Das Abenteuer-Lesebuch: Geschichten mit Giri der Giraffe, Maikäferchen und Linchen sowie anderen Tieren
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Buchvorschau
Das Abenteuer-Lesebuch - Jürgen Schwarz Blum
Widmung
für
Erika und Heinz
sowie
Ziba und Mariya
Vorwort
Die kurzen Geschichten hier sind zum Vorlesen – oder auch schon zum ersten Selbstlesen – gedacht. Die Abenteuer lassen sich natürlich auch spielen und mit der eigenen Phantasie weiterentwickeln. Und dafür braucht niemand weit zu reisen: es kann gleich vor der eigenen Haustür losgehen.
Giri, die kleine Giraffe, zeigt, dass es auch Zuhause, in der gewohnten Umgebung des Alltags, immer wieder etwas Neues und Interessantes zu entdecken gibt. Man muss nur genau hinschauen und auch einen Blick für die kleinen Dinge haben. Denn überall in der Natur ist einiges zu entdecken, und man sieht die vielen kleinen Wesen, die munter hierhin und dorthin herumkrabbeln.
Klein sind auch Maikäferchen und Linchen. Oft begegnet der Mensch solchen Wesen einfach mit einem gedankenlosen Schlag der Hand, um diese Tierchen zur Seite zu wischen. Oder übersieht sie ganz einfach. Dabei erfreuen sich die kleinen Wesen doch ganz genau des Lebens wie wir auch.
Können sie sich freuen? Haben sie Gefühle, empfinden sie Schmerzen und Leid? Haben auch sie Hoffnungen?
Die Biologen sehen das sicherlich anders. Aber warum darf sich eine Giraffe nicht auch mit anderen Tieren unterhalten und über die Welt nachdenken? Und warum können nicht auch einmal zwei verschiedenen Käferarten gemeinsam durch die Gegend krabbeln?
Auch die Vögel haben alle ihren ganz eigenen Charakter. Ob mutig oder schüchtern, gesellig oder mit Freund und Freundin – auch diese Tiere sind ganz vielfältig.
I - Giri und die Abenteuer in der Savanne
Geschichten der kleinen Giraffe
../pictures/giri-die-giraffe.jpgHallo Welt
eine kleine Giraffe als Mini-Bild am Kapitelanfang An einem Morgen mit schönsten Sonnenschein wachte Giri, die kleine Giraffe, auf. Giri lebte in der Savanne. Sie wohnte bei einer kleinen Gruppe von Bäumen, unter denen sie gut geschützt schlief. Außerdem schmeckten die Blätter dieser Akazien am besten.
Giri die Giraffe, guckt mit dem langen Hals zwischen Zweigen von Bäumen hervorGiri freute sich auf den neuen Tag. Sie machte sich sogleich auf, fröhlich die Gegend zu erkunden. Es war schließlich immer etwas Neues zu entdecken, auch wenn man meinte, hier alles schon gesehen zu haben. Jeder Tag war anders. Immer konnte sie auf andere Tiere treffen, bekannte oder auch neu vorbeigekommene. Immer ließ sich etwas Besonderes finden, wenn sie sich nur genau genug umschaute.
Aber als erstes ging sie zu ihrer Lieblingsblume, um zu frühstücken. Die war ganz in der Nähe, am Rand der Baumgruppe. Natürlich knabberte Giri diese Blume nicht an. Aber sie fraß immer das Gras und Blätter der Büsche rings um die Blume ab, damit diese nicht zugewuchert würde. Giri begrüßte sie:
»Guten Morgen, hast du gut geschlafen?«
Zur Antwort wackelte die Blume ein wenig mit ihren bunten Blüten. Es schien fast so, als wenn sie die Blüten gerade erst ein wenig verschlafen öffnete. Es waren nicht so viele, aber ihr gefiel die Blume trotzdem sehr. Sie machte sich nun an ihr Frühstück.
Zum Abschluss schnupperte Giri noch kurz an den duftenden Blüten der Blume. Dann verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg.
Ein schmaler Trampelpfad windete sich durch das hohe Gras. Verstreut gab es halbhohes Buschwerk. Bäume standen einzeln, manchmal in kleineren Gruppen in der Landschaft. Das Gelände hatte nur wenige, sanfte Hügel. Ansonsten war es weitgehend flach. Das Wegstück, auf dem Giri gerade entlang ging, endete an einem schmalen Flusslauf.
Fluss konnte eigentlich nicht zu dem kleinen Rinnsal gesagt werden. Aber einmal im Jahr, wenn es viel regnete, dann wurde aus diesem Bach tatsächlich ein kleiner Fluss. Weiter unten entstand dann ein See, der ein Stück der Graslandschaft überflutete. Dann trafen sich dort viele Tiere aus der ganzen weiteren Umgebung. Einige kamen dabei sogar von fernen Ländern her. Die hatten immer viele interessante Geschichten zu erzählen.
Doch noch war es nicht soweit. Der Himmel war klar und sonnig. Keine Wolke war zu sehen.
Giri lief weiter umher. Sie ließ keinen der Büsche und Bäume aus. Die Giraffen und anderen Tiere, die sie traf, kannte sie alle gut. Und mit jedem tauschte sie ein paar Neuigkeiten aus.
So konnte Giri hier überall und auch an den vertrauten Stellen etwas Interessantes finden und ein neues Abenteuer erleben.
Ein Affe im Baum
eine kleine Giraffe als Mini-Bild am Kapitelanfang Heute ging Giri zu einem kleinen Wäldchen in der Nähe. Hier gab es auch viele Akazien. Aber die hier hatten die besten Blätter, die am köstlichsten schmeckten. Akazien-Blätter mochte sie am liebsten. Sie knabberte überall ein wenig herum. Bald schon war sie tief in dem Dickicht der Bäume und des Buschwerks eingedrungen. Ihr Kopf und Hals steckte zwischen den Ästen und Zweigen.
Nach einiger Zeit spürte Giri etwas hinten am Kopf. Sie bewegte den Hals, aber es kitzelte weiter. Doch sie kümmerte sich nicht weiter darum. Sie war viel zu sehr mit den Blättern beschäftigt. Als es aber dann auch weiter hinunter am Hals kitzelte, drehte Giri sich um. Außer den vielen Zweigen und Ästen war nichts zu sehen. »Das war bestimmt ein Zweig gewesen«, dachte sie und ließ es sich weiter schmecken.
Giri und ein Affe, der sich in einer Astgabel versteckt und Giri beim Fressen heimlich mit einem Zweig kitzeltDoch es dauerte nicht lange, und schon wieder fühlte sie etwas. Diesmal war es oben zwischen den Ohren. Sie schaute sich um. Wieder war nichts weiter zu bemerken. Es gab noch nicht einmal einen besonders großen und tief herabhängenden Zweig. Giri wunderte sich. Nach einer Weile Ruhe ging wieder los. Schnell drehte sie sich um. So konnte sie dieses Mal gerade noch sehen, wie sich ein Affe hinter einem Baumstamm in einer Astgabel zu verstecken versuchte. Er hatte einen langen Zweig in der Hand. Er hatte aber auch gesehen, dass ihn Giri jetzt entdeckt hatte.
So kam der Affe nun hervor und kletterte näher heran. Er begrüßte Giri. Dabei streckte er den Arm aus und