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Faszination Ladyboy: Das "Dritte Geschlecht"
Faszination Ladyboy: Das "Dritte Geschlecht"
Faszination Ladyboy: Das "Dritte Geschlecht"
eBook258 Seiten3 Stunden

Faszination Ladyboy: Das "Dritte Geschlecht"

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Über dieses E-Book

Das "Dritte Geschlecht"
Leben in der Anonymität

Obwohl transsexuell Geborene in allen Zivilisationen weltweit einen nicht unbedeutenden Anteil der Bevölkerung ausmachen, werden sie – mit wenigen Ausnahmen – ausgegrenzt und somit gezwungen, ihr leben in der Anonymität zu fristen. Wer sich zur angeborenen Veranlagung bekennt hat damit zu rechnen, verspottet und diskriminiert zu werden oder gar Repressalien erdulden zu müssen.

Im 1. Teil widmet sich das Buch mit fundierten Erkenntnissen der Aufklärung gegen vorherrschende Vorurteile: "was ist Transsexualität,Hermaphroditismus, Transvestitismus, Homosexualität?" und zeigt dabei ungeschminkt den Leidensweg von Betroffenen in europäischen Gesellschaften auf; im Gegensatz zur liberal denkenden thailändischen Gesellschaft, wo die sogenannten "Ladyboys" integriert, in vielen bürgerlichen Berufen anzutreffen und von da auch nicht mehr wegzudenken sind.

Fred Suban begeistert einerseits mit authentischen, teils erschütternden Geständnissen von transsexuell Geborenen in Europa und auf der anderen Seite mit romantisch-erotischen Begegnungsgeschichten mit Ladyboys in Thailand.

Fred Suban, Autor
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum4. Mai 2014
ISBN9783844293906
Faszination Ladyboy: Das "Dritte Geschlecht"

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    Buchvorschau

    Faszination Ladyboy - Fred Suban

    Inhaltsverzeichnis

    Impressum

    Vorwort

    Teil 1 – Theorie und Realität

    1. Kapitel: Aufklärung statt Vorverurteilung

    Homosexualität

    Hermaphroditismus

    Transsexualität

    Das „Dritte Geschlecht" − die visuelle Bestätigung

    2. Kapitel: Transsexualität und die westliche Gesellschaft

    Mein erstes Schlüsselerlebnis

    Mara

    Barbara

    Mathilda

    3. Kapitel: Transsexualität in Asien

    Die gesellschaftliche Wahrnehmung

    Ladyboys

    Die Faszination des Unbekannten

    Pui

    Fon

    Moo

    Khob

    Teil 2: Romantisch-erotische Erfahrungen

    4. Kapitel: Jenny ‒ eine angenehme Überraschung

    5. Kapitel: Claude im Paradies

    6. Kapitel: Nuan ‒ die unvergessliche Erfahrung

    Beea

    Ena

    7. Kapitel: Jeab ‒ fast eine Familie

    Teil 3: Auszüge von Medienberichten und Leserbriefen

    Wie wird man Ladyboy?

    Schwesternschaft der Transvestiten besuchen das Altersheim

    Hilfe, ich bin verwirrt – ein Mann im Ladyboydilemma

    Autor Fred Suban

    Faszination Ladyboy

    Das Phänomen,

    weder ganz Mann noch ganz Frau zu sein

    Originalausgabe:

    © 2012 novum publishing gmbh

    ISBN 978-3-99026-676-2

    Lektorat: Dipl.-Theol. Christiane Lober

    Umschlagfoto: Fred Suban

    Umschlaggestaltung, Layout & Satz:

    novum publishing gmbh

    Innenabbildungen: Fred Suban (4)

    Autorenfoto: Fred Suban

    Impressum:

    Faszination Ladyboy

    e-book II

    ISBN 978-3-8442-9390-6

    © copyright 2013 Fred Suban

    © Cover: Fred Suban

    Vorwort zu dieser 2. E-Book Ausgabe.

    Obwohl das Phänomen „Zweigeschlechtlichkeit und „Transsexualität nicht mehr zu leugnen ist und weltweit auch nicht eine unbedeutende Minderheit darstellt, ist Thailand eines der wenigen Länder, wo Transsexuelle, die sogenannten „Ladyboys und „Toms, in der Gesellschaft voll integriert und somit in vielen Bürgerlichen Berufen anzutreffen sind. Warum tut sich aber, von wenigen Ausnahmen abgesehen, der Rest der Welt mit deren Akzeptanz so schwer?

