Konversionen und andere Gesinnungsstörungen Band IV: Anwendungsfragen: Problem Islam und Versöhnungskitsch
Von Gesine Palmer
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Buchvorschau
Konversionen und andere Gesinnungsstörungen Band IV - Gesine Palmer
Konversionen und andere Gesinnungsstörungen
Zur bleibenden Relevanz des jüdischen Denkens nach Hermann Cohen und Franz Rosenzweig
Gesine Palmer
Band 4
Anwendungsfragen:
Problem Islam und Versöhnungskitsch
Vorwort zur Ausgabe in Einzelbänden
Das im eigentlichen Vorwort und in der Einleitung (Bd. I) konzipierte Buch soll und wird als ein ganzes erscheinen. Um aber denjenigen unter seinen potentiellen Leserinnen und Lesern schnell und günstig die Möglichkeit zu bieten, einzelne Kapitel zu erwerben, werden zunächst jeweils zwei Kapitel zu Einzelbänden zusammengefasst und im einfachsten Self-Publishing-Verfahren als E-Book und als Broschüre publiziert. Am Ende jedes Bandes gibt es ein Inhaltsverzeichnis des gesamten Manuskripts.
Berlin, im Dezember 2015, Gesine Palmer
Impressum:
Copyright: Gesine Palmer 2015
Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN 978-3-7375-8245-2
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur Ausgabe in Einzelbänden 2
Impressum: 2
Vorwort zum vierten Band 4
Kapitel 7 Rosenzweig und der Islam 5
I. Kann man „den Islam" verkennen? 6
II. Der Islam als „erste Religion" 22
III. Der antithetisch funktionalisierte Islam im Stern der Erlösung 36
IV. Kann man „den Islam" kritisieren? 64
Kapitel 8 Versöhnungs- oder Dialogkitsch. Eine Abgrenzung 85
I. Soma Morgenstern und Joseph Roth 87
I. Die Enttäuschung der Staatsgründung 95
III. Versöhnungskitsch als Traum von heilen Seelen – Bert Hellingers Theorie der unbedingten Zustimmung 107
IV. Wehrhaftigkeit, Wahrhaftigkeit und der absurde Begriff vom „Notmord" – mit Kant, Cohen, Rosenzweig und Jessica Benjamin gegen den Versöhnungskitsch der Gegenwart? 124
Gesamtinhaltsverzeichnis 150
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur Ausgabe in Einzelbänden
Impressum
Vorwort zum vierten Band
Kapitel 7 Rosenzweig und der Islam
I. Kann man „den Islam" verkennen?
II. Der Islam als „erste Religion"
III. Der antithetisch funktionalisierte Islam im Stern der Erlösung
IV. Kann man „den Islam" kritisieren?
Kapitel 8 Versöhnungs- oder Dialogkitsch. Eine Abgrenzung
I. Soma Morgenstern und Joseph Roth
II. Die Enttäuschung der Staatsgründung110
III. Versöhnungskitsch als Traum von heilen Seelen – Bert Hellingers Theorie der unbedingten Zustimmung
IV. Wehrhaftigkeit, Wahrhaftigkeit und der absurde Begriff vom „Notmord" – mit Kant, Cohen, Rosenzweig und Jessica Benjamin gegen den Versöhnungskitsch der Gegenwart?
Gesamtinhaltsverzeichnis
Notes
Vorwort zum vierten Band
Die in den ersten drei Bänden dieser Vorabveröffentlichung behandelten Probleme werden im vorliegenden vierten Band auf ihre Stichhaltigkeit und Verwendbarkeit an sehr konkreten Gegenwartsproblemen überprüft. Das siebte Kapitel widmet sich noch einmal der Frage, wie sich Rosenzweigs Kritik am Islam zu den gegenwärtigen Verhältnissen in Beziehung setzen lässt. Dabei wird einerseits berücksichtigt, welche Rolle „der Islam" in Rosenzweigs philosophischem System spielt. Andererseits wird nicht vernachlässigt, dass im Namen des Islam fortschreitend Verbrechen verübt werden, die manchem eine Verwerfung der islamischen Religion insgesamt nahelegen. Hier wird ein sehr kritischer Dialog mit Wayne Cristaudo realisiert.
