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Li: Ein Film in Worten
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Li: Ein Film in Worten
eBook156 Seiten2 Stunden

Li: Ein Film in Worten

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Über dieses E-Book

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Ein exzellentes Forschertrio – Li, Nino und Peter -, das seit dem Studium an einer Eliteuniversität unzertrennlich ist, entwickelt an einem Teilchenbeschleuniger ein Programm, das den 'big bang' umkehrt, also Materie verschwinden läßt. Nur mit größter Mühe gelingt es, diese Umkehrung wieder zu stoppen – entsetzt entschließen sich die Forscher, das Programm sofort wieder zu vernichten und alle Spuren zu beseitigen. – Ein Spion hatte die Experimente aber belauscht; und nun setzt eine gnadenlose Verfolgung der Forscher durch eine staatliche Untergrundabteilung ein: die drei haben ihre Forschungsergebnisse natürlich noch im Kopf...

Hank und die Zwillingsschwestern entdecken Jahrzehnte später diese schlimmen Geschehnisse – und geraten nun selbst in akute Lebens- gefahr: die Untergrundabteilung hat niemals aufgegeben.



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SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum1. Aug. 2012
ISBN9783844228243
Li: Ein Film in Worten

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    Buchvorschau

    Li - Gon Ander

    Er war alt. Er fühlte sich auch alt. Und sie sollten sein Empfinden, sein Bewußtsein schildern. Als junge Frauen. Eine unmöglich zu lösende Aufgabe. Wie sollten sie seinen geistigen Zustand auf ihrem Wahrnehmungsbereich abbilden - ohne grobe Verfälschungen?

    Aber es sollte ja gar keine literarische Form resultieren, schon gar nicht psychologisch durchwirkt. Es genügten grobe Andeutungen, ein wenig gediegen klingend: Der Text war nur dazu bestimmt, Übergänge zwischen anderen Texten darzustellen, bei denen es auf Handfestes ankam. So hatte es der Verlag erbeten.

    So fand sie schließlich den folgenden geschlängelten Satz:

    Als er neue Erkenntnisse - und gerade solche, die er sich gezielt und wißbegierig verschafft hat - schon nach Wochen und Tagen verliert, als bei erneutem Vorkommen nur ein schwacher Widerhall spürbar wird, der ihm für den dritten Fall die Peinlichkeit eröffnet, genau so naiv und begeistert wie beim ersten Mal die Neuigkeit zu feiern, und er vermuten muß, das so untüchtig gewordene Kurzzeitgedächtnis werde seinen pernitiösen Zustand immer weiter in die Vergangenheit erstrecken, faßt er einen Entschluß:....

    Klingt das überhaupt einigermaßen authentisch für einen über 70Jährigen? - Die Schwester bejahte nach kurzem Zögern. - Ein wenig schlechtes Gewissen hatten sie dabei. Mit Mühe konnten sie sich immerhin einen gewissen Eindruck von der Trauer und Trübsal des Alten vorstellen, der ja wie zahllose Alte vor ihm an seinem Zustand litt, solange etwas von dem früheren Bewußtsein noch vorhanden war. Wie würde es ihnen selbst ergehen, wenn sie dieses Alter erreichen sollten?

    Vier Frauen, Inhaberinnen des Verlages in den USA, hatten sich etwas Neues ausgedacht. Diesmal sollte ein alter Schwerenöter am Beginn seiner Alzheimerkarriere Rückblick auf erlebte und - vor allem: - auf phantasierte erotische Geschichten halten, bevor die Erinnerung auch daran schwand. Was tatsächlich erlebt und was nur gewünscht war, ging schon durcheinander. Die Begleittexte für den literari- schen Kitt hatte der Verlag bei den Zwillingen bestellt. Sie sollten auch einige neue Geschichten beisteuern, alte sollten hinzukommen. Nach wie vor waren die zwei die erfolgreichsten Autoren des Verlages, der ein sehr diskretes Dasein führte und weder über die Persönlichkeit seiner Inhaberinnen (Damen der Gesellschaft, die hier viel mehr verdienten als in ihren Brotberufen), noch seiner Autoren Auskunft gab.

