Offene Hernienchirurgie
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Rezensionen für Offene Hernienchirurgie
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Buchvorschau
Offene Hernienchirurgie - Ulrich A. Dietz
Book cover of Offene Hernienchirurgie
Hrsg.
Ulrich A. Dietz, Guido Beldi, René H. Fortelny und Armin Wiegering
Offene Hernienchirurgie
1. Aufl. 2021
Mit Geleitworten von Wolf O. Bechstein und Heinz-Johannes Buhr
../images/430967_1_De_BookFrontmatter_Figa_HTML.pngLogo of the publisher
Hrsg.
Ulrich A. Dietz
Klinik für Viszeral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Kantonsspital Olten, Olten, Schweiz
Guido Beldi
Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital Bern, Bern, Schweiz
René H. Fortelny
Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Wilhelminenspital, Wien, Österreich
Armin Wiegering
Klinik und Poliklinik für Allgemein- Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
ISBN 978-3-662-61347-4e-ISBN 978-3-662-61348-1
https://doi.org/10.1007/978-3-662-61348-1
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2021
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Planung/Lektorat: Fritz Kraemer
Fotonachweis Umschlag: © Prof. Dr. Ulrich Dietz
Illustrationen: Nicola Keller (Basel); schematische Skizzen: Michaela von Aichberger (Erlangen)
Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature.
Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany
„All that we do
Is touched with ocean, yet we remain
On the shore of what we know."
(Richard Wilbur, 1921–2017)
Geleitwort
Hernien haben die Geschichte der Menschheit begleitet seit den ältesten schriftlichen Zeugnissen im Papyrus Ebers und der Beschreibung der anatomischen Strukturen des Leistenkanals durch Galen. Während der letzten 30 Jahre – also innerhalb einer Chirurgengeneration – hat die minimalinvasive bzw. laparoskopische Chirurgie viele Handlungsfelder des allgemein- und viszeralchirurgischen Alltags erobert. Braucht es vor diesem Hintergrund heute noch ein Buch über offene Hernienchirurgie? Ja, mehr denn je! Während schicksalhaft erworbene und angeborene Hernien die gleichen sind wie vor 100 Jahren, so begegnen uns heute im chirurgischen Alltag Herausforderungen, die unsere chirurgischen Lehrer nicht kannten. Genannt seien hier als Beispiel nur riesige abdominelle Narbenhernien mit Verlust des Heimatrechts der inneren Organe. Diese können nach chirurgischen Katastrophen auftreten, die früher nicht überlebt wurden, heute aber dank der Fortschritte in der Intensivmedizin sich überhaupt erst manifestieren können. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich ein Tätigkeitsfeld ab, welches von einigen als Abdominal Core Health bezeichnet wird, nämlich das praktische Wissen und die Beherrschung der Wiederherstellung der Integrität der Bauchwand.
Die Herausgeber und Autoren dieses Buchs gehören zu den herausragenden Protagonisten der Hernienchirurgie im deutschsprachigen Raum. In der vorliegenden Monografie wird auf einzigartige Weise das aktuelle Wissen über Entstehung, anatomische Voraussetzungen und chirurgische Therapie der Bauchwandhernien vermittelt. Hierbei haben es die Autoren in hervorragender Weise verstanden, die jeweiligen Techniken in einen historischen Zusammenhang zu stellen, sodass der Leser an die chirurgische Tradition und die daraus folgenden Konzepte erinnert wird und gleichzeitig eine Handreichung für den chirurgischen Alltag bekommt, die in die Zukunft weist. Das Bildmaterial ist in der grafischen Umsetzung durch den Springer-Verlag in hervorragender Weise gelungen. Zusätzlich zur Beschreibung der einzelnen chirurgischen Krankheitsbilder und OP-Techniken bietet das Werk einen Überblick über die aktuellen Themen der Zeit wie die verschiedenen Netze für die Hernienreparation, das Watchful-Waiting-Konzept, die sogenannte Sportlerleiste, bis hin zum mündigen Patienten und Übungskonzepten für die Ausbildung. Ein Überblick über Hernienversorgung in anderen Ländern rundet das Werk ab. Es bereitet große Freude, dieses Werk zu lesen. Der Chirurg bzw. die Chirurgin in der Ausbildung finden hier einen umfassenden Überblick über alle aktuellen Techniken der offenen Hernienchirurgie, aber auch erfahrene Chirurgen werden dank der Begeisterung der Autoren für Details der Anatomie und Technik auch im historischen Kontext von der Lektüre profitieren.
Wolf O. Bechstein
Frankfurt am Main
Geleitwort
Hernien.
Benötigen wir eine weitere Abhandlung über Hernien?
Kaum eine andere chirurgische Erkrankung ist in den letzten zwei Dekaden „wissenschaftlich" so bearbeitet, um nicht zu sagen beackert worden, wie dieses Krankheitsbild. Nach Bassini und Shouldice waren die Chirurgen doch weltweit über viele Jahrzehnte der Ansicht, viel Neues wird nicht hinzukommen und die Ergebnisse werden sich kaum verbessern lassen, wenn man das wichtigste chirurgische Gesetz kennt und beachtet: nämlich die anatomischen Strukturen und ihre Bedeutung in der Leiste. Dabei verlangte die Leistenhernien-Anatomie schon von uns Studenten im anatomischen Unterricht viel ab im Dreidimensionalen Denken. Aber durch neue verstärkende Netzmaterialien und durch die MIC-Operationsverfahren haben die Hernien einen enormen publikatorischen Aufschwung erhalten und sind von allen Seiten (anatomischen und operativen Seiten) neu beleuchtet worden. Sehr viel chirurgische Energie wurde minimalinvasiven Techniken, Netzstrukturen und Netzmaterialien gewidmet. Kongresse und Symposien, die diese Themen behandeln, sind nicht mehr zu zählen. Entscheidend ist aber: die chirurgischen Ergebnisse sind besser geworden! Und so blieb es nicht aus, dass die konventionellen Methoden in den Hintergrund getreten waren. Aber nicht alle Methoden, die über Nacht gepriesen wurden, waren auch langfristig zum Vorteil der Patienten!