Das achte Kapitel prüft Cohens Theorie des Dialogs und der Normativität an einer zeitgenössischen Psychologie der Versöhnung. Während Bert Hellingers Lehre von der totalen Versöhnung dem Verdikt des „Versöhnungskitsches" überantwortet wird, werden erwachsene Formen der Psychoanalyse mit Cohens Lehre von der gegenseitigen Verwiesenheit der Menschen aufeinander positiv verknüpft.
Dass sie auf Gebieten Verwendung finden, die dem ersten Blick entlegen und weit voneinander entfernt erscheinen, macht bei genauerem Hinsehen gerade die bleibende Relevanz der jüdischen Philosophien von Hermann Cohen und Franz Rosenzweig aus.
Kapitel 7 Rosenzweig und der Islam
Seit dem Erscheinen des Buches Franz Rosenzweig. „Innerlich bleibt die Welt eine". Ausgewählte Schriften zum Islam im Jahr 2003 bin ich öfter eingeladen worden, zu diesem Thema zu sprechen. Zum Teil mit der ausdrücklichen Aufforderung zu betonen, wie sehr Rosenzweig diese Weltreligion verkannt habe. Zum Teil in der Erwartung, aus Rosenzweigs Werk Argumente für einen Kampf gegen den Islam abzuleiten. Ich habe mich jedes Mal darum bemüht, meine Interpretation so gut wie möglich und gegebenenfalls an diesen Erwartungen vorbei zu leisten. Wer Rosenzweig für eine Seite der gegenwärtigen Kämpfe vereinnahmt, geht nicht nur an der Genauigkeit und am Selbstbewusstsein Rosenzweigs vorbei, sondern tut auch der aktuellen Debatte keinen Gefallen. Das Abstraktionsniveau Rosenzweigs ist hoch – und die Fragen von Subjekt und Objekt, von Gegenstand und Methode, sind für seine Gesamtperspektive wichtiger als moralische oder psychologische Analysen an einer bestimmten Religion. Freilich ist seine Perspektive durchaus eine, die von den realen Rivalitäten zwischen den Religionsgemeinschaften nicht absieht.
Für dieses Kapitel habe ich drei früher veröffentlichte Texte gründlich überarbeitet und in der Folge hier neu arrangiert: Ich beginne mit der einfachsten Darstellung anlässlich der großen Rosenzweig-Konferenz 2004 in Kassel,¹ ergänze um einige Ausführungen, die ich in meiner Einleitung zum erwähnten Textband zum Islam² erarbeitet und für dieses Buch neu gesichtet habe, und mache abschließend Anmerkungen zu einer Auseinandersetzung, die ich mit Wayne Cristaudo im 2. Rosenzweig-Jahrbuch über diese Texte geführt habe.³ Es versteht sich von selbst, dass ich gerade bei diesem Thema vom anschwellenden Lärm der gegenwärtigen Propaganda-Kriege kaum werde absehen können: und doch ebendies immer wieder von mir und den möglichen Leserinnen und Lesern verlangen möchte.
I. Kann man „den Islam" verkennen?
Wer behauptet, Rosenzweig habe den Islam verkannt, muss zu wissen glauben, was der Islam eigentlich ist und wie er erkannt werden könne. Dergleichen wollte ich mir schon nicht anmaßen, als ich die Einladung zu einem Vortrag unter dem Titel „Der verkannte Islam annahm. Ich wollte den Titel mit einem Fragezeichen versehen – aber das klappte damals aus einladungstechnischen Gründen nicht mehr. So habe ich die Gelegenheit, die nun zehn Jahre zurückliegt, genutzt, vor allem sehr vieles zu fragen. Der scheinbar konfessionalistische „Ich-Stil
insbesondere dieses Unterkapitels ist beabsichtigt. Ich halte nichts davon, Entscheidungen, die wir zumeist vor rationalen Erwägungen aus sehr persönlichen Gründen treffen, mit einem pseudo-objektiven Mäntelchen zu behängen. In der Frage der interreligiösen und interkulturellen Auseinandersetzungen, die sich gegenwärtig kriegerisch verschärfen, ist wohl niemand mehr objektiv. In so einer Lage halte ich es für besser, Objektivität dann auch nicht mehr zu fingieren, sondern sich lieber mit dem zu bescheiden, was man dennoch tun kann: die Gründe für die eigenen Präferenzen als solche reflektieren.
