthäus 4,21-22; 10,2; 17,1-13; Markus 10,35-45; Lukas 22,8; Johannes, Apostelgeschichte 3,1-11; Apostelgeschichte 4,1-31; 1.-3. Johannes; Offenbarung

    Johannes der Täufer

    Johannes war der Sohn von Elisabeth und Zacharias. Er hatte den Auftrag, auf Jesus hinzuweisen und ihm den Weg zu bereiten. Er lebte zurückgezogen in der Wüste und taufte dort Menschen als Zeichen der Umkehr. Herodes Antipas ließ ihn festnehmen und enthaupten.

    Matthäus 3,1-15; 11,2-19; 14,1-12; Lukas 1,5-17; 3,1-20; 7,18-35

    Judas Iskariot

    Judas war einer der zwölf Jünger. Sein Name bedeutet „Mann aus Kariot". Er verriet Jesus an seine Feinde und sorgte für seine Festnahme. Anschließend erhängte er sich wegen seiner Schuld.

    Matthäus 10,2-4; 26,47-49; 27,1-10; Johannes 12,4-7; 13,26-30

    Kaiphas

    Kaiphas war Hohepriester in Jerusalem. Er verhörte Jesus und klagte ihn der Gotteslästerung an. Anschließend übergab er ihn an Pilatus und forderte seine Kreuzigung.

    Matthäus 26,3-5.57-68; Johannes 11,49-53

    Kornelius

    Kornelius war ein römischer Hauptmann, der in Cäsarea stationiert war und an den Gott Israels glaubte. Gott beauftragte ihn, Petrus zu suchen, der ihm dann von Jesus erzählte und ihn taufte.

    Apostelgeschichte 10

    Lazarus

    Lazarus war der Bruder von Maria und Martha und ein Freund von Jesus. Er starb nach einer schweren Krankheit, wurde dann aber von Jesus wieder zum Leben erweckt.

    Johannes 11,1-44; 12,1-11

    Lydia

    Lydia war eine Purpurhändlerin aus Thyatira in Kleinasien. Sie kam durch eine Predigt von Paulus zum Glauben und nahm ihn mit seinen Reisegefährten als Gäste auf.

    Apostelgeschichte 16,12-15.40

    Maria, Mutter von Jesus

    Maria erhielt als junges Mädchen von einem Engel die Botschaft, dass sie den Messias zur Welt bringen würde. Sie heiratete Josef und zog mit ihm gemeinsam Jesus auf. Als Jesus am Kreuz starb, wurde Johannes beauftragt, sich um sie zu kümmern. Sie gehörte später zur ersten Gemeinde der Christen.

    Matthäus 1,16-25; Lukas 1,26-56; 2,1-39; 2,1-5; 19,25-27; Apostelgeschichte 1,14

    Maria, Schwester von Martha

    Maria und ihre Familie beherbergten ab und an Jesus und seine Jünger. Sie salbte Jesus kurz vor seinem Tod mit Öl.

    Lukas 10,38-42; Johannes 11,1-44; 12,1-8

    Maria Magdalena

    Maria wurde durch Jesus von Dämonen befreit und schloss sich ihm danach an. Sie war die Erste, die den auferstandenen Jesus sah.

    Matthäus 27,56-61; 28,1-10; Lukas 8,1-3; Johannes 20,1-18

    Martha

    Martha wohnte mit ihren Geschwistern Maria und Lazarus in Bethanien. Sie waren mit Jesus befreundet.

    Lukas 10,38-42; Johannes 11,1-44

    Matthäus

    Matthäus, auch Levi genannt, war ein ehemaliger Zöllner, der sich Jesus angeschlossen hatte. Er wurde einer der zwölf Jünger. Vermutlich stammt von ihm das Matthäusevangelium.

    Matthäus 9,9-13; 10,3; Markus 2,13-17; Lukas 5,27-32

    Nikodemus

    Nikodemus war ein Pharisäer und einer der wenigen aus dieser Gruppe, die Jesus nachfolgten. Er kam einmal heimlich nachts zu Jesus, um ihm Fragen zu stellen, und half dabei, Jesus zu begraben.