Eine Metapher besagt, dass die Wissenschaft mit einem unfertigen Gobelin vergleichbar ist, an dem Generation für Generation gemeinsam gewebt wird: einige Erkenntnisse und Konzepte prägen ihr Muster dauerhafter in dieses Gemeinschaftswerk ein, andere werden nach kurzer Zeit schon wieder abgelöst. Die offene Hernienchirurgie gehört zu jenen Bereichen, die sich seit Beginn der modernen Chirurgie bewährt und weiterentwickelt haben: Sie festigt sogar neben den aktuellen minimalinvasiven und robotischen Verfahren ihre Berechtigung im Zeitalter Patienten-individualisierter Chirurgie.
David C. Chen, Leiter der Lichtenstein-Amid-Hernia-Clinic in Kalifornien (USA) bringt es in seinem Kapitel in diesem Buch auf den Punkt: „Allein die Tatsache, dass man ein eigenes Lehrbuch benötigt, um die wichtige Rolle der offenen Hernienchirurgie zu lehren und zu stärken, wäre vor einer Generation noch unvorstellbar gewesen. Es ist nicht nur akademische Rhetorik, dass Chirurginnen und Chirurgen offene Operationsverfahren beherrschen müssen; es ist eine pragmatische Bedingung, da die offene Technik als Grundlage für Minimal-Invasive-Chirurgie dient und schlussendlich oft die einzige Wahl für die komplexesten Fälle bleibt."
Somit gilt: Ja, wir benötigen eine sorgfältig aktualisierte Abhandlung für die „offene Hernienchirurgie".
„In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Dieser Satz von Augustinus gilt insbesondere den Autoren dieses hervorragenden Buches. Dieses Werk zeigt die Liebe zur Hernienkrankheit und die Vision, mit exzellenten anatomischen Kenntnissen bessere Ergebnisse für den Patienten zu erreichen. Das vorgelegte Buch ist sorgfältig erstellt, jede Seite mit den entsprechenden Abbildungen spiegelt nicht nur die mehr als umfangreichen Kenntnisse in Anatomie und Technik der Autoren wieder, sondern es zeigt auch wie wichtig es ist, dass jeder Chirurg zuerst diese offenen Techniken beherrscht, als Voraussetzung für minimalinvasive Verfahren. Das Buch ist in jeder Hinsicht sehr empfehlenswert und stellt einen neuen Maßstab dar. Ich wünsche diesem Buch weltweiten großen Erfolg!
Berlin
Heinz-Johannes Buhr
Vorwort der Herausgeber
Die Anregung zu diesem Buch kam von Dr. Fritz Kraemer vom Springer-Verlag, dem anlässlich der Verleihung des Julius-Springer-Preises 2016 an einen der Herausgeber auffiel, dass ein aktuelles Werk zur offenen Hernienchirurgie, im Festvortrag als „Chirurgie des Häufigen" dargestellt, fehlt. In den darauf folgenden zwei Jahren hat die Herausgebergruppe aus den drei deutschsprachigen Ländern herausragende Koautoren gewinnen können und den Inhalt in drei Teile gegliedert: Abschnitt I ist im Sinne einer Operationslehre zu den gängigen offenen Reparationsverfahren gehalten; Abschnitt II bringt aktuelle Themen, die diagnoseübergreifend relevant sind; und Abschnitt III kontextualisiert die Bedeutung der offenen Hernienchirurgie mit anderen Teilen Europas und der Welt.
Exzellente Qualität in Theorie und ihrer Umsetzung dürfen gerade im Bereich der häufigen Operationen keine Gegensätze bilden. So liegt die Betonung des Buches auf etablierten Standards, deren Aktualität durch kurz gehaltene Kommentare der Herausgeber ergänzt werden. Das Buch richtet sich vor allem an junge Chirurginnen und Chirurgen, die teilweise zunehmend immer weniger Gelegenheit zu offenem Operieren haben und mit Arbeitszeitkompensationen und Teilzeitanstellungen eine immer pragmatischere OP-Präsenz haben bzw. brauchen. Ihnen wollen wir anatomische Grundkenntnisse, Prinzipien der Reparation und den auf den individuellen Patienten zugeschnittenen Eingriff anschaulich darstellen sowie aus dem gar unüberschaubar gewordenen therapeutischen Pluralismus eine an der Erfahrung und Evidenz orientierte Selektion des Sinnvollen bieten. Dabei sind offene Reparationsverfahren für die Herausgeber komplementär zu den modernen minimalinvasiven und robotischen Verfahren, kein Entweder-oder.
Um die Eindeutigkeit der Bildsprache gerade in der modernen multikulturellen und doch evidenzbasiert konvergierenden Hernienchirurgie zu nutzen, wurde das Buch aufwendig von Nicola Keller (Basel) und Michaela von Aichberger (Erlangen) illustriert. Dabei stehen klassische Zeichnungen Seite an Seite mit neuen Konzeptillustrationen. Anders als bei Andreas Vesal (1514–1564) und der modernen Fotodokumentation, wurden mehrere Illustrationen in der Tradition von Bernhard Siegfried Albinus (1697–1770) (der normale Anatomie von der Variation zu unterscheiden vermochte) nicht als Momentaufnahmen entworfen, sondern mit parallel dargestellten konsekutiven Operationsschritten versehen, eingebettet in erweiterte topografische Anatomie. Exemplarisch seien zwei Beispiele aus Kap. 5 genannt: die Abbildungen zur offenen Retrorectus-Netzimplantation bei queren Inzisionalhernien und die Anatomie der posterioren Komponentenseparation sind noch aus keiner anderen Publikation bekannt und wurden im Austausch und der Diskussion mit renommierten Experten eigens für dieses Buch entworfen. Die Illustrationen wurden dank einer großzügigen Unterstützung der Solothurner Spitäler AG möglich gemacht.
Die biografischen Informationen in den Fußnoten wurden, wenn nicht anders angegeben, aus dem biografischen Lexikon der Hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker, herausgegeben von August Hirsch (Urban und Schwarzenberg 1886), Isidor Fischer (Urban und Schwarzenberg 1962) und Peter Voswinkel (Georg Olms 2002) entnommen. Bei abweichender Orthografie der Namen wurde die Schreibweise des biografischen Lexikons beibehalten. Ein spezieller Dank gilt Dr. Christoph Weißer (Würzburg) für seine kostbare Hilfe bei weiterführenden biografischen Recherchen, immer dann wo in den gängigen Quellen Lücken waren.