    In der Originalausgabe habe ich nicht nur über das Phänomen, die Probleme Betroffener bei der persönlichen Identitätsfindung und die schwierigen Lebensverhältnisse informiert, sondern auch auf das beschämende Verhaltensbild der Gesellschaften hingewiesen.

    Dieser E-Book II Ausgabe ist ein 3. Teil mit einigen Auszügen zu Fragen und Antworten aus Leserbriefen, sowie Kommentare aus Medienberichten, angefügt, in der Hoffnung und Annahme, dass sich die Öffentlichkeit der Realität öffnet und die Betroffenen zumindest als gleichwertige Mitmenschen akzeptiert. Wirklich verstehen kann aber nur, wer sich von Vorurteilen befreit.

    Fred Suban

    Vorwort Originalausgabe

    Ungerechtigkeit bedeutet eine tief greifende Verletzung der Gefühle. Als besonders schwerwiegend wird vorsätzliche, aufgrund von Vorurteilen willkürlich zugefügte Ungerechtigkeit empfunden und bleibt bei Betroffenen unauslöschlich als schmerzhafte Erfahrung in Erinnerung. Infolgedessen treten Verbitterung bis hin zu schwersten Depressionen auf oder die Gefahr, sich selbst durch aufgestauten Hass und Vergeltungsdrang zu ungerechten Handlungen hinreißen lassen.

    Wenn wir uns also der Tragweite von Vorurteilen bewusst werden, können wir uns auch nicht mehr der Verantwortung für die Folgen des fahrlässigen Umgangs mit ihnen entziehen. Somit bildete „Ungerechtigkeit gegenüber Minderheiten" auch das Leitmotiv zu diesem Buch:

    Von pauschalen Vorurteilen und somit von Willkür besonders betroffen sind Minderheiten, die mit anderer sexueller Orientierung oder angeborener Veranlagung ausgestattet sind, als sie der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Wer sich dazu bekennt, muss damit rechnen, belächelt, öffentlich verspottet oder Repressalien ausgesetzt zu werden.

    Zum einen sind diejenigen mit homosexueller Neigung betroffen, sowohl Frauen („Lesben) als auch Männer („Schwule). Am härtesten jedoch trifft es Hermaphroditen und die transsexuell Geborenen, weil sie zusätzlich noch unter der Gegensätzlichkeit zwischen ihrer psychischen Identität und der anatomisch gegebenen Geschlechtlichkeit zu leiden haben. Die traurige Bilanz deren weitaus höherer Selbstmordrate gegenüber derjenigen der übrigen Fälle scheint dies nur noch zu bestätigen.

    Den Letztgenannten ist dieses Buch gewidmet in der Hoffnung, dass man ihnen endlich mit mehr Verständnis und gebührendem Respekt begegnet. Denn immerhin gehört gemäß vorsichtigen Studien ein erheblicher Anteil der Bevölkerung weltweit, dieser Gruppe an. Nicht genug damit, dass ihnen durch eine Laune der Natur bereits bei der Geburt eine klare Identität verweigert wurde, werden sie im weiteren Leben auch noch in eine ihrem Wesen entgegenstehende Rolle gedrängt, nur um dem Leitbild der Öffentlichkeit zu entsprechen. Jenen, denen diese Anpassung nicht gelingt oder die sie aus verständlichen Gründen nicht vornehmen wollen, bleibt meist keine andere Wahl, als den Lebensunterhalt auf dem Wege der Prostitution zu bestreiten. Diese Tatsache wiederum bietet dann für die Mehrheit der Gesellschaft genug Anlass für negative bis hin zu diskriminierenden Vorurteilen, und leider machen auch die Medien davor nicht halt.

    Transsexuelle sind weder ganz Frau noch ganz Mann und können es auch niemals werden. Dass man diese Menschen verspottet und zu Unrecht an den Rand der Gesellschaft drängt, liegt meines Erachtens an der fehlenden Aufklärung, an der Tabuisierung. Es ist ein Thema, über das man halt lieber schweigt. Wie könnte es auch anders sein, wenn sogar Ärzte diesem Phänomen ratlos gegenüberstehen und auch die Wissenschaft die unglaublichsten Theorien verbreitet?

    Grundlage zu diesem Buch sind unzählige Gespräche mit Betroffenen in Europa und Asien, insbesondere in Thailand, wo Transsexuelle, sogenannte Ladyboys, mit all ihren Eigenheiten in die Gesellschaft integriert sind.

    Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir durch ihren Beitrag dieses Buch erst ermöglicht haben. Insbesondere aber gilt mein herzlicher Dank all jenen Ladyboys in Thailand, die mich durch ihre Hilfsbereitschaft zu diesem Schritt ermuntert haben. Möge ihnen Buddha den sehnlichsten Wunsch erfüllen, einen Partner zu finden, der sie durchs zukünftige Leben begleiten wird!

    Selbstverständlich sind alle Namen und örtlichen Bezeichnungen geändert. Ähnlichkeiten mit Bekannten wären reine Zufälligkeiten.

    Fred Suban, Autor

    Teil 1 – Theorie und Realität

    1. Kapitel: Aufklärung statt Vorverurteilung

    Vorurteile sind aus Unwissenheit vorgefasste und in diesem Sinne endgültige Meinungen über Menschen, Sachen oder Leistungen und verwehren objektives Denken und Handeln. Vorurteile gegenüber Menschen zeugen von Respektlosigkeit, sie sind der Grundstein für Willkür und Ungerechtigkeit, die bei Betroffenen wiederum eine Reihe von negativen Reaktionen wie Hass, Rache- und Vergeltungsgefühle auslösen, andererseits aber auch zu innerer Verbitterung bis hin zu schweren Depressionen führen.

    Um wie viel einfacher könnte das Zusammenleben in der Gesellschaft sein, wenn man sich mit mehr Respekt und weniger Vorurteilen begegnete! Denn wie oft zeigt sich, dass wir vorgefasste Meinungen/Vorurteile ändern oder nachbessern müssen, insbesondere gegenüber Menschen, die in ihrer Art und ihrem Denken nicht dem allgemeinen Leitbild unserer Gesellschaft entsprechen ‒ und das, obwohl sie sich an gesetzliche und gesellschaftliche Regeln halten! Insbesondere trifft dies auf Menschen zu, die von Natur aus mit ungewöhnlichen sexuellen Neigungen und Veranlagungen wie Homosexualität, Hermaphroditismus und Transsexualismus ausgestattet sind. Aufklärung würde zum gegenseitigen Verständnis und Respekt beitragen ‒ nicht globale Vorurteile.

    In den christlich geprägten Zivilisationen haben insbesondere die katholische Kirche, aber auch einige Freikirchen und Sekten mit ihren Verteufelungstheorien diese Missstände verschuldet. Im Mittelalter wurden regelrechte Hetzkampagnen veranstaltet. Homosexualität wurde als Werk des Teufels bezeichnet und Betroffene oft auf grausame Art hingerichtet. Wo bleiben da das christliche Verständnis für und die göttliche Barmherzigkeit gegenüber Menschen, die von Natur aus mit solchen Veranlagungen geboren werden?

    Insbesondere auf dem Gebiet der Transsexualität sorgen auch heute noch die Wissenschaft und viele Ärzte mit den unsinnigsten Theorien und Thesen, die dann einige Jahre später wiederum von anderen Wissenschaftlern infrage gestellt werden, für Verwirrung und allgemeines Chaos.

    Homosexualität

    Homosexualität, also die sexuelle Neigung zum eigenen Geschlecht, sowohl zwischen Männern als auch Frauen, ist allgemein bekannt. Fragt man in der Bevölkerung nach der persönlichen Einschätzung, ob es sich bei Homosexualität um eine angeborene Veranlagung handele, gehen die Meinungen je nach Umfeld und Bildungsgrad der Befragten weit auseinander. Eine Vielzahl vertritt die Meinung, es sei ganz einfach eine Frage der Erziehung. Einige meinen sogar, es handle sich um einen Modetrend und/oder diene dem Zweck, sich in der Öffentlichkeit wichtig zu machen. Vielleicht liegt diese Auffassung darin begründet, dass sich immer mehr Homosexuelle öffentlich zu ihrer Veranlagung bekennen.

    So einfach ist es aber dann doch nicht. Aus der Biologie wissen wir, dass die Chromosomen die eigentlichen Bausteine des physischen Körpers sind. Diese X- oder Y-Chromosomen bestimmen, ob ein männlicher oder weiblicher Körper entsteht. Dazu kommen noch die männlichen und weiblichen Hormone, die für die „Software", also für die sexuelle Ausrichtung und das ihr entsprechende Denken und Verhalten, zuständig sind. Nun trägt der Mensch sowohl männliche als auch weibliche Hormone in sich. Wenn also ein physisch männlich ausgebildeter Mensch sich als Mann fühlt, ist das auf die überwiegende Mehrzahl männlicher Hormone zurückzuführen, das Gleiche gilt umgekehrt auch für die Frauen. Stimmt das hormonelle Verhältnis nicht, verändern sich das äußere Erscheinungsbild, das Denken und Verhalten wie auch die sexuellen Neigungen.