    Johannes 3,1-36; 7,50-52; 19,38-42

    Paulus

    Paulus, auch Saulus genannt, war ein Pharisäer aus Tarsus. Zu Beginn verfolgte er die Christen, aber nach einer Begegnung mit Jesus auf dem Weg nach Damaskus bekehrte er sich und wurde zum ersten Missionar der Heiden. Er gründete viele christliche Gemeinden und schrieb zahlreiche Briefe, um diese Gemeinden zu beraten und zu unterweisen. Vermutlich wurde er um 67 n. Chr. in Rom unter Kaiser Nero hingerichtet.

    Apostelgeschichte 8–28; Römer bis Philemonbrief

    Petrus / Simon Petrus

    Simon Petrus war Fischer und wurde einer der zwölf Jünger. Jesus gab ihm den Beinamen Petrus, was „Fels" bedeutet. Er stand Jesus besonders nahe. Nach der Himmelfahrt von Jesus wurde er Leiter der ersten christlichen Gemeinde. Vermutlich wurde er in Rom hingerichtet. Von ihm stammen die Petrusbriefe.

    Matthäus 4,18-22; 16,13–17,8; 26,31-35.69-75; Johannes 13,1-9.24.31-38; 21,1-22; Apostelgeschichte 1,13–5,42; 8,14-25; 9,32–12,18; 15,1-11; 1. und 2. Petrus

    Philippus, Jünger von Jesus

    Philippus war einer der zwölf Jünger von Jesus.

    Matthäus 10,3; Johannes 1,43-46; 6,5-7; 12,20-22

    Philippus, Diakon

    Philippus gehörte zur Jerusalemer Gemeinde und diente dort als Diakon. Er war der Erste, der einen Heiden taufte.

    Apostelgeschichte 6,5; 8,5-13.26-40

    Pontius Pilatus

    Pilatus war der römische Statthalter in Judäa. Er verurteilte Jesus zum Tod am Kreuz, obwohl er von seiner Unschuld überzeugt war.

    Matthäus 27,11-26.58-66; Johannes 18,28-39

    Priszilla /Priska

    Priszilla war eine Judenchristin. Sie und ihr Mann Aquila waren Freunde von Paulus und genau wie er Zeltmacher.

    Apostelgeschichte 18,1-3.18-26; Römer 16,3; 1. Korinther 16,19; 2. Timotheus 4,19

    Silas

    Silas war einer der Leiter der Jerusalemer Gemeinde. Er begleitete Paulus auf dessen zweiter Missionsreise.

    Apostelgeschichte 15,22–18,22

    Stephanus

    Stephanus war ein griechischer Jude und einer der ersten Diakone der Jerusalemer Gemeinde. Er war der erste Märtyrer der frühen Christen.

    Apostelgeschichte 6,1–8,2

    Thomas

    Thomas war einer der zwölf Jünger von Jesus. Er zweifelte an der Auferstehung, bis er Jesus selbst begegnete.

    Matthäus 10,3; Markus 3,18; Johannes 11,16; 20,24-29; 21,2

    Timotheus

    Timotheus war der Sohn eines Griechen und einer Jüdin und bekehrte sich zum christlichen Glauben. Er begleitete Paulus auf seiner zweiten Missionsreise und leitete später die Gemeinde in Ephesus. Paulus schrieb ihm zwei Briefe.

    Apostelgeschichte 16,1–19,22; 1. und 2. Timotheus

    Titus

    Titus war ein Heidenchrist, der als Missionar nach Kreta geschickt wurde. Paulus schrieb ihm einen Brief.

    2. Korinther 2,13; 2. Korinther 7,6-15; Galater 2,1-3; Titus

    Zachäus

    Zachäus war ein Zöllner, der mit den Römern zusammenarbeitete und sich unrechtmäßig bereichert hatte. Als Jesus nach Jericho kam, kletterte er auf einen Baum, um ihn zu sehen. Jesus kam danach als Gast in sein Haus. Zachäus schloss sich Jesus an und zahlte alles zurück, was er unrechtmäßig erworben hatte.

    Lukas 19,1-10

    Was ist Prophetie?

    Die meisten denken beim Wort Prophetie an Zukunftsdeutung. Allerdings hat biblische Prophetie nur wenig mit Zukunftsvoraussagen zu tun.

    Das griechische Wort prophētēs bedeutet so viel wie „Fürsprecher oder „Vorsprecher. Das hebräische Wort für Prophet, nabi, bedeutet so viel wie „Berufener". Ein Prophet ist also jemand, der im Auftrag Gottes redet und handelt, um seinen Willen zu verkünden.