Bedanken wollen wir uns sehr bei unseren Ehefrauen, die uns erden und immer wieder zeigen, dass das Leben mehr ist als die Chirurgie, und ohne deren Unterstützung wir nur einen Bruchteil von dem machen könnten, was uns zu tun gegeben ist. Genannt seien an dieser Stelle auch unsere chirurgischen Lehrer, die – aus unterschiedlichen Schulen und Regionen der Welt stammend – in uns die Faszination der Anatomie, die Wertschätzung der rekonstruktiven Chirurgie und die Liebe zum vulnerablen Patienten gepflanzt haben. Aus diesem Kontext heraus geben wir als Teil der Wissenschaftler-Gemeinschaft dieses Buch heraus. Unser Dank gilt auch besonders allen Koautoren, die uns mit ihrer Zeit beschenkt, mit ihren Konzepten inspiriert und mit ihrer Expertise unterstützt haben. Für die hervorragende Begleitung durch alle Phasen der Entstehung dieses Buches danken wir auch besonders Frau Hiltrud Wilbertz und Dr. Fritz Kraemer vom Springer-Verlag.
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Freude beim Nachschlagen, beim Lesen, beim kritischen Nachdenken und, last but not least, beim Operieren.
Ulrich A. Dietz
Guido Beldi
René Fortelny
Armin Wiegering
Olten, Bern, Wien und Würzburg
Im Winter 2020/2021
Inhaltsverzeichnis
IVentrale Hernien
1 Epigastrische Hernien 3
Joël L. Gerber und Guido Beldi
1.1 Kommentar der Herausgeber: Rektusdiastase 8
Literatur 10
2 Umbilikalhernien: Ätiologie, Anatomie und Diagnostik 11
Ulrich A. Dietz
Literatur 13
3 Nahtverfahren bei Umbilikalhernien 15
Joël L. Gerber und Guido Beldi
Literatur 19
4 Präperitoneales Netzverfahren bei Umbilikalhernien 21
Georg Arlt und Ulla Volmer
4.1 Kommentar der Herausgeber: Präperitoneale Netzimplantation 23
Literatur 24
5 Offene IPOM-Technik bei Umbilikalhernien 25
Guido Woeste
Literatur 29
6 Nabelhernien im Kindesalter 31
Thomas Meyer
6.1 Kommentar der Herausgeber: Nabelhernie 32
6.2 Kommentar der Herausgeber: Seltene ventrale Hernien 32
Literatur 34
IILeistenhernien
7 Leistenhernien: Anatomie, Klassifikation und Klinik 37
Ulrich A. Dietz
7.1 Kommentar der Herausgeber: Perioperative Antibiotikaprophylaxe in der offenen Hernienchirurgie 44
Literatur 44
8 Bildgebende Untersuchungstechniken zur OP-Planung in der offenen Leistenhernienreparation 47
René H. Fortelny
Literatur 49
9 Lokalanästhesie in der offenen Leistenhernienchirurgie 51
Ulrich A. Dietz
9.1 Kommentar der Herausgeber: Postoperative Schmerzen und adjuvantes Gabapentin 53
Literatur 53
10 Leistenhernienreparation nach Shouldice 55
Michaela Ramser und Ulrich A. Dietz
10.1 Kommentar der Herausgeber: Nahtverfahren der Fascia transversalis 59
Literatur 60
11 Leistenhernienreparation nach Bassini 63
Luigi De Santis, Paolo Benin und Flavio De Sanctis
11.1 Kommentar der Herausgeber: Reparation nach Bassini (René Fortelny) 66
11.2 Kommentar der Herausgeber: Reparation nach Desarda 66
11.3 Kommentar der Herausgeber: Inguinal-Darn-Reparation 67
Literatur 68
12 Spannungsfreie Netzreparation der Leistenhernie nach Lichtenstein 69
Jürg Metzger
12.1 Kommentar der Herausgeber: Lichtenstein-Reparation 74
Literatur 76
13 Beidseitige transabdominelle Leistenhernienversorgung nach Stoppa 77
Philipp Kirchhoff und Henry Hoffmann
Literatur 81
14 Transinguinale präperitoneale Verfahren der Leistenhernienreparation 83
René H. Fortelny
14.1 Kommentar der Herausgeber: Der Umgang mit den Nerven 84
Literatur 85
15 Klinische Diagnostik der postoperativen Leistenschmerzen nach Leistenhernienreparation 87
Ulrich A. Dietz
Literatur 90
IIIFemoralhernien
16 Femoralhernien: Klinik und Therapiewahl 93
Ulrich A. Dietz
Literatur 95
17 Femoralhernienreparation nach Lichtenstein 97
Ulrich A. Dietz
Literatur 100
18 Femoralhernienreparation nach Rives (Rives-Femoral) 101
Ulrich A. Dietz und Armin Wiegering
18.1 Kommentar der Herausgeber: Andere Verfahren für die Schenkelhernie 103
Literatur 106
IVInzisionalhernien
19 Inzisionalhernien: Klassifikation, Klinik und Therapiewahl 109
Ulrich A. Dietz und Franz Mayer
19.1 Kommentar der Herausgeber: Bildgebende Untersuchungstechniken für OP-Planung 115
Literatur 116
20 Netzimplantation bei Inzisionalhernien in Retrorectus-Technik 119
Franz Mayer
20.1 Kommentar der Herausgeber: Retromuskuläre Netzimplantation bei transversalen Inzisionalhernien 124
20.2 Kommentar der Herausgeber: Flankenhernie und Bauchdeckenlähmung 125
20.3 Kommentar der Herausgeber: Die präperitoneale Flap-Hernioplastie 126
Literatur 126
21 Anteriore Komponentenseparationstechnik nach Ramirez bei der Reparation von Inzisionalhernien 129
Bernhard Dauser
Literatur 134
22 Posteriore Komponentenseparation bei der Reparation von Inzisionalhernien (Syn.: Transversus-abdominis-Release, TAR) 137
Bernhard Dauser
22.1 Kommentar der Herausgeber: Die chemische Komponentenseparation mit Botulinumtoxin A 142
22.2 Kommentar der Herausgeber: Komponentenseparationen im Vergleich 143
Literatur 144
23 Offenes IPOM bei der Reparation von Inzisionalhernien 145
Rudi Schrittwieser
23.1 Kommentar der Herausgeber: Ergebnisse der IPOM-Technik 148
23.2 Kommentar der Herausgeber: Minimalinvasive Verfahren zur Inzisionalhernienversorgung 149
Literatur 150
VParastomale Hernien
24 Parastomale Hernien: Übersicht, Therapiewahl und IPST-Verfahren 153
Gernot Köhler
Literatur 155
25 Keyhole-Netz und offene Sugarbaker-Technik bei der Reparation parastomaler Hernien 157
René Fortelny und Walter Brunner
25.1 Kommentar der Herausgeber: Bildgebende Untersuchungstechniken für die OP-Planung 160