    Bei homosexuellen Männern beispielsweise dominieren die weiblichen Hormone. Damit ist auch die Neigung zu Männern, also zum gleichen Geschlecht, erklärbar. Zu den Eigenschaften homosexueller Männer zählt man angenehmes, höfliches und zuvorkommendes Auftreten auch Frauen gegenüber sowie einen ausgeprägten Sinn für Kunst und das Schöne allgemein. So ist es nicht verwunderlich, dass man sie oft in künstlerischen und kreativen Berufen antrifft. Denken wir nur an die großen Maler und andere Künstler der Vergangenheit oder beispielsweise an die Haute Couture in der Gegenwart!

    Schwule, wie man sie auch nennt, finden bei Frauen eine weitaus größere Akzeptanz als bei Männern. Das mag daran liegen, dass Männer deren Verhalten als zu feminin, zu unmännlich empfinden.

    Bei Lesben, wie weibliche Homosexuelle genannt werden, ist das Verhältnis natürlich genau umgekehrt. Sind Frauen allgemein von Natur aus hauptsächlich auf sich selbst bezogen, auf ihre Vorteile und ihre Äußerlichkeit ausgerichtet, so sind lesbische Frauen noch extremer, noch extravaganter. Gesellschaftlich fühlen sie sich meist nur noch in einschlägigen Gruppen wohl und sind Männern gegenüber meist ablehnend, oft sogar regelrecht feindlich eingestellt. Karrieresüchtige Lesben beweisen oft aus emotionalem Trieb heraus die Fähigkeit, sich härter und rücksichtsloser für ihre Ziele ein- und ihren Willen durchzusetzen.

    Natürlich kann hier nur von der Allgemeinheit gesprochen werden und Ausnahmen sind selbstverständlich hier wie auch bei homosexuellen Männern anzutreffen.

    Der Hormonhaushalt kann sich jedoch jederzeit und ohne ersichtlichen Grund auch im späteren Lebensverlauf verändern und aus dem Gleichgewicht geraten, was dann zu körperlichen Veränderungen und/oder Verhaltensstörungen führt. Ich habe manche Menschen kennengelernt, deren Leben vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist und die den Wandel selbst am allerwenigsten begreifen konnten. So kann ich mich an einen Fall in meinem näheren Umfeld erinnern, bei dem einem Mann mittleren Alters plötzlich Brüste gewachsen sind. Sehr oft passiert es, dass sowohl Frauen als auch Männer plötzlich die Liebe zum eigenen Geschlecht entdecken und dann, sogar nach jahrelanger oder gar jahrzehntelanger glücklicher Ehe, ihre Familie aufgeben, um eine homosexuelle Partnerschaft einzugehen.

    Was also berechtigt uns dazu, über solche Menschen den Stab zu brechen, nur weil ihnen die Natur einen Streich spielt und sie mit einem anderen Bewusstsein programmiert hat? Was treibt uns zu unüberlegten Vorurteilen gegenüber solchen Menschen? Sollten sich nicht die sogenannten „Normalen" Gedanken darüber machen, woran es liegt, dass wir uns von solchen Menschen abwenden, obwohl sie uns nichts Böses angetan haben und sich an die öffentliche Ordnung halten?

    Einerseits sind dafür fehlende Zivilcourage und die Angst vor der Öffentlichkeit, als Sympathisanten oder gar als Angehörige solcher Gruppen abgestempelt und verspottet zu werden, verantwortlich. Andererseits fehlt es aber auch bei der vorwiegenden Mehrheit an Aufgeklärtheit. Aufklärung täte dringend not! Diese sollte bereits im Elternhaus beginnen und auch in der Schule, beispielsweise im Biologieunterricht, dem Alter und dem Verständnis entsprechend fortgesetzt werden. Wir alle reden von Freiheit und Menschenrechten, sind aber solchen Minderheiten gegenüber im höchsten Maße intolerant. Allerdings wird nach und nach diesem Umstand in der Gesetzgebung mancher westlicher Länder Rechnung getragen. Aber in den meisten Köpfen ist dieser Sinneswandel noch nicht angekommen.