    Die meisten Propheten der Bibel sprachen in die Gegenwart hinein. Sie kritisierten soziale Missstände im Volk, die Ausbeutung von Schwachen, Bestechlichkeit von Richtern, Machtmissbrauch der Herrschenden, Götzendienst und Abwendung von Gott und seinen Geboten. Ihre Aufgabe war also, das Volk an seinen Bund mit Gott zu erinnern und zu ihm zurückzuführen.

    Teilweise war diese Kritik damit verbunden, dass ein Unglück als Folge dieser Missstände eintreten würde. Diese Voraussagen gehen zurück auf die Warnungen, die Gott seinem Volk beim Bundesschluss am Sinai bereits mitteilte, als er ihnen die Gebote gab. Diese Warnungen erklären, was passieren wird, wenn das Volk seinen Bund mit Gott bricht. Damit erzählten die Propheten also nichts Neues, sondern erinnerten an etwas, das bereits vor langer Zeit festgelegt worden war.

    Auch da, wo Prophetie eine Heilszeit nach dem Unglück ankündigt oder positive Versprechen für die Zukunft macht, bezieht sie sich oft auf etwas, das Gott in der Vergangenheit bereits für sein Volk getan hat und wieder tun wird. Prophetie in der Bibel ist also meist keine Zukunftsvoraussage, sondern ganz allgemein die Verkündigung von Gottes Willen durch einen Menschen. Daneben steht die sogenannte apokalyptische Prophetie, die Zukunfts- oder Endzeitszenarien verkündet. Auch dies hat aber einen Gegenwartsbezug: Wer das hört oder liest, soll ermutigt werden.

    Das Gesetz

    Altes Testament

    Nachdem Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit hatte, führte er sie zum Berg Sinai, um dort einen Bund mit ihnen zu schließen. Er wollte ihr Gott sein, sie beschützen und versorgen, und sie sollten im Gegenzug seine Gesetze halten, die er ihnen durch Mose mitteilte. Diese Gesetze dienten nicht dazu, Gott zufriedenzustellen oder ihm irgendetwas zu geben, sondern sollten vor allem ein friedliches Miteinander in gegenseitigem Respekt ermöglichen.

    Das Kernstück dieses Bundes waren die Zehn Gebote.

    (2. Mose 20,1-17; 5. Mose 5,6-21)

    › Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat.

    › Du sollst außer mir keine anderen Götter haben.

    Du sollst dir kein Götzenbild anfertigen.

    › Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.

    › Denk an den Sabbat und heilige ihn.

    › Ehre deinen Vater und deine Mutter.

    › Du sollst nicht töten.

    › Du sollst nicht die Ehe brechen.

    › Du sollst nicht stehlen.

    › Du sollst keine falsche Aussage über einen deiner Mitmenschen machen.

    › Du sollst den Besitz deines Nächsten nicht begehren: Weder sein Haus, seine Frau, seinen Sklaven, seine Sklavin, sein Rind, seinen Esel oder sonst etwas, das deinem Nächsten gehört.

    Die Gesetze, die Israel am Berg Sinai erhielt, umfassten aber weitaus mehr als die Zehn Gebote. Insgesamt werden in den Büchern Mose 613 Gesetze aufgelistet. Diese lassen sich in drei Gruppen einteilen:

    Ethische Gesetze: Diese Gesetze bestimmten, wie das Volk sich im Gegensatz zu anderen Völkern verhalten sollte, die Gott nicht nachfolgten. Viele dieser Gesetze sind Reinheitsgebote, die bestimmte Speisen als „unrein" verbieten oder ein bestimmtes Verhalten fordern, z. B. dass man sich waschen muss, wenn man einen Toten angefasst hat. Dabei ging es weniger um Hygiene: Durch diese äußerliche Reinheit wurden die Menschen daran erinnert, auch ihr Herz rein und auf Gott ausgerichtet zu halten.

    Zivilgebote: Diese Gesetze legten wie unser heutiges Rechtssystem fest, welches Verhalten als strafbar galt, so z. B. Diebstahl oder Mord. Außerdem legten diese Gesetze ein angemessenes Strafmaß fest: Ein Dieb durfte z. B. nicht einfach getötet werden, sondern musste den Schaden ersetzen.