Die Informationsbasis, auf der wir normalerweise als durchschnittlich gebildete Mitteleuropäer unsere Entscheidungen darüber treffen, wie wir „den Islam" finden, ist in aller Regel eher schmal:
Wir wissen und lesen täglich in den Zeitungen, dass es Menschen gibt, die ihren einzigen Gott Allah nennen, die Richtung Mekka beten wie früher die Christen in Richtung Jerusalem, die Moscheen bauen und diese zu Gottesdienstzwecken vor allem an Freitagen aufsuchen, die im Monat Ramadan tagsüber fasten und nachts essen, die ein heiliges Buch, den Koran, haben, der in Suren eingeteilt ist, die teilweise beim Aschurafest etwas treiben, was den mittelalterlichen Flagellantenzügen Mitteleuropas recht ähnlich sieht, und dass es unter diesen verschiedene „Denominationen, nämlich Schiiten, Sunniten, Alawiten, Whahabiten, Salafisten und mehr gibt. Meist können wir auch noch erkennen, dass es unter Muslimen hierzulande und vermutlich auch andernorts sowohl friedliche Kleinbürger als auch rabiate Terroristen und vieles mehr gibt. Manchmal wissen wir außerdem, dass Spanien, solange es noch muslimisch war, eine kulturelle Blütezeit erlebte, dass es bedeutende arabische Philosophen im Mittelalter gegeben hat, dass Muslime nicht nur sehr unterschiedliche Rechte und Pflichten für Männer und Frauen haben, sondern außerdem einen Unterschied machen zwischen Schriftbesitzern und barbarischen Heiden, dass sie die Christen für nicht wirklich monotheistisch halten, weil die ja eine Trinität denken, und dass die Christen am Islam lange das gleiche zu bemängeln hatten wie an den Juden, dass er nämlich eine gesetzliche und ritualistische Religion sei. „Schlechte
Menschen bauen aus diesen Elementen ein „Feindbild des finsteren „fundamentalistischen
Islam, der uns alle, vor allem aber „unsere westliche Kultur, bedroht, und „gute
Menschen warnen nicht nur vor einem anschwellenden Bocksgesang des den anderen dämonisierenden Antiislamismus, sondern bemühen sich auch sehr redlich, die guten Tugenden dieser Religion oder Kultur in den Vordergrund zu stellen. Manche von diesen haben auch da noch Verständnis, wo es im Grunde keine Basis für eine Zustimmung geben kann – jedenfalls kaum für eine westlich aufgewachsene Frau (egal welcher Herkunft), die sich klar darüber ist, dass ein eigener Pass und eine gute Ausbildung Voraussetzung ihrer Bewegungsfreiheit und noch so manch anderen Vorteils sind, auf die viele Frauen weltweit nicht nur unter der Herrschaft von „Islamisten", sondern in formal mehr oder weniger demokratischen Ländern unter der Regierung muslimischer Klans und Verbände verzichten müssen.