Literatur 161
26 Prophylaxe parastomaler Hernien mit Netz 163
René Fortelny
26.1 Kommentar der Herausgeber: Die EHS-Leitlinien 166
Literatur 167
VIDas offene Abdomen
27 Die offene Abdominalbehandlung 171
Arnulf G. Willms und Robert Schwab
27.1 Kommentar der Herausgeber: Der Bauchdeckenverschluss 175
Literatur 177
VIIAktuelle Themen der offenen Hernienchirurgie
28 Minimierung perioperativer Risiken der offenen Hernienchirurgie 181
Manuel Halbherr und Andreas Vogt
Literatur 184
29 Präoperative Erhebung des Ernährungsstatus vor offener Hernienchirurgie 187
Daniel Inderbitzin und Martina Pabst
Literatur 190
30 Basics zu Netzen für die Leistenhernienreparation 193
Uwe Klinge
30.1 Kommentar der Herausgeber: 3D-Netze 196
Literatur 196
31 Netze für die Narbenhernienreparation 197
Manuel Jakob und Guido Beldi
31.1 Kommentar der Herausgeber: Biologische und resorbierbare Netze 200
31.2 Kommentar der Herausgeber: Kontamination, Peritonitis und CED 200
31.3 Kommentar der Herausgeber: MRI-sichtbare Netze 201
Literatur 202
32 Netzfixation (offene Leisten- und Narbenhernien) 203
Alexander H. Petter-Puchner, Simone K. Gruber-Blum und Karl S. Glaser
Literatur 205
33 Bedeutung offener Leistenhernienreparationen im Kontext der Leitlinien 207
Dirk Weyhe
Literatur 210
34 Watchful-Waiting bei Leistenhernie und Inzisionalhernie 211
Johannes C. Lauscher
Literatur 213
35 Die Sportlerleiste 215
Joachim Conze
Literatur 219
36 Tipps für sicheres und erfolgreiches ambulantes Operieren in der offenen Hernienchirurgie 221
Ralph Lorenz
Literatur 224
37 Praktische Hinweise bei oraler Antikoagulation in der offenen Hernienchirurgie 227
Johannes Baur
Literatur 230
38 Lebensqualität nach Hernienreparationen 231
Simone Andrea Günster
Literatur 234
39 Randomisierte kontrollierte Studien vs. Versorgungsforschung in der Hernienchirurgie: Was für den Alltagspatienten wichtig ist 235
Christoph Seiler
Literatur 238
40 Der mündige Hernienpatient: Von der selbstständigen Informationssuche im Internet bis zur Faktenbox 239
Felix G. Rebitschek
Literatur 242
41 Optimierung der prästationären und stationären Abläufe in der offenen Hernienchirurgie 243
Bernhard Lammers
42 Qualitätskriterien der Hernienchirurgie aus Sicht des Patienten 247
Lukas Eisner
43 Soll und darf ich alles machen, was ich zu machen vermag? Medizin-ethische Überlegungen in Form eines Hernienfalls 249
Nils Ole Oermann
Literatur 253
44 Die eigenen Ergebnisse kennen: das Geheimnis für Exzellenz 255
Reinhard Bittner
Literatur 260
45 Übungskonzepte und Modelle für die Weiterbildung in der offenen Hernienchirurgie 261
Stella Mavroveli, Jimmy Kyaw Tun, Fotis Petrou, Georges Petrou, Danilo Miskovic und George B. Hanna
45.1 Kommentar der Herausgeber: Weitere Modelle für offene Hernienreparationen 264
Literatur 265
VIIIDie Bedeutung der offenen Hernienchirurgie außerhalb des deutschsprachigen Raumes
46 Offene Hernienversorgung im Vereinigten Königreich 269
Neil Smart
Literatur 271
47 Offene Hernienversorgung in den Beneluxländern 273
Gabrielle H. van Ramshorst
Literatur 276
48 Offene Hernienversorgung in Frankreich 277
Jean-François Gillion
Literatur 279
49 Offene Hernienversorgung in den USA 281
David C. Chen
Literatur 283
50 Offene Hernienversorgung in Afrika 285
Mathias Rohr
51 Offene Hernienversorgung in Skandinavien 287
Agneta Montgomery
Literatur 289
52 Offene Hernienversorgung in Südamerika 291
Pedro Henrique de Freitas Amaral und Sergio Roll
Literatur 293
53 Offene Hernienversorgung auf den Philippinen 295
José Macario Faylona
Literatur 297
54 Offene Hernienversorgung in Taiwan 299
Ching-Shui Huang
Literatur 301
55 Offene Hernienversorgung in Spanien 303
Manuel López-Cano
Literatur 304
Serviceteil ##
Stichwortverzeichnis 307
Autorenverzeichnis
PD Dr. med. Georg Arlt
Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und minimal-invasive Chirurgie, Park-Klinik Weissensee, Berlin, Deutschland
arlt@park-klinik.com
Dr. med. Johannes Baur
Klinik für Viszeral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Kantonsspital Olten, Olten, Schweiz
johannes.baur@spital.so.ch
Prof. Dr. med. Guido Beldi
Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital, Universität Bern, Bern, Schweiz
guido.beldi@insel.ch
Paolo Benin MD
Department of General Surgery, Piove di Sacco Hospital – Immacolata Concezione, Padua, Italien
p.benin@tiscali.it
Prof. Dr. med. Dr. med. h.c. Reinhard Bittner
Emeritus Direktor des Marienhospital Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
I.M. Sechenov First Moscow State Medical University of the Ministry of Health of the Russian Federation (Sechenov University), Moskau, Russland
Dr. Walter Brunner
Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Endokrin- und Transplantationschirurgie, Kantonsspital St., St. Gallen, Schweiz
walter.brunner@kssg.ch
David C. Chen MD, FACS
Department of Surgery, Lichtenstein Amid Hernia Clinic, UCLA Medical Center, Santa Monica, USA
DCChen@mednet.ucla.edu
PD Dr. med. Joachim Conze
UM Hernienzentrum Dr. Conze, München, Deutschland
jc@hernien.de
PD Dr. med. Bernhard Dauser FEBS
Chirurgische Abteilung, Barmherzige Brüder, Wien, Österreich
Pedro Henrique de Freitas Amaral MD
Hernia Center, Oswaldo Cruz German Hospital, São Paulo, Brasilien
Flavio De Sanctis MD
Department of Experimental Medicine and Surgery, University of Rome Tor Vergata, Rom, Italien
flaviodesanctis@libero.it
Luigi De Santis MD