    Kultische Gebote: Diese Gesetze drehten sich vor allem darum, wie mit Sünde umgegangen wurde, die durch das Brechen der ethischen und zivilen Gesetze entstand. Gott hatte dafür ein Opfersystem entwickelt: Kein Mensch war mit seiner Schuld unwiderruflich belastet, sondern Gott schuf einen geregelten Ausweg, um wieder mit ihm ins Reine zu kommen. Die Opfergesetze legten fest, wann und auf welche Weise geopfert werden sollte. Opfer waren daneben auch für andere Anlässe vorgesehen, z. B. als Dank.

    Die durch Mose gegebenen Gesetze findet man in der Bibel an den folgenden Stellen:

    Neues Testament

    Als Jesus am Kreuz für die Sünden der Menschheit starb, machte er sich selbst zum letztgültigen Opfer. Weil Jesus unsere Schuld getragen hat, müssen wir keine Opfer mehr bringen, um Vergebung zu finden, sondern wir dürfen Gott ganz einfach um Vergebung bitten. Die jüdischen Gesetze als Ganze gelten für die Christen so nicht. Entsprechendes wurde von den ersten Christen auf denm sogenannten Apostelkonzil festgelegt (Apostelgeschichte 15,1-21).

    Stattdessen gab Jesus seinen Nachfolgern dieses Gebot als Orientierung, was Gottes Wille für die Menschen ist:

    „Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst"

    (Markus 12,29-31; Lukas 10,27).

    An diesem Gebot, dem Doppelgebot der Liebe, soll sich alles ausrichten, was wir denken, sagen und tun. Jesus zitiert hier aus dem Alten Testament:

    „Hört, ihr Israeliten! Der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Ihr sollt den Herrn, euren Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit eurer ganzen Kraft lieben" (5. Mose 6,4-5).

    „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" (3. Mose 19,18).

    Das Doppelgebot der Liebe ist letztendlich der Kern des Gesetzes, das Israel am Berg Sinai bekam, und drückt aus, was dieses Gesetz bezwecken sollte. In dem Doppelgebot der Liebe sind deshalb auch die Zehn Gebote als Orientierung weiter für die Christen gültig.

    Der Tempel

    Der salomonische Tempel

    Ursprünglich hatte König David einen Tempel bauen wollen, aber Gott selbst hielt ihn davon ab (2. Samuel 7,1-17; 1. Chronik 28,2-3). Stattdessen trug David Baumaterial zusammen und bereitete den Bau vor (1. Chronik 29,1-9). Sein Sohn König Salomo errichtete den Tempel im 10. Jahrhundert v. Chr. (1. Könige 5,15–6,38). Er bestand aus einer fünf Meter tiefen Vorhalle, einem Hauptraum für Betende und einem würfelförmigen Allerheiligsten, das nur die Priester betreten durften. Hier wurde die Bundeslade aufbewahrt, umgeben von zwei aus Holz geschnitzten und mit Gold überzogenen Cherubim-Statuen. Vor dem Heiligtum wurde ein Altar errichtet, auf dem Opfer dargebracht wurden. Der Tempel wurde 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört.

    Der Tempelneubau Serubbabels

    Im 6. Jahrhundert v. Chr. kehrten die Juden aus dem babylonischen Exil zurück. Sie bauten Jerusalem und den Tempel unter dem Statthalter Serubbabel wieder auf. Der Tempel wurde auf den Grundmauern des zerstörten Vorgängerbaus errichtet und sah diesem demnach wahrscheinlich sehr ähnlich, allerdings war das Allerheiligste leer – die Cherubim-Statuen und die Bundeslade waren bei der Eroberung Jerusalems entweder gestohlen oder zerstört worden. 167 v. Chr. wurde der Tempel von dem seleukidischen Herrscher Antiochos IV. Epiphanes entweiht, der dort ein Zeusbild aufstellen ließ. Im Rahmen des Makkabäeraufstands konnte der Tempel zurückerobert und nach der Zerstörung des Zeusbildes neu geweiht werden.