    Sie waren ganz zufällig ins Geschäft gekommen. Die Zwillinge saßen in ihrer Lieblingskneipe, hatten eine deftige Geschichte aus einem Blatt (das im übrigen Wert auf gesellschaftliche Gediegenheit legte) zwischen sich und diskutierten heftig, auch nicht leise, über den schlechten Stil, die unnötig zotige Ausdrucksweise, das Fehlen jeglicher gegenseitiger Empathie zwischen den Geschlechtern usw. Sie wußten nicht, dass eine der Verlegerinnen des Blatts mit einer Freundin am Nachbartisch diesen Diskurs interessiert mithörte -die schließlich aufstand, zu ihnen kam, ihnen ihre Karte gab und sagte, wenn sie meinten, die Sache besser machen zu können, sollten sie sich bei ihr melden. Zwei Tage später hatten sie ihre Version dem Verlag geschickt, wieder zwei Tage später hatten sie einen durchaus anständigen Vertrag.

    Ein paar Worte zu dem Verlag und seinen Inhaberinnen:

    Sie sind vier Frauen im mittleren Alter, die anonym bleiben wollen und ihrer Meinung nach auch bleiben müssen. Mit der Öffentlichkeit verkehren sie ausschließlich über ihren Treuhänder und Manager, der strikte Anweisung hat, alle Äußerungen zu vermeiden, die zu einer Aufhebung der Anonymität führen könnten. Er ist durch hohe Vertragsstrafen gebunden.

    Die vier leben in einer großen Stadt; sie treffen sich seit Jahren im Hause der einen zu - angeblichen - Bridgenachmittagen, die sich dann stets bis tief in die Nacht hinein erstrecken, meistens einmal wöchentlich. Die eine ist verheiratet und hat zwei Kinder; sie versorgt Mann, Kinder und Haushalt. Die zweite ist geschieden, kinderlos und hauptberuflich in der Politik tätig. Die dritte, ebenfalls ohne Kinder, arbeitet als freie Regisseurin bei Theatern und macht auch Filme. Sie ist unverheiratet und lebt wie die zweite meist als Single. Die vierte ist Ärztin in einem Krankenhaus, in dem auch ihr Mann arbeitet; auch sie hat keine Kinder.

    Die Bridgenachmittage finden in der Regel im Hause der Regisseurin statt - wenn dort ein Partner lebt: im Hause der Politikerin. Die vier sind seit Jahrzehnten enge Freundinnen, sie verstehen sich sehr gut.

    Ein Thema hat die Vier schon seit langer Zeit beschäftigt: der testosterongesteuerte Mann. Sie sind sich einig in der Ab- lehnung aller machösen Eigenschaften bei Männern, jeder Gewalt, jedes Zwangs und nehmen auch nicht versteckt und uneingestanden irgendwelche autoritären Eigenschaften von Männern in Kauf.

    Da die Wirklichkeit überall ganz anders aussieht, haben die vier vor einiger Zeit begonnen, sich den in ihren Lebensläufen angesammelten Frust vom Leibe zu schreiben - meist in der Weise, dass eine von ihnen aus der Fantasie oder aus eigenem Erleben eine Idee einbrachte und die vier diese Idee dann gemeinsam ausgestalteten und in Form brachten. Sie beschäftigen auch andre Autorinnen, einschlägige Geschichten zu liefern.