Department of General Surgery, Nuova Clinica Annunziatella, Rom, Italien
luigdesantis@tiscali.it
Prof. Dr. Dr. med. Ulrich A. Dietz
Klinik für Viszeral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Kantonsspital Olten, Olten, Schweiz
ulrich.dietz@spital.so.ch
Dr. med. Lukas Eisner FACS
Klinik für Viszeral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Kantonsspital Olten, Olten, Schweiz
lukas.eisner@spital.so.ch
José Macario Faylona MD
Department of Surgery, UP College of Medicine, University of the Philippines-Manila, Manila, Philippinen
jvfaylona@up.edu.ph
Univ.-Prof. Dr. René Fortelny
Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Wien, Österreich
rene.fortelny@mail.sfu.ac.at
Dr. med. Joël L. Gerber
Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital, Universität Bern, Bern, Schweiz
joel.gerber@insel.ch
Prof. Dr. Jean-François Gillion
Unité de Chirurgie Viscérale, Hôpital Privé d’Antony, Antony, Frankreich
PD Dr. Karl S. Glaser
Abteilung für Allgemein-, Tumor und Viszeralchirurgie, Klinik Ottakring des Gesundheitsverbundes, Wien, Österreich
Karl.glaser@wienkav.at
PD Dr. Simone K. Gruber-Blum
Abteilung für Allgemein-, Tumor und Viszeralchirurgie, Klinik Ottakring des Gesundheitsverbundes, Wien, Österreich
Dr. med. Simone Andrea Günster
Operatives Zentrum für Allgemeinchirurgie, Klinikum Fürth, Fürth, Deutschland
simone-andrea.guenster@klinikum-fuerth.de
Dr. med. Manuel Halbherr
Universitätsklinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie, Bern, Schweiz
manuel.halbherr@insel.ch
Prof. George B. Hanna MD, PhD
Imperial College London, London, Vereinigtes Königreich
g.hanna@imperial.ac.uk
PD Dr. med. Henry Hoffmann
ZweiChirurgen, Zentrum für Hernienchirurgie und Proktologie, Basel, Schweiz
hoffmann@zweichirurgen.ch
Ching-Shui Huang MD, FACS
Department of Surgery, Cathay General Hospital, Taipei, Taiwan
cshuang@cgh.org.tw
Prof. Dr. med. Daniel Inderbitzin
Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefässchirurgie, Bürgerspital Solothurn, Solothurn, Schweiz
daniel.inderbitzin@spital.so.ch
Dr. med. Manuel Jakob
Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital, Universität Bern, Bern, Schweiz
manuel.jakob@insel.ch
PD Dr. med. Philipp Kirchhoff
ZweiChirurgen, Zentrum für Hernienchirurgie und Proktologie, Basel, Schweiz
kirchhoff@zweichirurgen.ch
Prof. Dr. med. Uwe Klinge
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
Uklinge@ukaachen.de
PD Dr. Gernot Köhler MS
Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, Thorax- und Transplantationschirurgie, Ordensklinikum Linz, Linz, Österreich
gernot.koehler@ordensklinikum.at
Dr. med. Bernhard Lammers
Chirurgische Klinik I, Städtische Kliniken Neuss – Lukaskrankenhaus, Neuss, Deutschland
blammers@lukasneuss.de
PD Dr. med. Johannes C. Lauscher
Klini für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
johannes.lauscher@charite.de
Dr. med. Ralph Lorenz
Praxis 3+CHIRURGEN, Berlin, Deutschland
lorenz@3chirurgen.de
Manuel López-Cano MD, PhD
Abdominal Wall Surgery, Hospital Universitari Vall d’Hebrón, Universtat Autonoma de Barcelona, Barcelona, Spanien
Manuel.Lopez@uab.cat
Stella Mavroveli PhD
Imperial College London, London, Vereinigtes Königreich
s.mavroveli@imperial.ac.uk
PD Dr. Franz Mayer
Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Paracelsus Medizinische Universität Salzburg (PMU), Salzburg, Österreich
f.mayer@salk.at
Prof. Dr. med. Jürg Metzger
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Kantonsspital Luzern, Luzern, Schweiz
juerg.metzger@luks.ch
Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Meyer
Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visreral-, Transplantations- Gefäß- und Kinderchirurgie der Universität Würzburg, Abteilung für Kinderchirurgie - Kinderurologie und Kindertraumatologie, Würzburg, Deutschland
Meyer_t@ukw.de
Danilo Miskovic MD, PhD
St. Marks Hospital, Director of Education and Consultant Colorectal Surgeon, London, Vereinigtes Königreich
dmiskovic@medicalsecretarial.co.uk
Prof. Agneta Montgomery PhD
Department of Surgery, Skåne University Hospital, Malmö, Schweden
Agneta.Montgomery@skane.se
Prof. Dr. phil., Dr. theol. Nils Ole Oermann
Fakultät Nachhaltigkeitswissenschaften, Institut für Ethik und Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung, Leuphana Universität Lüneburg, Lüneburg, Deutschland
oermann@leuphana.de
Dr. med. Martina Pabst
Klinik für Viszeral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Kantonsspital Olten, Olten, Schweiz
martina.pabst@spital.so.ch
Fotis Petrou
Imperial College London, London, Vereinigtes Königreich
f.petrou@ic.ac.uk
Georges Petrou
Imperial College London, London, Vereinigtes Königreich
PD Dr. Alexander H. Petter-Puchner
Abteilung für Allgemein-, Tumor und Viszeralchirurgie, Klinik Ottakring des Gesundheitsverbundes, Wien, Österreich
Alexander.Petter@trauma.lbg.ac.at
Dr. med. Michaela Ramser
Klinik für Viszeral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Kantonsspital Olten, Olten, Schweiz
michaela.ramser@spital.so.ch
Gabrielle H. van Ramshorst MD, PhD
Amsterdam, Niederlande
g.vanramshorst@vumc.nl
Dr. rer. nat. Felix Rebitschek
Harding-Zentrum für Risikokompetenz, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg, Universität Potsdam, Potsdam, Deutschland
rebitschek@mpib-berlin.mpg.de
Prof. Dr. med. Mathias Rohr
SoM General Surgery, University of Namibia, Windhoek, Namibia
rohr@iway.na
Prof. Sergio Roll MD, PhD, FACS