    Der herodianische Tempel

    Da der Tempel im Laufe der Zeit baufällig geworden war, ließ Herodes der Große ab 21 v. Chr. das Gesamtgelände des Tempels sehr aufwendig renovieren und erweitern. Der Tempel selbst wurde nicht viel verändert, allerdings wurde eine große gepflasterte Fläche um das Gebäude herum errichtet und begradigt, außerdem wurden Nebengebäude hinzugefügt. Eine Mauer wurde um das Areal gezogen, um es zu schützen und die Begradigung auszugleichen. Der dritte und letzte Tempel wurde während des jüdisch-römischen Krieges im Jahr 70 n. Chr. zerstört und nicht wieder aufgebaut.

    Das Exil

    Nordreich Israel: Assyrisches Exil

    722 v. Chr. gelang es dem assyrischen Herrscher Salmanassar V., Samaria einzunehmen, die Hauptstadt Israels. Dabei nahm er auch König Hoschea gefangen. Da Salmanassar vor der vollständigen Eroberung starb, setzte sein Nachfolger Sargon II. sein Werk fort und beendete es. Der Eroberung war eine zweijährige Belagerung vorausgegangen, und schon davor hatten die Assyrer immer wieder Teile Israels erobert und Tribut gefordert. Um einen Aufstand der besiegten Bevölkerung zu verhindern, wurden Teile der Bevölkerung in das assyrische Reich verschleppt und dort angesiedelt. Sie lebten dort nicht als Gefangene, sondern als Untertanen, und machten teilweise Karriere, z. B. im Militär. Gleichzeitig wurden andere Volksgruppen in Israel angesiedelt und vermischten sich dort mit den Einheimischen. Aus dieser Vermischung gingen die Samaritaner hervor. Eine Rückkehr aus dem Assyrischen Exil gab es nicht.

    Nachzulesen: 2. Könige 17

    Südreich Juda: Babylonisches Exil

    597. v. Chr. eroberte der babylonische König Nebukadnezar Jerusalem im Rahmen eines größeren Feldzuges, bei dem er bereits Ägypten und Hatti (Syrien und Palästina) erobert hatte. Angehörige der Oberschicht wurden nach Babylon verschleppt, darunter auch König Jojachin. Nebukadnezar setzte Zedekia als dessen Nachfolger ein unter der Auflage, dass dieser Nebukadnezar die Treue schwor. Zedekia brach diesen Schwur. Daraufhin wurde Jerusalem 587/586 v. Chr. noch einmal erobert und dabei völlig zerstört. Weitere Teile der Bevölkerung wurden nach und nach verschleppt und in Babylon angesiedelt. Die Verschleppten lebten nicht als Gefangene in Babylon, sondern wurden in die Gesellschaft integriert, wenn sie auch eine eigene Volksgruppe blieben. Einzelne von ihnen, wie Daniel und seine Freunde, machten sogar Karriere am Königshof.

    Nachdem der Perserkönig Kyros II. im Jahr 539 v. Chr. das babylonische Reich erobert hatte, erlaubte er die Rückkehr von Teilen der jüdischen Bevölkerung in ihr Land. Dort bauten die Juden den Tempel und Jerusalem wieder auf.

    Nachzulesen: 2. Könige 24,8–25,30; 2. Chronik 36,5-23; Esra; Nehemia

    Der Jüdische Kalender

    Bild

    Die jüdischen Feste

    In der Bibel werden mehrere Feste eingeführt. Diese Feste prägen das jüdische Leben, erinnern an Gott und den Weg mit ihm und fördern Gemeinschaft. Sie werden bis heute unter den Juden gefeiert. Das Besondere der jüdischen Feste liegt daran, dass sie bereits am Vorabend beginnen, da für die Juden ein Tag bereits am Abend des vorigen Tages beginnt. Deshalb beginnt auch der Sabbat (Samstag) bereits am Freitagabend.

    Passah/Pessach

    Das Passahfest erinnert die Juden an die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten. Es dauert sieben Tage und beginnt mit dem Sederabend. An diesem Abend wird die Geschichte des Auszugs aus Ägypten erzählt und ein traditionelles Essen zubereitet, das die Zeit der Sklaverei symbolisiert.

    Erwähnungen in der Bibel: u.a. 2. Mose 12,1-49; Josua 5,10; 2. Könige 23,21-23; Esra 6,19-22; Matthäus 26,17-30; Markus 14,12-26; Lukas 2,41 und 22,7-20; Johannes 13,1; 1. Korinther 5,7

    Schawuot

    Schawuot, das Wochenfest, entspricht am ehesten unserem Erntedankfest. Es wird 50 Tage nach dem Passahfest gefeiert zum Abschluss der Weizenernte.