Kann ich mir auf so einer oder einer ähnlichen Basis erlauben, Verbindliches über den Islam zu sagen? Nein. Ich bin nicht nur keine Expertin, ich will es nicht einmal sein. Auch eine „Methode" in dem Sinne, in dem Cohen und Rosenzweig das Jüdische methodisieren, könnte mir der Islam unter diesen Voraussetzungen der bleibenden Fremdheit natürlich nicht werden. Wirklich formativer Teil der eigenen Perspektive und Urteilsbildung wird nur, was mir „eingewachsen ist – oder was ich mir so stark und intensiv angeeignet habe, dass es weiter geht, als dies ein „Gedankenspiel
mit der Möglichkeit der fremden Perspektive tun könnte. Da unsere Lebenszeit begrenzt ist, eignen wir uns in der Regel nicht nach „Proporz oder „Angemessenheit
Kenntnisse an, sondern auch, weil wir zufällig zu einem bestimmten Zeitpunkt unseres Lebens mit einer Sache in Berührung gekommen und dann bei ihr geblieben sind. Wenn wir uns dessen bewusst sind, können wir uns aber immerhin vorstellen, dass es auch anders hätte kommen können. Solche Gedankenspiele sind immer gut, wenn man etwas verstehen will. Ob Psychologe, General, Hebamme, Predigerin, Arzt oder Polizist, es muss sich jeder auch in die Position des Patienten, Klienten oder Gegners hineinversetzen können, um eine angemessene Antwort auf ein gestelltes Problem zu finden – aber die Antwort selbst, sofern sie wiederum eine „methodische" wäre, kann nur der Position entspringen, die als eine bleibende eigene (ererbt oder erworben oder beides) empfunden werden und entsprechend das Denken leiten kann. Was nun den Islam angeht, so bin ich vermutlich in einer Position, die der Rosenzweigs nicht völlig fernsteht. Ich kann mich ihm ehrlich zuwenden, wo er mein Interesse reizt oder mir entgegen kommt. Da er aber in der Gestalt des Islamismus gegenwärtig unendliche und einem an der rechtlichen Gleichstellung der Menschen – auch der von Frauen und Männern – orientierten Denken unerträgliche Forderungen stellt, da in seinem Namen ganze Landstriche verwüstet werden, erscheint eine Würdigung besonders schwierig.
Umso wichtiger ist es natürlich, neben den vollständig natürlichen Abwehrreaktionen gegen die Überflutung mit Bildern und Nachrichten aus entsetzlich maltraitierten Konfliktzonen⁴, auch die nicht ganz so natürlichen Gründe zu untersuchen, aus denen mancher sich mit dem Islam nicht so gern beschäftigt. Da kommt bei mir, wenn ich den üblichen Selbstbetrug der einen oder anderen Richtung mal beiseite lasse, schon einiges zusammen, was vermutlich auf eine Ideologisierung durch eine bestimmte Lesart von Rosenzweigs Werk eher nicht zurückzuführen ist. Zunächst ist mir diese Religion einfach fremd – und obwohl ich immer eher neugierig auf Fremdes bin, finde ich hier, bei aller Sympathie für viele Muslime, die ich persönlich kennenlernen durfte, nicht viel attraktiv von dem, was ich über ihn als Religion weiß. Erzählt man mir, dass der Aufklärungsheld Voltaire gemeinsam mit manchen englischen Deisten einige Sympathie für den Islam entwickelt hat, dann ist mir zuallererst die Begründung für diese Vorliebe unangenehm. Der Islam, so wird von einem Deisten an den anderen weiter gereicht, erlege seinen Anhängern eine Last auf, die nicht schwerer sei als sie tragen könnten.⁵ Diese Begründung hört man auch heute wieder. Aber wie sollte ich, eine freie – oder doch wenigstens frei denkende – Frau, ihr etwas abgewinnen? Betreffen diese Erleichterungen nicht ausschließlich Männer, während für Frauen alles noch schwerer wird als es ohnehin überall war, und allemal wesentlich schwerer als für uns westliche Frauen? Und ist nicht – ferner, und abstrakter – im Vermessen der Effekte und Gewichte von Religionen aus einer vermeintlich aufgeklärten Perspektive immer schon ein Element von Unehrlichkeit?