Department of Surgery, School of Medical Sciences of Santa Casa of São Paulo, São Paulo, Brasilien
Prim. Dr. Rudi Schrittwieser
Abteilung für Allgemeinchirurgie, LKH Hochsteiermark, Bruck an der Mur und Leoben, Österreich
rudolf.schrittwieser@kages.at
Prof. Dr. med. Robert Schwab Oberstarzt
Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thoraxchirurgie und Zentrum für Viszeralmedizin, Bundeswehr-Zentralkrankenhaus, Koblenz, Deutschland
robertschwab@bundeswehr.org
Prof. Dr. med. Christoph Seiler
Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Josephs-Hospital Warendorf, Warendorf, Deutschland
C.Seiler@jhwaf.de
Prof. Neil Smart MD, FRCS
Colorectal Surgery, Royal Deveon & Exeter Hospital, Exeter, Vereinigtes Königreich
n.smart@nhs.net
Jimmy Kyaw Tun MD, PhD
Imperial College London, London, Vereinigtes Königreich
jimms@doctors.org.uk
PD Dr. med. Andreas Vogt
Universitätsklinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie, Inselspital, Universitätsspital Bern, Bern, Schweiz
andreas.vogt@insel.ch
Dr. med. Ulla Volmer
Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und minimal-invasive Chirurgie, Park-Klinik Weissensee, Berlin, Deutschland
volmer@park-klinik.com
Prof. Dr. med. Dirk Weyhe
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Universitätsklinik für Viszeralchirurgie, Pius Hospital Oldenburg, Oldenburg, Deutschland
dirk.weyhe@pius-hospital.de
PD Dr. med. Armin Wiegering
Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
Wiegering_A@ukw.de
PD Dr. med. Arnulf G. Willms
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Bundeswehr-Zentralkrankenhaus, Koblenz, Deutschland
arnulfwillms@bundeswehr.org
PD Dr. med. Guido Woeste
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Agaplesion Elisabethenstift, Darmstadt, Deutschland
Woeste.guido@eke-da.de
Teil IVentrale Hernien
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 Epigastrische Hernien3
Joël L. Gerber und Guido Beldi
Kapitel 2 Umbilikalhernien: Ätiologie, Anatomie und Diagnostik11
Ulrich A. Dietz
Kapitel 3 Nahtverfahren bei Umbilikalhernien15
Joël L. Gerber und Guido Beldi
Kapitel 4 Präperitoneales Netzverfahren bei Umbilikalhernien21
Georg Arlt und Ulla Volmer
Kapitel 5 Offene IPOM-Technik bei Umbilikalhernien25
Guido Woeste
Kapitel 6 Nabelhernien im Kindesalter31
Thomas Meyer
© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2021
U. A. Dietz et al. (Hrsg.)Offene Hernienchirurgiehttps://doi.org/10.1007/978-3-662-61348-1_1
1. Epigastrische Hernien
Joël L. Gerber¹ und Guido Beldi¹
(1)
Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital, Universität Bern, Bern, Schweiz
Joël L. Gerber
Email: joel.gerber@insel.ch
1.1 Kommentar der Herausgeber: Rektusdiastase
Literatur
Der Begriff „epigastrische Hernie" wurde erstmals 1812 von Léveillé¹ verwendet. Anfangs glaubte man, dass der Magen immer im epigastrischen Bruchsack zu finden sei. Ebenso glaubte man, dass die epigastrische Hernie das Ausheilen von Magengeschwüren verzögern würde. Epigastrische Hernien sind Defekte der supraumbilikalen Mittellinie, welche in der medianen Aponeurose der seitlichen Bauchwandmuskulatur (Linea alba) zwischen Processus xiphoideus und Nabel auftreten. Die Linea alba wird von drei Schichten überkreuzender Kollagenfasern der rechten und linken Rektusscheiden gebildet, welche hier nicht enden, sondern im Scherengittermuster kreuzen (dekussieren) (Askar 1978). Die drei Schichten und ihre Faserverläufe entsprechen den Sehnenblättern der seitlichen Bauchmuskulatur (Abb. 1.1).
../images/430967_1_De_1_Chapter/430967_1_De_1_Fig1_HTML.pngAbb. 1.1
Faserverlauf im Bereich der supraumbilikalen Linea alba
Biomechanisch stellt die Linea alba die Hauptbelastungszone der ventralen Bauchwand dar. Feine Fasern der Intersectiones tendineae strahlen in die mediane Aponeurose ein und übertragen dadurch die sagittalen Kräfte des M. rectus abdominis auf die Linea alba. Kranial inserieren im Schnittbereich zwischen Intersectiones tendineae und supraumbilikaler medianer Aponeurose zusätzlich Faserzüge des Diaphragmas. Diese bindegewebigen Verbindungspunkte unterstehen nicht nur den Kräften der gesamten Abdominalmuskulatur, sondern erfahren zusätzlichen Zug durch das Diaphragma und sind damit als Schwachstellen in der Hauptbelastungszone der ventralen Bauchwand für die Hernienbildung prädilektiert. Aufgrund dieser anatomischen Besonderheiten treten epigastrische Hernien zuweilen auch multipel als sog. Gitterbruch auf.
Pathogenese
Die Pathogenese epigastrischer Hernien ist komplex und üblicherweise multifaktoriell. Nebst den genannten anatomischen Besonderheiten ist mitunter eine angeborene Schwächung der Linea alba durch unzureichende Ausbildung von dekussierenden Kollagenfaserzügen prädisponierend. Weiter besteht oft eine angeborene oder erworbene Störung des Kollagenstoffwechsels. Zu Letzterem führen beispielsweise Tabakkonsum, welcher eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Hernien und insbesondere Narbenhernien einnimmt, oder die langfristige Einnahme von Glukokortikoiden. Ein weiterer ätiologischer Faktor ist der unphysiologische chronische Überdruck im Abdomen, wie er bei stetigem Husten im Rahmen bronchopulmonaler Erkrankungen, bei abdominal betonter Adipositas, bei Aszites oder bei exzessiven sportlichen Belastungen auftreten kann. Epidemiologisch liegt der Erkrankungsgipfel zwischen 20 und 50 Jahren. Epigastrische Hernien treten bei Männern 2- bis 3-mal häufiger auf.