    Erwähnung in der Bibel: 2. Mose 23,16; 2. Mose 34,22; 5. Mose 16,10;

    Rosch Haschana

    Das Neujahrsfest wird am ersten Tag des siebten Monats im jüdischen Kalender gefeiert. An diesem Tag sollte niemand arbeiten. Stattdessen sollten alle sich Zeit nehmen, an Gott zu denken. Ein wichtiger Bestandteil des Festes ist das Blasen von Schofarhörnern (die Neues Leben Bibel sagt: „Posaunen").

    Erwähnung in der Bibel: 3. Mose 23,23-25; 4. Mose 29,1-6

    Jom Kippur

    Der Große Versöhnungstag ist ein Tag, an dem Sünden bekannt und bereut werden. In biblischen Zeiten brachten die Priester an diesem Tag Sühneopfer dar. Ebenso wurde ein Ziegenbock als „Sündenbock" symbolisch mit den Sünden des Volkes beladen und in die Wüste geschickt, um die Sünden von allen zu nehmen. An diesem Tag wurde nicht gearbeitet.

    Erwähnung in der Bibel: 3. Mose 16,1-34; 3. Mose 23,26-32; 3. Mose 25,9; 4. Mose 29,7-1

    Sukkoth

    Das Laubhüttenfest markiert den Abschluss der Ernte. Für dieses Fest wurden Hütten aus Laubzweigen gebaut, um darin sieben Tage lang zu wohnen. Damit sollte an die Wüstenwanderung gedacht werden, da das Volk Israel in dieser Zeit ebenfalls in provisorischen Hütten wohnte. Das Laubhüttenfest ist eine fröhliche Feier, bei der gegessen und getrunken wird.

    Erwähnung in der Bibel: 3. Mose 23,33-43; Nehemia 8,14-17

    Chanukka

    Das Lichterfest findet immer in etwa in der gleichen Zeit wie Weihnachten statt. Es feiert die Neuweihung des Tempels im Jahr 165/164 v. Chr. Damals war der Tempel von fremden Eroberern entweiht und damit entheiligt worden. Beim Chanukkafest wird über acht Tage hinweg jeden Tag eine Kerze an der Chanukkia entzündet. Dieser Kerzenleuchter besteht aus acht Kerzen plus einer neunten in der Mitte, die als Anzünder dient. Kinder bekommen Geschenke und Süßigkeiten. Die Ereignisse rund um das Lichterfest sind in den Makkabäerbüchern niedergeschrieben.

    Erwähnung in der Bibel: Johannes 10,22

    Purim

    Das Purimfest (von Hebräisch Purim, Lose) feiert die Bewahrung der Juden vor dem Anschlag Hamans durch Ester und Mordechai. Die Geschichte wird im Buch Ester beschrieben, dementsprechend wird an diesem Tag auch das Buch Ester gelesen. Zudem wird gemeinsam gegessen, gefeiert und es werden Geschenke verteilt.

    Erwähnung in der Bibel: Ester 9

    Die christlichen Feste

    Weihnachten

    An Weihnachten wird die Geburt von Jesus gefeiert. Traditionell wird in vielen christlichen Familien die Weihnachtsgeschichte gehört bzw. gelesen, oft im Rahmen eines Gottesdienstes. Die ersten Christen feierten es allerdings noch nicht, da für sie der Tod und die Auferstehung von Jesus viel wichtiger war als seine Geburt. Erste Weihnachtsfeiern fanden vermutlich erst im 4. Jahrhundert n. Chr. statt.

    Erwähnung des Anlasses in der Bibel: Matthäus 1,18-25; Lukas 2,1-20

    Ostern

    Ostern feiert den Tod und die Auferstehung von Jesus. Traditionellerweise beginnt die Osterwoche mit dem Gründonnerstag, dem Tag, an dem Jesus das Passahfest bzw. das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern feierte. Karfreitag erinnert an den Tag, an dem Jesus gekreuzigt wurde, während der Ostersonntag seine Auferstehung feiert.