    Wie ein roter Faden zieht sich durch die entstandenen kurzen Schilderungen das Bestreben, den jeweils vorkommenden Mann -man kann schon gar nicht mehr agierenden Mann sagen - deutlich unterlegen und abhängig von den Frauen darzustellen. Bereits aus dieser Tendenz ergab sich für die vier, wie sie sagen, ein beträchtlicher eigener Befriedigungseffekt, sodass die vielfach aufgenommenen Dienste der betroffenen Männer an sich nur schmückendes Beiwerk waren. Ihn zu reduzieren, befreite und erleichterte sie und machte zunehmend auch Spaß. Und was die vier in diesen Geschichten deutlich und mitunter durchaus mechanisch veranstalten, ist ohnehin etwas, was viele ihrer Geschlechtsgenossinnen subtil, unmerklich, mit geheimen Vorbehalten, geheimnisvoll, wenigstens aber gedanklich ständig praktizieren, zumal wenn der erste Lack der jungen Liebe ab ist. Und noch etwas betonen die vier: sie haben durchaus Anzeichen dafür, dass es ihm auch irgendwo und irgendwie gefällt.

    Was hier gemeint ist, haben die Verfasserinnen in dem unten in einem Auszug folgenden Titel Hirn? zusammengestellt - einer Sammlung einschlägiger Episoden.

    Parallel zu dieser Befreiung betrieben die vier ein weiteres Projekt. Es erschien ihnen als besonders auffällig, dass immer noch die überwiegende Mehrzahl der Wissenschaftler Männer war und ist, dass aber auch die überwiegende Mehrzahl der hauptamtlichen Religionsvertreter gleichfalls männlichen Geschlechts ist. Es reizte die vier deshalb, doch einmal herauszuarbeiten, und zwar allein aus den für jeden Laien ersichtlichen Quellen und Veröffentlichungen, was die gedanklichen Grundlagen für das Agieren der Naturwissenschaftler waren und sind - denn den vieren kam der Verdacht, eine entsprechende Aufklärung könne womöglich nicht nur bei den Kirchenvertretern, sondern auch bei namhaften Wissenschaftlern Ärger bereiten, und zwar wiederum Ärger, der letztenendes machöse Wurzeln haben könnte. Wenn die gedanklichen Grundlagen gänzlich geschlechtsneutral sein sollten, wäre die Unterprivilegierung der Frau auch nichts anderes als das Ergebnis des männlichen Machtstrebens.

    Diesen zweiten Titel haben die Verfasserinnen 'Exzerpt' genannt, er folgt dem ersten - Exzerpt deswegen, weil die dort zusammengestellten Fakten ohne weiteres aus allen zugänglichen Erkenntnissen und Grundlagen herausgezogen und zusammengestellt werden können.

    Nun war auch eine zweite Säule des Patriarchats ziemlich brüchig geworden, eine Säule, die nicht - wie der erste Titel - die angeborenen Fähigkeiten betraf, sondern die zivilisatorischen Weiterentwicklungen. Die vier lehnten sich zurück und überlegten, wie es weitergehen könne mit der Menschheit. Dafür dachten sie sich den dritten Titel aus, das Märchen Li.

    Als sie die Texte Exzerpt und Li fertiggestellt hatten, merkten sie, dass entsprechend dem sehr heterogenen Inhalt der jeweilige Stil doch äußerst unterschiedlich ausgefallen war. Auch war Exzerpt für sich allein doch recht abstrakt und demgemäß trotz allgemeiner Zugänglichkeit der Grundlagen nur mit sehr aufmerksamer und aktiver Mitarbeit des Lesers zu verstehen - aus diesen Gründen komponierten sie den Text Exzerpt in den Text Li hinein.

    Bei dem Konglomerat aus 'Exzerpt' und 'Li' spielen indessen Männer, und zwar sympathische Männer im Sinn der Verfasserinnen, wesentliche Rollen (neben den im Vordergrund stehenden weiblich besetzten Positionen) - diese Konzession an den immer noch herrschenden Zeitgeist haben sich die Verfasserinnen geleistet, wobei sie keineswegs gegen Männer eingestellt sind, nur gegen bestimmte männliche Eigenschaften, seien sie nun angeboren oder im Verlauf der menschlichen Geschichte aus recht durchsichtigen Gründen Teil der Zivilisation geworden.