Beschwerdebild und Patientenberatung
Größere epigastrische Hernien imponieren durch eine sicht- und tastbare Vorwölbung in der Mittellinie. Obgleich mutmaßlich viele epigastrische Hernien zumindest initial keine Beschwerden verursachen, stellen sich viele Patienten aufgrund eines kleinen, intermittierend unangenehmen oder schmerzenden Knotens im medianen Oberbauch vor. Diese Beschwerden sind oft durch Erhöhung des intraabdominellen Druckes (Husten, Bauchpresse, Defäkation, Heben schwerer Lasten) provozierbar und können plötzlich auftreten und wieder sistieren.
Patienten müssen darüber informiert werden, dass eine epigastrische Hernie im Erwachsenenalter sich spontan nicht zurückbildet. Bei asymptomatischen Hernien kommen – je nach Patientenwunsch – zwei Strategien infrage. Einerseits kann beobachtend zugewartet werden (Watchful Waiting), bis der Leidensdruck zunimmt oder eine dringliche bzw. notfallmäßige Indikation zur Hernienreparation besteht. Andernfalls entscheidet sich der Patient primär für eine elektive Operation (Kokotovic et al. 2016; Holihan et al. 2016, 2017). Hier gilt es, das Risiko von Strangulation und Inkarzeration abzuwägen, denn insbesondere die infektiöse Morbidität ist bei notfallmäßiger Operation relevant höher. Über eine Zeitdauer von 10 Jahren wird zudem rund die Hälfte der asymptomatischen Patienten Beschwerden entwickeln. Bei bereits symptomatischer Hernie wird primär eine elektive Operation empfohlen. Eine dringliche Indikation zur Operation besteht bei chronisch inkarzerierten Hernien. Akut inkarzerierte Hernien müssen notfallmäßig versorgt werden.
OP-Vorbereitung
Auf Patientenwunsch ist bei kleineren Hernien und gesunder Biologie eine Direktnaht in Lokalanästhesie möglich. Ansonsten ist zur Operation eine Allgemeinanästhesie erforderlich. Der Eingriff erfolgt in Rückenlage. Eine Muskelrelaxation kann zur Rekonstruktion der Bauchwand nicht nur hilfreich, sondern zuweilen entscheidend sein. Bei der Ausleitung muss seitens Anästhesiologie darauf geachtet werden, übermäßiges Pressen und Husten möglichst zu vermeiden.
Operationsschritte
Der standardmäßige Zugangsweg ist die mediane Längsinzision der Haut über der Hernie. Diese Schnittführung erlaubt bei Bedarf eine Erweiterung nach kranial und kaudal. Zur Resektion überschüssiger Haut kann bei größeren Hernien eine transversal verlaufende elliptische Hautinzision erfolgen.
Danach folgt die Dissektion des subkutanen Fettgewebes mit Präparation des Bruchsackes, der Darstellung der Linea alba und der vollständigen Freilegung des Faszienrings um die Bruchpforte. Dabei muss sowohl das subkutane Fettgewebe vom vorderen Rektusscheidenblatt als auch das präperitoneale Fettgewebe vom hinteren Rektusscheidenblatt zirkumferenziell abgelöst werden, da eine Fettgewebsinterposition zwischen Faszienrändern deren narbigen Durchbau verhindert (Abb. 1.2). Der Bruchsack besteht bei kleinen Hernien üblicherweise aus präperitonealem Fettgewebe, kann aber bei zunehmender Größe auch Omentum majus, Dünndarm, Dickdarm oder Magen beinhalten. Der Bruchsack sollte deshalb bevorzugterweise eröffnet und inspiziert werden. Bei Hernien infolge übermäßiger Aszitesbildung sollte das Peritoneum zur Vermeidung von Fisteln möglichst nicht eröffnet werden. Der Bruchsack wird verschlossen und reponiert, gegebenenfalls kann die Reposition unter Zuhilfenahme einer Tabaksbeutelnaht gesichert werden. Präperitoneales Fettgewebe kann, wo störend, reseziert werden.
../images/430967_1_De_1_Chapter/430967_1_De_1_Fig2_HTML.pngAbb. 1.2
Anteriorer Aspekt einer supraumbilikal gelegenen epigastrischen Hernie nach Freilegung des Bruchsacks. Das Subkutangewebe wurde breitflächig von der Linea alba abgelöst, um die Anatomie zu illustrieren
Nahtreparation
Bei singulären Bruchpforten bis zu 1 cm Größe empfiehlt sich die Reparation durch transversale Direktnaht. Verbreitet sind analog zur Versorgung von primären Umbilikalhernien im europäischen Raum die Stoß-auf-Stoß-Naht in Einzelknopftechnik (Abb. 1.3) und im angloamerikanischen Raum die Fasziendoppelung nach Mayo. Beide Techniken werden im Kap. 3 beschrieben und diskutiert.
../images/430967_1_De_1_Chapter/430967_1_De_1_Fig3_HTML.pngAbb. 1.3
Nahtreparation einer epigastrischen Hernie. Der Bruchsackhals ist auf Ebene der hinteren Rektusscheide verschlossen (1), darüber werden Einzelknopfnähte in transversaler Nahtführung mit langfristig oder nicht resorbierbarem Nahtmaterial (z. B. PDS 2-0 USP) gestochen
Netzreparation
Bei einer Bruchpfortengröße ab 1 cm, konkomitanter Rektusdiastase oder Vorliegen von Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, morbider Adipositas oder Tabakkonsum profitieren Patienten von einer alloplastischen Netzverstärkung, da reine Herniorrhaphien nachweislich erhöhte Rezidiv- und Re-Operationsraten mit sich bringen. Eine Netzimplantation kann in unterschiedlichen Lokalisationen erfolgen, wobei das Netz die Bruchpforten ausreichend unterfüttern sollte. Bei den medianen Faszienverschlüssen ist eine Gewebsinterponation (Peritoneum, präperitoneales Fettgewebe, Rektusmuskelfasern, subkutanes Fettgewebe) zu vermeiden. Zur Reduktion der Hämatom- und Seromrate können bei alloplastischer Netzimplantation prophylaktische Drainagen eingelegt werden. Je nach Befund muss das Netz zur Gewährleistung einer ausreichenden Unterfütterung und Stabilität in unterschiedliche Positionen eingebracht werden (s. auch Tab. 19.1 und Abb. 19.3).