    Erwähnung des Anlasses in der Bibel: Matthäus 27-28; Markus 15-16; Lukas 23-24; Johannes 18-20

    Christi Himmelfahrt

    Dieser Feiertag erinnert daran, dass Jesus nach Ostern und nach seiner Auferstehung zurück in den Himmel stieg. Seine Jünger waren dabei anwesend und erhielten von ihm den letzten Auftrag, in die ganze Welt zu gehen und allen zu erzählen, was er sie gelehrt hatte. Außerdem versprach Jesus seinen Jüngern den Heiligen Geist, Gottes ständige Anwesenheit bei ihnen.

    Erwähnung des Anlasses in der Bibel: Markus 16,19; Lukas 24,50-51; Apostelgeschichte 1,1-11

    Pfingsten

    Dieses Fest knüpft an das jüdische Schawuotfest an. An Pfingsten erfüllte sich das Versprechen von Jesus, seinen Jüngern den Heiligen Geist zu schicken. Der Heilige Geist kam sichtbar in Feuerzungen herab. Er legte sich auf die Jünger und befähigte sie, in allen möglichen Sprachen zu predigen. Das Pfingstfest findet 50 Tage nach Ostern statt.

    Erwähnung in der Bibel: Apostelgeschichte 2,1-41

    Abendmahl

    Beim Abendmahl erinnern wir uns daran, was Jesus für uns am Kreuz getan hat. Durch Wein und Brot, die symbolisch für den Körper und das Blut von Jesus stehen, nehmen wir sein Opfer für unsere Sünden an und damit seine Vergebung. Das erste Abendmahl, das Jesus vor seinem Tod einsetzte, war ein Passahmahl, dem Jesus diese neue Bedeutung gab.

    Erwähnung in der Bibel: Matthäus 26,17-29; Markus 14,12-26; Lukas 22,14-20; 1. Korinther 11,23-25

    Taufe

    In der Taufe feiern wir die Zugehörigkeit zu Jesus. Sie symbolisiert das Sterben und Auferstehen mit ihm, hinein in ein neues Leben, und die Befreiung von aller Schuld. Johannes der Täufer war der erste, der taufte, allerdings diente seine Taufe nur als Zeichen der inneren Umkehr. Erst später wurde von Jesu Jüngern auf seinen Namen hin getauft, aber nie von Jesus selbst.

    Erwähnung in der Bibel: u.a. Matthäus 3,1-17; Matthäus 28,19; Markus 1,1-11; Markus 16,16; Lukas 3,1-22; Johannes 1,26-34; Johannes 4,1-3; Apostelgeschichte 2,38-41; Apostelgeschichte 8,12; Apostelgeschichte 8,34-39; Apostelgeschichte 10,44-48

    [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

    Einführung in die Orientierungsbibel

    Von den bekanntesten Texten der Bibel hat fast jeder schon einmal gehört: von der Schöpfungsgeschichte, den zehn Geboten, dem Vaterunser. Viele Christen kennen noch weit mehr Texte aus Gottes Wort. Doch oft sind das einzelne Geschichten, die im Gedächtnis nebeneinander stehen. Wie hängen sie aber miteinander zusammen? Was gehört wohin in der Bibel? Wie war das noch – wer lebte früher: Mose oder Abraham? Samuel oder Salomo?

    Um die Heilige Schrift wirklich zu verstehen, braucht es ein Verständnis für die großen Zusammenhänge. Die übergreifenden Erzählbögen und die roten Fäden, die sich durch die ganze Bibel ziehen, sollte man kennen. Auch ein Einblick in die zeitliche Abfolge der einzelnen Ereignisse ist hilfreich.

    Bibeltext mit Rahmenwerk

    Zu diesem Zweck wurde die Orientierungsbibel entworfen. Sie will den Lesern auf jeder Doppelseite des Bibeltextes zeigen, wo sie gerade sind: an welcher Stelle innerhalb des betreffenden biblischen Buchs und auch an welcher Stelle der großen Geschichte Gottes mit den Menschen.

    Der fortlaufende Bibeltext ist deshalb eingebettet in ein Rahmenwerk, das zur Übersicht verhilft. Es besteht aus der Kopf- und der Fußzeile, der Randspalte auf jeder linken Seite und aus mehr als 300 kleinen Textboxen, die in den Bibeltext eingestreut sind. Wozu diese einzelnen Elemente dienen, wird weiter unten erläutert.

