Active Listening: Improve Your Ability to Listen and Lead, Second Edition (German)

Von Center for Creative Leadership

Listening well is an essential component of good
leadership. You can become a more effective listener
and leader by learning the skills of active listening.
Working relationships become more solid, based on trust,
respect, and honesty. Active listening is not an optional
component of leadership; it is not a nicety to be used to
make others feel good. It is, in fact, a critical component
of the tasks facing today’s leaders.
In this new edition, we’ve added tips and advice dealing
with virtual active listening, and incorporated up-to-date
research from both inside and outside CCL to make sure
you can best meet the leadership challenges you face in
today’s world.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Center for Creative Leadership
• Erscheinungsdatum: 24. März 2022
• ISBN: 9781647610432

Buchvorschau

ZUHÖREN UND

FÜHREN

Maria ist eine clevere und erfolgreiche Führungskraft sowie eine beliebte Kollegin. Vor sechs Monaten hat sie eine Aufgabe mit mehr Verantwortung in einer neuen Abteilung übernommen. Zu ihrer Überraschung fällt es ihr schwer, ihr neues Team zu leiten. Sie kann den Grund für die Spannungen, die zwischen ihr und einigen ihrer direkt unterstellten Mitarbeiter/innen bestehen, nicht erkennen, und es frustriert sie zusehends, dass in ihrem Team nicht der von ihr angestrebte Zusammenhalt herrscht. Sie bestellt eine/n ihrer direkt unterstellten Mitarbeiter/innen in ihr Büro, um das Problem zu besprechen. So hat Maria das Gespräch geführt:

MARIA (als Tim ihr Büro betritt): Hallo Tim. Danke, dass du dir die Zeit für dieses Gespräch genommen hast, das weiß ich wirklich zu schätzen. Mir ist aufgefallen, dass es einige Spannungen unter den Teammitgliedern gibt. Irgendetwas läuft nicht ganz rund. Darüber wollte ich mit dir sprechen.

TIM (ist sich unsicher, was er dazu sagen soll): Also … Ich denke, wenn wir ein bisschen mehr, ähm, Flexibilität … also ich denke, das würde viel ausmachen.

MARIA (sieht leicht überrascht aus): Flexibilität? Was meinst du damit?

TIM: In der Tagesplanung … zum Beispiel, wenn wir eine kürzere Mittagspause machen würden und dafür am Nachmittag ein paar Minuten früher gehen könnten?

MARIA (ist offensichtlich immer noch verwirrt): Oh, na gut. Ich glaube, ich verstehe nicht ganz, wie das die Spannungen beeinflussen würde.

TIM: Ach so, genau. Ich muss zum Beispiel spätestens um 17:20 Uhr meinen Sohn in der Betreuung abholen. Sonst bekomme ich dort Probleme und muss für jede angefangene verspätete Stunde draufzahlen. Wenn ich hier zu spät rauskomme und dann auch noch die Straßen voll sind, schaffe ich das kaum. Ich muss die ganze Zeit die Uhr im Blick behalten, damit ich noch pünktlich komme. Und deshalb leidet in den letzten eineinhalb Stunden auch meine Produktivität.

MARIA (überrascht): Also würdest du gerne etwas kürzer arbeiten, damit du rechtzeitig im Kindergarten bist?

TIM (ringt um Worte): Also, nicht unbedingt kürzer arbeiten …

MARIA: Aber Tim, genau das hast du doch grade gesagt, oder? Dass du aus persönlichen Gründen kürzer arbeiten möchtest?

TIM (fühlt sich sichtlich unwohl): Nein, also … Ja, das habe ich schon gesagt, aber …

MARIA: Tim, du weißt, dass mir dieses Team zugeteilt wurde, weil es hier Handlungsbedarf gibt, oder? Wir haben hier eindeutig ein tolles Team, aber laut den Zahlen ist hier in letzter Zeit der Wind raus und wir müssen uns dringend neu fokussieren. Ich kann solchen persönlichen Wünschen nicht nachgeben, da käme ich in Teufels Küche …

TIM: Ja, aber …

Maria (etwas strenger): Tim, es tut mir wirklich sehr leid. Ich weiß,