    Nun also erst einmal 'Hirn' (in Gestalt eines Szenenauszugs):

    Man könnte sich die folgende Schilderung als Text für eine einschlägige Pornozeitschrift denken. So war sie aber von den Verfasserinnen gar nicht gemeint. Der Text stammt von Elli und Anni.

    Seis drum - hier ist ein beispielhafter Text:

    Er legte sich hin, in der Badehose, Arme und Beine leicht gespreizt. Aus dem Lautsprecher ertönte leises Meeresrauschen.

    Sie trug einen hochgeschlossenen gegürteten Kittel und gab ihren Gesichtszügen eine priesterliche Note. Sie verabreichte ihm vom Kopfende der hohen breiten Liege aus eine leichte Kopfmassage, die ihn die Augen schließen ließ; rollte ganz langsam ein mitt warmem Wasser gefülltes weiches Plastikkissen auf seinem Oberkörper hin und her, ein wenig die Arme herab, dann wieder zurück, über seinen Bauch, ließ es kurz auf seinem Geschlecht liegen, rollte es weiter, das eine Bein abwärts und wieder hinauf, das andere abwärts und ließ es schließlich kurz oberhalb seiner Füße liegen, es lastete leicht auf beiden Unterschenkeln.

    Sie legte eine große Meeresschnecke mit der Öffnung an sein rechtes Ohr, das dadurch ganz umschlossen wurde, legte daneben ein Sandsäckchen, sodass es in dieser Position blieb, wiederholte den Vorgang mit dem anderen Ohr; holte warme mit Sand gefüllte Leinensäcke, ließ sie auf seinem Körper langsam abrollen und legte sie dann in breiten Lagen von außen an seine Oberschenkel, sein

    Becken, seinen Bauch, seinen Oberkörper, sodass in der Mitte nur noch wenig frei war. Bevor sie die obersten legte, massierte sie leicht, aber eindringlich mit den ganzen Handflächen seine Brust.

    Dann holte sie einen mit Luft gefüllten Plastikbeutel und ließ diesen langsam mit etwas Druck über sein Gesicht, seinen Oberkörper, seinen Bauch, sein Geschlecht rollen; auf den Oberschenkeln ließ sie dieses sehr leichte Gewicht wie einen Hauch liegen.

    Auf seinen Nabel legte sie einen angewärmten glatten runden Stein.

    Mit einem weichen flachen, halb und halb mit Sand und kleinen Styroporkugeln gefüllten Sack bedeckte sie sein Gesicht, ließ aber den Mund frei. Ein weiterer Sack kam auf seinen Oberkörper, ein dritter auf seinen Bauch.

    Mit einer Schere, deren kühles Metall die Haut zum Kräuseln brachte, schnitt sie sorgfältig und langsam die Badehose rechts und links seines Gliedes auf und durch, schlug den Lappen nach unten und richtete das Glied auf - es stand und pochte im Takt seines Herzschlages.

    In die rechte und linke Hand gab sie ihm Handschmeichler, die warm, glatt und weich waren.

    Sie zog raue Massagehandschuhe an und strich mehrfach stetig und fest über seine Beine, von den Oberschenkeln aus nach unten bis zu den Füßen, und legte auf die sich rötenden Stellen lange mit warmer Flüssigkeit gefüllte Plastikschläuche, die nun auch den Rest der Beine mit leichtem Druck einhüllten.

    Um sein Glied legte sie einen dicken ringförmigen Gummischlauch, den sie ganz sachte mit heißem Wasser aufpumpte, bis seine Innenseite gerade eben die Haut seines Gliedes von allen Seiten berührte.

    Sie leckte einen Finger an, strich mit ihm ganz leicht über seinen Mund, hin und her, bis sich seine Lippen ein wenig öffneten, und flößte ihm aus einer Pipette ein paar Tropfen einer Flüssigkeit

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