Was nun Voltaire und die übrigen „Deisten" angeht, so fällt dieses Element der vermessenden Unehrlichkeit nur umso unangenehmer auf, wenn man in Rechnung stellt, wie polemisch diese selben Aufklärungsheroen sich gegen das Judentum gewandt haben (das für sie eben für alle unmäßig Schwere einzustehen hatte und übrigens in der Tat hinsichtlich der Position der Frauen den Männern ein bisschen mehr abverlangt als der Islam und auch als das Christentum in seinen früheren Formen).⁶ Hegels Antipathien gegenüber dem Islam liegen mir näher – und müssen doch allein im Lichte seiner bereits erwähnten Äußerungen über den „Geist des Judentums mit Skepsis betrachtet werden. Wo immer ich hinschauen mag: Nach Lektüren und Recherchen erwische ich mich mit Schrecken immer wieder bei einer Haltung, die mir inkonsequent erscheint. Während ich jenen laizistischen Ausspruch des Comte de Clermont-Tonnerre in der französischen Nationalversammlung, „den Juden als Einzelnen alles, dem Judentum als Nation nichts
, immer noch sehr problematisch bis unmöglich finde, nehme ich dem Islam und den Muslimen hierzulande gegenüber tendenziell just so eine Haltung ein wie er: Ich wünschte, man würde dem Islam – sofern von ihm als einem einheitlichen Gebilde die Rede sein kann – nicht schmeicheln und ihn stark begrenzen, sich aber den einzelnen hier lebenden Muslimen gegenüber freundlich verhalten. Ich gehe dabei – offenbar kontrafaktisch – davon aus, dass jeder Mensch, gleich welcher Herkunft und welchen Glaubens, in dem Augenblick, in dem er selbst im Genuss der Bürgerrechte freier Gesellschaften leben kann, deren Prinzip anziehend finden und würdigen wird. Und sicher darf man ohne stark an der Wirklichkeit vorbei zu gucken, davon ausgehen, dass Menschen, die diese Rechte entbehren müssen, sie für sich selbst und die ihnen Nahestehenden allezeit wünschen. Der Unterschied zwischen meiner Haltung zum Islam und der des Comte de Clermont-Tonnerre zum Judentum liegt nun in einem wesentlichen Detail: Während der Comte dem Judentum prinzipiell das Recht auf institutionellen Respekt und partikulare Traditionspflege versagen wollte, und dies wohl mehr aus Hass und Vorurteil denn aus tieferer Kenntnis der fraglichen Traditionen, würde es mir völlig genügen, sich aller Schmeichelei zu enthalten, die Menschen dazu verführen kann, partikulare Traditionen im Konfliktfall höher zu stellen als die elementaren Rechte der Individuen beider Geschlechter.
Ich nenne diese Haltung nicht Laxheit, Torheit oder Rechtsstaatsvergessenheit, sondern Schmeichelei, weil dieses Wort einen Aspekt zum Ausdruck bringt, um dessen Wahrnehmung wir uns gerade als Deutsche nur allzu gern herumdrücken: den der Unterwürfigkeit gegenüber Personen und Autoritäten, die sich nach Auftritt und Selbstverständnis Autorität anmaßen und mit lautstarker Empörungsbereitschaft agieren und agitieren. Wer solchen Gruppierungen, woher immer sie stammen mögen, in falsch verstandener Offenheit mit einer Art einseitiger Anerkennung begegnet und sehenden Auges darauf verzichtet, auch von ihnen Offenheit und Anerkennung einzufordern, riskiert die Offenheit selbst – und ich unterstelle, dass genau dies in falsch verstandenen Anläufen zum Dialog mit dem Islam in der westlichen Welt gegenwärtig immer wieder geschieht.
Als Freundin der offenen Gesellschaft und als Bürgerin, die das Erbe der Skepsis gegenüber Autoritäten höher schätzt als das anschwellende Gerede von unbedingter Hingabe, sehe ich mich mit meiner Skepsis gegenüber den frauenfeindlichen und judenfeindlichen Tendenzen in großen Teilen der islamischen Bevölkerung meines Landes schnell in die Ecke der „Islamophoben und „Dialogverweigerer
und