    Das Besondere an den Orientierungshilfen in dieser Bibelausgabe ist: Sie unterbrechen den biblischen Text nicht. Die Abfolge des Textes bleibt intakt und man kann diese Bibel auch »einfach so« lesen, ohne Seitenblick auf den Rand. Das ist die eine Möglichkeit: die Bibel sozusagen senkrecht, von oben nach unten zu lesen.

    Die andere Möglichkeit ist, Seitenblicke zum Rand hin zu tun. Die Orientierungshilfen dort (und oben und unten auf jeder Doppelseite) zeigen die Querverbindungen auf: wie der einzelne Abschnitt mit dem Großen und Ganzen zusammenhängt. So kann man zum Beispiel sehen, welche Position das Kapitel 1. Mose 37 in der Gesamtanlage des ersten Mosebuchs einnimmt.

    Hummelblick und Adlerblick

    Auf diese Weise verbindet die Orientierungsbibel zwei Methoden, die Bibel zu lesen: den Hummelblick und den Adlerblick. Wie eine Hummel jede Blüte einzeln anfliegt und dort verweilt, so konzentriert sich der Hummelblick auf einen einzelnen Bibelabschnitt, vertieft sich in ihn und versucht, alles Nahrhafte und Wohlschmeckende herauszusaugen, was er finden kann.

    Der Adlerblick dagegen hat sich ganz hoch geschwungen und kann das gesamte Panorama übersehen. Bibelleser brauchen immer beide Sichtweisen. Um den Adlerblick zu schärfen, dienen die Angaben in der Randspalte, der Kopf- und der Fußzeile. Für den Hummelblick ist der Bibeltext in den übrigen Spalten da. Der Hummelblick wird auch mit jeder anderen Bibelausgabe bedient, die erhältlich ist. Der Adlerblick aber braucht eine besondere Bibelausgabe, die eine Panoramasicht ermöglicht. Das will die Orientierungsbibel sein.

    Im Folgenden werden die einzelnen Orientierungshilfen (ab Seite *7) dieser Ausgabe kurz erläutert.

    I. Mitarbeiter an der Orientierungsbibel

    Michael Dennstedt: Einführungen zu den biblischen Büchern

    Prof. Dr. Timothy J. Geddert: Einführungen und Kommentare zu den Themen Gott redet, Gott befreit, Gottes Liebe – Gottes Zorn und Die Antwort des Menschen; theologische Beratung in Einzelfragen

    Marcus Heckerle: Fahrplan durch das Alte und das Neue Testament (im Anhang)

    Rolf Hilger: Theologische Beratung in Einzelfragen

    Sarah Lang: Inhaltsangaben für Doppelseiten des Bibeltexts (nach Entwürfen von Christian Denkers und Mathias Drodofski)

    Lydia Rieß: Texte der farbig gestalteten Einführungsseiten

    Sebastian Rink: Text und grafische Entwürfe für die bibelkundlichen Übersichten der biblischen Bücher sowie für die Zeitleisten

    Dr. Ulrich Wendel: Herausgeber; Idee und Gesamtkonzeption; Entwurf und Einführung zur biblischen Heilsgeschichte; Einführungen und Kommentare zu den Themen Erwählung, Bundesschlüsse und Hinweise auf den Messias; Zum Verstehen der Bibel (im Anhang)

    II. Die Orientierungshilfen beim Bibeltext

    1. Die Kopfzeile: Reihenfolge der biblischen Bücher

    Quer über jede Doppelseite ist ein Ausschnitt aus der Abfolge der biblischen Bücher abgedruckt. Das betreffende Buch, das man gerade aufgeschlagen hat, ist dabei fett gedruckt. So erfährt man, an welcher Stelle der Bibel sich das gerade gelesene Buch befindet. Weil diese Kopfzeile auf jeder Seite wiederholt wird und der Blick öfter auch unwillkürlich hierhin fallen wird, prägt man sich vielleicht sogar nebenher die Reihenfolge der biblischen Bücher ein, ohne sie mühsam auswendig zu lernen.

    Die biblischen Bücher sind auch am Ende des Neuen Testaments so angeordnet, wie es in der Christenheit allgemein üblich ist. Das heißt: Der Hebräer- und der Jakobusbrief sind nach dem Philemonbrief platziert. Einzig die Lutherbibel macht hier eine Ausnahme (weil Martin Luther den Hebräer- und Jakobusbrief für schwächer als die anderen Briefe hielt). Wer die

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