    Hermaphroditismus

    Hermaphroditen und Transsexuelle sind besonders hart betroffen, weil sie nicht nur gegen die öffentlichen Vorurteile anzukämpfen haben, sondern auch noch mit der eigenen Geschlechtsidentität Probleme haben. Als Hermaphroditen werden zweigeschlechtliche Menschen bezeichnet, Menschen also mit männlichen und weiblichen Geschlechtsmerkmalen. Oft ist ein Teil verkümmert oder schlecht erkennbar und der dominierende Teil verformt oder nicht vollständig entwickelt. Über die Ursachen von Hermaphroditismus und Transsexualismus wurde und wird noch heute seitens der Wissenschaft spekuliert. Denn anders als „Spekulationen kann man die teilweise unsinnigen sogenannten „Forschungsergebnisse nicht bezeichnen. So wurden beispielsweise Transsexuelle von vielen Wissenschaftlern als psychisch kranke Menschen eingestuft und in den USA bis noch in die jüngste Zeit hinein als Psychotiker eingeordnet, zwangshospitalisiert und mit Elektroschocks behandelt! Man muss sich das einmal vorstellen, dass solcher Irrsinn von hoch angesehenen Wissenschaftlern und Professoren ausging!

    Bei Hermaphroditen wurde der sekundär entwickelte Teil noch im Kindesalter kurzerhand wegoperiert ‒ ohne Rücksichtnahme auf die eigentliche Identität. So ist es nicht verwunderlich, wenn sich die psychische Identität sehr oft entgegengesetzt zum verbleibenden physischen Geschlechtsmerkmal entwickelt hat. Diese Ärzte haben in ihrer Einfalt und überheblichen Besserwisserei großes, irreparables Leid über viele Betroffene gebracht, denen zudem noch jegliche aufklärende Information verweigert wurde.

    Hermaphroditen kommen übrigens auch in der Tier- und Pflanzenwelt vor. Müssten dann logischerweise nicht auch diese als psychisch krank bezeichnet werden? Darüber sollten sich die Verantwortlichen einmal ernsthafte Gedanken machen.

    Transsexualität

    Im Gegensatz zu Hermaphroditen haben Transsexuelle „nur" ein einziges physisches Geschlechtsmerkmal, aber eine entgegengesetzte psychische Identität. Wenn also ein Mensch mit männlichen Geschlechtsmerkmalen eine psychisch weibliche und umgekehrt ein solcher mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen eine psychisch männliche Identität hat, nennt man dies Transsexualismus. Aber auch hier tut sich die Wissenschaft mit der Begriffsfindung schwer. Während die einen die Bezeichnung Frau-zu-Mann- oder Mann-zu-Frau-Sexualität als richtig erachten, wenden andere den Begriff Transfrauen oder umgekehrt Transmänner an. Beide Begriffe sind nicht richtig, weil sie weder auf die physische noch auf die psychische Individualität Rücksicht nehmen und nur ein Entweder-oder-Bild zeichnen. Das Wesen von Transsexuellen ist aber so vielfältig, wie es eben Transsexuelle gibt.

    Genau das bringt die einfache Erklärung in der Umgangssprache zum Ausdruck, dass es sich bei Transsexuellen um Menschen handelt, die in einem falschen Körper geboren wurden. Jeder kann sich dabei vorstellen, was eigentlich gemeint ist. Denn mit dieser Aussage erhält die Psyche eine ganz andere Bedeutung. Man erkennt sie als eine geistig-seelische Wesenheit mit einer eigenständigen Identität und stellt sie gleichzeitig in den Vordergrund. Den physischen Körper versteht man quasi als falsch gewählte Zuordnung. Somit wird auch verständlich, dass der innere, geistige Mensch ebenso verschiedene Eigenschaften, Talente, Charaktere, Tugenden und auch Untugenden aufweisen kann wie jeder andere Mensch eben auch. Somit ist auch erklärbar, weshalb die geistige Haltung und der physische Körper nicht immer übereinstimmen ‒ weder in den erwarteten Äußerlichkeiten noch in den Bewegungsabläufen. So kommt es eben vor, dass in anatomischer Hinsicht mehr oder weniger männliche und weibliche Merkmale gleichzeitig auftreten, was jedoch auf die geistige Identität keinen direkten Einfluss nimmt. Auch kann es vorkommen, dass Bewegungsabläufe und Gewohnheiten der geschlechtsgebundenen Anatomie zu widersprechen scheinen.