Onlay-Position
Das Netz wird auf dem vorderen Rektusscheidenblatt platziert und lateral auf dem vorderen Rektusscheidenblatt fixiert.
Retrorectus (Rives-Stoppa-Operation)
Nach longitudinaler Eröffnung der Rektusscheide wird die retromuskuläre Schicht zwischen M. rectus abdominis und dem hinteren Rektusscheidenblatt präpariert, wobei Gefäße und Nerven nach Möglichkeit erhalten werden sollten. Falls störend, muss der Umbilicus abgelöst und später refixiert werden. Das Netz wird in der Retrorectus-Schicht implantiert. Diese Methode wird von vielen Chirurgen insbesondere für größere Hernien bevorzugt (Abb. 1.4).
../images/430967_1_De_1_Chapter/430967_1_De_1_Fig4_HTML.pngAbb. 1.4
Netzreparation einer epigastrischen Hernie. Der Bruchsackhals ist auf Ebene der hinteren Rektusscheide verschlossen; das flache großporige, nichtresorbierbare Netz (1) liegt in Retrorectus-Position und wird je nach Individualfall fixiert oder nicht. Die vordere Rektusscheide wird in transversaler Nahtführung mit langfristig resorbierbarem Nahtmaterial (z. B. PDS 2-0 USP) verschlossen
Präperitoneal (ehemals Underlay)
Bei dieser Technik wird das Netz präperitoneal zwischen Peritoneum und hinterem Rektusscheidenblatt statt in der retromuskulären Schicht implantiert.
Intraperitoneales Onlay Mesh (IPOM)
Hier können zwei Methoden unterschieden werden: das klassische IPOM mit flachem Netz und das IPOM mit vorgefertigtem Composite-Patch-Netz. In beiden Varianten ist zunächst eine Laparotomie über die Bruchpforte, gegebenenfalls mit Erweiterung der Bruchlücke, erforderlich. Bei Gitterbrüchen werden die schlitzartigen Bruchlücken durch Inzision miteinander verbunden.
IPOM mit Composite-Netz-Patch: Hierbei handelt sich um unterschiedliche Netzfabrikate mit Positionierungsbändern und Positionierungssystem (Memory-Ring), welche mittels atraumatischer Klemme in die Bauchhöhle eingebracht werden. Nach dem Einbringen entfaltet sich das Netz dank Memory-Ring zurück in seine ursprüngliche Form. Digital muss die Lage des Patches kontrolliert werden, um eine Interposition von Gewebe und Adhäsionen auszuschließen. Die Positionierungsbänder werden mit nichtresorbierbarem Nahtmaterial fixiert, die Faszienränder mit Einzelknopfnähten Stoß-auf-Stoß adaptiert und die Positionierungsbänder auf Faszienniveau gekürzt. Zu fester Zug an den Positionsbändern kann zu Verkrümmung des Netzes und dadurch zu erhöhten Rezidiv- und Adhäsionsraten führen. Diese Methode wird von vielen Chirurgen für kleinere Hernien bevorzugt, welche für eine Direktnaht zu groß sind, da hierfür nur eine kurzstreckige Hautinzision erforderlich ist und auf eine Erweiterung der Bruchlücke verzichtet werden kann. Sie haben den Nachteil, dass bei prominentem Ligamentum falciforme keine flache und ausreichende Gewebeschicht zur Netzinkorporation möglich ist, was zu häufigen Rezidiven und Komplikationen führen kann.
IPOM mit flachem Netz: Bei Vorliegen eines großen Bruches wird der Bruchsack komplett dargestellt, eröffnet, sein Inhalt inspiziert und reponiert. Allfällige Adhäsionen werden gelöst. Danach wird ein ausreichend großes Netz in die Bauchhöhle eingebracht. Die zirkumferenzielle Fixation kann mittels U-Nähten oder fortlaufender Naht erfolgen.
Direktnaht oder Netzimplantation?
Bei primären epigastrischen Hernien ab 1 cm Größe sowie bei konkomitanter Rektusdiastase zeigt die einschlägige Literatur tiefere Rezidivraten nach Netzimplantation (Tab. 1.1). Die Vorteile einer Direktnaht liegen bei der tieferen Serom- und Wundinfektrate. Für singuläre primäre epigastrische Hernien mit einer Bruchpforte bis zu 1 cm ist ein offenes Repair mit Direktnaht deshalb der aktuelle Standard. Bei einer Bruchpforte zwischen 1 und 10 cm, einem Gitterbruch oder konkomitanter Rektusdiastase empfiehlt sich ein laparoskopisches oder offenes Verfahren mit Netzimplantation. Ab einer Bruchpforte von 10 cm oder komplexer Hernie mit Eventration eines wesentlichen Teils der Viszera bedarf es einer individualisierten Vorgehensweise. Hier wird analog der Inzisionalhernien zuweilen eine Kombination von Komponentenseparationstechnik mit Netzimplantation angewandt.
Tab. 1.1
Rezidivraten, Seromraten und Wundinfektraten bei Versorgung primärer ventraler Bauchwandhernien mittels Direktnaht oder Netzimplantation
PVH primäre ventrale Bauchwandhernie, PUH primäre Umbilikalhernie, SR-MA systematischer Review und Metaanalyse, RCS retrospektive Kohortenstudie, RCT randomisierte kontrollierte Studie, k. A. keine Angabe
Ergebnisse aus der Literatur
Eine Metaanalyse von 62 Studien mit kumulativ 5824 Patienten ergab, dass nach Netzimplantation posterior des M. rectus abdominis (präperitoneal oder retrorectus) die Rezidivraten signifikant niedriger waren als bei Inlay- oder Onlay-Implantation (Albino et al. 2013).
Netze sollten aus nichtresorbierbarem Material bestehen und die Fixationsspannung sollte das Netz straff, aber ohne Falten zu liegen kommen lassen. Ein zu schlaff oder zu straff fixiertes Netz verursacht Faltenbildung, was nach gängiger Lehrmeinung