    Folgende banale Frage kann vielleicht veranschaulichen, was damit gemeint ist: Welche Toilette soll ein Transsexueller mit psychisch weiblicher Identität und physisch männlichen Geschlechtsmerkmalen benützen?

    Erkennen Sie nun die unlogischen Abläufe, das Dilemma? Sein weiblicher „Instinkt" lässt ihn natürlich die Frauentoilette aufsuchen, aber die Anatomie stimmt damit nicht überein, es kommt zu einem unlogischen Verhalten.

    Wenn nun die Wissenschaft zur These gelangt, es handle sich bei Transsexualität um eine psychische Störung oder gar Krankheit, dann deutet dies darauf hin, dass die Psyche nur als Bestandteil des organischen Hirns eingestuft wird. In meinem Buch „Glück ist kein Zufall – das Unglück auch nicht" habe ich die Existenz und die Wesenheit des geistigen Menschen und dessen Einflussnahme auf den physischen Körper im Detail beschrieben.

    Bei Transsexuellen wird diese Tatsache, wie oben beschrieben, besonders gut erkennbar. Ob bei Transsexuellen mit weiblicher Identität der organische Körper mit mehr oder minder ausgebildeten männlichen Geschlechtsorganen versehen ist oder ob auch noch andere Äußerlichkeiten eher männlich sind, ändert nichts daran, dass bei genauer Betrachtung die Weiblichkeit immer dominiert, auch in allen Bewegungen und allen Tätigkeiten. Dabei meine ich nicht nur die typisch weibliche Gangart, die ja ohnehin mehrheitlich als „blödes Getue" bewertet wird. Nein, es sind auch die feinen Bewegungs- und Verhaltensabläufe im täglichen Leben. Dasselbe trifft natürlich im umgekehrten Sinn auch auf Transsexuelle mit psychisch männlicher Identität zu.

    Ich kann mich an eine TV-Sendung erinnern, die eine Studie über das unterschiedliche Verhalten zwischen Mann und Frau veröffentlicht hatte. Dabei ging es darum aufzuzeigen, dass sich die Geschlechter eben nicht nur durch den „kleinen Unterschied" unterscheiden, wie extreme Frauenrechtlerinnen immer wieder behaupten. So konnte man beispielsweise alltägliche Bewegungsabläufe beobachten wie das An- und Entkleiden, das Zusammenfalten von Kleidungsstücken, Bewegungen während des Schlafs, die Anordnung von Schlüsseln, das Übereinanderschlagen der Beine usw., die dann als typisch männlich oder typisch weiblich erkennbar waren. Genau mit diesen Bewegungen identifizieren sich auch Transsexuelle. Das Spezielle ist nur, dass die Abläufe eben nicht immer zur Anatomie passen.

    In den 1950er-Jahren wurden in den USA Transsexuelle von Harry Benjamin, einem Pionier auf diesem Gebiet, betreut. Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen sah er Transsexuelle nicht als Kranke an. 1952 wurde dann in den USA die erste Geschlechtsoperation durchgeführt. Danach mussten Operationswillige allerdings ins Ausland reisen, da religiöse Gruppen erfolgreich Druck auf die Krankenhäuser ausübten. In den USA wurden Transsexuelle weiterhin als Psychotiker eingestuft und zwangshospitalisiert!

    Ein weiteres Indiz für die Existenz des geistigen Menschen erkennt man, wenn man bedenkt, was Transsexuelle seelisch durchmachen, dass sie sich zu einer sehr schmerzhaften, risikoreichen Geschlechtsoperation entschließen ‒ und das, ohne Gewissheit in Bezug auf das Resultat zu haben, und nur, um den Körper der wirklichen im Geiste empfundenen Geschlechtsidentität anzupassen. In den meisten Fällen bleibt langfristig der erhoffte Erfolg jedoch aus. Abgesehen von den nachträglichen Hormonbehandlungen sind oft starke Schmerzen die bleibenden Begleiter, und das Hauptproblem bleibt bestehen: Auch nach einer Operation sind Transsexuelle weder ganz Mann noch ganz Frau, denn durch eine Operation wird ja nicht die Persönlichkeit verändert, sondern lediglich eine „kosmetische" Anpassung am physischen Körper vorgenommen. Dies wird auch von den Betroffenen selbst so wahrgenommen, genauso, wie es sich bei jeder anderen plastischen Operation verhält. Würde die Gesellschaft die Betroffenen so akzeptieren,

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